HOL – Nachholspiel
Mindener TB. Rehabilitation teilweise geglückt. Nach dem schwachen Auftritt und der verdienten 27:31-Niederlage gegen die Zweitliga-Reserve des ASV Hamm-Westfalen siegte Männerhandball-Oberligist Lit Tribe Germania gegen den HSV 81 Hemer mit 35:29 (21:14) Treffern. Nach dem Erfolg im Nachholspiel gestern Abend steht das Team von Trainer Daniel Gerling auf Platz fünf. Das nächste Heimspiel folgt bereits übermorgen. Am Freitag gastiert die HSG Augustdorf/Hövelhof in Nordhemmern. Es ist das dritte Heimspiel binnen sechs Tagen. Die Gäste hatten im Dezember aufgrund des einsetzenden Schneechaos‘ auf den Weg gen Holzhausen bei Bielefeld kehrt gemacht. Nach den ersten 20 Spielminuten hatte sich wohl der eine oder andere Akteur gewünscht, die Reise nach Nordhemmern nicht mit angetreten zu haben. Es drohte ein Debakel. Lit stand auch ohne den abwehrstarken Kim-Patrick Kliver einigermaßen stabil in der Defensive, dahinter gab Kevin Körtner einen sicheren Rückhalt ab. In der Offensive schlossen die Germanen – im Gegensatz zu der „unterirdischen“ Leistung gegen Hamm – beinahe jeden Wurf erfolgreich ab. Besonders Rechtsaußen Patrik Borgmann tat sich hervor und vollstreckte seine ersten fünf Versuche sicher. „Bis dahin mussten wir für unsere Tore gar nichts tun“, erkannte Gerling bereits zu diesem Zeitpunkt, dass sein Team Gefahr laufen könnte, das Spiel aus der Hand zu geben. Denn so leicht die Gäste den Hausherren das Torewerfen machten, so harmlos präsentierten sich die Sauerländer auf der anderen Seite. Die 18:8-Führung gelang spielend leicht. „Männer, seriös weiter spielen“, mahnte Gerling sein Team, in den verbleibenden Minuten bis zum Seitenwechsel nicht nachzulassen. Auf der Gästebank brachte Trainer Walter Klein seinen Unmut über die blutleere Vorstellung seines Teams verbal nachhaltig zum Ausdruck. Tatsächlich verkürzte der Tabellen-Achte ein wenig. Das lag aber vornehmlich an den Rothemden, die nun fahrlässiger mit ihren Chancen umgingen. Statt mit mehr als zehn Toren Vorsprung die Seiten zu wechseln, hieß es „nur“ 21:14 für Lit, „weil wir“, wie Gerling es ausdrückte, „schon da drei oder vier Tempogegenstöße nicht ausgespielt hatten.“ Nach der Pause kamen die Gäste wacher aus der Kabine, zeigten eine bessere Körpersprache und verkürzten auf 16:21. „Wir hatten in der Kabine angesprochen, dass wir sie nicht wieder ins Spiel lassen wollen“, beschrieb Gerling die Pausenansprache. und ergänzte: „Hemer wurde stärker, und nach solch einem Spielverlauf ist es immer schwierig, wieder die Kurve zu kriegen.“ Die bekam sein Team zunächst wieder und hielt einen sicheren Vorsprung. „Auch wenn wir vorne nicht mehr so gut Handball gespielt und weiter Chancen versiebt haben, haben wir es dann über unsere individuelle Klasse geregelt“, sah Gerling, wie vor allem Jannik Borcherding und Lucas Rüter Verantwortung übernahmen. Zudem brachte sich die Klein-Sieben immer wieder durch Zeitstrafen ins Hintertreffen. Eine ernsthafte Aufholjagd war nicht in Sicht. Über die Zwischenstände 23:17, 28:20, 29:23 und 30:24 schienen die Hausherren ungefährdet dem siebten Saisonsieg im zwölften Spiel entgegenzustreben. Doch unnötige Zeitstrafen und Passivität im Mittelblock ließen die Gäste noch einmal Morgenluft wittern. Näher als auf vier Treffer Differenz wie beim 33:29 kamen die Gäste nicht mehr heran. Auch weil der für Jan-Eric Speckmann eingewechselte Nico Kruse mit zwei sehenswerten Einzelaktionen vom linken Flügel aus spitzem Winkel zum 34:29 und 35:29 die Kräfteverhältnisse wieder gerade rückte. Außerdem bügelte Linus Happel, der seit der 47. Minute für Körtner das Tor hütete, einige Schnitzer seiner Vorderleute aus. Nach dem Spiel, das Gerling nutzte, um den Youngstern Bjarne Schulz, der sein Oberliga-Debüt feierte, Jonas Hehemann und Marvin Mundus Spielanteile zu geben, sah Gerling „einen verdienten Sieg und einen deutlichen Fortschritt zum vergangenen Sonntag.“
IKZ Hemer. LIT Tribe Germania – HSV Hemer 35:29 (21:14). Die Anreise verlief anders als im Schneechaos Anfang Dezember diesmal zwar störungsfrei, aber ein lohnender Ostwestfalen-Trip wurde es dennoch nicht. Die Hemeraner kassierten die zweite klare Niederlage binnen vier Tagen, weil sie nach der schwachen zweiten Hälfe von Spenge diesmal in der ersten Halbzeit deutlich unter ihren Möglichkeiten blieben. Die dezimierte Mannschaft war zwar planmäßig vor Ort, doch voll auf der Höhe war sie in Nordhemmern zunächst nicht. Sie kam schlecht ins Spiel und machte es den Gastgebern nicht allzu schwer, sich frühzeitig klare Vorteile zu erspielen. Die Hemeraner liefen schnell einem Rückstand hinterher, der Mitte des ersten Durchgangs schon auszuufern drohte. Denn sie lagen zwischenzeitlich mit zehn Treffern zurück, weil sie in der Deckung wiederholt keinen Zugriff bekamen, die Zweikämpfe verloren und dem Gegner viele leichte Treffer ermöglichten. Erst gegen Ende der ersten Hälfte wurde die Mannschaft gleichwertig und verkürzte. Aber 21 Gegentreffer in 30 Minuten waren nicht nur für Trainer Tihomir Knez indiskutabel. Nach der Pause mischte er selbst mit, nachdem er seinen Spielern in der Kabine den Marsch geblasen hatte. Die verstanden die Ansage, denn jetzt spielten die Hemeraner phasenweise so, wie man es von ihnen von Anfang an erwartet hatte. Der Rückstand wurde allmählich erträglicher, was nicht zuletzt an den Haupttorschützen Moritz Frenzel und Christian Klein lag. Aber auch Lukas Rosenbaum bewies endlich wieder Treffsicherheit. Vier Minuten vor dem Ende stand es 32:28 für die Hausherren, und es folgten Großchancen für Schetters und Rosenbaum. „Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn die beiden getroffen hätten“, meinte Knez, der in der Rückblende auch mit etlichen Schiedsrichterentscheidungen nicht einverstanden war. „Aber deshalb haben wir hier nicht verloren.“
LiT-Tore: Knickmeier 9/4, Rüter 7, Borgmann 5, Kruse 3, Borcherding 3, Speckmann 2, Gartmann 2, Schulz 2/1,Finke 1, Ransiek 1,
HSV-Tore: M. Frenzel (9/3), C. Klein (8), Rosenbaum (6), Sideri (2), Schetters (2), Mrcela (1), B. Frenzel (1).
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