HOL 24
(bg) Was haben die Handballer des TuS Spenge und der FC Schalke 04 gemein – beide feierten am drittletzten Spieltag die Meisterschaft. Spenge in der Oberliga, die Blau-Weißen in der Verbandsliga 2, werden also künftig in jener Liga um Punkte kämpfen, die Spenge nach oben hin verlässt. Die Tabelle nach 24 Runden drückt eine Spannung im Abstiegskampf aus, die es ja bekanntlich nicht gibt, denn neben Schlusslicht Gevelsberg-Silschede steigt ja auch Augustdorf/Hövelhof nach seiner Kooperation mit Lemgo aus. Sollte Aurich aus der 3. Liga absteigen, wird es neben Schalke und Harsewinkel noch eine Relegation und somit einen dritten Oberliga-Neuling geben.
Nachholspiel vom Donnerstag:
Mindener TB. Oberliga-Spitzenreiter TuS Spenge zieht weiter unbeirrt seine Kreise. Gestern Abend gewannen die Handballer von Trainer Heiko Holtmann souverän das Nachholspiel beim Tabellendritten Lit Tribe Germania 35:25 (11:19) und benötigen nur noch einen Sieg am morgigen Samstag gegen TuS Ferndorf II, um den Aufstieg in die 3. Liga perfekt zu machen. Die ersatzgeschwächten Gastgeber verbauten sich durch eine schwache Anfangsphase und einen 1:11-Rückstand ein besseres Resultat. „Eigentlich haben wir uns die Möglichkeiten vorne ganz gut rausgespielt“, stellte Lit-Trainer Daniel Gerling seinem Team zumindest ein gutes Teilzeugnis aus. Was ihm jedoch gar nicht passen konnte, war die Fahrlässigkeit, mit der seine Mannen in den Anfangsminuten allerbeste Chancen vergaben. Das Dilemma zeichnete sich schon beim Stand von 0:2 aus Sicht der Hausherren ab. Jannik Borchering scheiterte mit einem Strafwurf am Innenpfosten. Im darauffolgenden Angriff vergab Jannik Gartmann gleich zweimal völlig frei gegen den stark haltenden TuS-Keeper Bastian Räber. Die Gäste, die sichtlich selbstbewusst und konsequent auftraten, machten aus den Ballgewinnen in Windeseile ein 6:0 in der siebten Spielminute. Gerling stellte fest: „Nach dem frühen Rückstand stellte sich die Frage nach dem Sieger ja nicht mehr. Die Spannung war raus und wir haben auch in der Abwehr den Einsatz und vielleicht auch den nötigen Willen vermissen lassen.“ Spenge hatte leichtes Spiel um den frühen Zehn-Tore-Vorsprung nach dem 11:1 über die weiteren 46 Spielminuten hinweg zu verwalten. „Ehrlich gesagt, so eine Anfangsphase habe ich auch noch nicht erlebt“, war TuS-Trainer Holtmann mächtig überrascht und lobte: „Die Jungs haben unglaublich effektiv und mit einem unglaublichen Tempo gespielt.“ Dem hatten die Germanen wenig entgegen zu setzen. Erst Recht nicht, nachdem Borcherding in der 27. Minute beim Stand von 10:17 – Lit hatte zumindest ein wenig ins Spiel gefunden – seine dritte Zeitstrafe aufgebrummt bekam. „Um die hat er auch ein wenig gebettelt. Da ist er selber schuld“, erkannte Gerling die Entscheidung der Unparteiischen Matthias Himmelreich und Daniel Hoppe, die ansonsten wenig souverän agierten, an. Neben Borcherding musste Gerling auf Kim-Patrick Kliver komplett verzichten, Torjäger Julien Knickmeier konnte gehandicapt nicht sein volles Leistungsvermögen entfalten. Vor jener Achse hatte Holtmann vor dem Spiel Respekt: „Die Drei und Jannik Gartmann. Das sind Top-Handballer.“ Übrig blieben ein nicht fitter Knickmeier und der seit Wochen angeschlagene Gartmann. „Insgesamt fehlt uns in dieser Besetzung auch die Qualität, um gegen eine gut spielende Spenger Mannschaft mitzuhalten. Trotzdem ist das Ergebnis zwei bis drei Tore zu hoch ausgefallen“, bilanzierte Gerling nach dem Spitzenspiel, das für Spenge noch einen Wermutstropfen bereit hielt. Rechtsaußen Rene Wolf stieß Mitte der ersten Halbzeit mit Lucas Rüter zusammen und wurde nach dem Spiel ins Krankenhaus gebracht.
NW Herford. Der TuS Spenge steht kurz vor dem Aufstieg in die 3. Liga. Der Spitzenreiter der Handball-Oberliga gewann am Donnerstagabend das Nachholspiel bei LIT Tribe Germania klar und deutlich mit 35:25 (19:11) und braucht nun an diesem Samstag im Heimspiel gegen den Drittletzten TuS Ferndorf II noch einen Sieg, um die Meisterschaft vorzeitig perfekt zu machen. „Wir waren klar die bessere Mannschaft. Das war eine ganz hervorragende Leistung“, sagte TuS-Trainer Heiko Holtmann.
Was war das bloß für ein Spenger Start in dieses so wichtige Spiel? Gerade einmal sechs Minuten und 41 Sekunden waren gespielt, da sah sich LIT-Trainer Daniel Gerling das erste Mal genötigt, eine Auszeit zu nehmen. Wie ein Orkan war der TuS im beschaulichen Nordhemmern über die Gastgeber hinweggefegt, führte zu diesem Zeitpunkt bereits mit 6:0 und hatte auch nach zehn Minuten – inzwischen stand es 8:0 – immer noch kein Tor kassiert. LIT kam mit der Spenger 5:1-Deckung, in der Gordon Gräfe vorgezogen spielte, überhaupt nicht zurecht und wenn die Roten doch einmal durchkamen, war der überragende TuS-Keeper Bastian Räber zur Stelle. Und vorne? Vorne war fast jeder Wurf ein Treffer – ehe der LIT-Keeper den ersten Ball zu fassen bekam, waren fast neun Minuten vergangen. „Ehrlich gesagt, so eine Anfangsphase habe ich auch noch nicht erlebt“, staunte Heiko Holtmann, „die Jungs haben unglaublich effektiv und mit einem unglaublichen Tempo gespielt.“ Beim 12:2 (15.) und beim 14:4 (21.) führten die Spenger mit zehn Toren und ließen auch in den Minuten bis zur Pause, in denen sie einen Gang zurückschalteten, nie den Hauch eines Zweifels aufkommen, an diesem Abend einen glasklaren Sieg einfahren zu wollen. Und so stand es zur Pause 19:11 für die Gäste. Holtmann: „Wir waren sogar noch besser als diese acht Tore.“ Nach dem Wechsel ließ es der TuS ruhiger angehen und brachte den Sieg souverän und ohne jegliche Probleme nach Hause. Nur beim 19:25 (47.) kam LIT überhaupt das einzige Mal näher als sieben Tore an Spenge heran, zu diesem Zeitpunkt war aber natürlich längst die Entscheidung gefallen. „Das wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr alles aufbieten, ist klar“, sagte Holtmann, der nur einen Wermutstropfen zu vermelden hatte: „Rechtsaußen René Wolff hat einen Schlag auf den Kehlkopf bekommen. Und der ist dann angeschwollen.“ Für Wolff ging es nach dem Spiel noch ins Krankenhaus.
WP Gevelsberg. Sommerhandball in Gevelsberg – so einfach lässt sich der Auftritt des Oberligisten HSG Gevelsberg/Silschede zusammenfassen. Ohne jegliche Einstellung in der Defensive verlor das abgeschlagene Schlusslicht im vorletzten Heimspiel der Saison gegen den HSV Hemer deutlich mit 26:36 (10:19). „Ich will und kann das nicht schön reden“, sagt Trainer Norbert Gregorz nach der Partie. Und damit trifft der Übungsleiter der Gevelsberger genau den Ton, denn es gab tatsächlich nicht viel, was schön zu reden war. Erschreckend teilnahmslos nahm seine Mannschaft die Klatsche gegen die keineswegs überragenden Gäste aus Hemer hin. Augenscheinlich war dies vor allen Dingen in der Defensive. Zweikämpfe wurden nur alibimäßig geführt, von mannschaftlicher Geschlossenheit war nicht viel zu sehen. Immer wieder kamen der starke Christian Klein oder Moritz Frenzel zu unbedrängten Schlagwürfen aus dem Rückraum, oft ähnelte sich das Schema der Angriffe der Gäste. Da die Gevelsberger aber im eigenen Ballbesitz motiviert und zielstrebig spielten, entwickelte sich in den ersten zehn Minuten ein Spiel auf Augenhöhe. Dann aber stockte es ein wenig in der Offensive und so konnte die HSG die ungenügende Deckungsleistung nicht mehr kompensieren. Björn Rauhaus hatte gerade das 5:6 auf die Anzeigetafel gebracht, als die knapp 200 Zuschauer noch auf ein spannendes Spiel hoffen konnten. Lukas Rosenbaum, Christian Klein, Torben Voigt und Bastian Frenzel sorgten dann mit vier Treffern in Serie für den ersten größeren Rückstand – und prompt gingen die Köpfe der Gevelsberger runter. Kein Wunder nach einer Saison, in der nur selten alles so zusammenlief, wie es sich Trainer Gregorz gewünscht hatte. Erschreckend war aber vor allem die Einstellung, mit der einige Spieler über den Platz schlichen. So war es beispielsweise nur schwerlich zu übersehen, dass ein ehemaliger Leistungsträger wie Tobias Fleischhauer keine große Motivation für das Spiel aufbringen konnte. Andere Spieler wie Andre Bekston, Leo Stippel, Björn Wohlgemuth oder Sebastian Breuker zeigten das nötige Engagement, konnten die Lustlosigkeit ihrer Kollegen aber nicht kompensieren. Und so zogen die Gäste aus Hemer bereits bis zur Pause auf neun Tore davon, ohne spielerisch sonderlich zu überzeugen. Im zweiten Abschnitt schaltete der Gast aus dem Sauerland sogar noch einige Gänge zurück, ohne ernsthaft in die Bredouille zu geraten. Immerhin begegneten die Gevelsberger dem Gegner nun auf Augenhöhe, auch wenn sie für einen Erfolg nicht in Frage kamen. Norbert Gregorz hatte da schon verschiedenste taktische Mittel gezogen, um seiner Mannschaft in der Defensive die richtige Voraussetzung zu geben, einzig die Spieler nahmen egal in welcher Formation nicht wirklich daran teil. 6:0, 5:1 oder 4:2 – keine der Deckungsformationen zündete. „Ich hoffe und erwarte, dass wir uns in den letzten beiden Spielen anders präsentieren. Die geistige Frische hat heute bei einigen Spielern komplett gefehlt“, so ein angefressener Gregorz. Der Trainer konnte einem ob der Lustlosigkeit und des blutarmen Auftritts seines Teams ebenso leid tun wie die glücklosen Torhüter Scholz und Olschinka. Das hatte mit einem anständigen Abschied aus der westfälischen Beletage nicht viel zu tun.
IKZ Hemer. Handball-Oberliga: HSG Gevelsberg-Silschede – HSV 81 Hemer 26:36 (10:19). „Wie aus einem Guss“, schwärmte Hemers sportlicher Leiter Alfred Klein vom Auftritt des stark dezimierten Teams, das auch noch den Ausfall von Antonio Mrcelas nach etwa 40 Minuten wegstecken musste. Wegen einer Fußverletzung ist sein Einsatz im vorgezogenen Heimspiel am Montag gegen Spenge sehr fraglich. Angesichts der dünnen Personaldecke kamen mit Jannis Spiekermann und Joris Sauerland zwei Youngster zum Einsatz, Spiekermann bestritt sein drittes Oberliga-Spiel und erzielte zum 24:36 seinen ersten Treffer (57.), Sauerland debütierte. „Es ist Sinn eines Vereins, Jugendliche auszubilden“, so Alfred Klein. Gevelsberg besaß nicht den Hauch einer Chance gegen die hoch motivierten Hemeraner, denen eine deutliche Steigerung gegenüber der letzten Partie gelang. Herausragend agierten Christian Klein mit neun Treffern und Moritz Frenzel, der zehnmal erfolgreich war. „Moritz spielt eine beeindruckende Saison“, schwärmte Trainer Tihomir Knez. Lediglich in den ersten zehn Minuten agierte die HSG einigermaßen auf Augenhöhe, doch beim 5:10 (17.) zeichnete sich die Niederlage des Absteigers schon frühzeitig ab. Kontinuierlich bauten die Hemeraner ihre Führung aus, beim 19:9 (28.) war die erste Zehn-Tore-Führung perfekt. Bis auf zwölf Treffer wurde das Polster phasenweise ausgebaut – einen so entspannten Abend hatten die Gäste gewiss nicht erwartet.
MIndener TB. Ein denkwürdiges Handballspiel erlebten die Zuschauer am Samstagabend in der Holzhauser Bürgerhalle. Lit Tribe Germania fegte den TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck mit 46:20 (21:7) aus der Halle. Beim höchsten Sieg der laufenden Oberliga-Saison gelangen Jannik Borcherding 17 Treffer. Die Gastgeber befinden sich weiterhin auf einem guten Weg, in der Endabrechnung Platz drei zu erreichen. Es wäre die beste Platzierung seit dem Regionalliga-Aufstieg 2006. Die deutliche 25:35-Niederlage vom vergangenen Donnerstag gegen den inzwischen als Meister und Aufsteiger feststehenden TuS Spenge hatten die Schützlinge von Trainer Daniel Gerling zügig aus den Kleidern geschüttelt und schlugen von Beginn an ein hohes Tempo an. Ruckzuck hatten die Germanen einen 6:1-Vorsprung herausgeworfen und schalteten auch in der Folge keinen Gang zurück. Als der wieder einsatzfähige Kim-Patrick Kliver gegen die passiv agierende Gäste-Deckung unbedrängt zum 10:3 (14. Minute) einwarf, machte TuS-Keeper Christian Trittin entnervt Platz für David Weinholz. Bis dahin hatte der am Samstagabend überragend aufgelegte Jannik Borcherding dem Bielefelder Keeper fünfmal eingeschenkt. Ein Dutzend Borcherding-Tore plus viele sehenswerte Anspiele auf Kreisläufer Lucas Rüter (7 Tore) oder Linksaußen Maik Reichmann (4) sollten noch folgen. Und auch Bielefelds zweiter Schlussmann Weinholz musste sich wie im falschen Film vorkommen. Besonders als der Lit-Torjäger ihm zwei Strafwürfe zum 24:8 und 27:9 einfach durch die Beine warf. Möglich wurde der Torrausch der Gerling-Sieben vor allem, weil die Abwehr flink auf den Beinen war, den Bielefelder Rückraum so an die Kette legte, und Torwart Kevin Körtner eine überragende Leistung zeigte. „Man hat gemerkt, dass bei Jöllenbeck nach dem feststehenden Klassenerhalt die Spannung raus ist“, ordnete Gerling den Kantersieg richtig ein, lobte aber trotzdem seine Mannschaft für deren Einstellung: „Nachdem bei uns am Anfang alles geklappt hat, muss man das erst einmal so zu Ende spielen.“
NW Bielefeld. Angeschlagene Boxer, respektive Germanen, sind die gefährlichsten. LiT Tribe Germania, die zuvor eine beeindruckende Rückrunde gespielt hatten, verloren am vergangenen Donnerstag ein Nachholspiel gegen den seit Samstag als Meister feststehenden TuS Spenge mit 25:35 – ein kleines Debakel also. Jetzt spielte LiT gegen den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, die ja seit der Nachricht, dass Augustdorf und Lemgo II fusionieren, den Ligaverbleib sicher haben. Was die Bielefelder dort erlebten? Sie verloren 20:46 (7:21) – weit mehr als ein Debakel. „Es war eine völlig indiskutable Leistung, die wir geboten haben. Das hatte mit Oberligahandball nichts zu tun“, berichtete ein angesäuerter TuS-97-Trainer Sven-Eric Husemann. „Auch wenn man seinem Gegner unterlegen ist, kann man kämpfen“, befand er. Ein Stück weit sei es natürlich zu einem Spannungsabfall gekommen, als die Bielefelder plötzlich den Klassenerhalt sicher hatten, so Husemann, „aber wir wollen den Ligaverbleib auch unbedingt sportlich schaffen. Und das wissen die Jungs auch.“
Nach einer frühen Zeitstrafe gegen die Gastgeber traf TuS-97-Torwart Christian Trittin zum 2:6 (6.) – LiT hatte den Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers heraus genommen. Doch über 3:10 (14.) und 6:12 (17.) wuchs der Rückstand schnell an. Husemann reagierte, stellt von einer 6:0- auf eine 5:1-Abwehr um, doch stoppen konnten die Bielefelder die Germanen niemals. „Abwehrarbeit hat nicht stattgefunden, das ist natürlich auch eine Einstellungssache“, musste Husemann anerkennen. Zusätzlich wog der Ausfall von Nils Grothaus, der sich in der zehnten Minuten den Ellenbogen durchgeschlagen hatte, schwer. Beim 6:16 (22.) war der Rückstand der Bielefelder erstmals zweistellig. Spätestens als die Bielefelder mit 6:20 (26.) mehr als aussichtslos in Rückstand lagen, lief es auf eine fürchterliche Niederlage für die Bielefelder heraus. „Bei Nordhemmern lief schließlich einfach alles“, musste Husemann anerkennen. Über 26:8 (36.), 33:11 (43.) und 39:13 (49.) wurde es bitter. „Wir werden das Geschehen sicherlich intern aufarbeiten“, so Husemann.
Haller Kreisblatt. Es war wider Erwarten kein Sommerhandball, den die etwa 400 Zuschauer in der Sparkassen-Arena geboten bekamen. Da die TSG den anvisierten Aufstieg schon vor dem Anpfiff praktisch abgeschrieben und die Sportfreunde den Klassenerhalt vor einer Woche auch rechnerisch in trockene Tücher gebracht hatten, hätte die Partie langweilig werden können – wurde sie aber nicht. Loxtens Trainer Thomas Lay wusste um die personellen Probleme des Gegners und hatte seiner Mannschaft folglich vorgegeben, „selbst ruhig zu agieren, um den Gegner müde zu spielen“. Das gelang den Loxtenern über weite Phasen des Spiels gut, denn die Gäste kamen nicht ins Gegenstoßspiel und mussten sich ihre Tore hart erarbeiten. Nach ausgeglichenem Beginn setzten sich die Gastgeber im verlauf der ersten Hälfte mehrfach auf drei bis vier Tore ab. Eine schwache Trefferquote zu Beginn der 2. Halbzeit, für die auch der eigentlich in der Bezirksliga aktive Torwart Bielefelder Tobias Ehlentrup sorgte, brachte die TSG dann sogar einmal in Führung (20:19/36.), ehe Loxten wieder das Heft in die Hand nahm. In Unterzahl wurde beim 27:26 noch einmal eng (55.), doch die »Frösche« trugen zur Freude ihres Publikums in der Schlussphase noch einige sehenswerte Angriffe vor, denen die Gästeabwehr nichts entgegenzusetzen hatte. Mit 32:27 gestaltete sich das Ergebnis am Ende deutlich. „Luca Sewing hat zu Beginn gut getroffen. Durch eine versetzte 5:1–Deckung haben wir ihn aber gut in den Griff bekommen“, nannte Lay nach der Partie den Schlüssel zum Erfolg. Während die Bielefelder dem TuS Spenge damit endgültig die Meisterschaft überlassen mussten, ist für für Loxten das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte nach wie vor in Reichweite.
NW Bielefeld. Es war wider Erwarten kein Sommerhandball, den die etwa 400 Zuschauer in der Sparkassen-Arena in Versmold geboten bekamen. Da die TSG A-H Bielefeld den anvisierten Aufstieg schon vor dem Anpfiff praktisch abgeschrieben und die Sportfreunde Loxten den Klassenerhalt vor einer Woche auch rechnerisch in trockene Tücher gebracht hatten, hätte die Partie langweilig werden können – wurde sie aber nicht. „Unser Spiel war in Ordnung. Wir müssen uns nichts vorwerfen lassen“, befand Kapitän Carl-Moritz Wagner nach der 27:32-Niederlage. Zusammen mit Tobias Fröbel vertrat Wagner den krank fehlenden Cheftrainer Michael Boy. Auch Fröbel erklärte: „Handballerisch war das unter unseren Voraussetzungen eine zufriedenstellende Leistung. Wir haben leidenschaftlich gekämpft – das Ergebnis ist allerdings nicht zufriedenstellend.“ Neben dem Fehlen von Trainer Boy – die Bielefelder mussten ohnehin weiter auf Maximilian Kroll, Gustav Rydergård und Arne Kröger verzichten – mussten die Interimstrainer schon vor Spielbeginn eine weitere schlechte Nachricht hinnehmen. Felix Hendrichs rechtes Auge, das nach einer allergischen Reaktion zugeschwollen war, ließ einen Einsatz kaum bis nicht zu. Tobias Ehlentrup, eigentlich Keeper der Landesligamannschaft, spielte für Hendrich an. „Tobias hat das, wie ich finde, gut gemacht und sicher zehn, elf Bälle, darunter einen Siebenmeter halten können“, berichtete Tobias Fröbel. Die Anfangsphase gehörte über 4:2 (4.) und 5:3 (6.) den Gastgebern. „In der ersten Halbzeit haben wir generell zu viele Gegenstöße zugelassen“, haderte Wagner, auch wenn die Bielefelder beim 9:8 (14.) einmalig in Führung gehen konnten. Unbeeindruckt erzielte Heiner Steinkühler das 13:10 (20.), später führten die Gastgeber mit 15:11 (22.). Nach Wiederbeginn gelang Johannes Krause zunächst der Ausgleich (19:19), später warf Krause die Gäste in Führung (20:19, 37.). Doch der nächste Rückschlag ereilte die TSG schnell, denn Luca Sewing, bis hierhin treffsicher, musste mit Magenkrämpfen aufgeben. „Durch eine versetzte 5:1-Deckung hatten wir ihn aber schon gut in den Griff bekommen“, erkannte Loxtens Trainer Thomas Lay, der generell um die personellen Probleme des Gegners wusste und seiner Mannschaft folglich vorgegeben hatte, „selbst ruhig zu agieren, um den Gegner müde zu spielen“, was den Gastgebern dann auch gelang. Die führten mit 27:25 (54.), als Fröbel und Wagner doch noch Hendrich ins Tor beorderten. Doch auch der etatmäßige Keeper konnte keine Akzente mehr setzen. Zuvor hatten es die Gäste verpasst, eine Überzahlsituation für sich zu nutzen – Loxtens Jan Patzelt hatte die dritte Zeitstrafe bekommen. Neben einigen technischen Fehlern wurde in der Schlussphase auch Ex-TSG-Torwart Pascal Welge, der sich in der ersten Halbzeit schon selbst ausgewechselt hatte, und erst in der 41. Minute zurückkehrte, ein Faktor. „Calli hat sicher ein, zwei entscheidenden Bälle gehalten“, erkannte Fröbel, dessen Mannschaft noch bis zum 27:29 (58.) den Anschluss hielt. „Von der Körpersprache, von unserem Einsatz her, haben wir ein gutes Spiel gemacht. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie ob der Spenger Meisterschaft nicht enttäuscht sein soll. Wir haben eine gute Saison gespielt“, sagte TSG-Geschäftsführer Christian Sprdlik.
Mindener TB. Die Handballer des TuS 09 Möllbergen können es doch noch. Nach fünf Heimniederlagen in Folge gewann der heimische Oberligist gegen den VfL Mennighüffen mit 24: 23 (15:10). Dabei schien der unter der Woche gesicherte Klassenerhalt zu beflügeln. Bereits zu Beginn zeigte sich, dass die Möllberger besonders in der Defensive hellwach waren. „Die Abwehr war gut, zudem hatten wir ein gutes Rückzugsverhalten“, zeigte sich auch Trainer André Torge mit dem Deckung zufrieden. Kamen die Gäste doch mal zu Chancen, konnten sich die Gelb-Schwarzen auf den an diesem Abend glänzend aufgelegten Jannis Finke im Tor verlassen. Folgerichtig führte die Torge-Sieben 7:4 (13.). Anschließend nutzten die Mennighüffener eine Zeitstrafe gegen Alexander Wiemann, um auf 7:6 (15.) zu verkürzen. „So ging das dann weiter. Die Partie war ein ständiges Auf und Ab. Es war ein Spiegelbild der gesamten Saison“, sagte Torge mit Blick auf den Spielverlauf. Dabei sah es kurz vor der Pause gar nicht danach aus. Die Möllberger fingen sich nach einer Auszeit beim 8:7 (19.) wieder. Mit dem Pausenpfiff gingen die Hausherren durch einen Siebenmeter von Frederik Altvater mit 15:10 in Führung. Doch wer in der Sparkassen-Arena auf einen ruhigen Abend hoffte, wurde enttäuscht. Die Mennighüffener kämpften sich im zweiten Durchgang Tor um Tor heran. Und das lag in erster Linie an der schlechten Chancenverwertung des Heimteams. „Wir sind zu fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen“, ärgerte sich Torge über die vielen liegengelassenen Möglichkeiten. Mehrmals scheiterten die 09-Spieler vollkommen freistehend am ebenfalls stark haltenden Gästekeeper Daniel Habbe. Beim 21:21 (55.) war Mennighüffen wieder dran. „Aber auf Jan Camen war in der Schlussphase Verlass. Er hat gezeigt, wie wichtig er für uns ist. Er hat uns mit seinen einfachen Toren im Spiel gehalten.“, lobte Torge seinen Rückraumschützen. Der Rückraumlinke erzielte sowohl das wichtige Tor zum 22:21 (55.), als auch den späteren Siegtreffer zum 24:22 (59.). „Wir wollten zeigen, dass wir es können und so ein Spiel auch mal nach Hause fahren“ freute sich Torge. Auch wenn der Klassenerhalt durch die Fusion von HSG Lemgo II und der HSG Augustdorf/Hövelhof gesichert ist, hat der Übungsleiter noch ein Ziel. „Wir wollen Drittletzter werden. Dann kann uns niemand sagen, wir wären sportlich nicht in der Liga geblieben.“
NW Bad Oeynhausen. Die Handballer des VfL Mennighüffen mussten am Samstagabend beim TuS 09 Möllbergen eine knappe 24:23 (15:10)-Niederlage einstecken. Nach fünf Heimniederlagen in Folge gewann der TuS Möllbergen wieder ein Spiel. Dabei schien besonders in der ersten Halbzeit der unter der Woche gesicherte Klassenerhalt zu beflügeln. Bereits zu Beginn zeigte sich, dass die Möllbergener besonders in der Defensive hellwach waren. „Die Abwehr war gut, zudem hatten wir ein gutes Rückzugsverhalten“, zeigte sich auch TuS-Trainer André Torge mit der Deckung zufrieden. Kamen die Gäste doch mal zu Chancen, durften sich die Gelb-Schwarzen auf den an diesem Abend glänzend aufgelegten Jannis Finke im Tor verlassen. Folgerichtig führte die Torge-Sieben 7:4 (13.). Anschließend nutzten die Mennighüffener eine Zeitstrafe gegen Alexander Wiemann, um auf 7:6 (15.) zu verkürzen. „So ging das dann weiter. Die Partie war ein ständiges Auf und Ab. Es war ein Spiegelbild der gesamten Saison“, sagte Torge mit Blick auf den Spielverlauf. Dabei sah es kurz vor der Pause gar nicht danach aus. Die Möllbergener fingen sich nach einen Auszeit beim 8:7 (19.) wieder. Mit dem Pausenpfiff gingen die Hausherren durch einen Siebenmeter von Frederik Altvater mit 15:10 in Führung. Doch wer in der Sparkassen-Arena auf einen ruhigen Abend hoffte, wurde enttäuscht. Die Mennighüffener kämpften sich in der zweiten Halbzeit Tor um Tor heran. Und das lag in erster Linie an der schlechten Chancenverwertung des Heimteams. „Wir sind zu fahrlässig mit unserem Chancen umgegangen“, ärgerte sich Torge über die vielen liegen gelassenen Möglichkeiten. Mehrmals scheiterten die TuS-Spieler vollkommen frei stehend am ebenfalls stark haltenden Gästekeeper Daniel Habbe. Beim 21:21 (55.) war Mennighüffen wieder dran. „Aber auf Jan Camen war in der Schlussphase Verlass. Er hat gezeigt, wie wichtig er für uns ist. Er hat uns mit seinen einfachen Toren im Spiel gehalten.“, lobte Torge seinen Rückraumschützen. Der Rückraumlinke erzielte sowohl das wichtige Tor zum 22:21 (55.) als auch den späteren Siegtreffer zum 24:22 (59.). Auch wenn der Klassenerhalt durch die Fusion von HSG Lemgo II und der HSG Augustdorf/Hövelhof gesichert ist, hat der Übungsleiter in Möllbergen noch ein Ziel. „Wir wollen Drittletzter werden. Dann kann uns niemand sagen, wir wären sportlich nicht in der Liga geblieben.“ Auf der anderen Seite war VfL-Trainer Zygfryd Jedrzej bedient. „Wir haben viel Tempo auf die Platte gebracht und zu wenig Druck entfacht. Möllbergen hat ein schnelles Spiel aufgezogen und uns mit schnellen Angriffen den Zahn gezogen“, sagte der VfL-Trainer Zygfryd Jedrzej.
NW Herford. Die Hallenuhr zeigt die 54. Spielminute an, als Sebastian Kopschek von der Ersatzbank aus in der Kabine verschwindet, mit mehreren Plastik-Trinkflaschen zurückkehrt und die mit breitem Grinsen an die Kollegen verteilt. Kurz vorher hatte Trainer Heiko Holtmann seine Spieler einen nach dem anderen abgeklatscht. Der TuS Spenge führt im Heimspiel der Handball-Oberliga gegen den TuS Ferndorf II zu diesem Zeitpunkt mit 33:21 – und längst ist alles gerichtet für die Meisterfeier. Kurz darauf steht die gesamte Tribüne auf und stimmt in den Klassiker „Oh, wie ist das schön“ ein. Vier weitere TuS-Tore später ist das Spiel vorbei – und es gibt kein Halten mehr. Eine blaue Pyramide aus allen Spenger Spielern feiert sich gegenseitig, es gibt kostenlose Bierduschen, es wird geschrien, gejubelt und gelacht. Und vermutlich auch die ein oder andere kleine Träne verdrückt. Nach acht Monaten harter Arbeit, nach 20 Siegen in Folge mit der besten Abwehr und dem besten Angriff macht der TuS Spenge am drittletzten Spieltag die Meisterschaft in der Oberliga und den Aufstieg in die 3. Liga klar. Was für ein Triumph – der nach dem vierten Spieltag, als 4:4 Punkte auf dem Konto standen, nicht abzusehen war. 20 Spiele später steht die Uhr bei 44:4 Punkten. Wer hätte das gedacht? „Jetzt kann ich es ja sagen: Nach den ersten vier Spielen habe ich ein paar Nächte schlecht geschlafen“, sagt Heiko Holtmann, „wir hatten die Saisonvorbereitung wegen des Pokalspiels gegen Kiel umgestellt und ich dachte wirklich: Ach du Scheiße, wir haben die Meisterschaft verbockt.“ Doch es kommt bekanntlich anders. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft“, sagt Sportchef Heiko Ruwe, der am Saisonende aufhört, „wie die Jungs das gemacht haben, wie auch das Trainerteam Mut bewiesen und taktische Umstellungen vorgenommen hat – dafür gebührt ihnen Riesenrespekt.“ Den haben sich die Spieler ohne Frage mehr als verdient. „Die Jungs haben sich als Mannschaft gefunden. Jeder hat seine Aufgabe zu 100 Prozent erfüllt, jeder hat Persönliches zurückgestellt“, sagt Heiko Holtmann, „und wir haben sehr, sehr hart trainiert und viel entbehrt – sicher mehr als andere Mannschaften.“
Den Hauptfiguren in dieser Jubelarie fehlen indes nach dem Schlusspfiff auch mal die Worte. „Ich werde das erst morgen richtig kapieren. Perfekter kann ich mich in Spenge gar nicht verabschieden“, sagt Sebastian Kopschek. „Ich habe das immer geträumt – dass dieser Traum jetzt real ist, ist unglaublich“, sagt Filip Brezina, der erst im August aus Prag nach Spenge gekommen ist. Auch der Vorsitzende Horst Brinkmann ist, komplett mit Bier geduscht, emotional angefasst: „Nach dem schmutzigen 26:25-Sieg in Hamm im Januar wusste ich: Jetzt steigen wir auf. 20 Siege in Folge – das hat es in der Oberliga noch nie gegeben“, sagt er. Und: „Neben dem Trainerteam hat auch Heiko Ruwe einen großen Anteil an diesem Erfolg, denn er hat die Mannschaft zusammengestellt.“ Bleibt noch eine Frage: Was war eigentlich in den Trinkflaschen drin? „Isotonische Getränke“, antwortet „Pocke“ Kopschek ohne mit der Wimper zu zucken. Is? klar.
WP Siegen. In der Oberliga stand der TuS Ferndorf II beim als Meister und Drittliga-Aufsteiger feststehenden TuS Spenge auf verlorenem Posten. Die Trauer darüber hielt sich aber in Grenzen, denn trotz dieser Niederlage und des Sieges des TuS Möllbergen gegen Mennighüffen ist der Klassenerhalt nahe. Eine Halbzeit lang hat der TuS Ferndorf II den hohen Favoriten TuS Spenge ärgern können, lag zur Pause nur mit 16:17 zurück, doch gut 45 Minuten später stand mit 22:37 die erwartete Niederlage. Die Ferndorfer Youngster boten dem TuS, der bereits vor dem Spiel nach der Niederlage der TSG A-H Bielefeld im Loxten als Meister und Drittliga-Aufsteiger feststand, zunächst prima die Stirn. „Wir haben lange Angriffe gefahren und unsere Chancen gut genutzt“, sagte Trainer Michael Feldmann. Sogar mit 7:4 führte sein auf vier Rückraumspieler, darunter zwei A-Jugendliche, reduziertes Team, das die Führung vor fast ausverkauftem Haus bis zum 13:12 durch Jakob Rengel (24.) hielt, nach 30 Minuten aber trotz eines guten Hilmar Gudmundsson im Tor mit 16:17 im Rückstand lag. Die Geschichte der zweiten Halbzeit war schnell erzählt: Spenge machte ernst, wollte seine Fans nochmal begeistern. Dagegen schwanden bei den Siegerländern schnell die Kräfte, gab es kaum noch vernünftige Abschlüsse, dafür aber jede Menge Gegenstoßtore. So fuhren die Ostwestfalen über 20:17 (34.), 29:18 (48.) und 35:21 (58.) dann doch noch einen deutlichen Sieg ein – vorzuwerfen hatten sich die jungen Ferndorfer aber letztlich nicht viel.
WAZ Gladbeck.
Westf. Anzeiger. Der ASV Hamm-Westfalen II bleibt Oberligist. Ein dramatisch erkämpfter 31:30 (13:16)-Erfolg beim Tabellensiebten VfL Gladbeck sorgte dafür, dass die Mannschaft von Tobias Mateina zwei Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr auf die Abstiegsränge rutschen kann. Der Coach, der den ASV nach der Spielzeit verlassen wird, hat sein Ziel erreicht: „Wir wollten uns aus eigener Kraft retten. Das haben wir geschafft.“ Gewinnt die Hammer Reserve noch eine der beiden restlichen Partie, ist ihr sogar ein einstelliger Tabellenplatz nicht zunehmen. Die Momente der Rettung beschrieb Mateina später als „Wellenbad der Gefühle“. 46 Sekunden vor dem Ende glich Gladbeck zum 30:30 aus. Die Hammer erhielten den Ball, waren in Überzahl, agierten aber schleppend. „Es drohte Zeitspiel. Also habe ich eine Auszeit genommen“, sagte der Trainer. 13 Sekunden vor dem Ende kam der ASV zum Abschluss, scheiterte aber. Gladbeck lief den Tempo-Gegenstoß, frei vor Maurice Behrens zielte der elffache Torschütze Max Krönung aber zu ungenau. Krönung beeilte sich, warf einen langen Ball auf David Wiencek. Der ließ für Eike Jungemann abprallen, der Spielmacher traf mit der Schlusssirene – 30:31 und „grenzenloser Jubel“, so Mateina. „Im ersten Moment war ich fassungslos. Das Ergebnis kann genau so gut andersrum aussehen. Das waren drei Torabschlüsse innerhalb von 13 Sekunden. Wahnsinn.“
Mateinas Team profitierte in Gladbeck von der Verstärkung aus dem Zweitliga-Kader. Julian Krieg sorgte für Stabilität in der Abwehrarbeit, Kim Voss-Fels war gewohnt abschlussstark. Auch Wiencek und Jungemann überzeugten. „Besonders aus dem Rückraum waren wir stark“, sagte der Trainer, dessen Team zur Pause noch drei Tore zurückgelegen hatte, es beim Stand von 24:27 aber verpasste, frühzeitig eine Entscheidung herbeizuführen. „Da waren wir zu nachlässig“, sagte Mateina – was er nach dem dramatischen Ende aber gut verschmerzen konnte.
Soester Anzeiger. Was für ein Schlussakt, was für ein Finale: Mit einen 6:1-Lauf in den letzten achteinhalb Minuten drehte der STV noch die Oberliga-Heimpartie gegen die HSG Augustdorf/Hövelhof. Neben einer bärenstarken offensiven Abwehr stach in der Schlussphase besonders Leon Wolff hervor. Der schnelle STV-Linksaußen erzielte die fünf letzten Tore beinahe im Alleingang. Einmal traf er von Linksaußen, viermal profitierte er von der guten Deckungsarbeit seiner Kollegen. Denn hinten schaltete Soests Trainer Dirk Lohse von einer 6:0-Deckung im Laufe des Spiels immer weiter auf Offensive. In der Schlussphase wuselten Robin Bekel und Fabian Schnorfeil als Vorgezogene eher rechts vor der Deckung herum – Lasse Müller kümmerte sich in defensiverer Variante um die rechte Angriffsseite der Gäste. Das funktionierte; allerdings auch, weil die Gäste in der Schlussphase eigentlich permanent – wegen dummer, unnötiger Vergehen, aber auch wegen falscher Schiedsrichterentscheidungen, die es allerdings auf beiden Seiten gab – in Unterzahl spielten.
So zündete in der Schlussphase der STV-Turbo aus einer starken Deckung heraus – und begeisterte das Publikum. Allerdings war davor lange Zeit Schmalhans Küchenmeister, was die Soester Angriffsleistung anging. „Lange Zeit war unser Angriffsspiel nicht flüssig genug und nicht von Erfolg gekrönt. Wir sind erst durch die offensive Abwehr zu Ballgewinnen und in unser Tempospiel gekommen“, meinte auch Trainer Dirk Lohse.
Von Beginn an hatte sich Soest nämlich schwer getan.
Schon in der Anfangsphase kam aus dem Rückraum nicht viel, das Kreisläuferspiel funktionierte nur bedingt; hinzu kamen einige technische Fehler. Augustdorf, das sich mit einer famosen Rückrunde aus dem Keller gespielt hat und seit sieben Spielen ungeschlagen war, wusste das zu nutzen. Schnell lag die HSG mit 4:1 vorne (6.), erst beim 7:7 hatte Soest die Gäste wieder ein (20.). Doch Augustdorf legte im weiteren Verlauf immer wieder vor, auch wenn Soest mehrfach schon früher den Fühungstreffer quasi auf der Hand hatte. Der fiel später sogar noch – und da zum bestmöglichen Zeitpunkt für ein glückliches Ende.
NW Paderborn. Nach acht Spielen ohne Niederlage hat es die HSG Augustdorf/Hövelhof in der Handball-Oberliga wieder erwischt. Beim Soester TV setzte es für die Sandhasen eine bittere 22:23 (13:11)-Niederlage mit Konsequenzen, denn: Augustdorf/Hövelhof ist nun wieder nur noch einen Zähler vom ersten Abstiegsplatz entfernt. In Soest beherrschte die HSG über 10:8 (Minute 24), 13:11 (Pause) bis zum 22:18 (53.) die Szenerie. Dann streuten einige Zeitstrafen Sand ins Gäste-Getriebe – und der STV sicherte sich durch fünf Treffer von Leon Wolff in Reihe zum 23:22 tatsächlich noch beide Zähler. „In der Schlussphase sind wir zu hektisch geworden, haben die Bälle im Angriff zu früh abgegeben und es einfach nicht mehr geschafft, ein Tor zu werfen“, monierte HSG-Teammanager Udo Schildmann, der aber sehr zufrieden mit der Abwehrleistung war.
LiT Germania Tribe – TuS Spenge 25:35 (11:19). LiT-Tore: Julian Knickmeier (6/4), Jannik Borcherding (4), Stefan Möhle (4), Jannik Gartmann (3), Patrik Borgmann (2), Jona Finke (2), Marvin Mundus (2), Lucas Rüter (1), Bjarne Schulz (1). TuS-Tore: Justus Clausing (6), Oliver Tesch (4), Leon Prüßner (4), Gordon Gräfe (4), Filip Brezina (4), Nils van Zütphen (3), Lasse Bracksiek (2), Bastian Räber (2), Marcel Ortjohann (2), Fabian Breuer (2), Phil Holland (1/1), Sebastian Kopschek (1).
HSG Gevelsberg-Silschede – HSV 81 Hemer 26:36 (10:19). HSG-Tore: Sebastian Breuker (6), Daniel Schrouven (5/2), Björn Rauhaus (3), Leonard Stippel (3), Björn Wohlgemuth (3), Andre Bekston (3), Sam Lindemann (2), Christopher Schrouven (1). HSV-Tore: Moritz Frenzel (10/1), Christian Klein (9), Alessio Sideri (7), Torben Voigt (3), Lukas Rosenbaum (2), Bastian Frenzel (2), Maximilian Klein (1), Antonio Mrcela (1), Yannis Spiekermann (1).
LiT Germania Tribe – TuS Bielefeld/Jöllenbeck 46:20 (21:7). LiT-Tore: Jannik Borcherding (17/5), Lucas Rüter (7), Kim-Patrick Kliver (6), Patrik Borgmann (5), Maik Riechmann (4), Bjarne Schulz (2), Marvin Mundus (2), Jannik Gartmann (2), Jona Finke (1). TuS-Tore: Jakob Röttger (4), Till Kraatz (3), Arne Hofemeier (3), Jakob Schulte (2), Moritz Pieper (2), Christian Niehaus (2/1), Leon Ludwigs (1), Moritz Klapdohr (1), Malte Begemann (1), Christian Trittin (1).
Spfr. Loxten – TSG A-H Bielefeld 32:27 (18:15). SF-Tore: Heinrich Steinkühler (7), Marian Stockmann (6), Marlon Meyer (6/4), Nils Patzelt (4), Timo Menger (4), Christian Kalms (2), Malte Weigel (1), Kim Harting (1), Paul Blankert (1). TSG-Tore: Julius Hinz (10/3), Johannes Krause (5), Luca Sewing (5), Tobias Fröbel (2), Jonas Zwaka (2), Tim Schuwerak (1), Nils Prüßner (1), Marius Kastening (1).
TuS 09 Möllbergen – VfL Mennighüffen 24:23 (15:10). TuS-Tore: Jan Camen (8), Thorben Hanke (5), Simon Witte (3), Frederic Altvater (3/1), Patrick Kurz (2), Martin Damm (2), Alexander Wiemann (1). VfL-Tore: Tomasz Tluczynski (7/6), Maik Dittrich (5), Pascal Schumann (3), Lukas Mailänder (3), Malte Ames (3), Jonas Köster (1), Ulrich Neumann (1).
TuS Spenge – TuS Ferndorf II 37:22 (17:16). Tore Spenge: Leon Prüßner (10), Filip Brezina (5), Fabian Breuer (4), Marcel Ortjohann (4), Nils van Zütphen (3), Oliver Tesch (3), Phil Holland (3/2), Gordon Gräfe (3), Justus Clausing (1), Sebastian Kopschek (1). Tore Ferndorf: Michel Sorg (5/2), Fabian Paul (5), Jan Niklas Klein (5), Jakob Rengel (2), Christian Siegle (1), Florian Schneider (1), Adrian Schmidt (1), Linus Michel (1), Jonas Haupt (1).
VfL Gladbeck – ASV Hamm-Westfalen II 30:31 (16:13). VfL-Tore: Max Krönung (11/2), Christoph Enders (4), Felix Brockmann (4), Björn Sankalla (4), Dustin Dalian (3), Marcel Giesbert (3), Fynn Blissenbach (1). ASV-Tore: Kim Voss-Fels (9), David Wiencek (8/2), Dennis Richter (6), Julian Krieg (4), Eike Jungemann (2), Phil Schrage (1), Vincenz Saalmann (1).
Soester TV – HSG Augustdorf/Hövelhof 23:22 (11:13). STV-Tore: Max Loer (7/6), Leon Wolff (5), Anton Schönle (3), Axel Loer (3), Max Picht (2), Jan Franke (2), Benni Haake (1). HSG-Tore: Dusan Maric (7/4), Felix Bahrenberg (4), Dominik Schmidt (3), Til Kirsch (2), Jakob Pritschert (2), Sebastian Rumniak (2), Nico Schmeckthal (2).
(bg) Mit seinen zehn Treffern in Gevelsberg hat sich der Hemeraner Moritz Frenzel weiter vom Augustdorfer Dusan Maric abgesetzt, liegt in der Handball-Oberliga-Schützenliste jetzt mit 19 Toren in Führung, obwohl er nur selten Siebenmeter wirft. Der Bielefelder Julius Hinz festigte seinen dritten Platz vor dem Soester Max Loer. Lucas Rüter (LiT), Leon Prüßner vom Meister Spenge und Kim Voss-Fels (Hamm II) erweitern den „Club der Hunderter“ auf 20 Mitglieder. Hier die Spitzengruppe:
Moritz Frenzel (Hemer) 188/18
Dusan Maric (Augustdorf) 169/81
Julius Hinz (A-H Bielefeld) 165/57
Max Loer (Soest) 160/90
Björn Sankalla (Gladbeck) 145/36
Max Krönung (Gladbeck) 141/21
Phil Holland (Spenge) 139/54
Jannik Borcherding (LiT) 135/24
Christian Klein (Hemer) 134/8
Felix Bahrenberg (Augustdorf) 122
Frederic Altvater (Möllbergen) 116/41
Julian Knickmeier (LiT) 115/40
Tomasz Tluczynski (Mennighüffen) 114/40
David Wiencek (Hamm II) 112/38
Mattis Michel (Ferndorf II) 111/23
Kim Voss-Fels (Hamm II) 107/8
Leon Prüßner (Spenge) 105
Lucas Rüter (LiT) 105/27
Daniel Meyer (Bielefeld/J.) 105/41
Max Picht (Soest) 103/4
Sebastian Breuker (Gevelsberg) 98
Leon Sorg (Ferndorf II) 97
Vincenz Saalmann (Hamm II) 95
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