VfL Handball Mennighüffen – Nostalgie Nr. 6
In der Saison 1995/96 machten zum ersten Mal unsere Damen von sich reden. Die von Lothar Bekemeier trainierte Truppe schaffte in dieser Spielzeit den Aufstieg in die Landesliga. In der Bezirksliga Staffel 1 patzten unsere Damen zunächst bei ihren Heimauftritten.Zum Saisonauftakt kam man vor eigenem Publikum gegen SC Bielefeld (11:11) und TVG Nordhemmern/Mindenerwald (13:13) nur zu zwei Unentschieden. Dann aber wurden unsere Damen immer stärker und übernahmen am siebten Spieltag bei 12:2-Punkten die Tabellenführung. Am achten Spieltag kam es dann in der Mennighüffer Sporthalle zum Derby mit der HSG Löhne/Obernbeck. Kurz nach dem Wechsel führte der VfL mit 10:8-Toren. Die HSG konnte beim 10:10 ausgleichen, doch danach erhöhte der VfL auf 14:10 und gewann verdient mit 15:12-Toren. Während bei der HSG Petra Wellpott sechsmal ins Schwarze traf, führte auf seiten des VfL Anja Kracht mit zehn Treffern die Torschützenliste an. In der nächsten Partie zeigten unsere Damen bei der Bundesligareserve des HSV Minden/Minderheide eine beeindruckende Vorstellung und siegte überraschend mit 14:16-Toren. Dabei waren Nicole Walter und Sylke Windel jeweils viermal erfolgreich.
Am letzten Hinrundenspieltag gab es dann für die Truppe von Lothar Bekemeier die erste Niederlage und die fiel gleich richtig heftig aus. Die HSG Unterlübbe/Eickhorst führte zur Pause mit 9:6 und in der zweiten Hälfte warfen unsere Damen nur noch einen Treffer und gingen mit 19:7-Toren unter. Betreuer Werner Kubin meinte nach dem Spiel: „Die waren heute einfach besser. Aber das Fehlen von Anja Kracht und Nicole Walter hat uns schon erheblich geschwächt“.
Trotzdem wurden unsere Damen mit 18:4-Punkten Herbstmeister. Am vierzehnten Spieltag mussten unsere Damen die Tabellenführung an die TVG Nordhemmern/Mindenerwald abgeben. Bei den Germanen setzte es die zweite Niederlage und die fiel wiederum ganz deutlich aus. Beim 26:14 war der VfL chancenlos.
Mit einem tollen Schlussspurt holten sich unsere Damen dann doch noch den Meistertitel. Acht Spiele in Folge blieb der VfL ungeschlagen und stieg als Meister mit 38:6-Punkten und 353:289-Toren in die Landesliga auf. Am letzten Spieltag sollte die Meisterschaft erst entschieden werden, als die Truppe von Lothar Bekemeier auf den Rangzweiten HSG Unterlübbe/Eickhorst traf. Ein Unentschieden reichte dem VfL zum Aufstieg. Über 200 Zuschauer in der Mennighüffer Sporthalle sorgten für einen Rekordbesuch bei einem Damen-Handballspiel. Im ersten Abschnitt blieben Tore Mangelware. Erst Sekunden vor dem Halbzeitpfiff erzielte Anja Kracht per Siebenmeter das 4:2 für ihren VfL. Nach dem Wechsel dominierte der VfL die Partie und spätestens beim 8:3-Zwischenstand war der Widerstand der Gäste gebrochen. Torhüterin Bettina „Betze“ Frerichs war mal wieder eine Bank und brachte die HSG-Angreiferinnen schier zur Verzweiflung. Am Ende siegte der VfL deutlich mit 12:7-Toren und danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr.