Rückblick auf den letzten Oberligaspieltag
Rückblick auf den letzten Oberligaspieltag
In der Staffel 1 kassierten die vor Saisonbeginn hoch gehandelten Sportfreunde aus Loxten die nächste Pleite. Bei der Torge-Sieben unterlagen die Frösche am Ende noch klar mit 26:20-Toren und können somit die Meisterschaftsträume wohl schon jetzt begraben, denn sie können nur noch mit 7:5-Punkten in die Meisterrunde starten, aber dazu bedarf es eines Sieges in Rödinghausen. Und sollte Jöllenbeck den Sprung in die Meisterrunde schaffen, hätten die Sportfreunde schon sechs Verlustpunkte auf ihrem Konto. Der TV Isselhorst feierte im Aufsteigerduell gegen den TuS Brake den ersten Saisonsieg und der fiel beim 31:26-Endstand recht klar aus. In der Staffel 2 scheinen die Plätze für die Meisterrunde an VfL Gladbeck, TV Soest, VfL Eintracht Hagen 2 und TuS Bommern vergeben zu sein.
TV Isselhorst – TuS Brake 31:26 (15:13)
Zum Rückrundenauftakt war es dann endlich soweit. Die Truppe von Trainer Michael Jankowski besiegte im Aufsteigerduell den TuS Brake klar mit 31:26 und fuhr die ersten Oberligapunkte ein. Die Truppe war diesmal wild entschlossen, allen zu zeigen, das sie in der Oberliga bestehen kann. Statt der gewohnt schläfrigen Anfangsphase war Isselhorst diesmal von der ersten Minute an hellwach und legte vom Start an richtig los. Bereits in der 13.Minute nahmen die Gäste beim Zwischenstand von 8:3 ihre Auszeit. Danach schmolz der Vorsprung der Hausherren zwischenzeitlich bis auf 1 Tor zusammen, aber der TVI blieb immer vorn. Beim Stand von 15:13 wurden die Seiten gewechselt und nach der Pause kamen die Gastgeber wieder gut ins Spiel und warfen schnell eine Führung von fünf Toren heraus, den sie dann souverän ins Ziel brachten. Bei den Hausherren stach Haupttorschütze Marvin Gregor (10 Treffer) heraus. Gian-Luca Braunsmann traf achtmal ins Schwarze. Er verwandelte dabei fünf der sechs Siebenmeter. Für Brake trafen Luis Merschieve und Jan Ober jeweils fünfmal ins gegnerische Gehäuse.
TuS Möllbergen – Sportfreunde Loxten 26:20 (14:13)
Zunächst schien der Titelaspirant aus Loxten seiner Favoritenrolle gerecht zu werden, denn in der 16.Minute führte die Truppe von Trainer Michy Boy mit 6:10-Toren. Doch dann kam die Mannschaft von Andre Torge auf Touren und hatte beim 11:11 den Ausgleich geschafft. Zur Pause führte der TuS knapp mit 14:13. In Durchgang zwei ging bei den Sportfreunden dann nichts mehr zusammen. Ganze sieben Tore konnten die Gäste noch erzielen. Bis zum 19:17 blieb Loxten noch in Schlagdistanz. In der Folgezeit erhöhte der TuS auf 21:17 und ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Am Ende freute sich der TuS über einen verdienten 26:20-Sieg und übernahm die Tabellenführung. Nach dem 26:26 im Hinspiel nehmen die Frösche gegen Möllbergen 1:3-Punkte als schwere Hypothek mit in die Aufstiegsrunde. Loxtens Trainer Michael Boy meinte nach dem Spiel: „Die Chancenauswertung in der zweiten Halbzeit hat uns das Genick gebrochen. Wir haben in der Abwehr mit 23 Gegentoren bis zur 56.Minute gut gestanden, in der ersten Halbzeit vorne auch ein gutes Spiel gemacht. Aber sieben Tore im zweiten Durchgang sind einfach zu wenig“. Während beim neuen Tabellenführer Arne Ransiek (9 Tore) und Holger Kruse (6 Treffer) die Torschützenliste anführten, traf bei den Gästen Simon Schulz siebenmal ins Schwarze.
Staffel 2
HSG Gevelsberg/Silschede – Soester TV 24:29 (11:18)
Pflicht erfüllt: Auch ohne Trainer Loer gewinnt der Soester TV sein Auswärtsspiel in der Handball-Oberliga bei der HSG Gevelsberg-Silschede.
Der STV hat den achten Sieg im neunten Spiel eingefahren und liegt weiterhin auf Kurs Meisterrunde – und das mit einer richtig tollen Bilanz. Mit nun 16:2 Punkten ist Soest Tabellenzweiter.Trainer Max Loer hatte im Vorfeld von einer „unangenehmen Aufgabe gesprochen“; er selbst hatte die Reise wegen eines Coronafalls im familiären Umfeld und einer freiwilligen Quarantäne nicht angetreten. Im ersten Rückrundenspiel der STV in der Oberliga-Vorrunde setzte sich Soest mit 29:24 bei der HSG Gevelsberg-Silschede durch, das sich hauptsächlich mit dem Thema „Klassenerhalt“ auseinander setzen dürfte. Dennoch: Der Außenseiter machte es dem Tabellenzweiten lange Zeit schwer. Bis zum 5:4 nach 9 Minuten lag die HSG auch vorn. Erst danach übernahm Soest die Führung. Zunächst traf Jan Ole Züldorf – mit acht Treffern bester Schütze des Abends – zum 5:5, Jannis Falkenberg traf wenig später zum 5:6 und damit zur ersten Führung des Abends.Wenige Minuten später stand es 5:10 – der STV-Express hatte Fahrt aufgenommen. Und den Fünf-Tore-Vorsprung ließ sich Soest auch an diesem Abend nicht mehr wirklich nehmen. Eher im Gegenteil: Zwischenzeitlich wuchs der Vorsprung nach dem Tor von Lars Wiggeshoff auf neun Tore an (16:25; 42.). Soest bleibt Zweiter mit einem Punkt Rückstand hinter dem VfL Gladbeck, der 35:30 beim HTV Hemer gewann.
VfL Eintracht Hagen II – HC TuRa Bergkamen 28:25 (16:12)
Das Spiel in der Hagener Sporthalle-Mittelstadt hat der HC TuRa in der 1. Halbzeit verloren. Da lag man mit vier Toren zurück. Halbzeit zwei war deutlich besser und die wurde sogar „mit einem“gewonnen gegen einen Tabellendritten, der nicht so stark wie erwartet auftrat. Dass es nicht zu einem besseren Ergebnis kam, haben die TuRaner selbst verschuldet und auch zu viele Zwei-Minuten-Strafen kassiert.
In den Anfangsminuten hielt Bergkamen die Partie offen, was auch das 4:4 nach acht Minuten durch Thorben Roßfeldt unterstrich. Danach erspielten sich die Hagener einen Drei-Tore-Vorsprung, erleichtert durch mehrere Zwei-Minuten-Strafen gegen Bergkamen. 11:8 (19.) und 15:12 (57.), TuRa blieb auf Distanz. In der Halbzeitpause wurde TuRa-Coach Thomas Rycharski etwas lauter, stachelte seine Mannen noch einmal an. Die Deckung stand dann besser, es wurde aggressiver, kämpferischer und disziplinierter agiert. Vorne ließ der Coach teilweise einen siebten Feldspieler auflaufen. Doch der Lohn stellte sich nicht ein. Näher als drei Treffer kam Bergkamen einfach nicht heran. Pascal Terbeck markierte das 27:24 (58.) und der letzte Treffer blieb Roßfeld 30 Sekunden vor Spielende vorbehalten. Es hat nicht gereicht und die siebte Saison-Niederlage war unausbleiblich, wenngleich mehr möglich gewesen wäre.
TuRa-Trainer Thomas Rycharski: Die 1. Halbzeit war nicht so prickelnd. Wir haben wieder einige Bälle vertändelt. Die 2. Halbzeit war deutlich bessser und die haben wir sogar mit einem gewonnen. Darauf muss man aufbauen. Hagen war nicht so überragend. Das Ergebnis haben wir selbst verschuldet. Das war zuletzt gegen Gladbeck und jetzt wieder in Hagen so. Da müssen sich meine Spieler fragen, ob das alles so richtig ist. Ob man nicht mehr tun muss, auch im Training. Ein Punktgewinn wäre durchaus möglich gewesen. Wir hatten auch zu viele Zwei-Minuten-Strafen. Teilweise berechtigt, teilweise auch nicht.
TuRa: Walter, Nowaczyk 1, Roßfeld 6, Terbeck 3, Webers 2, Wefing 5, Trost 2, Domanski 5, Prodehl, Saarbeck 1. Rotert.
HTV Hemer – VfL Gladbeck 30:35 (16:20) Ihre stärkste Phase hatten die Hemeraner gleich zu Beginn. Sie verteidigten wirkungsvoll mit gutem Verschieben und entschlossenem Zupacken und nutzten im Angriff die sich bietenden Lücken konsequent aus. In den ersten zehn Minuten gab es praktisch keinen Fehlpass und keinen Fehlwurf, so dass die Führung nur logisch war. Aber diesen Standard konnte die Mannschaft nicht halten, was auch mit einer unglücklichen Szene in der 13. Minute zusammenhing. Da verletzte sich der bis dahin schon dreimal erfolgreiche Jonas Brieden bei einer Abwehraktion am Sprunggelenk und war fortan damit beschäftigt, seinen Knöchel zu kühlen. Sein frühes Ausscheiden beraubte den HTV einer wichtigen Option im Rückraum, was Folgen hatte. Die Mannschaft war leichter auszurechnen, denn über Außen ging nur ganz wenig, und Kreisanspiele blieben die absolute Ausnahme. Es mussten also Einzelaktionen her, von denen es auch etliche gelungene gab. Nur besaßen die unter dem Strich nicht die Durchschlagskraft, die Gladbeck dank des überragenden Max Krönung einbringen konnte. Ihn aus dem Spiel zu nehmen, war für die Gastgeber ein Ding der Unmöglichkeit. Mit einigen technischen Fehlern trug der HTV darüber hinaus dazu bei, dass sich das Blatt bis zur Pause wendete. Im zweiten Durchgang mühte sich die Mannschaft nach Kräften, den Anschluss zu finden, doch dichter als bis auf zwei Tore kam sie nicht heran. Am nötigen Kampfgeist mangelte es nicht, aber letztlich gab es zu viele Faktoren, die eine Wende unmöglich machten. Dazu gehörten Fehlpässe ebenso wie die vielen Zeitstrafen. Nicht alle konnte man nachvollziehen, aber einige Male mussten sich die Hausherren auch ungeschickte Abwehrarbeit vorhalten lassen.Fehlwürfe verhindern eine spannende Schlussphase. So waren die Hemeraner zwar einige Male auf Schlagdistanz, nur hatte man stets das Gefühl, das Gladbeck im Bedarfsfall zulegen würde. Wirklich spannend hätte es aber dennoch werden können, nachdem zweimal Frenzel und Spiekermann auf 29:32 verkürzt hatten. Doch danach wurde dreimal in kurzer Folge frei am gegnerischen Kreis vergeben, und solche Patzer erlaubten sich die routinierten Gladbecker eben nicht. Aber die hatten am Ende dennoch Lob für den Gegner parat. „Gegenüber dem Hinspiel hat sich der HTV enorm entwickelt,“ stellte Coach Thorben Mollenhauer nach dem Abpfiff fest.
HTV: Jurakic, A. Wizy; Brieden (3), Trattner (6), Bjelanovic (3), Frenzel (9/3), Ostermann (2), Schroth, Voigt (1), Lübbering, Spiekermann (2), Ilicsin (1), D. Wizy (3).
Gladbeck: Spierau, Beckmann; Arens (1), Sankalla (2), Winkelmann, Käsler (6), Krönung (11/5), Bach (2), Dervisevic, Janus, Schmiemann, Blißenbach (3), Büttner (6), Rolf (4).
Spielverlauf: 4:2 (5.), 8:6 (10.), 8:9 (15.), 10:12 (18.), 14:13 (21.), 16:15 (25.), 16:21 (31.), 20:24 (37.), 23:28 (43.), 25:31 (49.), 30:33 (57.) –
Zeitstrafen: HTV 7 – VfL: 2 – Disqualifikation: Ostermann (42.) – Zuschauer: 250.
Pedro Alvarez (HTV): „Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben in den ersten 15 Minuten sehr solide gearbeitet. Danach gab es einige Fehler. Wenn man viel investiert, will man sich auch belohnen, aber dann darf man sich keine Nachlässigkeiten erlauben. Dann braucht man Siegertypen. Mit der Leistung bin ich zufrieden, aber die Mannschaft hat Potenzial für mehr.“
Thorben Mollenhauer (VfL): „Wir haben unser Spiel ziemlich konsequent durchgezogen, in der ersten Hälfte aber nicht konsequent genug gedeckt. Die Lücken hat der Gegner genutzt. Auf das ganze Spiel gesehen hat Hemer heute mehr Fehler gemacht als wir.“
TuS Bommern – TuS Ferndorf 2 23:18 (12:10)
Ferndorfs Trainer Michael Feldmann ist im Moment nicht zu beneiden. Vor der Partie in Bommern fiel auch noch Leander von Mende verletzt aus. Fünf Langzeitverletzte hat der TuS nunmehr zu beklagen. Die Ferndorfer waren durch ihre bewegliche Abwehr gut in diese Partie gekommen und lagen nach einem 2:0-Rückstand in der 13.Minute sogar mit 3:6-Toren vorn. Bommern nahm frühzeitig seine Auszeit, um danach besser in die Partie zu kommen. Beim 9:9 in der 23.Minute herrschte das letzte Mal Gleichstand, aber Bommern konnte sich zunächst nicht deutlich absetzen .Beim Stand von 12:10 wurden die Seiten gewechselt und nach der Pause hielt der überragende TuS-Keeper Niklas Broszinski sein Team lange im Spiel. Er wehrte gleich sechs Siebenmeter der Hausherren ab.
Trainer Michael Feldmann meinte nach der Partie: „Ich bin vor allen Dingen mit der Abwehrleistung sehr zufrieden.Nur 23 Gegentore können sich sehen lassen.In allen anderen Heimspielen hat Bommern mindestens 29mal getroffen“.
HSC Haltern/Sythen – VfL Eintr. Hagen 2 27:28 (11:14)
Das Glück war nicht auf der Seite des Kellerkindes aus Haltern am See. Nachdem Hagen die Partie lange Zeit bestimmt hatte, freuten sich die Hausherren in der 50.Minute beim 23:22 nach längerer Zeit wieder über eine Führung, die dann auch noch beim 24:23 Bestand hatte. Zu diesem Zeitpunkt kassierten die Hausherren eine Zeitstrafe. In Überzahl erzielte Hagen in zwei Minuten drei Treffer und lag in der 55.Minute mit 24:26 vorn. Die Gastgeber kamen zwar noch einmal auf 25:26 und 26:27 heran. Nach dem 26:28 schaffte Michel Sorg siebzig Sekunden vor dem Abpfiff den Anschlusstreffer zum 27:28. Aber danach fiel kein Tor mehr und die Hausherren kassierten eine weitere, bittere Niederlage.
Für Haltern am See trafen Pierre Weber und Jonas Luggenhoelscher jeweils sechsmal ins Hagener Tor.