Rückblick auf den letzten Oberligaspieltag
Rückblick auf den letzten Spieltag in der Oberliga
Beide Spitzenteams standen am Rande einer Niederlage. Tabellenführer TSG Altenhagen/Heepen lag beim Abstiegskandidaten TuS Volmetal fünf Minuten vor dem Ende mit 33:30 hinten. Dann gelang den Gästen ein feiner 0:5-Lauf und am Ende siegte Bielefeld ganz knapp mit 34:35-Toren. Auch das zweite Spitzenteam lag kurz vor dem Abpfiff hinten. Die ersatzgeschwächten Sauerland Wölfe führten bei VfL Eintracht Hagen 2 mit 30:31, erhielten dann aber eine Zeitstrafe und Hausherren drehten die Partie noch. Am Ende siegte der Tabellenzweite sehr glücklich mit 33:31-Toren.
TuS Ferndorf 2 – VfL 33:30 (17:14)
Beim Drittletzten TuS Ferndorf 2 ging es in Kreuztal um wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Und beide Mannschaften lieferten sich ein spannendes Spiel mit dem besseren Ende für Ferndorf. In der ersten Halbzeit leisteten sich die Gäste zum Ende hin ein paar unkonzentrierte Abschlüsse, so dass Ferndorf über 16:12 zur Pause mit 17:14 in Führung lag. In Durchgang zwei hielt der TuS den VfL zunächst auf Abstand. Beim 20:15 in der 34.Minute sah es ganz bitter für die Gäste aus, die dann aber durch einen 2:8-Lauf während ihrer besten Phase mit 22:23 in Führung gingen. Auch beim 25:26 und 26:27 in der 53.Minute lag der VfL vorn, verpasste es aber, sich weiter abzusetzen. Die Entscheidung fiel dann kurz vor Schluss, als Ferndorf vom 28:28 auf 31:28 davonzog. In dieser Phase verwarf der ansonsten sichere Siebenmeterschütze Tim Huckauf seinen dritten Strafwurf. Der VfL leistete sich den Luxus, gleich vier von sechs Siebenmetern zu verwerfen. Und diese einfachen Tore fehlten dann in der Endabrechnung, da Ferndorf sechs von sieben Strafwürfen verwandelte. „Außerdem zogen uns die Schiedsrichter mit zwei seltsamen Entscheidungen den Stecker. Kämpferisch war das heute eine starke Leistung. Leider haben wir uns dafür nicht belohnt“, meinte ein enttäuschter Trainer Andre Zwiener. Tore: Mats Köster (8), Tim Huckauf (6), Tim Held (6), Marvin Vieregge (6), Arne Kröger (2), Marco Büschenfeld (1) und Linus Korf (1).
Nach genau drei Monaten und neun erfolglosen Spielen feierten die Ferndorfer ihren lang ersehnten fünften Saisonsieg, der sich zuletzt auch angekündigt hatte. Die sehenswerte Partie ließ nie erahnen, dass beide Mannschaften bereits dem Abstieg geweiht sind. Denn die Ostwestfalen hielten mit gleichem Tempo und Engagement dagegen.
Nach 33 nahezu fehlerfreien Minuten hatte sich der TuS von 11:11 (23.) über 16:12 (29.) bis auf 20:15 (34.) abgesetzt. Und dann tauchten wie aus heiterem Himmel die vermeidbaren Fehler bei Ballbesitz auf. Die Gäste rochen förmlich den Braten. Elf Minuten später und nach fünf Tempogegenstößen hieß es 22:23. Ferndorf fing sich gerade noch rechtzeitig und hatte in der Schlussphase auch das Glück auf seiner Seite.
Bemerkenswert war die Leistung von Keeper Niklas Broszinski mit vier gehaltenen Siebenmetern. Jan Wicklein (7/6 Tore) verwandelte hingegen deren sechs. Die übrigen Tore teilten sich bei einer starken Mannschaftsleistung Leon Sorg (6), Dario Barth, Luca Nenne-Kolb (beide 4), Leon Baust, Florian Schneider, Benjamin Seifert (alle 3) sowie die Kreisläufer Leander von Mende (2) und Niklas Klein (1), die außerdem alle Siebenmeter erzwangen.
HSC Haltern-Sythen – Soester TV 29:35 (16:18).
Pflicht erfüllt: Der Soester TV hat beim Vorletzten in Haltern gewonnen und damit den Kontakt zu den sicheren Plätzen in der Handball-Oberliga hergestellt. Mit einer 6:2-Bilanz im Februar kann Trainer Max Loer zufrieden sein und die Soester Handballer können etwas entspannter in die Spiele gegen die direkte Konkurrenz im März gehen, auch wenn der Abstand zum rettenden achten Platz drei Punkte beträgt. Dort steht der TuS Bommern (28:24 bei Villigst-Ergste). Für Soest war der Sieg also wichtig, das Spiel in Haltern allerdings eine hohe Hürde. Von der Konstellation her war es ein Pflichtsieg, der den Soestern aber einiges abverlangte. „Das war ein echt gutes Oberliga-Spiel, Haltern war viel besser, als es der Tabellenstand aussagte“, war Loer froh, die zwei Punkte beim Vorletzten (4:34 Punkte) eingefahren zu haben. Mit dem Gegner, den Soest im Hinspiel noch mit 13 Toren Unterschied deklassiert hatte, hatte dieser HSC nichts mehr zu tun. Viele Akteure, die im Hinspiel noch gefehlt hatten, machten nun richtig Betrieb. „Wir mussten ein richtig gutes Spiel machen, um zu bestehen. Am Ende ist es auch noch zu hoch ausgefallen“, gab Loer zu. Beim 21:21 nach gut 40 Minuten war das Spiel noch völlig offen. Zuvor hatte Soest aber auch schon deutlich zurückgelegen, und legte nach diesem letzten Ausgleich der Gastgeber direkt drei Tore durch Gran, Wolff und Jünger vor. Bis zum 25:27 blieb Haltern in Sichtweite (48.), ein 4:1-Lauf (Tore durch Schnorfeil, Jünger, Gran und Möllenhoff) innerhalb von knapp vier Minuten sorgte dann für Klarheit. Soest erwischte keinen guten Start. In der Anfangsphase führte fast jeder Angriff der Gastgeber zu einem Treffer, fast im Minutentakt traf der HSC. Ein frühes 2:0 glich der STV zwar wieder aus, doch nach dem 3:3 durch Schnorfeil (5.) erhöhte Haltern mit drei Treffern in einer Minute erstmals auf drei Tore (6:3). Beim 10:6 nach knapp zwölf Minuten zitierte Trainer Loer sein Team erstmals zur Auszeit zu seiner Bank. Haltern hatte Soest bis hierhin überrannt. „Wir sind gar nicht richtig in die Abwehr gekommen, egal, ob wir vorne getroffen haben oder den Ball verloren haben“, berichtet Loer, der ausdrücklich Keeper Silas Bruyn dankte, der einen deutlicheren Rückstand verhinderte.12:8 stand es nach dem ersten „Viertel“ – das zweite Viertel ging mit 10:4 an Soest. Loer hatte umgestellt, ließ kaum noch zwischen Angriff und Abwehr wechseln, stabilisierte das Zentrum und verhinderte so nun die einfachen Gegentore. Danach fand Soest besser ins Spiel, beim 12:10 waren es nur noch zwei Tore, doch in Unterzahl (2 Minuten für Falkenberg) legte Haltern noch einmal drei Tore zwischen sich und den STV. Der hatte nun aber den Schlüssel zum Spiel gefunden. Nach Koeppens 13:10 gelang dem HSC acht Minuten lang nur noch ein Tor, Soest dagegen fünf. Lasse Müller war es, der in der 27. Minute mit dem 14:15 die erste Soester Führung erzielte. Zur Pause lag Soest mit zwei Toren vorn (16:18).„Wir haben ein echt gutes Spiel gezeigt, das mussten wir aber auch, denn körperlich war das sehr intensiv. Hier werden andere noch Punkte lassen“, lobte Loer den Einsatz und verwies dabei auch auf „Aushilfe“ Julian Schnorfeil, der auf der rechten Seiten 60 Minuten durchspielte.Soester TV: Bruyn (1.-45.), Muhr (45.-60.); Gran (9, 5/4), Schnorfeil (5), Wolff (1), Möllenhoff (4), Vukoja (1), Wiesemann (2), Voss-Fels (3), Jünger (2), Müller (2), Holznagel (1), Falkenberg (5).
VfL Eintracht Hagen 2 – Sauerland Wölfe 33:31
Die Vorzeichen für den Wölfe-Auftritt in Hagen waren nicht optimal. So fehlten Trainer Andy Palm mit Luca Giacuzzo, Max Klein, Max Hinzpeter, Johannes Degenhardt und Patrick Müller einige Akteure im Kader. Gerade im Abwehr-Innenblock fehlten dem Mendener Trainer damit einige Optionen. Aber davon ließen sich die Mendener Handballer nicht unterkriegen. Es gestaltete sich bis zum 4:4 in der neunten Minute eine ausgeglichene Partie. Die SG agierte in der Abwehr mit einer 5:1 Deckung und Nils Flor versuchte den Spielfluss der Hausherren zu unterbrechen. Hagen setzte auf Tempo, um einfache und schnelle Tore zu erzielen. Der Eintracht-Plan ging in dieser Phase auch auf, die Hausherren setzten sich bis zur 16. Minute auf 10:6 ab. Aber die SG blieb dran und kämpfte sich auf 11:10 zurück. Nach der nächsten Führung der Hausherren auf 14:11 zog Andy Palm die Auszeit und justierte perfekt nach. Menden holte erneute auf, glich kurz vor der Halbzeit zum 15:15 aus. Hagen gelang vor der Pause noch ein weiterer Treffer zum Halbzeitstand von 16:15. Den besseren Start in den zweiten Abschnitt hatte die SG. In der Abwehr standen die Hönnestädter nun deutlich besser und fanden immer besseren Zugriff auf die quirligen Hagener Angreifer. Tim Brand erzielte den Ausgleichstreffer zum 17:17. In der Folge agierten die Wölfe in doppelter Überzahl, ging in dieser Spielphase auch in Führung, erlaubte dem Heimteam aber trotzdem, den Ball im Mendener Gehäuse unterzubringen. Jetzt folgte die stärkste SG-Phase im Spiel. Jonas Schulte erzielte die erstmalige Zwei-Tore-Führung zum 20:22. Diesen Vorsprung hielt die Mannschaft von Andy Palm und ging in der 48. Minute sogar erstmals beim 24:27 mit drei Toren in Führung. In einer engen Endphase schenkten sich beide Mannschaften nichts. Hagen agierte in der Abwehr sehr ruppig und ein klares Halten gegen Marcel Tarlinski wurde von den Schiedsrichtern nicht geahndet. Die SG blieb aber weiter im Spiel und lag am Ende der zwei Minuten (55.) mit 29:30 in Front. Auch beim nächsten Angriff fühlte sich die Mendener Bank nicht korrekt behandelt, teilte diese dem Unparteiischen mit und handelte sich in einer spielentscheidenden Phase eine weitere Zeitstrafe ein. In der Endphase war diese Strafe eine schwere Hypothek, Felix Sagner erzielte für die SG die weitere Führung zum 30:31, aber Hagen nutzte die Überzahl, um mit 32:31 in Führung zu gehen. Eine Minute vor Schluss nahm Andy Palm seine zweite Auszeit, aber der folgende Mendener Abschluss verfehlte sein Ziel. Mit offensiver Deckung versuchten die SG-Handballer, den Ball noch einmal zu erobern, aber Hagen setzte den entscheidenden Treffer zum 33:31. Die Wölfe haben eine starke Partie gezeigt und konnten sich leider nicht für Ihre Leistung mit etwas Zählbarem belohnen. Kevin Peichert, Nic Preuss, Nils Rehmus, Dominik Flor (3), Tim Brand (4), Christian Klein (3), Timo Schulte, Jonas Schulte (6), Nick Surowka, Raphael Dudczak (5), Constantin Kesper, Marcel Tarlinski (5), Nils Flor (4/4), Felix Sagner (1).
VfL Eintracht Hagen U23 – SG Sauerland Wölfe 33:31 (16:15)
Am Ende einer intensiven, wechselhaften Auseinandersetzung hatten die Gastgeber ein Stück weit auch das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Aus einem 3-Tore-Rückstand (25:28/51.) machten die Grün-Gelben dank eines energischen Schlussspurts noch einen 33:31-Heimsieg.
In der bestens gefüllten Sporthalle Mittelstadt erwies sich der Gast aus dem Märkischen Nordkreis, obwohl nicht komplett angetreten, als der erwartet gutklassige Gegner. Mit viel Tempo lief Menden über die Außenpositionen an, bestrafte Hagener Nachlässigkeiten direkt mit Gegenstößen. „Unser Rückzug hat mir nicht in allen Situationen gefallen“, bemängelte Eintracht-Coach Pavel Prokopec. So schenkten die Grün-Gelben eine zwischenzeitliche 3-Tore-Führung (14:11/Dragunski/25.) wieder her, und gerieten ihrerseits nach dem Wechsel sogar in Rückstand, weil es auch defensiv schon stabilere Hagener Auftritte in dieser Saison gegeben hatte.
Die Wende zum Besseren brachte spät die letzte Auszeit zwölf Minuten vor dem Ende. Prokopec stellte auf eine sehr offensive Abwehrformation um, nahm den Wölfen so viel Spielfluss – und die Partie kippte tatsächlich noch. U19-Linkshänder Luca Richter, der mit sieben Treffern eine starke Leistung zeigte, Arvid Dragunski, Tim Knutzen, Lukas Kister, Christopher Funke und final Jonas Queckenstedt machten den Sieg schließlich perfekt.
Ein Sonderlob des Trainers gab’s anschließend nicht nur für Luca Richter, sondern auch für Kreisläufer Igor Panisic, der seit Wochen in konstant guter Form aufspielt.
Die „dritte Halbzeit“ in der Halle Mittelstadt dauerte dann nur eine Viertelstunde, dann hatte das Hoffen und Bangen auf eine mögliche Niederlage von Tabellenführer TSG Altenhagen-Heepen beim TuS Volmetal ein Ende. Auf den letzten Metern bog der Spitzenreiter eine lange drohende Überraschung noch zu seinen Gunsten um.
Eintracht: Schmidt, Umejiego – Schlotmann, Pallasch (2), Beemsterboer (1), Knutzen (1), Richter (7), Bednar, Meier, Panisic (7), Funke (3), Queckenstedt (2), Ingwald (1/1), Kister (4), Dragunski (3), Schneider (2)
CVJM Rödinghausen – TSG Harsewinkel 30:27 (14:11)
Anschnallen und gut festhalten, die TSG Harsewinkel bittet in einem Handball-Oberligaspiel zur Achterbahnfahrt. Doch nach 60 Minuten überwogen eindeutig die Tiefs, zwei zehnminütige Hochphasen reichen am Ende beim CVJM Rödinghausen nicht zu einem Punktgewinn. Durch die 27:30 (11:14)-Niederlage bleibt die TSG im Monat Februar sieglos und weist erstmals in dieser Saison ein negatives Punktekonto auf. „Zweimal waren wir mausetot, können dann dreimal den Bock umstoßen, nutzen aber hundertprozentige Chancen nicht“, fasst TSG-Coach Manuel Mühlbrandt das Geschehen am frühen Sonntagabend kompakt zusammen. Tatsächlich war es wohl noch nie so einfach, in Rödinghausen zu gewinnen, wie am gestrigen Tag. In einem so Mühlbrandt „von beiden Seiten extrem schwachen Oberligaspiel“ findet die TSG zu Beginn überhaupt nicht in die Partie. CVJM-Torhüter Jan-Hendrik Koch pariert gleich zwei Siebenmeter von Luca Sewing, die Harsewinkeler leisten sich neben unzähligen Fang- und Passfehlern zudem noch zahlreiche Fehlwürfe. 12:4 leuchtet es nach 19 Minuten von der Anzeigetafel, absolut nichts spricht zu diesem Zeitpunkt für die Gäste.
Dann steigert sich Maik Schröder im TSG-Tor und Malik St. Claire nimmt den Rödinghauser Spielmacher Corbinian Krenz mit einer Manndeckung aus der Partie. Bis zur Pause kann die TSG auf 14:11 verkürzen. Doch es kommt noch besser. Heinrich Steinkühler und Malik St. Claire bringen die TSG kurz nach der Pause auf 14:13 heran, St. Claire kann per Gegenstoß zum ersten Mal für Harsewinkel ausgleichen – und legt den Ball frei vor Koch über das Tor. In der Folge verfällt die TSG wieder in die Muster der ersten Hälfte und die zuvor schwer angeschlagenen Hausherren berappeln sich. Beim 23:14 (44.) scheint die Begegnung ein zweites Mal vorzeitig entschieden. St. Claire, der einen Siebenmeter im Nachwurf zum 23:15 (45.) verwandelt, leitet die nächste Harsewinkeler Aufholjagd ein. Auch eine Auszeit von CVJM-Trainer Thomas Lay beim 25:20 (50.) kann den TSG-Express nicht aufhalten. Als Maik Schröder einen Siebenmeter von Corbinian Krenz pariert und Luca Sewing zum 25:24 trifft (54.), scheint die Partie endgültig zugunsten der TSG zu kippen. Doch Thomas Lay hat noch ein Ass im Ärmel, bringt nun Tristan Kreft für Koch – und der Schlussmann zieht in der Schlussphase den Gästen mit drei Paraden den Zahn.„Wie viele Fehler sind heute passiert?“, fragt Manuel Mühlbrandt nach der Partie in die Journalistenrunde und kündigt an, seine Spieler jetzt aus der Komfortzone holen zu wollen. „Wir werden die Köpfe rauchen lassen. Vielleicht muss es im Training jetzt auch mal die Peitsche sein“, sinniert „Mühle“, der mit der Abwehrleistung diesmal einigermaßen zufrieden sein kann („Maik hat heute endlich mal wieder einige Bälle weggenommen und dadurch Emotionen reingebracht“), dafür aber deutliche Kritik am Angriffsspiel übt. „Da fehlt es uns eindeutig an Tiefe im Spiel und oftmals wird nur aus dem Stand geworfen. In Summe reicht es dann einfach nicht, um in der Oberliga bestehen zu können.“Aus den vier Spielen, die zu Saisonbeginn noch 8:0 Punkte auf das Konto brachten, holt die TSG in der Rückserie nur einen einzigen und steht mit 19:21 Zählern nun auf Rang zehn – schon drei Punkte vom rettenden Ufer entfernt. „Bei Bommern, Möllbergen, Soest oder Hahlen geht die Kurve nach oben, bei uns nach unten“, weiß auch Mühlbrandt, dass die nun folgenden drei März-Heimspiele gegen Möllbergen, Gevelsberg-Silschede und Loxten wegweisende Bedeutung für den weiteren Saisonverlauf haben werden.TSG Harsewinkel: Schröder/Hendrich – Indeche (3), Schmitz (n.e.), Braun (1), Lindenthal (2), Wunsch (n.e.), Kalter, St. Claire (5/2), Brown, Fl. Bröskamp (2), Steinkühler (2), Hoff (3), Schlögl (2), Sewing (7). Für Rödinghausen trafen Malte Heininger (8), Corbinian Krenz (8) und Manuel Taubenheim (7) am besten.
TuS Volmetal – TSG Altenhagen/Heepen 34:35 (
Standing Ovations trotz Niederlage, das gab es lange nicht mehr in der Sporthalle Volmetal. Den Applaus nach Schlusspfiff hatten sich die Oberligahandballer des TuS Volmetal am Samstagabend redlich verdient, denn bis zur 56. Minute lag ein Sensationserfolg gegen Spitzenreiter Altenhagen in der Luft. Nach leidenschaftlichem Kampf und eigener 33:30-Führung kurz vor Schluss müssen sich die Taler am Ende knapp mit 34:35 geschlagen geben.
Dass man den mit 35:3 Punkten angereisten Ligaprimus überhaupt an den Rand seiner zweiten Saisonniederlage bringen würde, danach sah es vor dem Spiel nicht aus. Die Taler traten ohne die erkrankten Witt, Brieden, Albrecht und Mehlhorn in Notbesetzung an. Auch der angeschlagene Denissov sowie die beiden Verletzten Henkels und Jünger standen Trainer Heinemann nicht zur Verfügung. Aus der Reserve nahmen daher Mennes und Schnepper auf der Bank des Oberligisten Platz. „Wir haben heute Vieles richtig gemacht und unsere kämpferische Leistung war vorbildlich. Am Ende haben wir es aber leider wieder verpasst, den Sack zu zu machen und uns mit Punkten zu belohnen“, so Trainer Ralf Heinemann nach dem Spiel. „Mit 34 geworfenen Toren musst du zu Hause eigentlich gewinnen, aber am Ende waren wir einfach nicht clever genug.“ Über die gesamte Spielzeit gingen die Volmetaler ein hohes Risiko ein, agierten in der Abwehr konsequent mit einer doppelten Manndeckung und tauschten im Angriff den Torwart gegen einen siebten Feldspieler. Die taktischen Maßnahmen gingen auf und stellten den Tabellenführer offensiv wie defensiv vor Probleme. Angetrieben von den rund 200 Fans auf der Tribüne übernahmen die Hausherren nach einer durchwachsenen Startphase langsam aber sicher das Kommando. Der 18:20-Rückstand zur Pause resultierte vor allem aus einigen ungenutzten Torchancen und Ungenauigkeiten im eigenen Angriffsspiel. Aus der Halbzeit kamen die Volmetaler mit breiter Brust und setzten sich gegen den haushohen Favoriten zwischenzeitlich sogar auf drei Tore ab (26:23, 39. Spielminute). Angeführt vom gut aufgelegten Max Müller im Tor, einem erneut bärenstarken Mats Pfänder im zentralen Rückraum und dem treffsicheren Kapitän Jonas Heidemann konnte die Drei-Tore-Führung bis zur 56. Minute gehalten werden. Doch die nachlassenden Kräfte aufseiten der Volmetaler forderten schließlich ihren Tribut.
In den letzten Spielminuten luden die Hausherren Altenhagen mit überhasteten Aktionen im eigenen Angriff förmlich dazu ein, die Partie dank einfacher Treffer ins verwaiste Volmetaler Tor doch noch zu drehen. Mit einem Fünf-Tore-Laufe innerhalb von drei Minuten enteilten die Gäste schließlich vorentscheidend auf 33:35.„Ich ärgere mich, dass wir uns wieder nicht belohnt und den Sieg in den letzten vier Minuten noch aus der Hand gegeben haben. Ab jetzt ist jedes Spiel ein Endspiel für uns“, so Heinemann abschließend.Tore: Heidemann, M. Pfänder (je 7); Van Wieringen (6); L. Pfänder (4); Sackmann, Kowalski (je 3); Kandolf (2); Figge, Müller (je 1).
Beim Tabellenführer aus Bielefeld führten Jens Bechtloff (8), Nervin Vunic (6), Alexej Dermerza (6) und Florian Schösse (5) die Torschützenliste an.
TuS Möllbergen – Sportfreunde Loxten 28:33 (12:20)
Nach zehn Minuten war für Möllbergens Trainer Andre Torge die Welt noch in Ordnung, denn sein Team hatte schon eine 7:3-Führung herausgeworfen. Was sich dann aber bis zur Pause in Möllbergen abspielte, hatte er wohl noch nie in seiner langen Trainerkarriere erlebt. Die Gäste aus Loxten spielten den TuS schwindelig und durch einen 5:17-Lauf führten die Frösche beim Seitenwechsel klar mit 12:20-Toren. In der 42.Minute hatten die Gäste beim Zwischenstand von 17:27 ihren Vorsprung auf zehn Tore ausgebaut. Zehn Minuten vor dem Ende führte die Truppe von Trainer Michy Boy deutlich mit 21:30. Danach ließ die Konzentration bei den Sportfreunden etwas nach und Möllbergen konnte noch auf 28:33 abschwächen. Simon Schulz (10/3) und Marius Pelkmann (6) bekam die TuS-Abwehr während der gesamten Partie nicht in den Griff.
TSV Hahlen – HSG Gevelsberg/Silschede 34:28 (13:17)
In diesem Abstiegsduell stellten die Gäste in Durchgang eins das bessere Team und führten zur Pause mit 14:17-Toren. Angetrieben von ihrem Spielmacher Keanu Reimler kam der TSV nach dem Wechsel besser in die Partie und fing die Gäste noch ab. Beim 19:18 ging Hahlen nach dem frühen 4:3 wieder in Führung und hatte dann beim 25:19 die Partie endgültig gedreht. Während beim TSV Keanu Reimler mit neun Toren bester Werfer war, kam Christopher Schrouven für die Gäste auf elf Treffer.
HVE Villigst/Ergste – TuS Bommern 24:28 (11:12)
Der Tabellenletzte bestimmte lange Zeit die Partie. Begünstigt durch drei frühe Zeitstrafen gegen die Gäste hatten die Hausherren bis zur 23.Minute eine 11:6-Führung herausgeworfen. Danach gelang dem HVE neun Minuiten überhaupt nichts mehr und durch einen 0:8-Lauf zog Bommern auf 11:14 davon. Beim 19:20 und 20:21 waren die Hausherren wieder dran, aber am Ende siegte der TuS verdient mit 24:28-Toren. Beim TuS überzeugten Ole Vesper und Jan Matthies, die beide auf sieben Tore kamen.