Rückblick auf den letzten Oberligaspieltag

Rückblick auf den letzten Spieltag in der Oberliga

Bei sieben der acht Oberligapartien gingen die Gastmannschaften als Sieger vom Parkett. Lediglich der TSV Hahlen gewann vor eigenem Publikum gegen die TSG Harsewinkel deutlich mit 30:20. Während die beiden Titelfavoriten TSG Altenhagen/Heepen (23:36-Sieg in Loxten) und VfL Eintracht Hagen 2 (21:30-Sieg bei HVE Villigst/Ergste) sich keine Blöße gaben, befinden sich jetzt auch der TuS Möllbergen (25:32-Niederlage gegen den Soester TV) und HC Westfalia Herne (26:27-Niederlage gegen den VfL) im Abstiegskampf. Neben Altenhagen/Heepen und Eintracht Hagen werden die Teams von den Sauerland Wölfen, dem CVJM Rödinghausen, den Sportfreunden Loxten und dem TuS Bommern auf jeden Fall in der Oberliga verbleiben. Der HVE Villigst/Ergste, HSC Haltern/Sythen, TuS Volmetal, die HSG Gevelsberg/Silschede und der TuS Ferndorf 2 werden wohl in der kommenden Saison in der Verbandsliga auflaufen. Die letzten drei oder sogar vier Absteiger machen die Vereine vom TSV Hahlen, VfL Mennighüffen, TuS Möllbergen, Westfalia Herne, TSG Harsewinkel und der Soester TV unter sich aus.

HC Westfalia Herne – VfL Mennighüffen 26:27 (12:16)

Einen ganz wichtigen Sieg im Abstiegskampf fuhr der VfL beim Aufsteiger HC Westfalia Herne ein. Nach dem knappen 26:27-Erfolg fand der VfL wieder Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle und stürzte seinen Gegner in eine handfeste Krise, denn Herne holte aus den letzten sechs Spielen nur 1:11-Punkte und muss jetzt selbst wieder um die Oberligazugehörigkeit bangen. Sicherheit in der Oberliga gibt es ab Platz acht – der VfL ist seinem Ziel ein großes Stück näher gekommen. Herne musste ohne seinen Spielmacher Oskar Kostuj antreten, ging aber zunächst mit 7:4 in Führung. Doch dann löste Arne Kröger seine Handbremse. Der halblinke Rückraumspieler traf dreimal hintereinander zum 7:7 und insgesamt achtmal in Durchgang eins aus dem Feld. „Arne hat ein sehr gutes Spiel gemacht, vorne wie hinten“, lobte Trainer Andre Zwiener seinen Torjäger. Außerdem parierte Torhüter Tristan Frerichs einige Torwürfe der Herner. Und so ging der VfL mit einer klaren 12:16-Führung in die Pause. In der zweiten Hälfte stellten die Gastgeber ihre Abwehr von 6:0 auf 5:1 um, doch auch davon ließ sich der VfL nicht beeindrucken. Tim Huckauf zog auf der Mitte geschickt die Fäden und nach 45 Minuten lagen die Gäste mit 18:23 vorn. „Wir haben es dann leider nicht geschafft, den Vorsprung sicher ins Ziel zu bringen“, beschrieb Andre Zwiener den Weg zum 26:26 eine Minute vor dem Abpfiff. Hernes Alexander Schade musste nach einem Zweikampf mit Marvin Vieregge 25 Sekunden vor dem Ende auf die Strafbank. Der VfL spielte die Überzahl sauber aus und Tim Huckauf traf acht Sekunden vor dem Schlusspfiff zum umjubelten 26:27-Endstand.

Tore: Arne Kröger (10), Tim Huckauf (7/2), Tim Held (5), Mats Köster (2), Marvin Vieregge (1), Simon Harre (1) und Luke Heinrichsmeier (1).

TuS Möllbergen – Soester TV 25:32 (14:14)

Der Soester TV hat die Chance auf den Klassenerhalt in der Oberliga gewahrt und beträchtlich erhöht. Im Vier-Punkte-Spiel in Porta Westfalica fuhr der STV beim TuS Möllbergen einen wichtigen Sieg ein.

Durch den Erfolg übernehmen die Soester Platz sieben, Platz acht reicht zum Klassenerhalt. Sie überholen damit Gegner Möllbergen und Herne, das 26:27 gegen Mennighüffen verlor, aber auch noch ein Spiel mehr ausstehen hat, sowie Harsewinkel. Harsewinkel verlor 20:30 in Hahlen, das als Elfter mit vier Punkten zu Platz acht auch noch Chancen auf den Oberliga-Verbleib hat.

Gegenüber Möllbergen hat Soest gefühlt sogar drei Punkte gutgemacht, nämlich auch noch den direkten Vergleich gewonnen. „Damit habe ich mich im Vorfeld gar nicht beschäftigt, aber als sich das fünf Minuten vor dem Ende anbahnte, habe ich die Jungs auch noch mal drauf hingewiesen“, berichtet Soests Trainer Max Loer. Es klappte, die Drei-Tore-Niederlage aus dem Hinspiel ist mehr als ausgeglichen. „Besser hätte der Spieltag für uns nicht laufen können“, war Loer glücklich. Denn so deutlich wie das Ergebnis war das Spiel nicht: „Es war ein richtiges Endspiel, beide Teams haben alles reingeschmissen, die Luft brannte. Aber wir sind ruhig geblieben, großes Kompliment an die Mannschaft.“ Erst in der Schlussphase setzte sich Soest entscheidend ab, davor hatten sich TuS und STV zumindest 45 Minuten lang eine harte Auseinandersetzung auf Augenhöhe geliefert. Immer wieder hatte die Führung gewechselt. „Dier erste Hälfte war tatsächlich ausgeglichen und es stand auch zurecht unentschieden zur Pause“, so Loer. Eine erste Soester Führung durch den achtfachen Torschützen Wiggeshoff und Julian Vukoja glich der TuS nach fünf Minuten wieder aus, legte selbst in Überzahl vor (4:2), ehe Soest wieder den Ton angab (4:6). Vier Tore in Folge – unter anderem STV-Torwart Birk Muhr traf hier – brachten Soest wieder den Vorteil. Wieder kippte das Spiel in die andere Richtung. Beim 9:8 legte Möllbergen wieder vor, Wolff traf zum 14:13 für Soest kurz vor der Pause, in die es mit einem Gleichstand ging. Die zweite Hälfte startete hektisch. „Da haben wir es verpasst, uns abzusetzen“, so Loer. Die Gastgeber fingen sich zwei Zeitstrafen – Keepe rSören Halstenberg sogar 2×2 Minuten – doch die Soester schlugen kein Kapital aus der doppelten Überzahl, die mit 2:2 ausging. Möllbergen kam sogar sehr gut durch die vier Minuten in Unterzahl. Bei Gleichzahl führte der TuS (19:18; 35.) noch immer. Dann geriet Soest in Unterzahl und glich aus durch Wiesemann. Gran und Voss-Fels machten daraus eine Zwei-Tore-Führung. Soest legte jetzt immer wieder vor, der TuS kam beim 23:23 ein letztes Mal zum Ausgleich (44.), musste dann aber abreißen lassen.  Soest deckte in der Schlussphase etwas offensiver, Muhr steigerte sich im Tor, hielt unter anderem einen Siebenmeter. Und auch Rückkehrer Moritz Dörnemann entlastete den Innenblock entscheidend. Knappe zehn Minuten vor Schluss – Soest hatte eine weitere Unterzahl ohne Gegentor überstanden – schoss Jan Wiesemann die erste Vier-Tore-Führung für Soest heraus (24:28). Möllbergen versuchte alles, doch das ließ sich Soest nicht mehr nehmen. Soester TV: Muhr (1), Bruyn; Gran (7, 5/4), Wolff (3), Dörnemann, Möllenhoff (1), Vukoja (3), Vogt, Wiggeshoff (8), Schuerhoff, Wiesemann (2), Voss-Fels (3), Tischer (3), Holznagel, Falkenberg (1). Möllbergens Trainer Andre Torge meinte nach der Niederlage: „Wir mussten auf Frederic Altvater, Arne Ransiek, Julian Kaatze und Arne Halstenbeg verzichten und so fehlten uns in der Schlussviertelstunde die Wechselmöglichkeiten“. Beim TuS trafen Arne Kämper (7/5), Leon Richter (5) und Sebastian Berg (5) am besten.

 

TuS Volmetal – Sauerland Wölfe Menden 30:39 (16:20)

 

Mit einer geschlossenen und konzentrierten Mannschaftsleistung setzen sich die Mendener Oberliga-Handballer deutlich beim TuS Volmetal durch. Kurz vor der Halbzeitpause werfen die Wölfe einen entscheidenden Vorsprung heraus und bessern ihre Auswärtsbilanz weiter auf.

Derbys haben ihre eigenen Gesetze, das haben die Mendener Ballwerfer im Hinspiel gegen den TuS Volmetal gemerkt, als sie sich im letzten Moment mit einem Tor Vorsprung über die Ziellinie retteten. Das wollten Trainer Andy Palm und seine Mannschaft im Rückspiel nicht zulassen, trennen die beiden gemeinsam aus der dritten Liga abgestiegenen Teams doch in der Oberliga mittlerweile Welten. Und natürlich war da noch der besondere Faktor, dass mit Ralf Heinemann ein Trainer an der Volmetaler Seitenlinie steht, der Menden in der letzten Saison trainiert hat und auch in der laufenden Saison einmal für den wegen einer Abschlussprüfung verhinderten Andy Palm auf der Trainerbank saß. Die Wölfe traten von Beginn an konsequent auf, ließen sich das Volmetaler Spiel nicht aufdrücken und hatten immer eine Antwort auf die gegnerische Taktik parat. Schnell legten Rafael Dudczak und Max Klein eine 0:2 Führung vor, die die SG in der Anfangsviertelstunde bis zum 8:10 Treffer von Nick Surowka verteidigte. In der folgenden Spielphase glichen die Gastgeber bis zum 13:13 (24. Spielminute) aus, aber die Wölfe zündeten jetzt den Turbo. Bis zur Halbzeitsirene warfen Dominik und Nils Flor, Jonas Schulte, Max und Christian Klein einen 16:20 Vorsprung heraus und sorgten so für hängende Köpfe auf Seiten der „Taler“. Und auch im zweiten Abschnitt zogen die Wölfe ihr Spiel durch. Aus einer sicheren Abwehr heraus stand es nach zehn gespielten Minuten in der zweiten Hälfte 19:27. Volmetal fand keine Antworten mehr auf das Mendener Tempospiel und fast jeder Mendener Spieler hatte den nötigen Zug zum Tor und netzte im gegnerischen Gehäuse ein. Dominik Flor war es dann, der in der 49. Spielminute zum erstmaligen Vorsprung von zehn Toren für die SG Handballer traf (24:34). Von Derbystimmung war nun in der engen Sporthalle an der Volme nichts mehr zu spüren. Die Wölfe dominierten die Partie und hatten den Gastgebern den Zahn gezogen. Volmetal konnte nur noch Ergebniskosmetik betreiben und verhinderte erfolgreich den 40. Mendener Treffer. Mit einem verdienten 30:39 Derbysieg holt die SG die nächsten zwei Punkte und gewinnt das vierte Spiel in Folge. Aufstellung Wölfe: Nic Preuss, Nils Rehmus, Kevin Peichert, Dominik Flor (5), Christian Klein (6), Luca Giacuzzo (4), Timo Schulte, Jonas Schulte (5), Nick Surowka (1, Rafael Dudczak (1), Johannes Degenhardt (3), Marcel Tarlinski (4), Max Klein (6), Nils Flor (3/3), Patrick Müller (1), Felix Sagner

Im Lokalduell gegen die Mendener Wölfe kassiert das Oberligateam des TuS Volmetal vor heimischem Publikum eine auch in der Höhe verdiente 30:39-Niederlage. Nach dem neuerlichen Dämpfer sind die Chancen auf einen Verbleib in der vierthöchsten Spielklasse auf ein Minimum gesunken. In Spielen gegen den Lokalkontrahenten aus dem Sauerland konnten sich die Zuschauer in der Vergangenheit stets auf emotionale, bis zur Schlussminute hochspannende Duelle freuen. Das Versprechen auf einen rassigen Derby-Fight löste die Heinemann-Sieben am Samstag jedoch lediglich 25 Minuten ein. Denn nach dem 16:17-Anschlusstreffer durch den starken Alex Denissov (28. Spielminute) kassierten die Gastgeber durch eigene Ballverluste noch vor dem Pausenpfiff drei Gegentore in Folge zum 16:20. Nach Wiederanpfiff wuchs diese Hypothek weiter an, sodass die Mendener mühelos über 19:26 (39.) bis zur 45. Spielminute auf 23:32 enteilen konnten. Ohne den im Derby sonst üblichen Spannungsbogen gestalteten sich die letzten 15 Spielminuten ausgeglichen, weil die Wölfe angesichts der schwachen Gegenwehr der Taler ihre Stammkräfte schonten und den eigenen Nachwuchsspielern Einsatzzeiten gewährten. Bis zum 30:39-Endstand sahen die rund 350 Zuschauer in der Sporthalle Volmetal daher noch ein temporeiches Hin und Her, das allerdings den kampfbetonten Charme vergangener Duelle gänzlich vermissen ließ. Sportlich sind wir zwar noch nicht abgestiegen, aber realistisch betrachtet planen wir spätestens nach dieser Niederlage für die Verbandsliga“, stellt Teammanager Philipp Brüggemann nüchtern fest. Der schwache Auftritt der Mannschaft gegen die „Wölfe“ aus Menden mache wenig Hoffnung, dass man das Ruder in den verbleibenden Spielen noch herumreißen könne. Neben dem treffsicheren Linksaußen Denissov zeigten bei den Volmetalern Noah van Wieringen (9 Tore, davon 5 Siebenmeter) und Kapitän Jonas Heidemann eine ordentliche Vorstellung. Auch Reserve-Keeper Lukas Nöckel verzeichnete bei seinem Oberliga-Debüt in der zweiten Halbzeit noch die ein oder andere Parade.



TSV Hahlen – TSG Harsewinkel 30:20 (15:12)

Im ersten Spiel nach der schweren Verletzung von Top-Torjäger Luca Sewing hat Handball-Oberligist TSG Harsewinkel beim heimstarken TSV Hahlen eine krachende 20:30 (13:15)-Klatsche kassiert. „Das muss ich erst sacken lassen. Hahlen hat uns das zweite Mal in dieser Saison mit Einstellung, Biss und Galligkeit abgekocht“, sagte ein enttäuschter TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt. Ursächlich für die Niederlage war eine 16-minütige Phase ohne eigenen Treffer nach der 16:15-Führung (36.). „Da hatten wir das Momentum auf unserer Seite“, sagte TSG-Teammanager Karlheinz Kalze. In der Tat hatte sich die TSG endlich auf den im Vorfeld besprochenen Matchplan besonnen und in der Abwehr das Zentrum dicht bekommen. Bis zum 14:8 für Hahlen konnten nämlich weder die Anspiele auf Kreisläufer Jesper Thielking unterbunden werden, noch bekam die TSG die Hahlener Rückraumspieler Keanu Reimler und Marc Schilling in den Griff. Dann wurde aus dem 8:14-Rückstand auch dank vier Toren des nun aufblühenden Sewing-Ersatzes Liam Lindenthal eine 16:15-Führung, ehe Manuel Mühlbrandt den Knackpunkt der Partie sah. Hahlen, wieder einmal im Zeitspiel, schloss ab und scheiterte an TSG-Keeper Felix Hendrich. Doch der Abpraller landete bei Maik Dittrich und der bis dahin torlose Ex-Verler glich von Rechtsaußen zum 16:16 aus. „Das habe ich in dieser Saison jetzt schon zum dritten Mal gesehen“, deutete „Mühle“ an, dass erneut ein einziges Negativerlebnis zu einer Niederlage führte. „Die Köpfe haben dann zu gemacht. Dabei wäre ein Sieg so wichtig gewesen“, meinte Kalze mit Blick auf die kommenden, schweren Aufgaben. Das 16:16 zog der TSG jedenfalls komplett den Stecker. „Gegen Loxten waren wir noch volle Pulle Mannschaft, dann waren wir volle Pulle Individualisten“, sah Mühlbrandt eine schlechte Wurfauswahl und auch das Element des siebten Feldspielers fruchtete nicht. „Wir reden über den siebten Feldspieler – und dann stehen die beiden Kreisläufer in drei Aktionen dreimal falsch“, echauffierte sich „Mühle“. Die TSG geriet mit 16:23 in Rückstand und blieb bis zum Treffer von Malik St. Claire (52.) 16 Minuten lang ohne Treffer. Zur ganzen Wahrheit zählt aber auch, dass der erst in der zweiten Hälfte eingesetzte Hahlener Torhüter Dominic Donnecker über sich hinauswuchs und die TSG-Offensive mit zwölf Paraden entnervte. Jetzt haben wir vier Wochen Zeit, um uns auf das maximal wichtige Spiel in Soest vorzubereiten“, hakt Mühlbrandt die davor noch liegende Aufgabe beim Tabellenführer TSG Altenhagen-Heepen am kommenden Freitag zumindest nach außen hin bereits ab. „Das sehe ich eher als Vorbereitungsspiel. Wir fahren zwar sicher nicht mit Rudis Resterampe nach Bielefeld. Aber die Trauben hängen dort so hoch, dass wir eine Feuerwehrleiter bräuchten, um da dran zu kommen.“ Auch dann wird Sewing fehlen – und noch weit darüber hinaus. Den zarten Hoffnungen, er könnte in dieser Saison noch einmal auf die Platte zurückkehren, erteilte „Lucky“ am Rande der Partie in Hahlen eine Absage. „Ich muss vier bis sechs Wochen eine Schiene tragen und darf danach nur joggen und mit Physiotherapie anfangen. Die Ärzte haben gesagt, dass ich zwölf Wochen lang kein Handball spielen darf und auf keinen Fall früher anfangen soll, denn das könnte langfristige Schäden nach sich ziehen“, sagte Sewing, dessen linker Daumen oberhalb des Endgelenkes gebrochen ist und mit zwei Drähten stabilisiert wurde. TSG: Schröder (1)/Hendrich – Indeche (3/1), Braun, Lindenthal (5), Steinkamp, Wunsch, Kalter, St. Claire (6/2), F. Bröskamp (2), Steinkühler (2), Hoff (1), Schlögl.

HVE Villigst/Ergste – VfL Eintracht Hagen U23 21:30 (6:13) Pflichtaufgabe erfüllt. Nicht mehr, nicht weniger. Beim Oberliga-Schlusslicht HVW Villigst-Ergste setzte sich die U23 der Eintracht am Samstagabend mit 30:21 (13:6) durch und ist nach dem Punktverlust der Vorwoche zumindest ergebnistechnisch in die Erfolgsspur zurückgekehrt.

„Es war kein schönes Spiel“, bekannte (Spieler-)trainer Pavel Prokopec, der in der Schwerte Sporthalle Gänsewinkel auch selbst wieder auf der Platte stand, weil sein Team mehrere Ausfälle zu verkraften hatte, unter anderem Lukas Kister (Zahn-OP). Die U19-Akteure Aurel Haak und Keno Spelsberg komplettierten daher den Kader.

Ähnlich wie in der Vorbereitung, hatte sich Prokopec dazu entschieden, blockweise alle 15 Minuten zu wechseln. Die Startformation deckte mit einem gut aufgelegten „Toto“ Schmidt im Rücken sehr gut, vorne ließ die Eintracht indes die nötige Effizienz im Abschluss vermissen. So hieß es zur ersten Auszeit inklusive Massenwechsel nur 6:3 für den Gast aus Hagen. Ein 3:0-Lauf (Ingwald/2, Dragunski) gab der Begegnung dann allerdings rasch ihre Richtung, zur Pause stand eine 13:6-Führung auf der Anzeigetafel.

Hauptproblem nach Wiederanpfiff: Lange HVE-Angriffe machten es der Eintracht-Abwehr schwer, wie gewünscht ins Tempospiel zu kommen. Beim 19:9 (Panisic/40.) war dennoch erstmals eine 10-Tore-Differenz erreicht, weiter als 27:16 (Ingwald per Siebenmeter/51.) kamen die Grün-Gelben in einer oftmals zähen Partie aber nicht weg. 

Eintracht: Schmidt (1.-30.), Umejiego (31.-60.) – Haak (3), Pallasch, Beemsterboer (2), Knutzen (1), Bednar (2), Prokopec (1), Meier (5), Panisic (2), Funke, Spelsberg (1), Ingwald (5/3), Dragunski (4), Quittmann (2), Schneider (2)



Sportfreunde Loxten – TSG Altenhagen/Heepen 23:36 (15:17)

Leerer Akku trifft auf chirurgische Präzision.

Beim 23:36 (15:17) der SF Loxten gegen TSG A-H Bielefeld kommt in der Handball-Oberliga vor 700 Zuschauern nur ganz kurz Derbystimmung auf. Am Ende bilanziert Trainer Michael Boy: „Die TSG hat unsere Fehler brutal bestraft“. In der 34. Minute haben die Sportfreunde Loxten die Lunte gelegt, die die Sparkassenarena emotional explodieren lassen kann. Simon Schulz besorgt vom Siebenmeterpunkt das 18:18 und die Fans der Gastgeber unter den 650 Zuschauern glauben daran, dass gegen Oberliga-Spitzenreiter TSG A-H Bielefeld eine Überraschung möglich ist. Aber in den nächsten Minuten zündete der Tabellenführer aus Bielefeld den Turbo. Durch einen 1:8-Lauf setzte sich die TSG innerhalb von dreizehn Minuten auf 19:26 ab und deklassierte in der Restspielzeit die Frösche vollends. Der zweite Durchgang ging mit 8:19 an die Gäste, die am Ende durch einen sehr deutlichen 23:36-Auswärtssieg ihre Tabellenführung verteidigte. Während bei den Fröschen Aaron von Ameln auf acht Treffer kam, führten bei der TSG Florian Schösse (11/5) und Stefan Bruns (7) die Torschützenliste an.



CVJM Rödinghausen – TuS Bommern 25:31 (13:18)

Der große Trumpf der Gäste stand zwischen den Pfosten. Torhüter Clemens Uphues hatte einen Sahnetag erwischt und er hatte einen ganz großen Anteil an den „goldenen Punkten“, die der TuS tatsächlich aus Rödinghausen entführte. Damit kann Bommern bei jetzt 29:19-Zählern auch in der nächsten Saison wieder in der Oberliga spielen. Der CVJM ging zwar mit 1:0 in Führung, aber danach lief die Truppe von Trainer Thomas Lay immer einem Rückstand hinterher. Über 3:7 führten die Gäste zur Pause klar mit 13:18-Toren. Und in Durchgang zwei kam der CVJM nicht mehr entscheidend heran und lag immer mit mindestens fünf Buden hinten. Am Ende verlor der CVJM klar mit 25:31-Toren und kassierte die dritte Heimniederlage in dieser Saison. Beim CVJM führten Maurice Goetsch (5), Corbinian Krenz und Marvin Stender (je 4) die Torschützenliste an.