Live From The Field
Rückblick auf die Spiele der Verbandsliga vom letzten Wochenende
Das war ein Spieltag ganz nach dem Geschmack des Tabellenführers Soester TV. Während die Truppe von Trainer Max Loer beim TuS Brake mit 32:27-Toren gewann, patzten die Verfolger Handball Bad Salzuflen und Lit 1912 3. Der Tabellenletzte HSG Werther/Borgholzhausen überraschte den Tabellenzweiten Bad Salzuflen und feierte beim 27:23-Erfolg den zweiten Saisonsieg. Ebenfalls auswärts punktete der Tabellenvorletzte TV Isselhorst beim Spitzenteam von Lit 1912. Der TV gewann mit 25:28-Toren und schloss in der Tabelle zu Haltern/Sythen und Senden auf. Der VfL Mennighüffen besiegte in einem wahren Krimi den Aufsteiger Spvg. Steinhagen mit 35:29-Toren und rückte in der Tabelle zusammen mit dem TuS Möllbergen und Handball Bad Salzuflen (alle drei Teams haben 17:9 Punkte) auf den zweiten Rang vor. Der Soester TV ist jetzt mit drei Punkten Vorsprung Spitzenreiter und wurde Herbstmeister. Aber die Truppe von Max Loer muss noch in Möllbergen, Lit, Mennighüffen und Ahlen antreten. Es wird sicherlich noch eine sehr spannende Saison.
Lit 1912 3 – TV Isselhorst 25:28 (13:14)
Die Niederlage der Nordies gegen den Tabellenvorletzten überrascht nur auf den ersten Blick. Einige Leistungsträger der 3.Mannschaft mussten im Abstiegskampf der zweiten Herren mit ran und fehlten der Verbandsligasieben. Und diese liefen gegen Isselhorst konstant einem Rückstand hinterher. Kurz vor Schluss traf Maik Riechmann zum 25:26, doch die kurz aufkeimende Hoffnung auf eine überraschende Wende erfüllte sich nicht. Die Gäste erzielten die beiden letzten Treffer dieser Partie und entführten überraschend beim 25:28-Auswärtssieg beide Punkte. Riechmann war gemeinsam mit Marvin Buhrmester (je 5 Tore) bester Schütze bei Lit 3. Nach dieser Niederlage fiel Lit in der Spitzengruppe der Verbandsliga etwas zurück. Für Isselhorst trafen Moritz Lünstroth und Jonas Wienecke jeweils sechsmal ins gegnerische Tor.
VfL – Spvg. Steinhagen 35:29 (21:16)
Der VfL musste sich im ersten Spiel des neuen Jahres gegen den Aufsteiger Spvg. Steinhagen mächtig strecken, um am Ende noch einen klaren 35:29-Sieg einzufahren. Damit verbesserte sich der VfL auf den zweiten Tabellenplatz und hatte noch drei Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus Soest. Zunächst schien die Strategie des Gästetrainers Christian Blankert aufzugehen, die Hausherren ins Positionsspiel zu zwingen, so dass sie für jeden Treffer viel investieren mussten. Steinhagens Körperlichkeit, insbesondere mit den 1,90-Meter-Typen im Zentrum der 6:0-Abwehr, war genauso ein Qualitätsmerkmal wie die Einsatzbereitschaft. Der VfL tat sich gut zwanzig Minuten lang schwer im Angriff und die Spvg. führte mit 11:14 in der 22.Minute und 13:15 in der 25.Minute, als der VfL das Spiel in den nächsten fünf Minuten komplett auf den Kopf stellte. Die Abwehr steigerte sich und auch Torwart Tristan Frerichs ließ nichts mehr zu. Marco Büschenfeld setzte seine Mitspieler durch saubere, lange Pässe gut in Szene und durch einen 8:0-Lauf ging der VfL mit 21:15 in Führung. Ähnlich wie die erste Halbzeit verlief auch der zweite Durchgang. Steinhagen kämpfte sich mit viel Mut und Einsatzbereitschaft wieder ran und glich beim 23:23, 24:24 und 25:25 dreimal aus. Dann ließ der VfL einen 5:0-Lauf folgen und die Partie war entschieden. Trotz aller Intensität und Härte sahen die gut 200 Zuschauer ein faires Spiel, geleitet von zwei hervorragenden Schiedsrichtern Neubert und Stuckstätte, die sich nur dann einmischten, wenn es sein musste. Beim VfL überragte Mats Köster, der eine optimale Wurfausbeute hatte. Bei elf Versuchen traf er auch elfmal ins Steinhagener Tor.
Tore: Mats Köster (11), Tim Held (5), Arne Kröger (5), Tim Huckauf (4), Daniel Danowsky (3/1), Mats Rinne (3), Marco Büschenfeld (1), Luke Heinrichsmeier (1), Fynn Walter (1) und Simon Harre (1).
SGH Ibbenbüren – TuS Möllbergen 22:32 (10:14)
Der TuS wurde in Ibbenbüren seiner Favoritenrolle gerecht. Trainer Andre Torge meinte nach dem klaren 22:32-Auswärtserfolg: „Das war wohl unsere beste Saisonleistung. Kompliment an das ganze Team. Nach den Niederlagen von Bad Salzuflen und Lit wollten wir Druck auf Soest aufbauen. Das ist uns gelungen“. Zum Ende der Hinrunde sind die Gelben zurück im Titelrennen. Ibbenbüren konnte nur einmal in Führung gehen und das war zu Beginn zum 1:0. Möllbergen zog dann auf 1:3 davon und blieb nach dem 7:10 immer mit drei Buden vorn. Gleich nach dem Wechsel setzten sich die Torge-Schützlinge auf 11:19 ab und gewannen am Ende klar mit zehn Treffern Vorsprung. Ein Sonderlob gab es von Torge für Torwart Robin Wetzel und dem achtfachen Torschützen Sebastian Berg. Joel Schulz und Frederic Altvater trafen jeweils fünfmal für den TuS. Beim Gastgeber spielte Magnus Aust den Alleinunterhalter. Er trug sich gleich elfmal in die Torschützenliste ein.
HSG Werther/Borgholzhausen – Handball Bad Salzuflen 27:24 (16:12)
Nach unseren zwei Siegen zum Auftakt ins neue Jahr reisten wir am vergangenen Samstag zur HSG Werther/Borgholzhausen. Die Mannen vom Wertherberg standen zu dem Zeitpunkt zwar auf dem letzten Tabellenplatz, dennoch wussten wir um die Tatsache, dass es in Werther für uns in der Vergangenheit immer unangenehm zuging. Dementsprechend hätten wir vor einem bissigen Gegner gewarnt sein sollen. Nicht mitmischen konnten die Langzeitverletzten Rafael Jacobsmeier und Niko Tsolakis (beide Kreuzbandriss). Wir legten dann allerdings einen Fehlstart hin, den man bei uns selten so gesehen hat. Nach 5 gespielten Minuten lagen wir 0:3 zurück. Es gelang uns in der Folge zu keinem Zeitpunkt, richtig ins Spiel zu kommen. Defensiv standen wir nicht im Verbund, kamen so nicht in unser Tempospiel und bissen uns an einer aggressiven Deckung der Hausherren ein ums andere Mal die Zähne aus. 15 Minuten waren gespielt und die Anzeige zeigte 9:5 für die Gastgeber. Daraufhin kamen wir für einen kurzen Moment heran und Marvin Anzer konnte vom Siebenmeterpunkt auf 10:8 verkürzen (20. Minute). Die Aufholjagd währte allerdings nicht lange und durch viel zu viele Fehler hinten wie vorne war die HSG zur Pause auf 16:12 enteilt. Hatten wir mal gut ausgespielte Wurfmöglichkeiten, so scheiterten wir immer wieder am Gäste-Keeper Silas Bartling, der eine starke Partie zeigte. In der Pause wollten wir den Schalter unbedingt umlegen und die Partie drehen. Wir kamen vom Gefühl her auch besser aus der Kabine und konnten, auch dank einiger Paraden von Philipp Göke und Ballgewinnen, nach 40 gespielten Minuten erneut auf zwei Tore verkürzen. Dennis Krüger erzielte das 18:16. Im Folgenden gelang es uns allerdings nicht, diesen Rückstand weiter schwinden zu lassen. Wenn wir uns nun Bälle holten, schenkten wir sie zu schnell durch technische Fehler oder Fehlwürfe wieder her, was eine gelungene Aufholjagd in weite Ferne rücken ließ. Daher schafften wir es zu keinem Zeitpunkt der Partie für einen Sieg in Frage zu kommen. Beim 26:22 für die HSG in der 59. Minute war die Messe dann gelesen. Beide Teams trafen noch einmal, sodass am Ende eine verdiente 23:27-Auswärtsniederlage am Wertherberg steht. Trainerstimme Pascal Vette: „Bei uns hat am Samstag gar nichts gepasst. Wir haben fast das gesamte Spiel unseren Deckungsverbund nicht stabil bekommen und hatten vorne eine Chancenauswertung wie unsere DHB-Truppe gegen Kroatien. Obwohl ich die ganze Woche vor dem schweren Spiel gewarnt habe, sind wir sofort mit 0:3 in Rückstand geraten und haben dann den Turnaround nie mehr geschafft. Werther hat es sehr gut gemacht und hat – trotz der guten Leistung von Philipp Göke – das Torwartduell für sich gewonnen. Hinzu kommt, dass WeBo nicht eine einzige Zeitstrafe im Spiel hatte, weil wir uns aber auch kaum zwingende Chancen erarbeitet haben. Immerhin hatten wir eine 100%-Quote vom Strich, das kommt ja auch nicht so oft vor. Kommende Woche wartet wieder ein schweres Spiel in Ibbenbüren auf uns. Da müssen wir es auf jeden Fall von Beginn an deutlich besser machen.“ HSG WeBo: Bartling, Hose (Tor); Dingwerth (7/1), Raschkowski, Huxohl (je 6), J. Borgstedt, N. Borgstedt (je 3), Wilhelm, Sommer (je 1), Reiß, Hoffmann, Kruse, Karklis, Wörmann
HBS: Südhölter, P. Göke (Tor); Anzer (8/4), Görder, D. Krüger (je 4), Pöppelmeier (3), Busse, Hummerjohann, Steffen, Ostrop (je 1), Heumann, F. Krüger, J. Göke, Zöllner.
TuS Brake – Soester TV 27:32 (12:14).
Der Soester TV hat auch das schwere Auswärtsspiel in Brake bei Bielefeld gewonnen. Ein lange Zeit enges Spiel ging am Ende deutlich für den Spitzenreiter aus, der den TuS so auf fünf Punkte distanziert hat. Und weitere gute Nachrichten gibt es auch Soester Sicht von einem anderen Verfolger: LIT Nordhemmern verlor sein Heimspiel gegen den Favoritenschreck aus Isselhorst (25:28). Die Ostwestfalen liegen nun vier Punkte hinter dem STV zurück. Auch Bad Salzuflen verlor, und zwar überraschend beim Schlusslicht HSG Werther/Borgholzhausen (23:27).
Es entwickelte sich zunächst ein enges Spiel, weil Soest die eigenen Chancen nicht nutzte. „Nach drei Minuten steht es 0:0, weil wir drei freie Würfe vergeben. Unsere Quote passte anfangs nicht. Das lag an uns, aber auch an den starken Torhütern von Brake“, berichtet STV-Trainer Loer, der seine Mannschaft als die insgesamt bessere sah, denn sie fand auch „immer wieder gute Lösungen in einem umkämpften Spiel“. Wenn da nicht die Abschlussschwäche gewesen wäre. Bis zum 10:10 blieb Brake dran (20.), dann setzte sich Soest erstmals ab, führte mit drei Toren vor der Pause (10:13). Anschließend erhöhte Soest auf fünf (13:18), doch immer wieder fand Brake zurück ins Spiel. Beinah hätte Soest sich selbst moralisch k.-o.-geschlagen. Beim Stand von 18:21spielten die Gäste in doppelter Überzahl – und verlor die Situation mit 1:2. „Da drohte das Spiel noch einmal zu kippen“, freute sich Loer, dass sein Team anschließend wieder besser traf. Bis zum 25:28 blieb es eng – dann machte Brake noch weiter auf und Soest schoss einen in der Höhe zu deutlichen Auswärtssieg heraus.„Es war kein schöner Sieg, aber verdient. Brake hatte eine gute Truppe mit guten Torhütern, aber wir waren einfach besser – und hinten raus auch fitter“, fand Loer. Soester TV: Bruyn, Rösler; Dörnemann (3), Möllenhoff, Vogt, Wiggeshoff (2), Schürhoff (2), Wiesemann (2), Braunsmann (13, 5/5), Bernhard, Zülsdorf (5), Tischer (4), Danz, Tonneau Bei den Hausherren war Nikola Schwalm der überragende Spieler. Er traf gleich zwölfmal ins Soester Tor. Dabei verwandelte er alle fünf Siebenmeter sicher.
TSG Altenhagen-Heepen II – ASV Senden 35:18 (19:7)
Nach der enttäuschenden Leistung beim Unentschieden in Steinhagen, konnte die TSG im letzten Hinrundenspiel Wiedergutmachungen betreiben und den ASV Senden mit 35:18 (19:7) aus dem Heeper Dom fegen.
Nach leicht nervösen Anfangsminuten, in denen die TSG leichte Fehler produzierte, konnte man sich ab der siebten Spielminute kontinuierlich absetzen. Besonders die starke Deckung mit einem überragenden David Stanjek im Tor brachte Senden zum verzweifeln und bescherte den Hausherren viele Tempotore. Beim 7:3 (15.) nahm der ASV die erste Auszeit, doch die unterbrach den TSG-Lauf nicht. Über 10:3, und 14:4 konnte man sich bis zur Pause schon auf 12 Tore absetzen, was einer Vorentscheidung gleich kam.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit überraschten die Gäste die TSG kurz mit einer 3:3-Deckung, was zu drei schnellen Gästetoren führte. Doch auch daran passten sich die Gastgeber schnell an und übernahmen wieder das Kommando. Spätestens beim 25:11 (42.) war die Partie endgültig entschieden. Doch die TSG II ließ nicht locker und erhöhte den Vorsprung weiter. So stand am Ende der höchste Saisonsieg und die TSG II beendet die Hinrunde mit 16:10 Punkten auf einem guten sechsten Tabellenplatz.
TSG II: Stanjek/Grauting – Ludwig (6), Vormbrock (5), Ullmann (5), Langelahn (4), Hartmann (3), Osha (3), Franz (2), Werner (2), Niehaus (2/1), Holtmann, Eschler. Bei Senden trafen Nils Lennart Unkell (5) und Hendrik Hüging (4) am besten.