Oberliga Westfalen Staffel 1

Rückblick auf die letzte Woche

Zwei Partien standen in der letzten Woche auf dem Programm der Oberliga Westfalen Staffel 1. Und bei beiden Spielen war das Schlusslicht TV Verl beteiligt. Am letzten Mittwoch wurde die Partie gegen die TSG Altenhagen/Heepen 2 nachgeholt. Da Verl keine Halle zur Verfügung hatte, wurde die Begegnung im Heeper Dom ausgetragen. Der Tabellenzweite aus Bielefeld ließ nichts anbrennen und siegte standesgemäß und deutlich mit 35:23-Toren. Am Samstag empfing Verl den TuS 97 Bielefeld und dieses Mal glückte dem Schlusslicht ein 26:23-Sieg. Damit zog Verl nach Pluspunkten mit dem RSV Altenbögge/Bönen gleich. Sollte der RSV aus den beiden letzten Partien keinen Zähler mehr erringen hätte Verl den Klassenerhalt geschafft, da der TV den direkten Vergleich gewonnen hat.

 

TSG Altenhagen/Heepen 2 – TV Verl 35:23 (16:11)

 

Mit der 23:35 (11:16)-Niederlage im Mittwochabend nachgeholten Spiel bei der TSG Altenhagen-Heepen II hat Handball-Oberligist TV Verl eine weitere Chance liegenlassen, um mit dem Vorletzten Altenbögge-Bönen die Plätze zu tauschen und die Möglichkeit zu erhöhen, die Serie noch mit dem Klassenerhalt zu beenden. Die vorletzte Gelegenheit ist am Samstag, dann wieder mit Heimvorteil im Spiel gegen den TuS-Bielefeld-Jöllenbeck (Anpfiff 19.00 Uhr). Die am Ende deutliche Pleite in der aufgrund der Verler Hallenrenovierung in Heepen ausgetragenen Partie war für den scheidenden Trainer Robert Voßhans ein Spiegelbild der gesamten Spielzeit, in der die Verler erst acht Pluspunkte eingefahren haben. „Wir waren nicht so unterlegen, wie das Ergebnis aussieht. Aber wir hatten wieder zwei, drei Phasen, wo vor allem die Quote katastrophal war. Das wird entscheidend bestraft“, fasste der Trainer zusammen. So kassierten die Verler nach 5:3-Führung vier Gegentreffer in Folge und in den letzten zehn Minuten vor der Pause einen 2:7-Lauf. Dann machten sie aus einer vierminütigen Ueberzahl nach Wiederbeginn nur ein Tor durch Keeper Torben Fischedick. Nach dem 24:20 (46. Minute) blieb das Team mehr als fünf Minuten ohne Tor, weil vom Kreis und beim Gegenstoß fünf hochkarätige Chancen vergeben wurden, was die Gastgeber zu vier Treffern zum 28:20 nutzten. „Da war alles gelaufen, dann haben beide viel gewechselt“, so Voßhans. Weil gegen die zuletzt viermal in Folge unterlegenen Jöllenbecker die am Mittwoch fehlende Rückraumreihe mit Thilo Vogler, Lennart Voss und Paul Vogt wieder zur Verfügung steht und der Kader bis auf den beruflich fehlenden Raphael Voßhans komplett ist, gilt das Heimfinale als der wohl letzte Schuss, den die Verler noch im Patronengürtel haben. „Das letzte Spiel in Bergkamen wird sehr schwer. Und selbst bei einem Sieg sind wir ab jetzt auch auf Schützenhilfe angewiesen“, sagt Voßhans. Doch der Trainer, der im Rahmen der Partie genauso verabschiedet wird wie die Spieler Mathis Griese, Johannes Dorow und Frederic Trapphoff weiß auch, dass die Lage nicht erst seit dieser Woche so bedrohlich ist und „wir nicht zu Unrecht da unten stehen“. Ob in der Dreifachhalle oder in der tribünenlosen Halle 3 gespielt wird, entscheidet sich erst heute.

 

Nach der 23:35-Niederlage im Nachholspiel beim neuen Rangzweiten TSG Altenhagen/Heepen II am Mittwoch bleiben den Handballern des TV Verl nur noch zwei Chancen, um mit dem RSV Altenbögge/Bönen nach Punkten gleich zu ziehen und auf den zum Verbleib in der Oberliga ausreichenden 13. Tabellenplatz vorzurücken. Am Samstag empfängt das Schlusslicht den TuS 97 aus Bielefeld und am 10. Mai endet die Saison in Bergkamen. „Allerdings müssen die Spvg. Steinhagen und der TV Isselhorst verhindern, dass Altenbögge in seinen letzten Spielen noch einmal punktet.“ Robert Voßhans erinnert die Nachbarn daran, dass ihnen an Kreisderbys gegen Verl mehr gelegen sein sollte, als an Sonntagabendfahrten in Richtung Pütt. Die Hoffnung, den „für ein Happy End unbedingt nötigen eigenen Sieg“ schon am Samstag einfahren zu können, gründet der Verler Coach auf die Rückkehr von Thilo Vogler, Lennart Voß, Paul Vogt und Jordi Jürgenliemke. Ohne die verhinderten Stammspieler verlief die Partie gegen die Drittligareserve wie schon so viele in dieser Saison: Die ersatzgeschwächten Verler hielten bis zum 20:24 (46.) trotz schwacher Chancenverwertung mit, dann ging ihnen allmählich die Puste aus. „Altenhagen hat nun mal die spielerische Klasse, um diese Schwächen zu nutzen und von den aus der Zweiten hochgezogenen Spielern kann ich nicht mehr verlangen“, erklärte Voßhans. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit treibt der TV Verl seine Personalplanung voran. Bereits letzte Woche wurde mit Torben Gottsleben der Nachfolger von Robert Voßhans auf der Trainerbank vorgestellt. Dem aktuell noch in Diensten des TuS Brake stehenden Coach wird mit Jasmin Baltic ein Sportlicher Leiter zur Seite gestellt. Der 42 Jahre alte Coach des VfL Mennighüffen hat wie Gottsleben Verler Stallgeruch als Spieler. TV Verl: Fischedick/Tigges – Hartkämper (1), Dorow (1), Trapphoff (8/4), Griese (3), , Jogereit (4), Altenau (4), Voßhans, Rüther, Schüpping(1), Wisniewski, Erichlandwehr. 

 

TV Verl – TuS 97 Bielefeld 26:23 (15:12)

Die Oberliga-Handballer des TV Verl haben mit dem hart erkämpften 26:23-Sieg gegen den TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck am Samstag in einer vorgezogenen Partie des 25. Spieltages nach Pluspunkten mit dem Tabellenvorletzten RSV Altenbögge/Bönen (10:38 Zähler) gleichgezogen und somit eine gute Chance, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. „Verliert Altenbögge seine letzten Spiele gegen Steinhagen am Samstag und zum Abschluss in Isselhorst, bleiben wir drin, weil wir den direkten Vergleich für uns entschieden haben“, erklärte Robert Voßhans die Ausgangslage. „Sollte Altenbögge eines dieser Spiele gewinnen, müssten wir in unserer letzten Partie in Bergkamen ebenfalls punkten, sonst war’s das.“ An diesem 10. Mai wird Voßhans allerdings nicht auf der Verler Bank sitzen. „Zum ersten Mal in meiner Trainerlaufbahn muss ich ein Spiel aus privaten Gründen absagen, aber diese Verabredung steht schon seit Jahren.“ Der Coach, dessen Ausscheiden zum Saisonende schön länger feststeht, wurde deshalb von Jonas Guntermann („Danke für die gute Zeit“) verabschiedet. Dass sich der Abstiegskandidat mit Julian Schüpping (HSG Werther/Borgholzhausen), Mathis Griese (TuS Brockhagen) Johannes Dorow (TSG Harsewinkel) und Frederic Trapphoff (CVJM Rödinghausen) am Samstag auch noch bei vier Leistungsträgern bedanken musste, zeigt, dass von der neuen Teamführung mit Torben Gottsleben (Trainer) und Jasmin Baltic (Sportlicher Leiter) in der Saison 2025/2026 unabhängig von der Ligazugehörigkeit viel Aufbauarbeit gefordert ist. Beim erst vierten Saisonsieg zuvor hatte sich aber auch gezeigt, dass in dieser Verler Mannschaft mehr steckt, als sie wegen ihrer permanenten Personalprobleme zeigen konnte. „Warum nicht immer so?“, stöhnte denn auch Voßhans angesichts der guten Deckungsleistung, dem starken Torhüter Henri Tigges und vor allem wegen der „dieses Mal akzeptablen Trefferquote“. Den Ausschlag gaben letztlich aber auch für den Coach Moral und Einsatz. Denn als die 15:12-Pausenführung verspielt war und der TuS zum 20:21 vorlegte (50.), knickten die Gastgeber nicht ein, sondern holten sich die Führung zurück. Den Deckel drauf machte mit dem 26:23 ausgerechnet der bis dahin im Abschluss glücklose Thilo Vogler.

TV Verl: Tigges/Fischecick/Gerlach – Griese (3), Vogt, Trapphoff (7/3), Dorow (3), Voss (5/1), Altenau (1), Erichlandwehr (3), Jogereit (3), Vogler (1), S. und L. Hartkämper. Beim TuS 97 trafen Dominic Wehmeyer (10) und Adrian Boehnke (4) am besten.