VfL Handball Mennighüffen – Nostalgie Nr. 7
Der zweite Aufstieg innerhalb eines Jahres.
Nachdem unsere Damen im dritten Anlauf im Spieljahr 95/96 endlich den Aufstieg in die Landesliga geschafft hatten, hieß das Saisonziel im ersten Landesligajahr Klassenerhalt. Lothar Bekemeier wurde als Trainer von Ralf Schwarze (HSG Löhne/Obernbeck) abgelöst. Der Kader blieb fast zusammen, der Kampf um einen Platz im unteren Mittelfeld konnte beginnen. Trainer Ralf Schwarze musste auf Katja Mülke und Nicole Walter (beide Mutterschutz) sowie auf Claudia Mülke verzichten. Dafür stand Bärbel Koch (vom VfB Holzhausen) neu im Kader. Nach fünf Spieltagen standen auf dem Punktekonto 4:6-Zähler und bis dahin konnten unsere Damen selten überzeugen. Aber dann ging ein Ruck durch unser Team. Alle weiteren Partien der Hinrunde wurden gewonnen und durch einen knappen 19:18-Erfolg über den VfB Holzhausen übernahm der VfL die Tabellenführung. Mit 16:6-Punkten sicherte sich die Schwarze-Sieben den Herbstmeistertitel. Und die Erfolgsstory ging weiter. Neun Spiele hintereinander blieb der VfL ohne Punktverlust und durch einen klaren 19:13-Heimsieg über Verfolger HC 93 Bad Salzuflen führten unsere Damen nach dem 14. Spieltag mit vier Punkten Vorsprung die Tabelle an. Dann aber zeigten unsere Damen Nerven und verloren ihre Partien bei der HSG Unterlübbe/Eickhorst (13:15) und vor eigenem Publikum gegen den TuS Lahde/Quetzen (16:20). Sechs Spiele vor Saisonende hatte der VfL nur noch einen Zähler Vorsprung auf den Rangzweiten VfB Holzhausen.
Am vorletzten Spieltag patzten dann beide Spitzenteams. Während sich der VfL bei der TSG Harsewinkel mit einem 18:18-Unentschieden zufrieden geben musste, spielte Holzhausen in Lahde/Quetzen ebenfalls 18:18-Unentschieden. Und so kam es dann am letzten Spieltag im blauen Salon in Holzhausen zum Show-down. Um den zweiten Aufstieg innerhalb eines Jahres zu verwirklichen, benötigte der VfL in der Höhle des Löwen unbedingt eine Punkteteilung. 150Zuschauer begleiteten ihren VfL nach Holzhausen und sie sahen lange Zeit einen überlegenen Gastgeber. Über 7:4 und 9:5 lagen die Schützlinge von Trainer Ralf Schwarze nach vierzig Minuten mit 10:6 hinten. Dann ließ der VfL-Coach Jessica Habbe und Katrin Wullbrandt durch Sylke Windel und Nicole Walter kurz decken. Und das war genau die richtige Entscheidung. Im gleichen Takt, wie das VfB-Angriffsspiel immer mehr ins Trudeln geriet, verbesserte sich das VfL-Spiel aus einer jetzt gut zupackenden Abwehr heraus und über ein druckvolles und effektives Angriffsspiel kam es noch zu einer überraschenden Wende. Der VfL holte Tor um Tor auf und unter dem Jubel ihrer Anhänger gelang Anja Kracht die zweite VfL-Führung zum 10:11. In den letzten fünf Minuten spielte der VfL durchweg in Unterzahl, aber den Hausherren gelang nur noch der 11:11-Ausgleichstreffer. Kurz vor dem Ende erhielten die Gastgeberinnen noch einen Siebenmeter zugesprochen und der blaue Saison kochte. VfL-Torhüterin Bettina Frerichs wurde zur Heldin. Sie hielt den von Katrin Wittemeier geworfenen Strafwurf und stürzte die VfL-Gemeinde damit in einen unbeschreiblichen Freudentaumel.
Damit war der Durchmarsch von der Bezirksliga in die Verbandsliga innerhalb von zwölf Monaten perfekt.
Zur Meistermannschaft gehörten:
Tor: Bettina Frerichs (22 Einsätze)
Feld: Anja Kracht (21), Sylke Windel (22), Anke Kröger (20), Bärbel Koch (22), Silke Heinrichsmeier (21), Nicole Walter (6), Heidrun Heinrich (19), Sonja Balsmeyer (20), Silke Bünemann (10), Sylke Gerken (20), Melanie Hebrock (19), Nadine Schröder (12), Nicole Semelka (6), Tanja Riepelmeier (5) und Monika Hemeier (1).
Neben Bettina Frerichs ragten Anja Kracht und Sylke Windel aus dem Team heraus. Anja und Sylke erzielten 55,97% aller Treffer.