Rückblick auf die Spiele der Verbandsliga vom letzten Wochenende
Das wird wahrlich eine spannende Verbandsligasaison. Nach neun Spieltagen tummeln sich gleich acht Teams an der Tabellenspitze. Der VfL Mennighüffen, der mit 11:7-Punkten auf dem achten Platz rangiert, hat nur drei Zähler Rückstand auf die Ahlener SG 2. So sieht es jetzt an der Tabellenspitze aus: 1) Soester TV 15:5 2) TuS Brake 13:5 3) Ahlener SG 2 12:4 4) Lit 12:6 5) Bad Salzuflen 11:5 6) TuS Möllbergen 11:7 7) TSG Altenhagen/Heepen 11:7 8) VfL Mennighüffen 11:7-Punkte.
Mannschaft der Stunde ist zweifellos die Truppe von Lit. Nachdem die Nordies mit 0:6 –Zählern in die Saison gestartet waren, gewannen sie jetzt schon sechs Spiele hintereinander und schoben sich bei nunmehr 12:6-Punkten auf den vierten Tabellenplatz vor. Eindrucksvoll meldete sich der Topfavorit TuS Möllbergen im Meisterschaftsrennen zurück. Bei der Ahlener SG 2 siegte die Torge-Siegen verdient mit 22:26-Toren. Eine ganz deftige Klatsche kassierte die Truppe aus Bad Salzuflen beim Oberligaabsteiger Soester TV. Nach einer 17:4-Pausenführung gelang der Truppe von Trainer Max Loer ein 32:18-Kantersieg. Im Tabellenkeller konnte sich Schlusslicht TV Isselhorst über den ersten Punktgewinn freuen. In Haltern/Sythen erkämpfte sich der TV ein 24:24-Unentschieden.
Am nächsten Spieltag stehen wieder zwei Spitzenspiele auf dem Programm, wenn der TuS Möllbergen den TuS Brake empfängt und Handball Bad Salzuflen auf die Ahlener SG 2 trifft. Sollte der VfL seine Heimaufgabe gegen die SGH Ibbenbüren bestehen, wäre man wieder in der Spitzengruppe der Verbandsliga voll dabei.
HSG Werther/Borgholzhausen – VfL 24:31 (14:15)
Bericht von Jürgen Krüger NW Bad Oeynhausen
Der VfL zeigte in Werther, das er auch auswärts in der Lage ist, erfolgreich Pflichtaufgaben zu erfüllen. Die Mannschaft von Trainer Jasmin Baltic war am späten Sonntagabend bei der HSG Werther/Borgholzhausen mit 31:24 erfolgreich. Dabei brauchten die Gäste die erste Halbzeit, um sich den Tabellenvorletzten zurecht zu legen. Insbesondere die Abwehr des VfL stand nicht so sattelfest, wie sie es könnte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit setzte sich Mennighüffen zunächst durch die Treffer von Tim Held, Tim Huckauf, Christian Menkhoff und Daniel Danowsky (Siebenmeter) auf 19:14 in der 38.Minute ab. Die Gäste attackierten mit ihrer körperlichen Überlegenheit erfolgreich die Halbpositonen der HSG-Abwehr. Außerdem bekamen beide HSG-Torhüter kaum einen Ball zu fassen. Die Gastgeber kamen beim 16:19 und 18:21 noch zweimal bis auf drei Tore heran. Mit einen 4:0-Lauf durch Daniel Danowsky (Siebenmeter), Mats Rinne, Tim Huckauf und Fynn Walter schaffte der VfL die Vorentscheidung und siegte am Ende klar mit 31:24-Tore. Routinier Christian Menkhoff, der aus der Reserve des VfL in den Verbandsligakader aufrückte, freute sich über seine beiden erste Tore in der höheren Spielklasse.
Tore: Mats Rinne (6), Tim Huckauf (5), Daniel Danowsky (5/4), Marvin Vieregge (4), Marco Büschenfeld (2), Simon Harre (2), Tim Held (2), Christian Menkhoff (2), Fynn Walter (2) und Luke Heinrichsmeier (1).
Bei den Hausherren führten Maurcie Dingwarth (9) und Levin Kaps (6) die Torschützenliste an.
Soester TV – Handball Bad Salzuflen 32:18 (17:4)
Wer nicht da war in der Halle des Börde-Berufskollegs, der hat etwas verpasst. Vor allem in der ersten Halbzeit zeigte die Mannschaft der Trainer Max Loer und Michael Jankowski großartigen Handball. Am Ende gewannen die Hausherren als Tabellenführer mit 32:18 (17:4) gegen den als Tabellendritter angereisten Gast. Da fallen nicht viele Tore, hatte STV-Trainer Max Loer vor dem Spiel betont. Damit hatte er irgendwie völlig recht. Aber das galt nur für den Gast aus Bad Salzuflen, der in der ersten Halbzeit regelrecht unterging und nur magere vier Tore erzielte. Der Innenblock der Soester, aber auch die ganze Verteidigung standen. Brillant dahinter, war Keeper Silas Bruyn kaum zu überwinden. Und nach vorne gab es das gewohnte Tempospiel der Schlüsselträger. Nach Fehlwürfen der Gäste spielte Bruyn den Ball schnell nach vorne. Die schnellen Leute liefen den Gast in Grund und Boden, erzielten dabei herrliche Tore, auch mit der zweiten Welle. Der Gast war darauf vorbereitet, fand aber dennoch kein Mittel gegen diese auftrumpfenden Soester, hatte keine Chance, sich irgendwie zu wehren. Und auch aus dem gebundenen Spiel gelangen den Soestern zahlreiche Tore. Am Ende wusste sich der Gast, der nach einer Auszeit nur scheinbar etwas besser ins Spiel kam, mit Härte zu wehren. So sahen Hummermann und Busse nach harten Fouls gegen Luke Tischer und Lars Wiggeshoff bei Tempogegenstößen die rote Karte. Nach den minimalen Zwischenhoch der Gäste hatte auch Max Loer eine Auszeit genommen und in der Folge dominierte seine Mannschaft wieder nach Belieben. So gab es logischerweise stehenden Applaus der Zuschauer beim Halbzeitpfiff und einer 17:4(!)-Führung. Dass der Gastgeber das Spiel in der zweiten Halbzeit nicht so durchziehen konnte, lag für Loer auf der Hand angesichts der klaren Führung. Er wechselte auch munter durch, gab allen Spielern viel Einsatzzeit. So fand Bad Salzuflen mehr „statt“, ohne dass der Soester Sieg in Gefahr geriet. Vielmehr bekamen die Zuschauer in der gut gefüllten Halle weitere schöne Tore zu sehen, so nach Anspielen von Jan Bernhard und Lennart Möllenhoff auf Moritz Dörnemann am Kreis. Zwei Minuten vor Spielende erhoben sich die Zuschauer von ihren Plätzen, während sich unten HB-Trainer Pascal Vette seine Kapuze über den Kopf zog und die Hände vors Gesicht hielt angesichts der Art und Weise, wie seine Mannschaft vom Soester TV abgefertigt wurde. STV: Bruyn, Schlüter; Dörnemann (2), Möllenhoff, Vogt, Wiggeshoff (4), Schuerhoff, Wiesemann (1), Braunsmann (12, 8/8), Bernhard (2), Zülsdorf (6), Tischer (2), Tonneau (2), Danz.
Hier der Bericht aus Sicht der Gäste:
Nachdem wir zwei Wochen Spielpause hatten, reisten wir am vergangenen Samstagabend zum Soester TV. Die Vorzeichen standen zwar nicht allzu gut, da wir neben unseren Langzeitverletzten auch auf unseren Kapitän Lars Görder (Leiste) verzichten mussten. Nichtsdestotrotz wollten wir mit einer beherzten Leistung in der Fremde zwei Punkte in die Salzestadt entführen und erneut zum Favoritenschreck werden. Wir wussten, dass wir alles reinwerfen mussten, um einer starken Soester Mannschaft Paroli zu bieten. Wir erwischten allerdings einen Tag, an dem bei uns überhaupt nichts zusammenlief. Offensiv waren wir in den ersten 30 Minuten nahezu nicht existent: Fehlwürfe und Fehlpässe reihten sich aneinander und so kam es, dass wir von einer abgezockten Soester Truppe förmlich überrannt wurden. Auch in der Defensive fanden wir zu keinem Zeitpunkt Zugriff und sahen uns nach 10 gespielten Minuten bereits 7:1 im Hintertreffen. Wir fanden keine Mittel gegen eine gut organisierte Defensive der Gastgeber und verloren unsererseits defensiv gefühlt jeden Zweikampf. Nach 20 Minuten beim Stand von 11:4 war die Begegnung eigentlich entschieden. Uns gelang in den letzten 13 Minuten der ersten Halbzeit kein Treffer mehr. Ebenfalls schwächten wir uns durch zwei unglückliche rote Karten kurz hintereinander noch einmal selber. Carlos Hummerjohann und Niklas Busse gingen ihre Gegenspieler im Gegenstoß regelwidrig an und flogen in Minute 28 und 29 vom Platz. Daraufhin ging es mit einem 17:4 für den Soester TV in die Kabinen. Hier mussten wir nun an unsere Ehre appellieren und nahmen uns vor, im zweiten Durchgang ein anderes Gesicht zu zeigen. Dies gelang uns tatsächlich auch und wir zeigten zumindest mehr Kampfgeist in der zweiten Hälfte. Wir kamen allerdings nicht mehr heran und mussten traurigerweise früh in eine absolut verdiente Niederlage einwilligen. Nach 45 Minuten erzielte Florian Krüger das 22:11. Fünf Minuten vor Schluss war es Mike Steffen, der auf 28:15 stellte. Tom Ostrop setzte dann kurz vor Spielende beim 32:18 den Schlusspunkt unter eine Begegnung, die wir nun aufarbeiten, aber auch schnell aus den Köpfen bekommen müssen. Trainerstimme Pascal Vette: „Wir hatten Samstag einfach einen total gebrauchten Tag. Soest ist aber auch eine super Mannschaft und hat es gegen uns auch richtig gut gemacht. Wir sind leider überhaupt nicht ins Spiel gekommen und die beiden roten Karten haben uns dann endgültig den Stecker gezogen. Wichtig ist, dass wir das Spiel schnell abhaken und kommende Woche gegen Ahlen wieder unser wahres Gesicht zeigen.“ HBS: Südhölter, P. Göke (Tor); Steffen (8), Anzer (3/1), Ostrop (3), Krüger (2), Zöllner, Heumann (je 1), Hummerjohann, Pöppelmeier, J. Göke, Timm, Busse
Ahlener SG 2 – TuS Möllbergen 22:26 (10:10)
Trainer Andre Torge meldete sich mit seiner Truppe aus Möllbergen eindrucksvoll im Kampf um den Meistertitel zurück. Nachdem man aus den letzten vier Spielen nur 2:6-Punkte einfuhr, feierten die Gelben einen verdienten 22:26-Auswärtserfolg beim Spitzenteam Ahlener SG 2. Damit kassierte Ahlen nach der Pleite in Mennighüffen gegen den TuS seine zweite Niederlage. Die Entscheidung in diesem Spitzenspiel fiel in der zweiten Hälfte, als die Gäste von 11:12 auf 12:15 davonzogen und den Vorsprung später bei sechs Treffern konstant hielten. Die 22 Gegentore zeugten von einer deutlich verbesserten Defensivleistung. Während bei Ahlen Fiete Austermann (4/2) und Jan Holtmann (4) die Torschützenliste anführten, trafen auf Seite der Gäste Federic Altvater (5/2), Sebastian Berg (4), Gerrit Gräper (4) und Nils van Zütphen (4) am besten.
Lit 1912 3 – Spvg. Steinhagen 25:23 (15:8)
Die Hausherren sind zur Zeit die Mannschaft der Stunde in der Verbandsliga. Aus den letzten sechs Spielen holte die Truppe von Trainer Olaf Grintz sage und schreibe 12:0-Punkte. Gegen den Aufsteiger aus Steinhagen erlaubten sich die Gastgeber den Luxus, eine zur Pause völlig frustrierte Gästetruppe wieder ins Spiel zurückzuholen. Aber der Schlussspurt der tapfer kämpfende Spvg. kam zu spät. Trainer Olaf Grintz meinte: „Wirklich in Gefahr geriet der Sieg nicht. Aber in der zweiten Hälfte wollten einige meiner Spieler mit Zaubertoren glänzen. Dass das nicht gut gehen kann, müssen die jungen Spieler noch lernen“. Nach zehn Minuten lagen die Hausherren schon klar mit 7:2-Toren vorn und hatten bis zur Pause eine beruhigende 15:8-Führung herausgeworfen. Die zweite Hälfte ging dann mit 10:15 an die nie aufgebenden Gäste. Bei Lit verdienten sich Torwart Noah Steinhauer sowie der neunfache Torschütze Maik Riechmann ein Sonderlob. Für Steinhagen trafen Dennis Strothmann (7) und Fynn Wagner (5) am besten.
TuS Brake – ASV Senden 30:20 (15:9)
Der TuS Brake fuhr gegen den ASV Senden einen mühelosen Heimsieg ein und verbesserte sich bei jetzt 13:5-Punkten auf den zweiten Platz in der Verbandsliga. Nach zehn gespielten Minuten führte Brake gegen die Gäste aus dem Münsterland schon ganz klar mit 7:2-Toren. Und beim Pausenpfiff stand ein 15:9 auf der Anzeigetafel. Über 19:13 führte der TuS dann in Minute 46 mit 22:17. Und in den nächsten sieben Minuten wurde Senden vorgeführt. Durch einen 5:0-Lauf erhöhte Brake auf 27:17 und gewann die Partie am Ende auch klar mit zehn Toren Vorsprung. Beim 30:20-Erfolg führten Niko Schwalm und Jannis Johannmeier mit jeweils sieben Treffern die Torschützenliste an. Bei den Gästen aus Senden, die jetzt auf den drittletzten Tabellenplatz abgerutscht sind, trafen Malte Eierhoff (6/1) und Marius Hintze (4/3) am besten.
HSC Haltern/Sythen – TV Isselhorst 24:24 (11:12)
Das war dann doch nichts für schwache Nerven am ungewohnten Sonntag Abend.
In einem engen aber auch zeitweise zerfahrenen Spiel wechselte in Durchgang eins die Führung ständig. Elf Minuten vor dem Ende setzten sich die Gäste nach einem 16:16 auf 17:20 ab. Drei Minuten später hatte Haltern zum 20:20 ausgeglichen. Zwei Minuten vor dem Ende schien den Hausherren in dieser so wichtigen Partie das Spiel aus den Händen zu gleiten.
Eine wichtige HSC-Auszeit, eine starke Deckung und zwei Tore weiter und die Punkteteilung (24:24) fühlte sich wie ein Sieg an. Janne Krause traf 20Sekunden vor dem Schlusspfiff zum 24:24-Ausgleichstreffer für Haltern am See.
Entsprechend bedient waren Gäste aus Isselhorst, die zu ihrem 1. Punkt kamen., aber den ersten Sieg vor Augen hatten. Bei Isselhorst überragte Marvin Gregor, der siebenmal erfolgreich war.
Für die Hausherren trafen Maxi Beumer (7), Julian Schrief (5) und Jan Mühlenbrock (5) am besten.
SG Handball Ibbenbüren – TSG A-H II 34:36 (17:20)
Im vierten Anlauf hat es endlich geklappt: Durch einen verdienten 34:36 (17:20)-Auswärtssieg bei der SG Handball Ibbenbüren konnte die TSG II erstmals zwei Punkte in der Fremde ergattern und sich damit weiter im gesicherten Mittelfeld etablieren.
Nach einer schneereichen Anfahrt erwischte die TSG am späten Samstagabend keinen guten Start und geriet schnell 3:0 und 4:1 in Rückstand. In der Folge fand man aber besonders in der Offensive immer besser ins Spiel und auch Torhüter David Stanjek konnte bei seinem Debüt seine ersten Paraden zeigen. Besonders aus dem Rückraum gelangen einige leichte Tore, sodass das Spiel schnell egalisiert und gedreht werden konnte. Genauso schnell war die 6:9 Führung aber auch wieder verspielt und beim 10:9 musste TSG-Trainer Fröbel die erste Auszeit nehmen, da man insbesondere Ibbenbürens Halbrechten gar nicht in den Griff bekam. Die Auszeit wirkte und die TSG ging direkt wieder in Front. Zur Pause stand ein 17:20, was sogar noch höher hätte ausfallen können.
Nach dem Seitenwechsel blieb es ein Torfestival auf Augenhöhe, weil beide Teams ihre Deckung nie ganz in den Griff bekamen. Mal führte die TSG mit 5 Toren (20:25), dann kam Ibbenbüren wieder auf ein Tor heran (29:30) – der Ausgleich sollte aber nicht mehr fallen, sodass die TSG II den knappen, aber letztlich verdienten Auswärtssieg ins Ziel rettete.
TSG II: Grauting/Stanjek – Osha (10), Franz (4), Schwerack (4), Eschler (3), Ibe (3), Niehaus (3/3), Hartmann (2), Langelahn (2), Werner (2), Ullmann (2), Vilsons (1).
Bei den Hausherren überragte Magnus Aust, der gleich 16mal ins TSG-Tor traf. Dabei verwandelte er alle vier Siebenmeter, die den Hausherren zugesprochen wurden.