Rückblick auf den letzten Spieltag in der Oberliga
Die beiden Topteams der Oberliga gaben sich auch am letzten Wochenende keine Blöße. Während die TSG Altenhagen/Heepen den Aufsteiger HC Westfalia Herne mit 38:21-Toren deklassierte, holte Hagens Reserve beim heimstarken TuS Bommern durch einen klaren 32:24-Erfolg beide Punkte. Die Überraschung des Spieltages gab es in Harsewinkel, wo die TSG gegen den abstiegsbedrohten TuS Volmetal über ein 32:32-Unentschieden nicht hinaus kam. Unsere Mannschaft hat nach dem Arbeitssieg über den TSV Hahlen nur noch vier Punkte Rückstand auf den achten Rang und kann den Klassenerhalt durchaus noch schaffen. Ansonsten war es für den VfL ein Spieltag wie gemalt. Während der VfL zwei wichtige Punkte einfuhr, gingen Villigst/Ergste, Ferndorf 2, Gevelsberg, Bommern und Hahlen leer aus. Zudem teilten sich Harsewinkel und Volmetal die Punkte.
VfL Mennighüffen – TSV Hahlen 27:22 (14:14)
Es war ein Derby ganz nach den Geschmack der knapp 300 Zuschauer. Spannend bis kurz vor den Schluss und mit dem besseren Ende für den VfL. Der VfL setzte sich gegen den Mindener Rivalen mit 27:22 durch und ist seinem großen Ziel Klassenerhalt einen Schritt näher gekommen. „Ich habe es vorher gesagt. Das wird ein ganz anderes Spiel. Mir war klar, dass Hahlen sich nicht ein zweites Mal so präsentiert wie gegen Möllbergen“, sagte ein erleichterter Trainer Andre Zwiener. Hahlen hatte sich in der Vorwoche beim 20:27 kläglich verkauft. Hahlen musste in Mennighüffen auf die erkrankten Keanu Reimler und Torhüter Thorsten Schriever verzichten. Der VfL trat in der momentan bestmöglichen Aufstellung an. Beide Mannschaften stellten sehr gute Deckungsreihen mit starken Torhütern. Bei Hahlen glänzte Dominic Donnecker, beim VfL waren es Tobias Bekemeier und vor allen Dingen in der letzten Viertelstunde Tristan Frerichs. Hahlen hatte zunächst Probleme, die willensstarke, kompromisslose und taktisch klug agierende 6:0-Deckung des VfL zu knacken. Nach gut einer Viertelstunde führte der VfL mit 8:4. Da hatte Hahlen schon vier Zeitstrafen kassiert, der VfL noch keine. In der Folgezeit bekamen die Hausherren drei Strafen aufgebrummt und nach dem 10:6 waren die Gäste beim 11:11 wieder im Spiel. Kurz vor dem Halbzeitpfiff brachte VfL-Routinier Marco Büschenfeld sein Team mit 14:13 in Front, doch den Halbzeitstand markierte Tjorven Wiese mit einem direkt verwandelten Freiwurf. Nach dem Wechsel legten die Gäste nach und gingen dreimal mit einem Tor in Führung. Dann nutzte das Trainergespann Lukas Mailänder und Andre Zwiener die ganze personelle Bandbreite. Nach langer Verletzungspause kehrte der Rückraumschütze Arne Kröger zurück und erzielte innerhalb von zwölf Minuten vier Tore. Der VfL machte aus dem 20:19 ein 24:20. Tristan Frerichs kaufte dem TSV etliche freie Würfe ab und die Abwehr mit Marco Büschenfeld und Mats Rinne im Mittelblock stand sehr sicher. Nach dem 24:20 verpassten es die Hausherren, sich weiter abzusetzen, weil auch TSV-Torhüter Donnecker stark hielt. Hahlen versuchte es am Ende zunächst mit einer doppelten Manndeckung gegen Tim Huckauf und Mats Rinne, später auch noch mit einer offenen Manndeckung. Ansehnlich waren die letzten Minuten nicht, aber der VfL spielte clever die Zeit herunter und fuhr einen wichtigen Sieg ein. Tore VfL: Tim Huckauf (8/5), Mats Köster (6), Arne Kröger (4), Mats Rinne (3), Marco Büschenfeld (2), Marvin Vieregge (2), Tim Held (1) und Simon Harre (1). Bei Hahlen trafen Luca Höltkemeier (7/5) und Tjorven Wiese (5) am besten.
Soester TV – HVE Villigst-Ergste 36:22 (17:12)
Soest kam gut ins Spiel, die ersten drei Aktionen gehörten allesamt Jannis Falkenberg, aus denen ihm zwei Tore gelangen und er einen Siebenmeter-Strafwurf herausholte. Das 3:1 gab aber nur bedingt Sicherheit. Auch ein Siebenmeter-Treffer von Kapitän Luis Gran zum 9:4 (13.) sorgte nicht für Ruhe, weil Soest zwar in der Deckung ordentlich stand, sich aber vorne kleine Fehler einschlichen. HVE Villigst spielte bieder, nahm, wo es ging, Tempo raus. Beim 9:6 aus STV-Sicht sah sich Coach Max Loer zu einer Auszeit gezwungen. Die Umstellung auf den siebten Feldspieler half nur zeitweise, auch hier waren einige Ungenauigkeiten im Spiel. So gelang den in papageifarbenen Trikots spielenden Gästen sogar der 8:10-Anschluss (21.). Erst zum Ende der ersten Halbzeit ließ HVE etwas abreißen, auch, weil Julian Vukoja mit drei tollen Aktionen einnetzte. „Zur Pause können wir aber fast sogar froh sein, dass wir mit fünf Toren Vorsprung in die Kabine gehen“, so Loer nach dem Spiel. Durchgang zwei begann mit einem Treffer der Gäste ins leere Tor. Dann begann die beste Soester Phase. Ein 6:1-Lauf – auch dank einiger toller Paraden von Silas Bruyn – sorgte endlich dafür, dass der STV-Express ins Rollen kam. „Silas hat viele Bälle genommen, dann war es auch vorne einfacher, da wir in ersten und zweiten Wellen oft Überzahl hatten“, hatte Loer für seinen jungen Keeper ein Extralob übrig. Das Schlusslicht aus Schwerte hatte nun nicht mehr viel entgegenzusetzen, offensiv hatte der Auftritt der Gäste nur bedingt Oberliga-Format. Soest hingegen präsentierte sich in guter Verfassung, ließ Ball und Gegner laufen und nutzte viele Chancen, was auch Max Loer nachher freute: „Die zweite Halbzeit war deutlich besser, weil auch die Quote gut war.“ Alle Akteure kamen zum Einsatz, auch elf verschiedene Torschützen sorgten dafür, dass Loer zufrieden mit dem Auftritt seiner gesamten Mannschaft war. Er wollte den Erfolg gegen überforderte Gäste nicht herunterreden. „Es war nicht nur ein Pflichtsieg, sondern auch eine ordentliche Leistung in vielen Bereichen.“ Eine Leistung, die Selbstvertrauen im Abstiegskampf geben sollte. STV: Bruyn, Muhr; Gran (9, 5/5 7m), Schnorfeil (1), Wolff, Möllenhoff (3), Vukoja (5), Vogt (1), Wiesemann (2), Voss-Fels (1), Jünger (3), Müller (2), Tischer (4), Falkenberg (5).
Spfr. Loxten – CVJM Rödinghausen 24:31 (13:14)
Der CVJM Rödinghausen gewann überraschend klar mit 31:24 in Loxten und kletterte auf Platz 4 der Oberliga Westfalen. Bis zum 23:24 in der 52.Minute konnte sich kein Team entscheidend absetzen. In den letzten acht Minuten gelang den Gästen aufgrund ihrer gut stehenden Abwehr ein 1:7-Lauf. Die beiden Torhüter der Gäste, Hendrik Koch und Tristan Kreft, waren die überragenden Spieler beim CVJM. Sie leiteten die gefürchteten Gegenstöße der Gäste ein und die Frösche wurden am Ende überrannt. Damit revanchierte sich die Truppe von Trainer Thomas Lay, der übrigens in der nächsten Saison bei Loxten auf der Kommandobrücke steht, für die klare 28:33-Hinspielniederlage. Marvin Stender (9) und Malte Heininger (7) waren die Haupttorschützen bei den Gästen. Bei den Hausherren, die personell auf dem Zahnfleisch gingen, traf Marlon Meyer (9/2) am besten.
Sauerland Wölfe – TuS Ferndorf 2 27:25 (15:10)
Die SG-Handballer führen deutlich und lassen den Gegner durch das Auslassen von besten Torchancen wieder in das Spiel kommen. Mit 27:25 (15:10) gewinnen die Wölfe das Heimspiel gegen Ferndorf 2. Den ersten Treffer setzte das Heimteam in Person von Dominik Flor, der sich einen gehaltenen Ball des Ferndorfer Keepers sicherte und im Tor unterbrachte. Durch eine gute Deckungsarbeit und Paraden von Torhüter Nic Preuss setzte sich die SG schnell auf 3:1 ab. Ferndorf holte den Rückstand zügig wieder auf und glich zum 3:3 aus. Danach waren die Mendener Angriffsaktionen zielstrebig, Tore von Christian Klein, Jonas Schulte (2), Rafael Dudczak und Nils Flor sowie einige Paraden von Nic Preuss sorgten für einen 8:3 Vorsprung der Mendener Handballer. Diesen Vorsprung hielten die Wölfe durch eine gute Abwehrarbeit und Tempogegenstoß-Tore bis zur Halbzeit und gingen mit einer 15:10 Führung in die Pause. Ein Treffer von Christian Klein schlug kurz nach der Halbzeitsirene im Ferndorfer Kasten ein, sonst wäre die Führung noch deutlicher gewesen.Durch einen Siebenmetertreffer von Nils Flor erhöhten die Wölfe den Vorsprung zu Beginn der zweiten Spielhälfte auf 16:10. Alles sah nach einem deutlichen Sieg der SG-Handballer aus, als Christian Klein das 17:10 erzielte. Menden erhöhte die Führung durch Treffer von Rafael Dudzcak, Johannes Degenhardt und Nils Flor zum 20:11 weiter. Ein verpasster Wurf von Dominik Flor, der folgende Treffer der Ferndorfer und Zeitstrafen gegen Christian Klein und Marcel Tarlinski waren die Signale zur Aufholjagd der Gäste. Ferndorf stand jetzt besser in der Abwehr und fand auch im Angriff sein Selbstvertrauen wieder. Über 21:15 in der 41. Spielminute ließen es die Wölfe zu, dass der Gast bis zur 44. Minute auf 22:20 heranrückte. Eine Phase im Spiel, die den Mendener Heimerfolg gefährdete. Die SG schloss ihre Angriffe zu überhastet ab, verlor den Ball im Angriff und hatte jetzt auch im Torhüterduell das Nachsehen. Beim 25:22 Treffer durch Jonas Schulte in der 50. Spielminute bekam Ferndorf eine Zeitstrafe. Menden vergab die Möglichkeit, sich jetzt wieder abzusetzen und kassierte in Überzahl den Anschluss zum 25:24. Drei Minuten vor Spielende war die Partie wieder offen. Zwei Tore von Rafael Dudczak sorgten für den 27:25 Heimsieg der Mendener Handballer und Nic Preuss hielt den Sieg mit einer Parade fest. Ein Spiel, dass die Wölfe niemals wieder hätten spannend machen dürfen. Durch diesen Heimsieg klettern die Mendener Handballer wieder auf den dritten Tabellenplatz in der Oberliga Westfalen.Nic Preuss, Nils Rehmus, Dominik Flor (3), Tim Brand (1), Christian Klein (4), Luca Giacuzzo (2), Timo Schulte, Jonas Schulte (5), Nick Surowka, Raphael Dudczak (4), Johannes Degenhardt (2), Marcel Tarlinski (1), Max Klein (1), Nils Flor (4/4), Patrick Müller. Beim Tabellendritten war der Spielverlauf, der zur 15. Saisonniederlage der Ferndorfer Reserve führte, einmal genau umgekehrt als in vielen Partien zuvor. Oft hatte der TuS bis kurz nach der Halbzeit geführt und brach danach ein.
In Menden hingegen verloren die Ferndorfer etwa ab der 20. Minute vom überschaubaren 7:9 über 10:16 bis auf 11:20 (36. Minute) den Anschluss. „In dieser Phase haben wir zu viele Fehler gemacht und Torchancen ausgelassen“, so Spielertrainer Leon Sorg. Offenbar hatten aber jetzt die selbst ernannten „Sauerland Wölfe“ ihren Torhunger gestillt und bereits auf Feiermodus umgestellt.
Diese Einstellung kam den charakterstarken Ferndorfer Jungs entgegen. Unverhofft waren sie da, starteten eine Aufholjagd, und nur zehn Minuten später herrschte Aufregung in Mendens „Wolfsrudel“. Ab dem 22:23 stießen die Gäste wieder auf ernsthaften Widerstand von Mendens Abwehr. Den willensstarken Gästen war jedoch bei schwindenden Kräften der Ausgleich nach dem 24:25 und 25:26 nicht mehr vergönnt.
Jan-Niklas Broszinski, Alexander Graf; Leon Sorg (6), Peter Scholemann (4), Jan Niklas Klein (4/1), Jan Wicklein (4/2), Sören Dischereit (3), Florian Schneider (2), Leon Baust, Linus Michel (je 1), Lennart Schipper, Benjamin Seifert, Luca Nenne-Kolb, Dario Barth, Leander von Mende.
TuS Bommern – VfL Eintracht Hagen 2 24:32 (11:11)
Mehr als holprig verlief am Bommerfelder Ring der Hagener Start. Zwar betrug die Eintracht-Führung nach einer guten Viertelstunde drei Treffer (7:4/Kister), aber die hohe Fehlerquote verhinderte, dass die Grün-Gelben ihren Rhythmus dauerhaft fanden. „Die Zahl der Fehler war untypisch hoch für uns, das müssen wir in Zukunft besser machen“, bilanzierte Trainer Pavel Prokopec im Rückblick, nahm seine Mannschaft aber auch ein Stück weit in Schutz: „Das ist auch der Trainingswoche geschuldet, die personell sehr durchwachsen war.“
Nach dem Wechsel lief es dann deutlich runder. Der eingewechselte Wesley Umejiego zeigte im Tor eine starke Vorstellung, gleiches galt für Julian Pallasch auf der ungewohnten Linksaußenposition, Tim Knutzen vorne wie hinten, Youngster Luca Richter und den sechsfachen Torschützen Igor Panisic. „Wir sind viel tiefer in die Zweikämpfe gegangen und haben aggressiver gedeckt. Das war der Schlüssel zum Sieg“, freute sich der Eintracht-Coach über eine deutliche Leistungssteigerung. Über 19:16 und 23:17 setzten sich die Gäste aus Hagen kontinuierlich ab. Eintracht: Schmidt, Umejiego – Schlotmann (2), Bökenkamp (1/1), Pallasch (5), Beemsterboer (2), Knutzen (5), Richter (3), Meier, Panisic (6), Ingwald (4/3), Kister (3), Schneider (1), Dragunski
TSG Altenhagen/Heepen – HC Westfalia Herne 38:21 (18:11)
Alte Figur im neuen Gewand: Die TSG A-H Bielefeld dominiert wieder und zerlegt einen Gegner in alle Einzelteile, tut dies aber auf eine neue Art und Weise. Der beeindruckende 38:21 (18:11)-Erfolg gegen den HC Westfalia Herne war im Wesentlichen durch eine offensive 5:1-Formation in der Abwehr begründet; die gewohnte 6:0 zeigten die Bielefelder nur in der Anfangsphase. Bis zur 22.Minute hielten die Gäste gut mit und es stand ein 10:10-Unetnschieden auf der Anzeigetafel. Danach brauchte der Tabellenführer mal gerade sieben Minuten, um die Vorentscheidung herbeizuführen. Durch einen 7:0-Lauf setzten sich die Schützlinge von Trainer Niels Pfannenschmidt auf 17:10 ab. Der zweite Durchgang ging dann mit 20:10 an die TSG und Herne trat mit einer 38:21-Klatsche die Heimreise an. Während bei Altenhagen Florian Schösse (9) und Stefan Bruns (5) am besten trafen, hatte Herne in Henrik Komisarek (8) seinen besten Torschützen.
TSG Harsewinkel – TuS Volmetal 32:32 (20:19)
Erst Rot-Weiss Essen gegen Borussia Dortmund II, dann der große BVB gegen Hertha BSC Berlin. Manuel Mühlbrandt gab sich am Sonntag live in zwei Stadien die volle Fußball-Dröhnung, um das Wochenende nach der nächsten Handball-Schmach seiner TSG Harsewinkel in der Oberliga zumindest für sich selbst einigermaßen erträglich zu gestalten. Denn nach dem 32:32 (20:19) gegen den TuS Volmetal am Samstagabend hatte „Mühle“ den einem Tollhaus gleichenden Hasenbau beinahe fluchtartig verlassen und ward auch nicht mehr gesehen.
„Das war reiner Selbstschutz. Dieses Unentschieden war für mich nur schwer in Worte zu fassen und ich wusste nichts mit mir anzufangen. Ich stehe sonst immer Rede und Antwort, aber diesmal hätte ich vielleicht Dinge gesagt, die mir später Leid getan hätten“, meinte Mühlbrandt am Sonntagnachmittag, als er sich gerade auf dem Weg von Essen nach Dortmund befand. „Ich ärgere mich sehr über den verlorenen Punkt und über einige strittige Schiedsrichterentscheidungen. Letztlich sind die Jungs auf der Platte aber selbst die handelnden Personen – und da wurden einfach massiv viele Fehler gemacht“, sagte Manuel Mühlbrandt, der aus seiner Kritik ausdrücklich Malik St. Claire und Luca Sewing herausnahm.
In einer dramatischen Schlussphase hatte die längst am Siedepunkt angekommene Stimmung im karneval-angehauchten Hasenbau am Samstagabend ihren Höhepunkt erreicht, als Kevin Brown mit der quasi letzten Aktion das vermeintliche Siegtor erzielt hatte. Doch der TSG-Kreisläufer stand nach Meinung der Schiedsrichter bei seinem Wurf im Kreis – wohl eine Fehlentscheidung. „Ich habe die Szene gerade auf Video gesehen. Kevin stand definitiv nicht im Kreis, sondern einen halben Meter davor“, sagte TSG-Teammanager Karlheinz Kalze wenige Minuten nach Spielschluss.
Allerdings hatte ein weitere Fehlentscheidung überhaupt erst zu dieser Szene geführt. Als Volmetal beim 32:32 in der finalen Spielminute mit dem siebten Feldspieler den Sieg erzwingen wollte (TuS-Trainer Ralf Heinemann: „Das Unentschieden hilft uns überhaupt nicht“), leistete sich Mats Pfänder einen Fangfehler. Max Schlögl reagierte umgehend und warf direkt auf das leere Tor der Gäste, verfehlte dies jedoch. Die Schiedsrichter wähnten noch einen TuS-Akteur am Ball, was definitiv nicht der Fall war, und entschieden auf Ecke. Schlögl passte drei Sekunden vor Schluss auf Brown, doch sein Treffer zählte eben nicht. „Das war niemals Kreis ab. Sie haben das Tor nur deshalb nicht gegeben, weil die Ecke keine war. Aber mein Ball muss natürlich rein. Wenn der drin ist, gewinnen wir das Ding“, sagte Max Schlögl.
Dennoch bleibt klar festzuhalten, dass die TSG Harsewinkel einmal mehr nicht zu überzeugen wusste und im dritten Heimspiel in Folge gegen ein tabellarisches Kellerkind ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden konnte. In der ersten Hälfte wurde einmal mehr ohne Deckung gespielt und den körperlich deutlich unterlegenen Gäste viel zu zu viele Tore über das Zentrum gestattet.
Zudem wurden bis weit in die zweite Hälfte hinein wie schon beim 35:37 gegen Haltern-Sythen gegen die Manndeckung von Luca Sewing keine Lösungen gefunden. „Wir hatten vier Tage lang mehrere Lösungsansätze besprochen, die dann aber nicht auf die Platte gebracht wurden“, sagte Manuel Mühlbrandt, der erst mit der Hereinnahme des siebten Feldspielers das richtige Mittel fand. „Am Ende haben wir dann zwei, drei Situationen, in denen wir das Spiel für uns entscheiden können. Aber wir treffen in der entscheidenden Phase die falschen Entscheidungen“, sagte TSG-Co-Trainer Christoph Dammann, der sich beim Publikum bedankte. „An euch hat es nicht gelegen. Was ihr gemacht und hier auf die Beine gestellt habt, ist auf jeden Fall oberligareif.“ Das lässt sich von der Mannschaft derzeit leider nicht behaupten. TSG Harsewinkel: Hendrich/Schröder – Indeche (1), Braun (2), Lindenthal (2), Steinkamp, St. Claire (5), Brown, F. Bröskamp, Steinkühler (6), Hoff (3), Schlögl (1), Sewing (12/5)
In einem tor- und temporeichen Oberligaspiel erkämpft sich die erste Mannschaft am vergangenen Samstag einen Punkt beim Tabellenneunten Harsewinkel. Das 32:32-Unentschieden hilft jedoch keinem der beiden Teams richtig weiter.
„Nach dem Spielverlauf ist das Ergebnis sicher gerecht und mit dem Punkt können wir leben“, so Trainer Ralf Heinemann nach nervenaufreibenden 60 Minuten. „Spielerisch haben wir in den letzten drei Wochen schon deutliche Fortschritte gemacht. Jetzt müssen wir das nur noch in Siege ummünzen.“
Ohne den kurzfristig erkrankten Leistungsträger Luca Sackmann präsentierten sich die Volmetaler in Ostwestfalen kampfstark und brachten erneut eine ansprechende Leistung aufs Parkett. Mit Nils Leicht und Leon Figge war erneut personelle Unterstützung aus der zweiten Mannschaft mitgereist, die für eine willkommene Entlastung sorgte.
In einer von Anfang an offenen Partie präsentierte sich die Heinemann-Sieben im Angriff deutlich konsequenter als zuletzt. In der Defensive bereitete den Talern vor allem der wurfgewaltige Rückraum der Ostwestfalen um Topscorer Sewing (12 Tore), den erfahrenen Steinkühler (6) und Malik St.Claire (5) große Schwierigkeiten.
Welche Bedeutung die Partie für beide Seiten hatte, deutete sich schon in der ersten Halbzeit an: Bis zum 20:19-Pausenstand für Harsewinkel sahen die Zuschauer ein tor- und temporeiches Oberligaspiel von zwei Kontrahenten, die mit offenem Visier und auf absoluter Augenhöhe agierten. Dieses Bild setzte sich im zweiten Spielabschnitt nahtlos fort und so gelang es keinem Team, sich auf mehr als zwei Tore abzusetzen.
Während das Pendel in der 44. Spielminute beim Spielstand von 25:23 zugunsten der Hausherren auszuschlagen schien, lagen keine zehn Minuten später plötzlich die Gäste mit zwei Toren in Führung (53. Minute, 27:29). Doch erneut schafften es die Hausherren, die Partie zu drehen (58., 32:31). Den Treffer zum 32:32-Endstand markierte schließlich Jonas Brieden.
TuS Möllbergen – HSG Gevelsberg/Silschede 30:29 (17:15)
Zunächst bestimmten die Gäste die Partie und lagen mit 3:6 und 10:12-Toren vorn. Erst in der 23.Minute erzielte die Torge-Sieben ihre erste Führung, als der achtfache Torschütze Arne Halstenberg zum 13:12 ins Gästetor traf. Beim Stand von 17:15 wurden die Seiten gewechselt und nach der Pause kam der Favorit aus Möllbergen ins Rollen und legte eine 21:16-Führung. Aber das war noch lange nicht die Vorentscheidung. Beim 21:21 hatte die HSG den Ausgleich geschafft und kurze Zeit später führten die Schützlinge von Trainer Sascha Simec sogar mit 22:23. Möllbergen konterte und lag mit 25:23 und 29:26 vorn. Aber die HSG gab sich nicht geschlagen und kam durch zwei Treffer von Nils Rueggeberg und durch ein Tor von Benedict Philippi eine Minute vor dem Ende zum 29:29-Ausgleich. Elf Sekunden vor dem Ende verhängten die Schiedsrichter eine Zeitstrafe gegen die Gäste und mit dem Schlusspfiff schaffte der TuS den glücklichen 30:29-Siegtreffer.
Beim TuS trafen Arne Halstenberg (8) und Arne Kämper (6) am besten. Bei den Gästen führten Benedict Phiippi (7) und Christopher Schrouven (6) die Torschützenliste an.
Hier ein Auszug aus der Westfalenpost in Gevelsberg:
Sie geben alles, sie verlieren knapp – und sind trotzdem absolut oberligatauglich. Ein Kommentar über die Saison der HSG Gevelsberg/Silschede.
Ein Finale wie im Drehbuch war das für die Oberliga-Handballer der HSG Gevelsberg/Silschede in Möllbergen. Nur eben nicht mit dem hollywood-typischen Happy-End für Trainer Sascha Šimec und sein Team. Ein Sinnbild für diese Saison irgendwie, denn dass die HSG in dieser starken Oberliga eine so gute Rolle spielen können wird, hatten die wenigsten erwartet. Und dennoch wird, zumindest Stand heute, am Ende der Saison der zweite Abstieg aus der Oberliga unter dem Strich stehen.