Nach der Vorrunde in den beiden Staffeln spielen die jeweils vier ersten Teams in der Aufstiegsrunde, die letzten vier in der Abstiegsrunde. Die Ergebnisse der bereits ausgetragenen Spiele gegeneinander werden mitgenommen. Das ergibt insgesamt 22 Spieltage für jede Mannschaft – und am Ende einen Aufsteiger in die 3. Liga. Die letzten vier Teams steigen in die Verbandsliga ab.
„Ich hatte mir persönlich eine Saison mir 30 Spielen gewünscht“
Christian Sprdlik, Geschäftsführer des Aufstiegskandidaten TSG, erklärt: „Wir hätten aus sportlichen und wirtschaftlichen Gründen eine eingleisige Liga mit Hin- und Rückspiel gewählt, aber vor dem Hintergrund der Pandemie ist die Lösung mit dem Losverfahren sicher die gerechteste.“ Wenn seine Trainings- und Spielgemeinschaft aufsteigen wolle, müsse sie ohnehin gegen alle bestehen, in welcher Phase der Saison und welchem Modus auch immer. Pierre Limberg, Trainer des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, sieht das genauso: „Ich hatte mir persönlich eine Saison mir 30 Spielen gewünscht, ohne die ganzen Pausen wie in den Herbstferien, zu Karneval oder an Pfingsten. Aber so ist die Variante mit dem Losverfahren auch in Ordnung.“ Dann müsse der Vorletzte der abgebrochenen Saison es eben in 22 Spielen schaffen. Limberg: „Die Chancengleichheit ist jedenfalls gegeben.“ Gelost wird am Sonntag ab 14 Uhr.
Die 16 Oberligisten in der Reihenfolge der Setzliste für die Lostöpfe: SF Loxten, TSG Altenhagen-Heepen, VfL Gladbeck, Soester TV. TuS 09 Möllbergen, HSC Haltern-Sythen, CVJM Rödinghausen, TuS Ferndorf II. FC Schalke 04, VfL Handball Mennighüffen, HC TuRa Bergkamen, TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck. HTV Hemer, TSG Harsewinkel, TuS Bommern, VfL Eintracht Hagen II.
Bielefeld. Lange war spekuliert worden, wie der Spielmodus für die Handballsaison 2020/21 aussehen könnte. Aufgrund der vielen Wild-Card-Aufsteiger sind die Ligen größer geworden. Bei einem Online-Staffeltag, zu dem der Handballverband Westfalen alle Seniorenteams von Ober- bis Landesliga eingeladen hatte, wurden zwei konkrete Wiedereinstiegsszenarien diskutiert. Andreas Tiemann, Vizepräsident Spieltechnik im Handballverband Westfalen, sprach von einem regen Austausch. Neben dem bereits diskutierten Start Anfang Oktober könnte die Saison auch am Wochenende 24./25. Oktober beginnen.
Kleine Spielpläne sind weniger anfällig für Pandemie-Rückschläge. Welches Startszenario – natürlich in Abhängigkeit von geringen Corona-Fallzahlen – Realität wird, liegt auch am Spielmodus, über den jetzt die Vereine entscheiden sollen. Kleine Staffeln können später beginnen, große müssen möglichst früh starten. Der Verband hat je Liga zwei Spielmodi zur Abstimmung vorgelegt, die je nach Mannschaftszahlen in den Liga unterschiedlich ausfallen. In jedem Fall wird es keine Abstiegsrelegation geben. „Ich persönliche wünsche mir möglichst kleine Spielpläne, die weniger störanfällig für Pandemie-Rückschläge wären. Wenn aber die Mehrzahl der Vereine eine 14er-Staffel möchte, wird es die geben. Ich bin auf das Feedback der Vereine gespannt“, sagt Tiemann. Bis Sonntag sind die Vereine aufgefordert, ihr Feedback zurückzusenden. „Im Optimalfall können wir am 26. Juni Staffel- und Spielmodus bekanntgeben“, erklärt Tiemann.
Die Alternative sind zwei Gruppen mit acht Teams
Die Oberliga der Männer könnte in einer ordentlichen Runde – 16 Mannschaften mit Hin- und Rückspiel – ausgetragen werden. Macht 30 Spieltage. Die Alternative sind zwei Gruppen á acht Mannschaften, die nach regionalen Kriterien zusammengestellt würden. Die TSG A-H Bielefeld und ihr womöglich größter Konkurrent um den Aufstieg, die Sportfreunde Loxten, müssten in der wohl klar stärkeren, östlichen Staffel antreten. Die ersten vier Mannschaften jeder Staffel würden eine Aufstiegsrunde spielen, die letzten vier jeder Staffel die vier Absteiger ermitteln. Da die Ergebnisse der jeweils vier Teams einer Staffel untereinander „mitgenommen“ würden, die TSG also etwa nicht noch zweimal gegen Loxten ran müsste, käme die Liga nach diesem Modell auf nur 22 Spieltage – jedes Team somit auf elf Heimspiele.
„Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile – aus organisatorischer und finanzieller Sicht“, erklärt Christian Sprdlik, Geschäftsführer der TSG A-H Bielefeld. „Auch wenn es intensiv wird: Die gerechteste Lösung ist eine ordentliche Runde, in der jeder gegen jeden spielt“, meint Sprdlik. „Es haben sich auch schon einige Vereine geäußert, dass sie aus wirtschaftlichen Gründen zwingend auf 14 oder 15 Heimspiele mit Zuschauern angewiesen sind“, berichtet Tiemann.
Bei vier Staffeln gibt es eine Endrunde
Die insgesamt 34 Vereine und Mannschaften der Verbandsliga mit dem TuS Brake wurden aufgefordert, zwischen einer Variante mit drei oder vier Staffeln zu entscheiden. An das Szenario mit vier Staffeln ist eine Endrunde gebunden, in der Auf- und Absteiger ermittelt werden.
Auch in der Landesliga wird es definitiv mehr als die üblichen vier Staffeln geben. Die insgesamt 70 Teams würden entweder auf fünf Staffeln á 14 Mannschaften oder sechs Staffeln á elf oder zwölf Teams verteilt. In jedem Fall müssen die TSG Altenhagen-Heepen II und der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II, die im vergangen Jahr in der östlichsten Staffel spielten, in der kommenden Saison Richtung Gütersloh und Warendorf fahren. Auch Aufsteiger HSG EGB Bielefeld wird in dieser Staffel antreten.
Ähnliche Varianten wurden auch den Vereinen und Mannschaften des Spielbetriebs der Frauen vorgestellt. Eine ordentliche Oberligarunde mit 19 Teams ist aus organisatorischen Gründen nicht durchführbar.
Bei der Teilung der Oberliga in zwei Staffeln würde der VfL Handball Mennighüffen in die Staffel 1 eingruppiert. Damit träfen die Schützlinge unseres neuen Trainers Tomek Tluczynski auf die TSG AH Bielefeld, TuS 97 Bielefeld, den CVJM Rödinghausen, TuS Möllbergen, die Sportfreunde Losten, die TSG Harsewinkel und den Soester TV.
Die Verantwortlichen des VfL haben sich in einer Telefonkonferenz für die Variante 1 entschieden. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die anderem Oberligateams entscheiden. Anfang nächster Woche wissen wir mehr.
Halle (WB). Bei der Regelung der Auf- und Abstiege hat der Handballverband Westfalen eine für viele Beteiligte zufriedenstellende Lösung gefunden – gleiches erhoffen sich die Funktionäre jetzt auch für die knifflige Planung der Spielzeit 2020/21. Die neue Saison soll, sofern sich die Lage nicht ändert, am 4. Oktober starten.
Für Mittwoch hat der Verband alle überkreislichen Herrenmannschaften zu Online-Staffeltagen eingeladen, am Donnerstag folgen die Frauen. „Die Mitbestimmung der Vereine ist uns wichtig“, betont Andreas Tiemann, der im HVW-Präsidium für die Spieltechnik zuständig ist, denn „wir sitzen alle zusammen in einem Boot und wollen auch auf die Wünsche der Vereine eingehen. Es ist aber auch kein Wünsch-dir-was.“
Konkret wird es in den Sitzungen um die Staffelstärken der Ligen, Auf- und Abstiege sowie den Spielmodus in Abhängigkeit von verschiedenen Szenarien zum Startzeitpunkt der Saison gehen. Der Verband möchte allen Vereinen eine ausreichende Vorbereitungszeit geben und stößt dabei auf das Problem, dass viele Kommunen ihre Sporthallen erst nach den Sommerferien wieder freigeben wollen. Tiemann hält daher aus aktueller Perspektive einen Saisonstart Anfang Oktober als „sehr realistisch.“
In dieser Variante könnte bei den Herren in der Oberliga (16 Mannschaften) und Verbandsliga (2 Staffeln mit je 17 Teams) wohl mit Hin- und Rückrunde gespielt werden, in der Landesliga (70 Teams) würde eine fünfte Staffel hinzukommen. Die Frauen-Verbandsliga (2×13) und -Landesliga (3×14 und 1×13 Mannschaften) wären unproblematisch, während in der Oberliga (19) ein Mammutprogramm droht.
Die Vielzahl der Mannschaften resultiert daraus, dass es keine Absteiger gibt und der Verband allen Vereinen Wildcards angeboten hatte, die sich berechtigte Aufstiegshoffnungen gemacht hatten. Tiemann gibt zu, dass er „überrascht“ war, wie breit dieses Angebot wahrgenommen worden ist. Fünf von sechs Wildcard wurden in der Verbandsliga angenommen, darunter auch vom TV Werther, in der Landesliga 13 von 16. „Ich hoffe, dass alle Vereine ihre eigene Leistung kritisch genug hinterfragt haben und die Anforderungen in der höheren Klasse erfüllen können“, sagt Tiemann. So muss der TV Werther jetzt beispielsweise gewährleisten, dass alle Spiele auf Video aufgenommen werden.
Noch kniffliger könnte die Planung werden, wenn sich der Saisonstart noch weiter nach hinten schiebt. Einen Fingerzeig für mögliche Lösungsvarianten gibt hier ein Organisationsmodell, das bereits für den Jugendbereich beschlossen worden ist.
In der Version „Corona-1“ wird in den überkreislichen Jugendligen mit lediglich zehn bis zwölf Mannschaften eine einfache Hinrunde gespielt, an die sich Play-Off- und Platzierungsspiele anschließen. Die Saison würde nach den Herbstferien starten, die sonst im Zeitraum von Ostern bis Sommer stattfindenden Qualifkationsrunden sind für den 19. und 20. September angesetzt, in allen Altersklassen in maximal zwei Runden.
„Diese Planung ist bewusst als Plan A verabschiedet worden und soll allen Beteiligten eine Orientierung geben. Planungssicherheit kann uns derzeit pandemiebedingt niemand geben“, erläutert Patrick Puls aus Bielefeld als zuständiger „Vizepräsident Jugend.“
Hoffnung der TSG-Handballer auf 3. Liga schwindet
Mit dem Startplatz klappt es nur, wenn vier Klubs ihre Bereitschaft bis zum 30. Juni zurückziehen. Hallentraining im Moment noch zu schwierig
Bielefeld. Ein Startplatz in der 3. Liga ist für die TSG A-H Bielefeld in weite Ferne gerückt. Der DHB hat jetzt die Liste der Mannschaften veröffentlicht, die aktuell in dieser Klasse spielberechtigt wären. Dazu gehören die beiden führenden Teams der Nachrückerliste, nämlich der TV Cloppenburg (Nordsee) und HaSpo Bayreuth (Bayern).
Die TSG steht im Ranking der Nachrücker auf Platz sechs. Ligarivale Sportfreunde Loxten ist als Vierter aussichtsreicher platziert. Erst wenn vier der 72 Klubs bis zum 30. Juni auf einen Startplatz in der 3. Liga verzichten würden, beziehungsweise die geforderte selbstschuldnerische Bankbürgschaft nicht vorlegen könnten, wäre die TSG an der Reihe. „So ganz nicht aufgestiegen sind wir ja noch nicht“, weist TSG-Geschäftsführer Christian Sprdlik darauf hin, dass der heimische Oberligist noch keine endgültige Absage erhalten habe. Er wolle jetzt erst einmal die nächsten Wochen abwarten: „Es könnte sich ja durchaus noch etwas tun.“
„Wir werden mit einem starken Kader wieder angreifen“
Tut sich nichts, nimmt die TSG in der kommenden Saison einen neuen Anlauf. „Wir schauen nach vorn und werden mit einem starken Kader wieder angreifen“, sagt TSG-Trainer Leif Anton. Die Vorbereitung auf diesen Angriff gestaltet sich aktuell noch sehr schwierig. Von der versprochenen Öffnung des Amateursports kommt bei den Handballern nichts an. Zum einen, weil die Hallen noch geschlossen sind. Viel schwerer wiegt jedoch, dass es sich beim Handball – selbst in einfachen Trainingsformen – um einen Kontaktsport handelt. Und dazu sagt die Verordnung: „Untersagt sind der nicht-kontaktfreie Sport- und Trainingsbetrieb sowie jeder Wettkampfbetrieb.“
Leif Anton belässt es weiter dabei, seinen Schützlingen individuelle Pläne zu geben. „Wir springen nicht gleich auf jeden Zug auf, auf dem es noch zu Schwierigkeiten kommen kann“, sagt der TSG-Trainer. Sein Kollege vom Ortsnachbarn TuS 97, Pierre Limberg hält es ähnlich.
„Das ist gar nicht umzusetzen“
„Zuerst müsstest du im Verein einen finden, der die ganzen Hygienevorschriften überwacht und seinen Kopf dafür hinhält. Das ist ja gar nicht umzusetzen“, sagt der Jürmker Oberliga-Coach. Beide Trainer verweisen auf Ende Mai. Dann werde man sehen, ob weitere Lockerungen kommen, die ein Gruppentraining zulassen. So gehen derzeit fast alle Klubs vor. „Streng genommen dürften wir uns ja nicht mal den Ball zupassen“, sagt Maike Röthemeyer vom HT SF Senne.
„Aktuell wäre das Gruppentraining eine große Herausforderung. Wir hoffen mal, dass im Juni wieder mehr gemacht werden darf. Wenn Mitte Juli wieder ein halbwegs normaler Betrieb möglich wäre, würde das zu einer hohen Zufriedenheit führen“, betont TSG-Trainer Leif Anton.
Da die Sportfreunde Loxten und die TSG A-H Bielefeld (noch) keinen Nachrücker-Platz erhalten haben, wird die Oberliga wohl aus 16 Teams bestehen.
Nach der Sitzung der Spielkommission der 3. Liga müssen sich die Oberliga-Handballer des VfL Gladbeck, des FC Schalke 04 und des TuS Bommern auf eine Mammut-Saison 2020/21 einrichten. Da von den in Frage kommenden Drittligisten lediglich der HC Elbflorenz II verzichtet hat, sind 70 der 72 Starter bekannt. Die beiden Nachrücker-Plätze aus den Oberligen erhalten der TV Cloppenburg (Nordsee) und HaSpo Bayreuth (Bayern).
Das bedeutet für die Gladbecker, Schalker und Bommeraner zunächst einmal, dass sie in einer 16er-Staffel spielen werden – macht 30 Saisonpartien. Diese wird aus den 13 verbliebenen Oberligisten – Meister ASV Hamm-Westfalen II steigt in die 3. Liga auf – sowie den drei Aufsteigern TSG Harsewinkel, TuS Bommern und VfL Eintracht Hagen II gebildet, der als Tabellenzweiter der Verbandsliga-Staffel 2 die Wildcard ziehen wird.
Loxten liegt im neuen Nachrücker-Ranking auf Platz zwei
Auf einen Nachrücker-Platz hatten ja die Sportfreunde Loxten und auch die TSG A-H Bielefeld gehofft, also der Tabellenzweite und -dritte der Oberliga Westfalen. Das dürfen sie weiterhin, vor allem die Loxtener, die im neuen Ranking – ohne Cloppenburg und Bayreuth – hinter dem TSV Neuhausen/Filder aus Baden-Württemberg auf Platz zwei liegen. Rang vier nehmen jetzt die Altenhagener ein.
„Die Drittliga-Staffeleinteilungen sollen erst nach Bekanntwerden des endgültigen, derzeit für den 1. September geplanten Saisonstarts vorgenommen werden“, teilt der Deutsche Handballbund mit. „Damit wird auf jeden Fall bis zum 30. Juni, dem Ende des Spieljahres 2019/20, die Option weiterer Nachrücker offengehalten, sofern sich bis zu diesem Zeitpunkt noch gemeldete Mannschaften aus der 3. Liga zurückziehen oder die geforderte selbstschuldnerische Bankbürgschaft nicht vorlegen können.“
Nach jetzigem Stand wären 2020/21 folgende 16 Mannschaften in der Oberliga Westfalen vertreten: Sportfreunde Loxten, TSG A-H Bielefeld, VfL Gladbeck, Soester TV, TuS 09 Möllbergen, HSC Haltern-Sythen, CVJM Rödinghausen, TuS Ferndorf II, FC Schalke 04, VfL Mennighüffen, HC TuRa Bergkamen, TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, HTV Hemer, TSG Harsewinkel, TuS Bommern, VfL Eintracht Hagen II.
Allerdings muss noch abgewartet werden, ob diese 16 Vereine ihre Mannschaften tatsächlich für die Oberliga melden werden. Die Meldefrist des Handballverbandes Westfalen endet am 20. Mai (Mittwoch).
Aufstieg zur 3.Liga
TSG-Handballer nur Neunter auf der Warteliste für die 3. Liga
Die jetzt veröffentlichte DHB-Regel zum Belegen der 72 Plätze in der 3. Liga bietet Angriffsfläche
Gregor Winkler
05.05.2020 | Stand 04.05.2020, 20:57 Uhr
Bielefeld. Der DHB hat entschieden. Die Kriterien, nach denen 72 zu vergebene Drittligaplätze verteilt werden sollen, wurden festgelegt. „Für die Nachrücker-Plätze wird eine Rangliste erstellt. Grundlage ist der Abstand im Quotienten zum Aufsteiger in der betreffenden Oberliga. In diese Rangliste können nur Mannschaften aufgenommen werden, die in ihrer Oberliga mindestens Platz zwei oder drei belegen“, heißt es in einer Meldung des Verbandes. Für die Oberliga Baden-Württemberg, aus der immer regulär zwei Teams aufsteigen, gilt die Ausnahme, dass auch der Vierte in die Nachrücker-Rangliste aufgenommen wird. Auf Wildcards, wie in Westfalen praktiziert, wird verzichtet. Bis zum 15. Mai müssen sich alle Kandidaten erklären.
Derzeit steht nur ein Drittliga-Platz zur Verfügung
Derzeit stünde in den vier Drittligastaffeln nur noch ein freier Platz zur Verfügung. Rückzüge und Aufstiegsverzichte könnten aber noch folgen. Die TSG A-H Bielefeld, die einen Aufstieg als Nachrücker annehmen würde, hat bereits vorsorglich für die 3. Liga gemeldet, steht als Neunter der Nachrückerliste aber weit hinten in der Warteschlange. Zum Vergleich: Würde der reine Quotient zählen, wären die Bielefelder Dritter. Die Regelung bietet also durchaus Angriffsfläche. So hat etwa Concordia Delitzsch in der Oberliga Mitteldeutschland bereits zwölf Minuspunkte auf dem Konto, ist als punktgleicher Tabellenzweiter aber bei unschlagbaren Null Quotienten-Abstandspunkten. Die TSG kommt als Dritter ihrer Oberliga auf gerade mal sechs Negativzähler, liegt nach Quotientenpunkten aber klar hinter Klassenprimus Hamm II. Nach der Abstandsberechnung zum jeweiligen Tabellenführer steht Delitzsch mit einer sportlich schlechteren Bilanz also deutlich besser da, als die Bielefelder. Auch die Einbeziehung des Vierten aus Baden-Württemberg (14 Minuspunkte) scheint diskutabel.
Die Rangliste der Nachrücker mit den Abständen zum jeweiligen Primus: 1. TV Cloppenburg, 2. Concordia Delitzsch, 3. HaSpo Bayreuth (3,0), 4. HSV Insel Usedom (3,2), 5. TSV Neuhausen/Filder (4,3), 6. SF Loxten (6,7), 7. TG Landshut (8,2), 8. TSG Söflingen (8,7), 9. TSG A-H Bielefeld (12,2), 10. THW Kiel II (14,3). Cloppenburg und Delitzsch kommen auf den gleichen Quotienten wie ihr jeweiliger Tabellenführer. Daher gibt es keinen Abstand.
Quo Vadis Handball in Westfalen?
Der Handballverband Westfalen (HVW) hat sich, wie auch seine 11 Handballkreise und der Deutsche Handball-bund (DHB), in den vergangenen Wochen intensiv mit den Folgen der Corona-Pandemie für den Spielbetrieb auseinandergesetzt.
Der Spielbetrieb bleibt – wie bereits am 12. März beschlossen – bis einschließlich 19. April ausgesetzt. Inzwi-schen hat der DHB allen Landesverbänden die Beendigung des Spielbetriebes der Saison 2019/20. Die Bundes- und Landesregierung, sowie in der Folge Kreise, Städte und Gemeinden werden nach Ostern über weiteren Fortgang des Alltags und des gesellschaftlichen Lebens entscheiden. Dem will der HVW nicht zuvorkommen und bleibt daher bei dem ursprünglich veröffentlichten Terminplan, dass eine Entscheidung über die Fortfüh-rung oder den Abbruch der Saison frühestens in der Woche nach Ostern getroffen wird. Das reguläre Saisonen-de ist der 30. Juni. Alle relevanten Spielordnungsregelungen stellen auf diesen Termin als Saisonende ab.
Für den Spielbetrieb des Handballverbandes Westfalen wurde beschlossen, dass es auch bei Saisonabbrüchen keine Absteiger (mit der Ausnahme von bereits zurückgezogenen Mannschaften oder freiwilliger Absteiger), sondern lediglich Aufsteiger in die Saison 2020/21 geben soll. Dies gilt gemäß der Information des DHB ent-sprechend auch für die 3. Ligen. Eine Übernahme dieser Regelung wird im Sinne der Einheitlichkeit für die Umsetzung auf Kreisebene empfohlen.
Bezüglich der Wertung der Saison 2019/20 ist noch keine Entscheidung getroffen. Beim DHB wurde eine Ar-beitsgruppe eingesetzt, die sich mit den Auswirkungen befasst. Diese Arbeitsgruppe erarbeitet in Abstimmung mit dem Bundesrat einen Vorschlag, wie eine Wertung erfolgen kann. Unabhängig von den Ergebnissen der Arbeitsgruppe beim DHB hat sich eine Arbeitsgruppe beim HV Westfalen ebenfalls mit dem Thema befasst. Hierzu wurden im Vorfeld die Vereine informiert und um Beteiligung gebeten. Es wurden die von dem Verei-nen und vom DHB übermittelten Gedankenmodelle durchdacht, diskutiert und bewertet. Der Handballverband Westfalen hat seine Entscheidung dem Deutschen Handballbund übermittelt, so dass dieses bei den zu tref-fenden Beschlüssen Berücksichtigung finden wird.
Im Jugendbereich wurde die Saison schon für Beendet erklärt. Für die Jugendqualifikation unterbreitet der Jugendspielausschuss Vorschläge zum weiteren Vorgehen.
„Im Zuge der Corona-Pandemie hat die Gesundheit und eine bestmögliche Bekämpfung des Coronavirus abso-luten Vorrang. Ich bin froh, dass in bisher nie dagewesener Einigkeit der deutsche Handball zusammensteht, um gemeinsam eine rechtssichere und zukunftweisende Lösung im Umgang Situation zu finden“, sagt Willi Barnhusen, Präsident des Handballverbandes Westfalen. Andreas Tiemann (Vize-Präsident Spieltechnik) er-gänzt „im Namen der Arbeitsgruppe möchte ich mich für die zahlreichen Rückmeldungen und Anmerkungen bedanken! Wir haben uns alle Gedanken und Vorschläge angesehen und ein erstes Stimmungsbild erhalten. Den weiteren Weg können wir nur gemeinsam gehen und jeder Verein ist beteiligt“.
Die Arbeitsgruppe im Handballverband Westfalen besteht aus den Präsidiumsmitgliedern Andreas Tiemann (VP Spieltechnik), Patrick Puls (VP Jugend), Jan Gerth (VP Recht), sowie den spielleitenden Stellen Gundula Bem-bom-Schoof (Jugendspielausschuss), Bernd Kuropka (Technische Kommission) und den Kreisvorsitzenden Hol-ger Kück (Handballkreis Industrie) und Daniel Hooge (Handballkreis Münsterland) als Vertreter der Handball-kreise.
Der Vorstand des VfL Handball Mennighüffen hat sich nach der Unterbrechung des Spielbetriebes durch den HV Westfalen dazu entschlossen, auch ab sofort den Trainingsbetrieb einzustellen. Sobald von dieser Regelung abgewichen werden kann, erhalten die Trainer entsprechende Weisungen.
Amtliche Mitteilung AKTUELLE Information des Kreisvorstands zum Corona-Virus
Der Kreisvorstand hat sich dazu entschieden, den Beschlüssen des
HV Westfalen zu folgen:
• Den Jugendspielbetrieb für die Saison 2019/2020 zu beenden
• Den Spielbetrieb der Aktiven Mannschaften auszusetzen
• Nicht notwendige Sichtungsveranstaltungen, Sitzungen, Tagungen, Fortbildungen, bis auf weiteres auszusetzen
• dies gilt auch für die Bezirksligen Männer / Frauen sowie dem Kooperationsspielbetrieb OWL
Spätestens zum 19. April 2020 wird über eine mögliche Wiedereinsetzung des Spielbetriebs der aktiven Mannschaften, der Saisonwertungen in den jeweiligen Landesverbänden entschieden und veröffentlicht.
Der HV Westfalen hat heute um 16:00 Uhr seinen Beschluss veröffentlicht und wie folgt begründet:
Der Handballverband Westfalen bedauert, mitteilen zu müssen, dass aufgrund der das Corona-Virus betreffenden Lage bis auf weiteres alle Veranstaltungen, Sitzungen und Maßnahmen des Handballverbandes Westfalen abgesagt sind.
Diese Entscheidung wurde nach intensiver Absprache zwischen allen HandballLandesverbänden, Sportfachverbänden und Spitzenverbänden getroffen. Grundlage der Entscheidung ist die neue Beurteilung der Gesamtlage durch die WHO und die damit verbunden Einstufung des Coronavirus als Pandemie.
Der Spielbetrieb im Kinder- und Jugendbereich wird ab heute, Donnerstag 12.03.2020, 16:00 Uhr für die Saison 2019/2020 eingestellt. Der Erwachsenenspielbetrieb ruht bis auf weiteres. Spätestens zum 19. April 2020 wird über eine mögliche Wiedereinsetzung des Spielbetriebs der Seniorenmannschaften, der Saisonwertungen in den jeweiligen Ligen entschieden und veröffentlicht.
Im Bereich der Talentförderung werden ebenfalls alle Trainingsmaßnahmen, Sitzungen, Besprechung und Veranstaltungen ab sofort ausgesetzt.
Auch im Bereich der Schiedsrichter werden keine Fortbildungen, Weiterbildung, Z/SSchulungen stattfinden. Auch hier werden wir die Situation weiter beobachten und alle über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden halten.
– 2 –
Der Handballverband Westfalen empfiehlt den Trainingsbetrieb vorerst einzustellen, jedoch sollte hierbei vor allem ein enger Austausch mit den örtlichen Gesundheitsämtern und Ordnungsbehörden stattfinden. Dabei gilt es stets das Thema mit Bedacht und Besonnenheit anzugehen. Die Gesundheit seiner SportlerInnen, ZuschauerInnen, Funktionäre und Mitglieder stehen für den Handballverband Westfalen an allerhöchster Stelle. Wir tragen damit der verschärften Lage in Bezug auf die Corona-Epidemie Rechnung und bitten um Verständnis für diesen Schritt.
Selbstverständlich werden wir weiterhin über alle neuen Entwicklungen schnellstmöglich informieren. Die zentrale Informationsplattform ist hierbei weiterhin die Homepage des Handballverbandes Westfalen und zudem werden wir bei diesem Thema mit weiteren Rundschreiben an unsere Mitglieder herantreten. Wir werden selbstverständlich so schnell wie möglich über eine Änderung der Situation informieren.
Auch wenn wir wollten und könnten. Wir schaffen es nicht mehr aufgrund der unterschiedlichen Entscheidungen auf kommunaler Ebene bzw. der Gesundheitsbehörden vor Ort einen flächendeckenden Spielbetrieb aufrecht zu erhalten und durchzuführen.
So hat die Stadt Bielefeld zwischenzeitlich heute Amateursportveranstaltungen sogar bis 30.04.20 verboten.
Die Spiele werden kurzfristig im System abgesetzt.
Bitte informiert eure Spieler*innen, Trainer*innen und weitere Personen eurer Vereine. Die SR werden zudem über den Kreis-SR-Wart informiert.
Über die weiteren Maßnahmen für den Erwachsenen-Spielbetrieb und der anstehenden Jugendqualifikation, werden wir euch regelmäßig und zeitnah informieren. Bitte hierzu auch die Veröffentlichung über die Homepage von uns und dem Verband beachten. www.handballkreis.de www.handballwestfalen.de/aktuelles/
Rückblick auf den 19.Spieltag
Jetzt ist in der Oberliga Westfalen wieder alles offen. Die TSG AH Bielefeld brachte den Tabellenführer ASV Hamm auf den Boden der Tatsachen zurück. Von Beginn an dominierte Bielefeld das Spiel und gewann am Ende mehr als deutlich mit 19:29-Toren. Im Aufstiegskampf haben jetzt wohl die Sportfreunde aus Loxten die besten Karten. Die Frösche liegen mit fünf Verlustpunkten einen Zähler hinter dem Tabellenführer ASV Hamm 2 und einen Punkt vor dem Dritten TSG AH Bielefeld. Die Loxtener, die vor eigenem Publikum bislang 17:1-Punkte einfuhren, erwarten sowohl Hamm als auch Bielefeld noch in der Sparkassen-Arena.
Vier Teams machen den Abstieg unter sich aus. Die schlechtesten Karten hat dabei der HTV Hemer, der durch die knappe 19:21-Niederlage bei Bergkamen auf den letzten Tabellenplatz abruschte. Die Sauerländer, die zur Zeit 6:30-Punkte auf ihrem Konto haben, erwarten in drei Wochen den TuS 97 Bielefeld in eigener Halle und müssen dann eine Woche später in Mennighüffen antreten. TuS 97 Bielefeld belegt mit 8:30-Punkten den vorletzten Tabellenplatz. Die Jöllenbecker, die nur noch sieben Spiele absolvieren müssen, treten nächste Woche in Mennighüffen an und müssen dann auch noch nach Hemer reisen. Sollte unsere Truppe nächste Woche gegen den TuS gewinnen und auch das Heimspiel gegen den Tabellenletzten aus Hemer siegreich gestalten, wäre der Klassenerhalt in trocknen Tüchern, zumal unsere Truppe drei Punkte Vorsprung auf den Drittletzten Tura Bergkamen hat. Der Drittletzte HC Tura Betgkamen (8:28-Punkte) empfängt noch den VfL Anfang April. Es bleibt also spannend in dieser Oberrligaspielzeit.
Oberliga: HC TuRa Bergkamen – HTV Hemer 21:19 (12:10)
„Not gegen Elend“, das sagten nicht nur wenige Zuschauer über das Spiel des Vorletzten gegen den Tabellenletzten, sondern auch TuRa-Trainer Thomas Rycharski. Im Endefekt ging es aber nur um zwei Punkte für den Klassenerhalt und mit diesem Sieg ist der HC TuRa diesem Ziel einen Schritt nähergekommen. Bei einer zu erwartenden Niederlage des Drittletzten Jöllenbeck winkt sogar der erste Nichtabstiegsplatz. Sowohl gegen die Bielefelder als auch den HTV Hemer hat sich die Mannschaft von „Tomek“ den besseren direkten Vergleich erspielt.
Beide Mannschaften begannen sehr aggressiv in der Deckung. Die Hausherren hatten auf eine 5:1-Formation umgestellt mit Florian „Totti“ Schöße auf der vorgezogenen Position. Gegen Hemers Spielertrainer Bosko Bjelanovics machte Mirko Kauer in der Defensive eine ebenso starke Partie wie später gegen Philipp Trattner. Trotzdem war Bjelanowicz nicht zu bremsen und erzielte schon im ersten Durchgang fünf Treffer. Auf der anderen Seite spielte der TuRa-Angriff einen schnellen Ball, machte aber zu viele einfache Fehler. So lag die Heimmannschaft nach sieben Minuten mit 1:2 hinten, bevor Schöße mit einem „Hattrick“ daraus ein 4:2 machte. Über 5:5 ging der HCT mit 8:5 (20.) und 11:7 (27.) in Führung, bevor er durch erneute Flüchtigkeitsfehler die Gäste zum Halbzeitstand von nur 12:10 herankommen ließ.
Hemer kam nach der Pause besser aus den Startlöchern und glich zum 12:12 aus. Die 39. Minute des Spiels hatte es dann in sich: Erst verletzte sich Schöße an der Wade und konnte nicht mehr eingesetzt werden und kurz danach kassierte der siebenfache Torschütze Bjelanowicz die dritte Zeitstrafe und die damit verbundene rote Karte, so dass er das weitere Geschehen von der Tribüne aus verfolgen musste. Das war natürlich eine ebenso große Schwächung für Hemer wie der Ausfall von „Totti“ für die TuRaner.
Zehn Minuten vor dem Ende schien das Spiel zugunsten des HTV zu kippen, als dieser mit 16:15 in Führung ging. Der plötzlich wie aufgedreht spielende Pascal Terbeck erzielte in den letzten Minuten gleich drei seiner vier Tore und brachte so sein Team wieder auf die Siegerstraße.
„Wir sind happy, dass wir die zwei Punkte haben. Da war es egal, dass es ein solches Kampf- und Krampfspiel war mit vielen Fehlern. Niklas Walter hat dann noch ein paar Bälle gehalten“, so ein mit dem Ergebnis aber nicht so ganz mit der Leistung zufriedener HCT-Coach, der bemängelte, dass man in manchen Situationen „auf diesem Niveau schlauer spielen muss“.
TuRa: Walter, Stork; Schöße (3), Damian Nowaczyk (3), Terbeck (4), Webers, Stukalin (6/3), Saarbeck (1), Kurschuss (n.e.), Domanski (1), Fülber (2), Kauer (1), Kamaric (n.e.).
Machtdemonstration der TSG A-H Bielefeld beim Tabellenführer
Der Handball-Oberligist verpasst dem bislang so souveränen Primus eine Klatsche, die an Deutlichkeit kaum zu überbieten ist
Bielefeld. Die Zuschauer in Hamm, aber auch die Fans, die das Spiel am Liveticker verfolgt haben, dürften ihren Augen nicht getraut haben. Die TSG A-H Bielefeld hat ihr Auswärtsspiel beim ASV Hamm Westfalen II nicht einfach nur gewonnen, sie hat den Tabellenführer, der zuvor erst einmal verloren hatte, mit einem 29:19 (7:16) regelrecht vorgeführt.
Dieser Erfolg macht den Endspurt der Saison wieder richtig spannend. Die Bielefelder pirschen sich auf zwei Punkte an Hamm heran und haben nach der Fünf-Tore-Hinspielniederlage (25:30) jetzt auch den direkten Vergleich auf ihrer Seite.
Der Abend in der Sporthalle des Hammer Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums verlief so gar nicht nach dem Geschmack der Gastgeber. Nachdem die TSG ohnehin von Beginn an immer knapp geführt hatte, brachen ab dem 10:7 aus Sicht der Gäste alle Dämme. Hamm, das Team mit der stärksten Offensive der Liga, die bis dahin im Schnitt 34 Tore pro Spiel erzielt hatte, traf eine Viertelstunde lang nicht mehr ins Bielefelder Tor. Die Ostwestfalen setzten sich auf 17:7 ab. Weil anschließend vor allem das Bielefelder Rückraumgespann Marius Schrage und Dominik Waldhof gefährlich blieb – sie kamen auf zusammen acht Treffer in der zweiten Halbzeit – hielt sich die TSG jederzeit auf Abstand. „Ich habe selten eine so starke TSG gesehen“, jubelte Geschäftsführer Christian Sprdlik. Trainer Leif Anton ergänzte: „Wir haben in einer super 6:0-Abwehr gedeckt, wir haben vorne disziplinierte Angriffe gefahren und wir hatten die Überzeugung, dass wir es wuppen können. Der Gegner hat keinerlei Antworten gefunden.“ Auch Co-Trainer Carl-Moritz Wagner, der über 60 Minuten die überragende Abwehr zusammenhielt, fand den Auftritt „außergewöhnlich. Es hat fast alles geklappt. Jeder hat seine Rolle erfüllt“. Mit diesem Sieg haben die Bielefelder ein dickes Ausrufezeichen gesetzt.
TSG: Twarz (1)/Heininger; Meyer, Heidemann (1), Zwaka (2), Wagner, Maric (6/4), Strathmeier, Schrage (5), Waldhof (9), Werner, Hübner (2), Bergen (3),
Bielefeld. „Gladbeck hat gewonnen – aber nicht, weil sie spielerisch besser waren. Punkt.“ Trainer Pierre Limberg erklärte die 25:33 (11:16)-Auswärtsniederlage seines TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck beim VfL Gladbeck nach einer kurzen Kunstpause – mit Hilfe der Mathematik. „Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht“, bilanzierte Limberg ganz nüchtern und erklärte in gutachterlicher Art und Weise: 18 technische Fehler seien seiner Mannschaft unterlaufen. „Gefühlt zwölf davon in Halbzeit eins“, mutmaßte der Coach. Und 19 Fehlwürfe habe sich seine Mannschaft geleistet. Auch wenn es Limberg vermied, aus diesen Variablen die Summe zu ziehen – 37 –, wurde anhand seiner Schilderung schnell deutlich, dass mit dieser furchtbaren Angriffs-Effektivität natürlich kein Oberligaspiel gewonnen werden kann.Unmöglich sei ein Auswärtssieg im Ruhrgebiet aber trotzdem nicht gewesen, zumal Dominic Wehmeyer und Justus Clausing überraschend mitwirken konnten: „Wir hatten eine Phase, in der wir wieder herangekommen sind“, berichtete Limberg. Brian Weigang erzielte den 10:11-Anschlusstreffer (21.), nachdem die Bielefelder schon mit 5:9 und 7:11 zurück gelegen hatten. „Eigentlich hat uns Gladbeck Bälle geschenkt“, berichtete Limberg. Die immerzu wechselnden Abwehrformationen der Jöllenbecker waren eine große Herausforderung für die Gastgeber. „Gladbeck aber hat die Fehler ausgenutzt, dir wir gemacht haben“, erklärte der Coach. Schnell stand es 12:18 (33.) und dieser deutliche Abstand sollte Bestand haben. Lediglich beim 21:25 (50.) lagen die Bielefelder noch einmal in Schlagdistanz.„Wir treten aktuell auf der Stelle“, klagt der TuS-97-Coach: „In der Hinrunde hat sich jeder reingeschmissen, das schaffen wir aktuell nicht mehr.“ Der Coach versuchte in der Schlussphase, das Ergebnis mit einer offenen Manndeckung positiv zu beeinflussen, doch das Gegenteil trat ein – 22:29 (57.), die endgültige Entscheidung.
In der Tabelle treten die Bielefelder sieben Spieltage vor Saisonende leider nicht auf der Stelle: Durch den 21:19-Erfolg von TuRa-Bergamen gegen Hemer sind die Jöllenbecker auf den ersten Abstiegsplatz gerutscht. „Wir glauben aber weiter daran, dass wir in der Klasse bleiben können“, betonte Limberg.
TuS 97: Südhölter/Weinholz; Krspogacin (3), Clausing (2), Kraatz (6), Weigang (3), Markworth (3), Küthe (5/1), Wehmeyer (1), Borutta (2), Bruelheide, Heidemann.
Typisch Trainer: Nach dem souveränen 33:25 (16:11)-Erfolg über den abstiegsgefährdeten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck fand Sven Deffte, der Coach des Handball-Oberligisten VfL Gladbeck, zumindest noch ein Haar in der Suppe.
„Ein bisschen“, so der Übungsleiter, „hat mir manchmal die Konsequenz gefehlt. Wenn wir hoch geführt haben, hat im Eins gegen Eins hin und wieder der letzte Wille gefehlt.“ Das war’s dann aber auch schon an kritischen Anmerkungen des VfL-Trainers. Einen Spieler lobte er besonders: Felix Käsler. „Er war heute überragend“, so Sven Deffte über den Rechtsaußen, für den am Ende des Spiels acht Tore zu Buche standen. Dafür hatte der ehemalige U20-Nationalspieler acht Versuche gebraucht – macht also eine Trefferquote von 100 Prozent. „Passiert auch nicht oft“, urteilte VfL-Obmann Hans-Jörg Conrad anerkennend.
Die Quote ist wahrlich nicht schlecht für einen Spieler, der beim Aufwärmen spaßeshalber noch darum gebeten hatte, auf der Halbposition eingesetzt zu werden. Begründung? Käsler grinsend: „Ich habe heute eine falsche Schulter eingehängt.“ In einem Spiel, das niemals spannend war, weil die Gladbecker zu überlegen agierten, obwohl sie gar nicht ihren allerbesten Tag erwischt hatten, gab es eigentlich nur einen Aufreger. In der 43. Minute sah VfL-Kapitän Max Krönung nach einem Siebenmeter die Rote Karte. Der Torjäger, so hatte es einer der beiden Schiedsrichter gesehen, soll den Bielefelder Torwart bei dem Strafwurf im Gesicht getroffen haben.Krönung entschuldigte sich umgehend bei dem Schlussmann. Zur WAZ sagte er nach dem Spiel: „Das war natürlich keine Absicht.“ Er habe den Keeper im Gesicht getroffen, der habe sich aber auch ein wenig bewegt. „Ärgerlich“, so der Kapitän, der somit in den letzten 17 Minuten zum Zuschauen gezwungen war.
Sorgen um den Sieg brauchten sich Max Krönung und die VfLer aber nicht mehr. „Die Jungs haben das gut über die Bühne gebracht“, sagte der Spielführer, der bis zu seiner Hinausstellung 6/2 Tore erzielt hatte. Weitere Konsequenzen hat die Rote Karte nicht, im Revierderby beim FC Schalke 04 am Samstag, 14. März, im Sportzentrum Schürenkamp darf Krönung wieder ran.
Die Begegnung mit Jöllenbeck brachten die Rot-Weißen tatsächlich problemlos nach Hause. Am Ende stand ein ungefährdeter 33:25-Erfolg. Der VfL Gladbeck hat übrigens dank seines Siegs und des Unentschiedens des Soester TV gegen den CVJM Rödinghausen in der Tabelle den vierten Platz zurückerobert.
VfL Gladbeck: Spierau – Arens (1), Brockmann (2), Sankalla (3), Käsler (8), Krönung (6/2), Dalian (1), Schmiemann (1), Blißenbach (3), F. Büttner (4), Rolf (3).
Loxten. Neben dem eigenen Sieg sorgte im Loxtener Lager nach Spielschluss die Nachricht aus Hamm für Jubel. Zeitgleich verlor dort die gastgebende ASV-Reserve überraschend deutlich mit 19:29 gegen den Tabellendritten TSG A-H Bielefeld. An der Spitze sind Hamm (34:4 Punkte), Loxten (31:5) und Bielefeld (30:6) dadurch ganz eng zusammengerückt. Für die Sportfreunde bedeuten die Ergebnisse vom Samstag, dass sie den Aufstieg jetzt wieder aus eigener Kraft schaffen können.„So weit kann und will ich noch nicht denken“, wiegelte SFL-Trainer Dirk Schmidtmeier nach der Partie zwar ab. Wenn es seiner Mannschaft in den restlichen acht Saisonspielen aber gelingt, Kampfgeist, Siegeswillen, spielerische Klasse und die nötige Portion Glück so erfolgreich zu vereinen wie in Haltern, kann der Traum von der 3. Liga wahr werden.
Gefeierter Matchwinner auf Seiten der Gäste war wieder einmal Marco Possehl. Loxtens Torwart wehrte Sekunden vor Schluss den letzten Halterner Wurf aus dem Rückraum ab. Kurz zuvor hatte „Google“ mit einer Parade schon den entscheidende Treffer zum 30:29 durch Max Harnacke eingeleitet.
Als ob die Schlussphase nicht dramatisch genug gewesen wäre, spielte sie sich quasi im Blindflug ab. Weil Mitte der zweiten Halbzeit die Anzeigetafel in der Halle ausgefallen war, waren in der dramatischen Schlussphase weder der Spielstand noch die Restspielzeit zu verfolgen. „Wir haben alle nur noch zum Kampfgericht geguckt. Als dann endlich Schluss war, sind alle Dämme gebrochen“, berichtete Schmidtmeier.
Ein besonderer Sieg war es auch deshalb, weil ihn die Loxtener „auf der letzten Rille“ (Schmidtmeier) erkämpft hatten. Zahlreiche Stammspieler fielen komplett aus oder waren wie Max Schäper, Malte Weigel und Marlon Meyer angeschlagen ins Spiel gegangen. Dazu kam, dass sich Rückraum-Ass Jan Schröder nach nur einer Viertelstunde am Rücken verletzte und nicht weitermachen konnte.
So entwickelte sich vor rund 300 Zuschauern eine Partie, die viele Parallelen zum Loxtener 33:28-Erfolg im Hinspiel aufwies. Noch in der 43. Minute hatte der Aufsteiger mit 23:19 geführt, ehe Loxten das Blatt drehte und über die Stationen 27:25 (53.) und 29:26 (56.) in Führung ging. Beleg für die Zerfahrenheit des Spiels waren ein Dutzend Zeitstrafen sowie insgesamt 19 Siebenmeter, von denen beide Mannschaften jeweils vier vergaben. Erfolgreichster Werfer der „Frösche“ war Spielmacher Simon Schulz, der trotz Manndeckung wie damals neun Tore erzielte.
Bereits am Freitag reiste der CVJM Rödinghausen zum Soester TV. Die Fans sahen eine abwechslungsreiche und spamende Partie, in der am Ende ein 28:28-Unentschieden auf der Anzeigetafel stand. Die Führung wechselte ständig. Soest lag beim 9:7 vorn, dann übernahm der CVJM die Initiative und ging mit 10:12 in Front. Beim Stand von 14:15 ging es in die Kabine. Nach dem Wechsel ging Soest nach einem 4:0-Lauf mit 18:15 in Führung. Der CVM konterte und machte aus dem 20:18 ein 20:22. Und dann blieb es eng. Nach dem 27:27-Gleichstand brachte Max Picht den Soester TV mit seinem sechsten Treffer mit 28:27 nach vorn.. Corbeninan Crenz blieb es 30 Sekunden vor dem Ende vorbehalten, den 28:28-Endstand zu markieren. Während bei Soest Björn Danz (7) und Max Picht (6) die Torschützenliste anführten, trafen beim CVJM Malte Heininger und Sven Barthel jeweils fünfmal ins Schwarze. Sven Barthel erzielte alle seine Treffer in Durchgang zwei.
„Ein verdienter Sieg – auch in dieser Höhe“, war die ironische Reaktion von Trainer Michael Feldmann nach einem spannenden und gutklassigen Oberligasiel. Beide Mannschaften waren zweifellos besser, als es der Tabellenstand vermuten lässt. Die Ferndorfer könnten sich nach dem zweiten Sieg in Folge etwas zurücklehnen. Auf Platz 9 mit 15:23 Punkten und einem Polster von sieben Punkten (plus einem „Hilfspunkt“ wegen des gewonnenen Direktvergleichs) kann ihnen nicht mehr viel in den ausstehenden sieben Partien passieren.
Die Ferndorfer legten los wie die Feuerwehr. Starke Abwehr, schnelles Umschaltspiel. Nach neun Minuten führten sie bereits mit 5:0. Gästetrainer Andre Zwiener zog sofort die Notbremse. Nach Team-Time-Out und einigen Umstellungen wussten plötzlich die Ferndorfer zehn Minuten lang nicht mehr weiter. Ergo zog auch TuS-Trainer Michael Feldmann sogar nach nur sieben Minuten noch vor dem 7:7 ebenfalls die Notbremse. Mit diesem Ausglich fing die Partie ab der 19.Minute praktisch noch einmal von vorne an.
Bis zur Halbzeit und darüber hinaus blieben die Gäste aus Ostwestfalen auch am Drücker. Zum 10:11 übernahmen sie erstmals die Führung. Eher unerwartet kämpften sich die Ferndorfer ab dem 14:16 zurück. Sogar in Unterzahl gelang mit zwei Toren die Wende des Spiels, die ab dem 17:16 einsetzte. Immer wieder war Torhüter Kai Rottschäfer der sichere Rückhalt. Jonas Müller und Kevin John ebenfalls Spieler mit der Erfahrung aus der 2.Liga, trafen zur 20:18 Führung.
In den folgenden Minuten sollte der Ausbau des Vorsprungs auf sogar vier Tore Sicherheit geben. Der nach langer Verletzung immer besser werdende Neuzugang Lennart Mentges fiel als Kreisläufer und starker Abwehrspieler besonders auf. Aber ab dem 23:19 musste in den letzten dreieinhalb Minuten doch noch gezittert werden. Der Vorsprung hielt dennoch. Die Gäste erzielten erst mit der Schluss-Sekunde ihr 22.Tor.
TuS Ferndorf 2. – VfL Mennighüffen 23:22 (12:14)
TuS Ferndorf 2: Rottschäfer, Broszinski – Barth(1), John (3), Florian Schneider, Dischereit (1), von Mende (2), Sorg (1), Müller (3/1) , Ronge (4/2), L. Michel(6/3), Baust, Mentges (2).
Die männliche A-Jugend der JSG Lömo rückt in der Bezirksliga auf den zweiten Tabellenplatz vor.
Unsere männliche A-Jugend, die von Max Meise und Malte Bröhenhorst trainert wird, sorgt in der Bezirksliga für Schlagzeilen. Die Truppe holte aus den letzten acht Spielen 13:3-Punkt und schob sich inzwischen auf den zweiten Tabellenplatz vor. Den souveränen Tabellenführer JSG NSM-Nettelstedt (31:3-Punkte) kann man nicht mehr in Verlegenheit bringen. Aber bei dem Restprogramm (HC Steinheim und Eintracht Oberlübbe zu Hause und bei der DJK Lippstadt) sollte die Vizemeisterschaft drin sein. Das wird wohl am letzten Spieltag in eigener Halle gegen den Tabellenfünften Oberlübbe entscheiden.
Am kommenden Sonntag bestreitet die A-Jugend das Vorspiel vor unserer ersten Mannschaft gegen den HC Steinheim. Da können sich unsere Fans diese tolle Truppe mal anschauen (Anwurf: Sonntag 14.45Uhr Sporthalle Mennighüffen).
Aktueller Tabellenstand
Platz
Mannschaft
Spiele
S
U
N
Tore
Punkte
1
JSG NSM-Nettelstedt 2
17
15
1
1
674:460
31:3
2
JSG Handball Löhne-Mennighüffen-Obernbeck
17
11
1
5
558:510
23:11
3
JSG Steinhagen-Brockhagen
17
10
2
5
548:494
22:12
4
TSG Harsewinkel
17
10
1
6
531:468
21:13
5
TuS Eintracht Oberlübbe
17
10
1
6
488:423
21:13
6
TuS Brake
17
9
1
7
479:491
19:15
7
TSV 1887 Schloß Neuhaus
17
7
1
9
471:534
15:19
8
HSG EGB Bielefeld
16
6
1
9
427:426
13:19
9
SC Lippstadt DJK
16
5
2
9
333:374
12:20
10
TSV Bösingfeld
17
2
0
15
431:556
4:30
11
HC 71 Steinheim
16
1
1
14
426:630
3:29
12
HCE Bad Oeynhausen aK
0
0
0
0
0:0
0:0