VfL Handball Mennighüffen – Nostalgie Nr.2
SG Hamm, Soester TV, VfL Kamen, RSV Altenbögge, ASV Uentrop, TuS Jahn Dellwig, TV Hille, TuS Nettelstedt 2, VfB Holzhausen, TV Germ. Nordhemmern, TuS Jöllenbeck, TuS Eintracht Minden und TuS Brake so hießen die Gegner unserer ersten Herrenmannschaft in der Verbandsligasaison 1981/1982. Das Saisonziel der Truppe von Trainer Werner Gerkensmeier hieß Klassenerhalt. Mit Wolfgang Meier, Dietmar Löper, Enes Ganibegovic, Reinhold Koch, Klaus Budde, Martin Albsmeier und Werner Stelze standen junge und hungrige Eigengewächse in der Vorbereitungszeit im Aufgebot.
Der Saisonstart ging zunächst daneben. Nach vier Spieltagen rangierte der VfL mit 2:6-Punkten auf dem elften Tabellenplatz. Durch einen 18:17-Heimsieg gegen den VfB Holzhausen und den ersten Auswärtssieg beim 20:24 gegen RSV Altenbögge hatte man ein ausgeglichenes Punktekonto und war in der neuen Liga angekommen. Nach Beendigung der Hinserie lag unsere Truppe mit 12:14-Zählern auf dem neunten Tabellenplatz. Herbstmeister wurde ganz überlegen der VfL Kamen, der bei 22:4-Punkten bereits sechs Zähler Vorsprung auf den Tabellenzweiten SG Hamm aufwies.
In der Rückrunde wuchs der VfL über sich hinaus und holte aus acht Partien tolle 13:3-Punkte. Der Lohn war der vierte Tabellenplatz in der Verbandsliga. Der Rückstand auf den Tabellenzweiten TV Nordhemmern betrug nur zwei Punkte und da in der Saison 1981/82 zwei Teams aus der Verbandsliga in die Oberliga aufstiegen, träumten zu diesem Zeitpunkt viele VfL-Fans von einem erneuten Aufstieg. Am 25.4.1982 kam es dann in der Mennighüffer Sporthalle zum Gipfeltreffen gegen den Tabellenführer VfL Kamen. 550 Zuschauer feuerten die Gerkensmeier-Sieben frenetisch an, aber nach einer 18:16 und 19:17-Führung verloren die Hausherren am Ende etwas unglücklich mit 22:23-Toren. Dabei trug sich Klaus Gerkensmeier zehnmal in die Torschützenliste ein. Das war es dann wohl mit den Aufstiegshoffnungen. Bei noch vier ausstehenden Spielen hatte der Tabellenzweite Nordhemmern vier Punkte Vorsprung auf den VfL. Am 23.Spieltag gewann Nordhemmern vor eigenem Publikum ganz knapp mit 16:15 gegen den Tabellendritten TuS Nettelstedt 2. Der VfL gab sich beim TV Hille keine Blöße und fuhr beim 16:19-Erfolg zwei weitere Punkte ein.
Am drittletzten Spieltag empfing der VfL in der Mennighüffer Sporthalle den Tabellenzweiten Nordhemmern zum Gipfeltreffen. Wieder einmal standen 550 Fans hinter ihrem VfL. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte setzte sich der VfL in Durchgang zwei auf 10:8, 15:13 und 17:15 ab. Nordhemmern glich noch einmal zum 17:17 aus, doch die beiden letzten Treffer dieser Partie erzielte der VfL und wahrte durch einen hart umkämpften 19:17-Sieg seine Aufstiegschancen.
Am vorletzten Spieltag musste der VfL beim ASV Uentrop unbedingt gewinnen, um im Aufstiegsrennen zu bleiben. Die Gastgeber zogen mit ihren harten Gangart dem VfL den Zahn. Über 6:2 und 10:5 führte der ASV beim Pausenpfiff mit 14:10 und erhöhte nach Wiederbeginn sogar auf 19:13. Doch nach 45 Minuten lief es für den VfL. Mit einem unbändigen Kampfgeist verkürzten die Gäste bis auf 19:17 und schafften beim 22:22 den Gleichstand. Uentrop konterte und zog wieder auf 24:22 davon. Zu diesem Zeitpunkt standen nur noch neunzig Sekunden auf der Uhr. Klaus Gerkensmeier glich eine Minute vor dem Ende zum 24:24 aus und wenig später markierte Kalla Steinmeier den 24:25-Siegtreffer. Trainer Werner Gerkensmeier jubelte man diesem nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg: „Jetzt habe ich wirklich Lust, noch einmal aufzusteigen“.
Vor dem letzten Spieltag belegten hinter dem souveränen Meister VfL Kamen der VfL, SG Handball Hamm und Nordhemmern mit jeweils 31:19-Zählern die Plätze zwei bis vier. Der VfL hatte mit plus 31 sieben Tore Vorsprung auf die SG Handball Hamm.
Nordhemmern gewann am letzten Spieltag mit 21:23-Toren beim Meister Kamen. Und Hamm gewann beim Absteiger TSV Altenbögge klar mit 17:23-Toren. Und so musste der VfL gegen den TuS Brake unbedingt gewinnen, um den Aufstieg in die Oberliga perfekt zu machen. Wiederum vor ausverkauftem Haus tat sich der VfL in Durchgang eins sehr schwer. Brake lag zwischenzeitlich mit 5:7-Toren vorn und beim Stand von 12:11 ging es in die Kabinen. Zehn Minuten nach dem Wiederbeginn war die Entscheidung gefallen. Beim 21:14 war das Spiel entschieden und am Ende siegte der VfL standesgemäß mit 31:23-Toren. Damit war der zweite Aufstieg innerhalb von dreizehn Monaten perfekt.
Folgende Spieler wurden eingesetzt:
Tor: Kalla Neuhaus, Eckhard Dreier
Feld: Bernd Sander, Ulli Wellpott, Lothar Bekemeier, Klaus Gerkensmeier, Kalla Steinmeier, Enes Ganibegovic, Jürgen Schmidt, Wolfgang Krieger und Werner Stelze.
Die Tore erzielten Lothar Bekemeier (11/2), Kalla Steinmeier (8), Jürgen Schmdt (6), Klaus Gerkensmeier (3) und Bernd Sander (3).