Ausblick auf das Spiel Harsewinkel – VfL aus Sicht der Hausherren

Fr 20.00Uhr TSG Harsewinkel – VfL 1. Herren

 

TSG Harsewinkel kann heute den VfL Mennighüffen abschütteln.

Mega-Schritt zum Klassenerhalt?

Langsam lichten sich im Abstiegskampf der Handball-Oberliga die Reihen. Der Kreis der Klubs, die noch für den Klassenerhalt infrage kommen, wird vier Spieltage vor Saisonende immer kleiner. Seinen letzten schmalen Strohhalm will der VfL Mennighüffen heute Abend (20 Uhr) in Harsewinkel ergreifen. Doch die TSG hat mehr als nur etwas dagegen. „Wenn wir dieses massiv wichtige Heimspiel gewinnen, dann wandern wir zu Matchbällen“, streicht TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt die Bedeutung der Partie heraus.

Ein Blick auf die Tabelle verdeutlicht, was heute auf dem Spiel steht. Momentan belegt der Soester TV als Neunter mit 28:28 Punkten den ersten Abstiegsplatz. Davor rangiert die TSG (29:27), dahinter der VfL, der 26:32 Punkte aufweist und bereits 29 Saisonspiele absolviert hat. Bedeutet: bei einer Niederlage könnte Mennighüffen die TSG nicht mehr einholen. Die wiederum muss neben Soest auch den TSV Hahlen (Zwölfter mit 25:31) in Schach halten, der auf 33 Pluspunkte kommen könnte und den direkten Vergleich gegen Harsewinkel gewonnen hat. Den hat der TuS Möllbergen (ebenfalls 25:31) verloren, so dass vom Elften weniger Gefahr ausgeht.

Diese vielen Rechnereien gehen indes nicht nur Manuel Mühlbrandt auf die Nerven. „Ich schaue nur auf Mennighüffen, alles andere interessiert mich nicht“, sagt „Mühle“, der erneut auf einen proppevollen Hasenbau hofft. „Wer heute Abend nicht in die Halle kommt, der verpasst Emotionen, Kampf und Leidenschaft.“ All das hat seine Mannschaft in den drei Partien nach der Osterpause gezeigt. Beeindruckend war vor allem die Mentalität bei der jüngsten 30:31-Niederlage in Menden, als eine personell auf dem Zahnfleisch kriechende TSG dem in Bestbesetzung angetretenen Tabellen-Dritten beinahe ein Bein gestellt hätte. „Unsere Kurve zeigt nach oben“, betont Mühlbrandt.

Zwar sind Robert Indeche, Heiner Steinkühler und Florian Bröskamp weiterhin angeschlagen, dafür konnte Niko Bratzke nach auskuriertem Infekt in dieser Woche voll mittrainieren. „Er hat die Abläufe weiter verinnerlicht, das sah schon ganz gut aus“, erhofft sich Manuel Mühlbrandt von seinem Neuzugang wichtige Impulse. Das Hinspiel in Mennighüffen vergeigte die TSG trotz einer 20:14-Führung in vogelwilden 26 Schlussminuten noch mit 30:34. „Nach dem Trainerwechsel ist beim VfL aus guten Individualisten ein gutes Team entstanden“, meint „Mühle“.

Die Glocke

Energie von der Tribüne nutzen 

Die Saison 2022/23 in der Handball-Oberliga setzt zum fulminanten Schlussspurt an. Ab heute sind es noch 14 Tage, bis der letzte Abpfiff ertönt ist. In diese zwei Wochen sind drei Spieltage gepfropft, weil auch am Donnerstag (Himmelfahrt) gespielt wird. 

Mitten drin die TSG Harsewinkel, die sich als Tabellenachter noch mit sieben Konkurrenten darum balgt, am 20. Mai über dem bei Platz neun angesetzten Strich zu stehen. Heute um 20 Uhr gegen den VfL Mennighüffen und zum Finale am 20. Mai dürfen die Harsewinkeler zu Hause antreten. „Wir wissen, was die Uhr geschlagen hat. Und ich hoffe sehr, das Umfeld auch“, appelliert TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt an Unterstützung von der Tribüne. „Jeder, der heute nicht dabei ist, verpasst einen heißen Tanz. Also kommt in die Halle und setzt von den Rängen die Energie frei, die uns vielleicht in der Vorwoche gefehlt hat“, weiß Mühlbrandt, dass ein Hasenbau in Bestform den Unterschied ausmachen kann. 

Denn obwohl Einstellung, Kraft und Mentalität bei der knappen Niederlage in Menden den Trainer stolz gemacht haben, hatte es zuletzt auswärts nicht für Zählbares gereicht. Heute kann die TSG mit Pluszählern nun einen entscheidenden Schritt zum Ligaerhalt machen. 

Für die Gäste, die schon 29 Spiele absolviert haben, ist die Partie dagegen der letzte Strohhalm. Was, so Mühlbrandts Einschätzung, aber längst nicht bedeutet, dass in dem vom Duo Andre Zwiener und Lukas Mailänder trainierten Team jemand nervös würde. „Sie haben mit Arne Kröger, Marco Büschenfeld oder Daniel Danowsky ganz viel Erfahrung“, zählt „Mühle“ dazu den Rückraum und die 6:0-Abwehr zu den Stärken der Gäste. Die waren nach der Hinrunde fast abgeschlagen und holten dann 14:12-Punkte. Dass der VfL nie aufgibt, haben die Harsewinkeler im Hinspiel zu spüren bekommen, das sie nach 20:14-Führung noch mit 30:34 verloren. Weil Neuzugang Niko Bratzke wieder dosiert mittrainiert, steht bis auf Luca Sewing der komplette Kader inclusive Yannec Ergun (seine Aggresivität werden wir brauchen) aus der zweiten Mannschaft zur Verfügung.