bg) Der Zweikampf an der Tabellenspitze der Handball-Oberliga geht weiter. Während der Rangzweite aus Spenge mit furioser zweiter Halbzeit die HSV Hemer bezwang, hatte die TSG A-H Bielefeld vor 850 Zuschauern gegen den Soester TV deutlich mehr Mühe, lag erstmals daheim zur Pause hinten und musste trotz des Comebacks von Kastening bis in die Schlussphase hinein bangen, denn Soest riskierte mit dem siebten Feldspieler alles und verkürzte auf 23:22, vergab aber 30 Sekunden vor Schluss einen Strafwurf. Für Gevelsberg-Silschede wird nach dem 26:27 gegen Aufsteiger Bielefeld/Jöllenbeck eine Verbandsliga-Zukunft immer wahrscheinlicher. Ferndorf II verpasste nur knapp, sich weiter vom Vorletzten Augustdorf/Hövelhof abzusetzen. Schon am Dienstag kommt es zum Nachholspiel LiT Tribe Germania gegen HSV Hemer.

NW Bielefeld. Die TSG A-H Bielefeld hat die Tabellenführung verteidigt. Mit einem vor 850 Fans schwer erkämpften 24:22 (12:13) gegen den Soester TV sicherte sich das Team von Michael Boy den Spitzenplatz für mindestens eine weitere Woche. Soest, der vermeintlich unangenehme Gegner, begann für seine Verhältnisse geradezu konservativ. Zwar stellten die Männer von Coach Dirk Lohse eine offensiv ausgerichtete Deckung, von Husarenritten, wie in früheren Auftritten, waren die Gäste aber zunächst weit entfernt. Auf Seiten der TSG schien sich die Rückkehr von Marius Kastening auszuzahlen. Bis zum 4:1 hatte der Spielmacher bereits dreimal getroffen. Gustav Rydergård, der zweite Rekonvaleszent, durfte sich zunächst noch eine Viertelstunde schonen, kam dann in der Abwehr zum Zuge, kassierte aber auch schnell zwei Zeitstrafen. Eine davon hätte allerdings stattdessen Nils Prüßner erhalten müssen. Überhaupt schien im Laufe der ersten Hälfte immer mehr Sand ins Getriebe der Bielefelder zu rieseln. Während Soest vermehrt über Kreisanspiele und später über Linksaußen zu Erfolgen kam, mühten sich die Angreifer der TSG gegen die jetzt immer offensiver werdende Deckung der Gäste. Zum ersten Mal in dieser Saison lagen die Bielefelder zur Pause zurück. Hätte nicht Johannes Krause zum 11:13 getroffen und Julius Hinz einmal in der Abwehr gut aufgepasst, um per Gegenstoß zum 12:13 zu verkürzen – der Tabellenführer hätte eine ordentliche Hypothek mit in die Kabine genommen. Begann die erste Hälfte eher verhalten, so kam in der Anfangsphase von Durchgang zwei etwas Hektik auf. Zwar legten die Hausherren beim 15:14 und 16:15 vor, gerieten aber über 16:18 auch wieder ins Hintertreffen. Coach Boy fehlten Alternativen, da kurzfristig Arne Kröger und Tobias Fröbel ausgefallen waren. Jonas Zwaka muss nach seinem Leistenbruch pausieren. Der mit 15 Mann angereiste TV verteilte die Verantwortung gegen den Klassenprimus weiter geschickt auf alle Schultern. Die TSG erkämpfte sich ein 18:18 (48. Schuwerack). Hinz stellte mit dem 19:18 wieder eine Führung für seine Farben her. Zwischen der 45. und 55. Minute versuchte es TSG-Trainer Michael Boy mit einer 5:1-Deckung. In Überzahl gelang Krause das 20:18. Soest nahm den Torwart raus und brachte einen siebten Feldspieler. Schuwerack nutzte das, um zum 22:19 ins halb leere Tor zu treffen. Soest war noch nicht geschlagen, kam erneut auf 22:23 (58.) heran. Hinz markierte mit einem einfachen Spielzug das 24:22, Soests Max Picht vergab 30 Sekunden vor dem Ende einen Siebenmeter. Die Schlussphase war noch von einigen haarsträubenden Fehlwürfen geprägt. „Das waren 60 Minuten viel Kampf und Krampf. Wir hätten uns das Leben in der ersten Halbzeit einfacher machen können, wenn wir unsere Chancen besser genutzt hätten“, meinte Boy.

Soester Anzeiger. Der Soester TV hat unglücklich sein Auswärtsspiel bei der TSG Altenhagen-Heepen Bielefeld, dem Spitzenreiter der Handball Oberliga, mit 22:24 (13:12) verloren. Bei den für Bundesligaambitionen hochgerüsteten Bielefeldern war der STV bis in die Schlussminuten gleichwertig. Schon vor der Pause war kein Klassenunterschied zwischen dem großen Aufstiegsfavoriten und dem Fünften aus Soest zu sehen. Die Soester Ein-Tore-Führung zur Pause war verdient. In den ersten zehn Minuten nach Wiederbeginn ging es hin und her. Fehler mehrten sich im intensiv geführten Spiel, dazu waren schwächere Abschlüsse Beute von STV-Torwart Birk Muhr oder Hendrich im TSG-Tor. Zehn Minuten vor dem Ende legte Hinz wieder für die Gastgeber vor (19:18), Soest spielte weiter geduldig (und nah am Zeitspiel). Und bis zum 23:22 durch STV-Kapitän Max Loer war Soest dran. 90 Sekunden vor dem Ende hatte Leon Wolff die große Chance auf den Ausgleich. Aber er nagelte den Gegenstoß ans Lattenkreuz. Im nächsten Angriff hatte Bielefeld viel Zeit und fand die Lücke: Julius Hinz sorgte für Partystimmung bei der Mehrheit der gut 800 Zuschauern.  „Wir haben hier eine Riesenchance vertan, hier etwas mitzunehmen. Der Ärger sitzt sehr tief bei uns“, ärgerte sich Soests Trainer Dirk Lohse.

Haller Zeitung. Um die 40. Minute muss es passiert sein. Von den meisten der rund 450 Zuschauer in der Sparkassen-Arena unbemerkt, und auch auf der Loxtener Bank kann sich im ersten Moment niemand erklären, warum Sebastian Hölmer plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht das Spielfeld verlässt. Für Aufklärung sorgt der Rückraumspieler später selbst: Beim Abschwingen nach einem Torwurf habe er einen Gegenspieler unglücklich mit der rechten Wurfhand getroffen und gleich gemerkt, „dass da irgendwas nicht passte“. Als seine Teamkollegen nach dem Abpfiff mit den Fans den bislang höchsten Saisonsieg feiern, fehlt der 31-Jährige. Noch auf dem Spielfeld geht er in die Sprechstunde bei Mannschaftsarzt Dr. Rüdiger Mai. Dessen erste Diagnose bestätigt sich am Abend beim Röntgen im Warendorfer Krankenhaus: Hölmer hat einen Mittelhandbruch erlitten. In den nächsten Tagen wird er operiert, ob er in dieser Saison noch mal zurückkehrt, steht in den Sternen. Auch abseits des Spielfelds wird ihn die Verletzung enorm beeinträchtigen: Hölmer ist selbstständig und vor wenigen Monaten zum ersten Mal Vater geworden. „Das drückt mächtig auf die Stimmung“, gibt Thomas Lay zu. Ausgerechnet Sebastian Hölmer – das wird sich nicht nur Loxtens Trainer gedacht haben: Nach seinem Kreuzbandriss im März vergangenen Jahres, es war bereits der zweite in seiner Laufbahn, hatte der Routinier zehn Monate lang hart für sein Comeback gearbeitet und sich vor einer Woche beim Kreispokal vielversprechend zurückgemeldet. Dass er so stark auf die Oberligabühne zurückkehren würde wie am Samstag, hatten ihm aber selbst Optimisten kaum zugetraut. Bis zu seinem Ausscheiden war Hölmer der überragende Sportfreund, erzielte sieben Treffer, setzte Kreisläufer Jan Patzelt in Szene und rührte im Innenblock der 6:0-Abwehr mit Kim Harting wie zu besten Zeiten Beton an. „Besser ging’s nicht. Das lief wie geschmiert“, staunte er selbst. Ein Fazit, das für das gesamte Loxtener Spiel galt. Die Gastgeber spielten völlig unbeeindruckt vom unter der Woche angekündigten Abschied ihres Trainers Lay auf und waren dem erschreckend schwachen Tabellenvierten von der ersten Minute an in allen Belangen überlegen. Basis war eine abermals extrem stabile Deckung, die Lays Plan, Würfe außerhalb der Neunmeterzone zu provozieren, perfekt umsetzte. „Damit haben wir ihnen den Zahn gezogen und uns vorne eine gewisse Leichtigkeit erarbeitet“, analysierte der Coach. 5:1, 9:4 und 13:5 hießen die Stationen auf dem Weg zur mehr als komfortablen 16:7-Halbzeitführung. Als Hölmer direkt nach der Pause auf 17:7 erhöhte, war der Heimsieg Formsache. Der Rest der Partie war so spannend wie ein Trainingsspiel.

NW Bad Oeynhausen. Das hatte sich der VfL Mennighüffen sicher ganz anders vorgestellt. Anstatt den Sportfreunden Loxten die Stirn zu bieten und ihnen das Leben schwer zu machen, enttäuschten die Oberliga-Handballer des VfL auf ganzer Linie und kamen in der Sparkassen-Arena in Versmold mit 17:31 (7:16) unter die Räder. „Wir sind nicht ins Spiel hinein gekommen, haben dumme Fehler gemacht und nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen haben“, sagte Lukas Mailänder nach dem Abpfiff. Vorgenommen hatten sie sich, eine starke Abwehr zu stellen, die in der 6:0-Formation eng zueinander steht, seitwärts schnell verschiebt, Eindringlinge in den Neunmeterraum attackiert und die Rückraumspieler zu Distanzwürfen zwingt. Alles das machten die Mennighüffener nicht – sondern die Gastgeber, die ihre Version der 6:0-Variante hervorragend umsetzten. Unterschiede gab es auch im Tor. Während sich Loxtens Pascal Welge von Beginn an wohlzufühlen schien und hinter der -stabilen Deckung immer sicherer und besser wurde, kamen Calvin Born und Daniel Habbe bei Mennighüffen nicht über Mittelmaß hinaus. Die harmlose VfL-Deckung ließ sie aber auch reichlich im Stich. Ein Beleg: nicht eine Zeitstrafe sprachen die Schiedsrichter gegen den VfL aus. Bezeichnend für den desolaten Auftritt der Mennighüffener Deckung in Loxten war der Schlagwurf von Sebastian Hölmer zum 17:7 direkt nach Wiederanpfiff. Er nutzte eine Lücke zwischen Marco Büschenfeld und Pascal Schumann, durch die auch ein Mähdrescher gepasst hätte.  „Im Angriff haben wir kopflos gespielt, viele einfache Fehler gemacht und unsere Chancen auch nicht konsequent genutzt“, sagt Lukas Mailänder über diesen Mannschaftsteil. „Insofern haben wir uns heute auch selber geschlagen.“ Mittelmann Arne Halstenberg, der bis Mai in den USA ist, hätte dem Angriffsspiel der Mennighüffener sicherlich gut getan. Ob mit ihm der VfL in Loxten gewonnen hätte, ist eher unwahrscheinlich. Denn den schwachen Auftritt der Mennighüffener als einzigen Grund für die auch in der Höhe verdiente Niederlage heranzuziehen, würde den Gastgebern nicht gerecht werden. Die Sportfreunde zeigten ansprechendes Oberliga-Niveau, spielten aus einem Guss und führten den VfL phasenweise vor. Wohl sehr zur Freude der 450 Zuschauer und von Trainer Thomas Lay, der nach dieser Saison als Coach in Loxten aufhört. „Der Sieg fühlt sich leichter an, als er tatsächlich war“, sagte der 44-Jährige. Loxten spielte nahezu in Bestbesetzung. Nur Heiner Steinkühler fehlte wegen einer Fußverletzung. Übrig blieben immer noch 16 Spieler, wobei Nils Patzelt, Thilo Stinhans und Paul Blankert zunächst auf der Tribüne Platz nahmen. Patzelt wurde später im Spielberichtsbogen nachgetragen. Es wäre der perfekte Abend für die „Frösche“ gewesen, hätte sich nicht ausgerechnet Sebastian Hölmer im Spiel verletzt. Der Rückraumspieler, der nach rund zehnmonatiger Pause wegen eines Kreuzbandrisses sein erstes Meisterschaftsspiel absolvierte und zu den überragenden Akteuren der Gastgeber gehörte, schied in der 40. Minute mit Verdacht auf einen Bruch der rechten Mittelhand aus.

Mindener TB. Die Erleichterung war den Oberliga-Handballern des TuS 09 Möllbergen anzusehen. Nach vier Niederlagen in Folge feierten sie gegen den Tabellennachbarn TuS Ferndorf II einen viel umjubelten 26:25 (13:11)-Heimsieg. Der Weg dorthin war steinig: In einer hochdramatischen Schlussphase hätten die Portaner beinahe eine sichere Führung aus den Händen gegeben. „Wir mussten gewinnen und waren sehr angespannt. Die Erleichterung ist unfassbar groß“, sagte TuS-Rückraumspieler Patrick Kurz. Nach den deutlichen Auswärtsniederlagen gegen die Top-Teams aus Spenge, Altenhagen-Heepen und Mennighüffen verlor seine Mannschaft Ende des vergangenen Jahres auch das Heimspiel gegen die Sportfreunde Loxten, ein Gegner auf Augenhöhe. Der Erfolgsdruck stieg von Woche zu Woche. Jetzt meldeten sich die Möllberger zurück. „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute gekämpft. In unseren schlechten Phasen hat uns das Publikum nach vorne gepeitscht. Es war ein intensives Spiel“, sagte TuS-Trainer André Torge. Zu Beginn des Duells Neunter gegen Zehnter taten sich die Hausherren wie so oft schwer. Besonders über den erweiterten Gegenstoß kassierten die Schwarz-Gelben einige vermeidbare Treffer. „Wir hatten ein schlechtes Rückzugsverhalten und haben zu viele einfache Tore kassiert“, monierte Torge. Im Ergebnis spiegelte sich das allerdings nicht wieder: Die Ferndorfer Reserve behauptete im ersten Drittel nur eine knappe Führung. In Überzahl stabilisierte sich das Torge-Team. Zwischen der 22. und 29. Minute machte es aus einem 9:10 ein 13:10 und sorgte damit für die höchste Führung in der ersten Hälfte. Nach der Pause ging es vielversprechend weiter. Doch der TuS verpasste es in der Anfangsphase der zweiten Hälfte, sich abzusetzen. „Bei uns wurde die Luft dünner“, stellte Torge fest. Zwischen der 47. und 51. Minute gaben seine Spieler eine 22:19-Führung aus der Hand und mussten nach dem Gegentreffer zum 23:23 ohne Leistungsträger Sebastian Berg auskommen. Der Linkshänder handelte sich neun Minuten vor dem Ende die dritte Zeitstrafe ein. „Das war ein Schlag ins Kontor“, meinte Torge. In Rückstand geriet seine Mannschaft in dieser Phase dennoch nicht. Lukas Eickenjäger traf nach 56 Minuten zum 24:23, Frederik Altvater legte eine Minute später das 25:23 nach. Doch die Ferndorfer Reserve kämpfte sich in Überzahl noch einmal zurück. 41 Sekunden vor dem Ende trafen die Gäste zum 25:25-Ausgleich. Dann folgte der Schlusspunkt einer spannenden Partie: Altvater, der kurz zuvor noch eine Zeitstrafe abgesessen hatte, schnappte sich den Ball und behielt die Nerven. Sein Siebenmeter landete neun Sekunden vor dem Ende im Netz. Die Möllberger überstanden auch den letzten Angriff der Ferndorfer Reserve und ließen dann ihren Gefühlen freien Lauf. „Das Quäntchen Glück war auf unserer Seite“, gab Torge zu und schob mit Blick auf das kommende Auswärtsspiel hinterher: „Mit elf Punkten können wir jetzt beruhigt nach Hemer fahren.“

WP Siegen. Der Samstagabend-Ausflug in die nordöstliche Spitze Nordrhein-Westfalens hat sich für die „zweite Welle“ des TuS Ferndorf II nicht gelohnt. Das junge Team von Co-Trainer Jens Münker, der den beruflich verhinderten Michael Feldmann vertrat, kehrte mit einer unglücklichen 25:26 (11:13)-Niederlage vom Gastspiel beim TuS Möllbergen aus Porta Westfalica zurück. Während der Aufsteiger in der Abstiegszone bleibt, setzen sich die Ostwestfalen ins Tabellenmittelfeld ab. Die trotz des Aufrückens von Erik Irle aus dem Drittliga-Kader dezimiert angetretenen Gäste, bei denen sich in der Vorbereitung Fabian Paul (Muskelfaserriss) und Adrian Schmidt (Fuß) verletzt hatten, kassierten neun Sekunden vor dem Ende durch einen von Frederik Altvater verwandelten Siebenmeter das entscheidende 26. Tor und standen nach einer ausgeglichenen Partie mit leeren Händen da. „Den kann man geben“, räumte Jens Münker ein, „der Kreisläufer ist gefoult worden.“ Der „Co“ war jedoch weit davon entfernt, Schelten zu üben: „Die Jungs haben das mit dieser Besetzung gut, nur ein paar Fehler  zu viel gemacht.“ In der zweiten Halbzeit wurden zudem zwei Siebenmeter nicht genutzt. Die Siegerländer spielten gute erste 20 Minuten, legten eine knappe Führung (9:8, 10:9) vor, um dann drei Tore in Folge zu kassieren. Der Zwei-Treffer-Rückstand hatte auch zur Halbzeit und bis weit in die zweiten 30 Minuten Bestand. Simon Witte sorgte zum 22:19 sogar für die erste Drei-Tore-Führung der Möllberger, aber Ferndorf entdeckte jetzt wieder den Kampfgeist. Angeführt von Jonas Haupt, dem vier Tore in Folge gelangen, glich der Gast zum 23:23 aus (55.), verpasste aber in Überzahl, sich einen Vorteil herauszuwerfen. Möllbergen machte das besser, stockte wieder auf 25:23 auf (57.). Mehr als das 24:25 durch Michel Sorgs Siebenmetertreffer gelang Ferndorf II nicht.  Zwar fehlte es (noch) an Glanz, doch war beim RSVE Siegen ein frischerer Wind zu spüren. Den ersten Auftritt von Trainer Caslav Dincic in der Niederscheldener Rundturnhalle würzte ein klarer 32:21 (17:12)-Sieg des Handball-Verbandsligisten gegen die Bochumer Gäste von Teutonia Riemke. Sicherlich kein echter Prüfstein der  Gast aus dem Ruhrgebiet, „aber“, so bezeichnet es der Trainer-Rückkehrer, der seit Dienstag das Zepter bei den Eiserfeldern schwingt, „ich habe einige gute Ansätze gesehen.“ Von einer veränderten Handschrift zu reden, sei sicherlich zu früh. Doch die Hoffnung auf weitere Verbesserungen schwingt in den Worten Dincics mit: „Ich denke, dass wir in dieser Situation von Spiel zu Spiel denken und so viele Spiele wie möglich gewinnen müssen.“ An ein Vorrücken an aufstiegsberechtigte Plätze denkt er dabei erstmal nicht. „Dafür ist der Rückstand zu groß. Wichtig ist, dass wir uns kontinuierlich steigern. Und dafür ist das Potenzial vorhanden.“ Der RSVE probte einige Neuerungen, vor allem in der Defensive. Da variierte Dincic zwischen der starren 6:0- und einer offensiveren 4:2-Formation. Mit letzerer wurden im zweiten Durchgang der erfahrene Riemker Spielmacher Dennis Aufermann und der wurfstarke Johan Kohlenbach, der vor der Pause sechs seiner acht Treffer markierte , weitestgehend aus dem Spiel genommen. In der Offensive hatte Tim Kolb eine neue Rolle übernommen. Caslav Dincic hält ihn für den geeigneten Mittelmann, was er in einigen Situationen eindrucksvoll unter Beweis stellte. Im Verbund mit Frieder Krause auf halbrechts und einem stärker werdenden Kai Ronge auf halblinks wurde der Vorsprung nach einigen Anlauf-Schwierigkeiten kontinuierlich ausgebaut. Irgendwie befreit wirkte der Auftritt von Alen Sijaric. Der ehemalige Spielertrainer kann sich nun auf seine Rolle auf der Platte konzen­trieren, was er mit zwei blitzsauberen Toren von Linksaußen, vor allem aber in der Defensive unter Beweis stellte. „Er ist ein ganz wichtiger Mann für uns“, zeigt sich Caslav Dincic überzeugt, dass gerade Sijaric eine tragende Rolle in seinem System spielen wird.

NW Herford. „Wir sind krasser Außenseiter“, hatte der Sportlicher Leiter Alfred Klein vor dem Spiel seines HSV Hemer in der Handball-Oberliga beim TuS Spenge noch gesagt. In der Halbzeitpause hätte er diese Aussage womöglich wieder zurückgenommen. Nach 60 Minuten musste sich Klein brutal bestätigt gefühlt haben. Mit einer 32:19-Packung schickte der TuS Spenge die Gäste zurück ins schöne nördliche Sauerland. Dass dieses Duell so enden würde, hätte nach der Hälfte des Spiels wohl keiner der gut 500 Zuschauer unterschrieben – schließlich stand es zur Pause noch 13:13. Es gehört zur Faszination des Sports, dass es manchmal schwer zu erklären ist, wie und warum ein Wettkampf so und nicht anders verlaufen ist. Trotz des unbefriedigenden Halbzeitstandes – die Verantwortlichen auf der Spenger Bank blieben ruhig. „Wir haben das Spiel in der Kabine ganz nüchtern analysiert“, sagt Trainer Heiko Holtmann, „13 Gegentore in einer Halbzeit sind ja auch nicht schlecht. Das Problem war, dass wir nach vorne überdreht haben und zu viel wollten. Wir haben uns Würfe genommen, die wir uns nicht hätten nehmen sollen.“ Und weil es auch noch in der TuS-Defensive drei, vier Szenen gab, in denen den Gästen das Torewerfen zu leicht gemacht wurde, konnten sich Spenge gegen den Tabellenachten nach einem zähen Beginn (2:5 in der 6. Minute) und einer 10:7-Führung (22.) eben nicht absetzen. Keeper Kevin Becker bezog sich hierbei ausdrücklich mit ein. „Mir sind mehrere unnötige Bälle durchgerutscht, die du so nicht kassieren darfst“, sagte er. „Ich hatte Bastian Räber schon Zeichen gegeben, dass er sich bereit halten soll“, sagte Coach Holtmann über diese Phase. Es war aber auch jener Kevin Becker, der nach der Pause aus einem jetzt vorne wie hinten wie aus einem Guss spielenden Spenger Team noch herausragte. Wie der 26-Jährige eine Glanzparade nach der anderen auspackte – das war aller Ehren wert. „Das war sensationell“, lobte Coach Holtmann. Und so erhöhten seine Kollegen vorne – vor allem Außenspieler René Wolff zeichnete sich jetzt aus – erst auf 16:13 (37.), bevor nur zehn Minuten später nach einem 4:0-Lauf von 20:16 auf 24:16 bereits die Entscheidung gefallen war. Auch die folgende Auszeit der Gäste hielt den TuS nicht mehr auf. Im Gegenteil. Bei den Hausherren klappte jetzt alles und so wurde mit viel Spielfreude und immer weniger Gegenwehr die Führung innerhalb von neun Minuten von 24:17 auf 30:17 ausgebaut (56.) – ganz so, als ob es das Leichteste der Welt ist. Doch die Spenger wissen: So leicht geht es in der Oberliga eigentlich selten bis nie zu.

IKZ Hemer. Der Höhe der Hürde waren sich die Oberliga-Handballer des HSV Hemer durchaus bewusst. Dass sie aber in Spenge eine derartige Abfuhr zum Start in das neue Jahr bekommen würden, hatte man sicherlich nicht erwartet.    Handball-Oberliga: TuS Spenge – HSV 81 Hemer 32:19 (13:13).  Nach dieser Pleite sah es zur Pause noch nicht aus. Denn die Gäste führten nach gut fünf Minuten mit 4:1. Und sie blieben über weite Strecken ihrer Linie treu, agierten mit dem Favoriten auf Augenhöhe. Nach dem 5:2 schlichen sich aber vereinzelte Fehler ein, der TuS kam zum Ausgleich und zog nach zunächst weiteren Rückständen auf 10:7 davon. Doch noch zeigten sich die Gäste unbeeindruckt, kämpften sich wieder heran, Trainer Tihomir Knez, der  angesichts der personellen Probleme selbst ins Geschehen eingriff, gelang der 12:12-Ausgleich (27.). Zur Pause hatten sich die Hemeraner das Remis verdient, ja, es wäre sogar etwas mehr drin gewesen. Aber entschlossen kamen die Hausherren aus der Kabine und setzten mit drei Treffern in Serie gleich eine erste Duftmarke. Dazwischen lag ein von Sideri verworfener Siebenmeter. Beim  HSV lief es nun nicht mehr so gut, Knez bemängelte, dass sich das Team nicht mehr an das Konzept gehalten habe. Vielfach wurde überhastet geworfen, zudem zeigte TuS-Keeper Becker eine Steigerung und agierte in der Folge überragend, nachdem der Schlussmann in Halbzeit eins „keinen Finger an die Bälle bekommen hat“, so TuS-Trainer Heiko Holtmann. Zudem machte sich bei den dezimierten Hemeranern der Substanzverlust bemerkbar, viel Entlastung war daher von der Bank nicht zu erwarten. Ferner bekam Christian Klein einen Schlag auf seine nach einem Handbruch noch gefährdete Wurfhand und konnte danach nicht mehr so intensiv in die Zweikämpfe gehen. Mit einem Zwischenspurt vom 20:16 zum 24:16 holte Spenge zum entscheidenden Schlag aus, wenig später folgte sogar eine 6:0-Serie zum 30:17, die zeigte, dass von den Gästen kaum noch Widerstand geleistet wurde. Sie müssen die Partie nun schnellstens abhaken, weil sie schon morgen zum Nachholspiel nach Nordhemmern zur Germania reisen.

WP Gevelsberg. So führt der Weg in die Verbandsliga. Die HSG Gevelsberg-Silschede wartet auf den ersten Sieg in der Handball-Oberliga, musste sich gegen Neuling TuS Bielefeld-Jöllenbeck mit 26:27 (10:16) nach einer indiskutabel schlechten Leistung vor der Pause verdient geschlagen geben. Doch Trainer Norbert Gregorz will davon nichts wissen. „Nach der Pause haben wir gezeigt, dass wir kämpfen können“, sagt er nach der Begegnung. „So lange rechnerisch noch der Ligaerhalt möglich ist, werden wir uns nicht abschreiben.“ In der Tat ist noch nicht einmal die Hinrunde beendet. Am kommenden Samstag in Hamm geht es zum letzten Spiel der ersten Serie, dann geht es mit der Rückrunde weiter. Und dennoch macht sich der geneigte HSG-Fan und -Freund ernsthaft Sorgen um den Verbleib in der westfälischen Beletage.  Jedenfalls haben die Gevelsberger einfach zu viele Phasen, in der sie den Ansprüchen dieser Liga nicht gerecht werden. Immerhin hatten André Bekston, Sebastian Breuker und Tobias Fleischhauer – bei einer starken Parade von Neu-Keeper Jan Beck – die Hausherren mit 3:2 führen lassen. Sechs Minuten waren bis dato gespielt. Doch dann ging es bergab. Vor allem den gefährlichen Rückraum der Gäste aus Jöllenbeck bekamen die Gevelsberger nie in den Griff. Dass ein Nils Grothaus nie wirklich auszuschalten ist, war von vorneherein klar. Genauso klar wussten die Gevelsberger um seine Gefährlichkeit. Also lange kein Grund, ihn so oft so frei zum Wurf kommen zu lassen. Grothaus steigt hoch, wirft, die Arme der Gevelsberger Abwehr kommt nicht rechtzeitig hoch. So gelangen dem ostwestfälischen Spieler alleine fünf Treffer vor der Pause. Ebenso wirkungslos blieb die Gevelsberger Abwehr, wenn ebenfalls aus dem Rückraum heraus Leon Ludwigs in Aktion trat. Neben der Unzulänglichkeit in der Defensive war auch die Gevelsberger Offensive schwach. Zu durchsichtig die Aktionen, zu stabil die Gäste-Abwehr. Überdies fand kaum ein Gevelsberger Spiel über die Außen statt. Tobias Fleischhauer und Leo Stippel griffen kaum ins Spielgeschehen ein. Nach dem Seitenwechsel gab es offensichtlich auch einen Wechsel in der Mentalität der Gevelsberger. Endlich stand die Abwehr besser und agierte aggressiver – überdies wich sie von der 6:0-Grundformation ab zum 5:1- oder 4:2-Modus. Rafael Dudczak brachte eine große Portion Robustheit mit. Das schien anzustecken. Immerhin gelang Ludwigs nach der Pause kein Treffer mehr, Grothaus erzielt nur noch drei weitere Tore. Allerdings kostete es viel Kraft, dem Rückstand stets hinterher zu laufen. Aber immerhin kam Gevelsberg langsam, aber sicher heran. Vor allem klappte es endlich auch mal über links, gelang Fleischhauer gleich drei Treffer in kürzester Zeit – wenngleich auch einen von der Strafwurf-Marke, überdies zog es ihn häufiger von der Außenlinie in die Mitte. Mitte der zweiten Spielhälfte keimte gar Hoffnung auf, als die Gastgeber auf zwei Treffer heran kamen. Doch Jöllenbeck hatte in der Phase stets eine Antwort parat. In den letzten Sekunden behielten sie die Nerven, spielten cool den Ball in den eigenen Reihen.

NW Bielefeld. Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat sein wohl wichtigstes Spiel der Hinrunde gegen die HSG Gevelsberg/Silschede mit 27:26 (16:10) gewonnen und sich dadurch ein 5-Punkte-Polster auf die Abstiegszone erarbeitet. Abgesehen von Gevelsbergs 3:2-Führung verlief die erste Halbzeit in den Augen von TuS-97-Trainer Sven-Eric Husemann „sehr im grünen Bereich.“ Nach einigen Fehlwürfen in der Anfangsphase präsentierten sich die Bielefelder beim sieglosen Schlusslicht wie aus einem Guss. „Wir sind im Laufe der ersten Halbzeit viel konstanter geworden. Leon Ludwigs und Nils Grothaus haben sehr gut getroffen“, vermeldete Husemann. Lohn für den soliden Auftritt mit einfachen Rückraumtoren war eine 9:4 (15.) und 16:9-Führung (27.) des TuS 97. Gevelsberg, das seine Heimspiele fast immer nur mit zwei Toren Differenz verloren hatte, kämpfte sich nach der Pause zurück ins Spiel. Trainer Norbert Gregorz stellte auf eine 5:1-Deckung um, was den Jöllenbeckern zunächst gar nicht schmeckte. Der Vorsprung schmolz – langsam zwar, aber innerhalb von zehn Minuten auf 19:16 (41.) und 20:18 (44.). „Wir haben erst im Verlauf der zweiten Halbzeit deren Kreisläuferspiel wieder in den Griff bekommen. Da weiß Norbert ja auch, was er für Tipps geben muss, weil er selbst auf dieser Position gespielt hat“, lobte Husemann die taktischen Anweisungen seines Gegenübers mit Bielefelder Vergangenheit. Mit Moritz Klapdohr kam noch einmal ein belebendes Element in den Jöllenbecker Rückraum, der die Gastgeber bis fünf Minuten vor Schluss (23:27) auf Abstand halten konnte. Der Treffer zum knappen Endstand gelang der HSG auch erst Sekunden vor der Schlusssirene per Siebenmeter. Husemann hatte nichts zu kritisieren und fiebert mit seinem Team jetzt dem Derby gegen Spenge (Freitag 20 Uhr, Jöllenbeck) entgegen. Karten sind ab sofort in den Jöllenbecker Reisebüros Joneleit und am Markt erhältlich.

WAZ Gladbeck. Der VfL Gladbeck hat in der Handball-Oberliga seine Erfolgsserie fortgesetzt und die HSG Augustdorf/Hövelhof mit 28:25 bezwungen. Die Rot-Weißen sind inzwischen schon seit zehn Punktspielen ohne Niederlage. Zum Mann des Abends avancierte einmal mehr Max Krönung. Zwölf Treffer steuerte der Gladbecker Kapitän zum Sieg seiner Mannschaft bei. Sein zehntes Tor in der Partie, erzielt in der 37. Minute, war ein ganz besonderes – es war nämlich das 1000. Krönung-Tor für den VfL! Sven Deffte, der Trainer des VfL Gladbeck, lobte nach den 60 Minuten die Seinen. „Mit dem Spiel bin ich sehr zufrieden. Wir haben uns Chance über Chance erarbeitet und nur zu wenig daraus gemacht.“ In der Kabine habe er der Mannschaft daher gesagt, dass er ab Montag im Training „totale Konzentration im Abschluss“ erwarte. Sein Augustdorfer Kollege Micky Reiners bezeichnete den Sieg der Gladbecker als verdient. „Mit etwas Glück“, so der Coach des Tabellenvorletzten, „hätten wir hier etwas holen können.“ Nicht einverstanden war er mit der Leistung der Schiedsrichter Bernd Heidasch/Andreas Serafini, die tatsächlich mit ihren Entscheidungen allzu häufig daneben lagen. Reiners bescheinigte den Unparteiischen eine „interessante Leistung“,  später sprach er von „abenteuerlichen Pfiffen“.
Der Tabellendritte aus Gladbeck tat sich in der Begegnung mit den abstiegsbedrohten Augustdorfern 20 Minuten lang sehr schwer. Erst nach Max Krönungs Treffer zum 10:10-Ausgleich in der 23. Minute fanden die Gastgeber allmählich ihren Rhythmus. Nach dem Seitenwechsel lagen sie zwar ständig in Führung, abschütteln konnten sie die HSG zunächst jedoch nicht. Das lag vor allem an der eigenen Abschlussschwäche. „Wir haben bestimmt acht bis zehn 100-Prozentige ausgelassen“, ärgerte sich VfL-Trainer Sven Deffte.
Ungeachtet dessen wurde es nicht richtig spannend. Spätestens nach Tim Krauses Tor zum 27:22 gab es keinen Zweifel mehr am Gladbecker Sieg. Und so konnte Tim Deffte, der Leiter der Handballabteilung im VfL, die letzten Spielminuten dazu nutzen, um auf der Tribüne mit dem ehemaligen Rot-Weißen Sebastian Schmedt ein wenig zu plaudern.
Durch den Erfolg über Augustdorf hat der VfL Gladbeck seinen dritten Tabellenplatz gefestigt.

NW Paderborn. Einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde dieser Oberliga-Saison steht die HSG Augustdorf/Hövelhof mehr denn je mit dem Rücken zur Wand. Die HSG musste sich 25:28 (13:14) beim VfL Gladbeck geschlagen geben, zudem setzte sich Bielefeld/Jöllenbeck fast zeitgleich 27:26 beim noch sieglosen Schlusslicht aus Gevelsberg durch. Die Folge: Die Sandhasen weisen bereits jetzt vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer auf. Dabei schien für Augustdorf/Hövelhof im Ruhrgebiet lange Zeit etwas Zählbares möglich zu sein. Der treffsichere Dusan Maric sorgte beispielsweise in der 15. Spielminute für das 7:5 für den Gast und traf acht Zeigerumdrehungen später zum 10:9 (Minute 23). Kurz vor der Pause stand es 13:13 – und dann erhielt Neuzugang Milan Weißbach aufgrund seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte. In Durchgang zwei lagen dann nur noch die Hausherren vorne, die sich, angeführt vom starken Max Krönung (12 Tore), 16:13- (Minute 33), 20:16- (41.) und 25:22-Vorteile (49. Spielminute) erkämpften und die Begegnung dank eines Zwischenspurts zum 28:22 (Minute 52) endgültig zu den eigenen Gunsten entschieden. Schlussendlich hieß es 28:25 und HSG-Teammanager Udo Schildmann resümierte: „Der Knackpunkt war sicherlich die Phase ab dem 22:25 aus unserer Sicht. Da haben wir einige einfache Fehler gemacht, die bestraft worden sind. Ansonsten war das aber eine deutliche Steigerung im Vergleich zu unseren vorherigen Spielen. Wir müssen jetzt ab dem kommenden Freitag nur zusehen, dass wir diese Leistung bestätigen, punkten und den Abstand nicht zu groß werden lassen.“

Mindener TB. Es ist eine Binsenweisheit: Wenn man selbst die Tore nicht macht, wirft sie der Gegner. Genauso verhielt es sich gestern in Nordhemmern. Und so erlebten die Oberliga-Handballer von Lit Tribe Germania einen Fehlstart in die englische Woche mit drei Spielen innerhalb von fünf Tagen. 27:31 (10:14) unterlagen die Rothemden im ersten Ligaspiel des Jahres dem Team von ASV Hamm-Westfalen II. Das Spiel ließ Daniel Gerling ratlos und genervt zurück. 26 Fehlwürfe und 15 technische Fehler seiner Mannschaft hatte er notiert. „So kann man nicht gewinnen“, sagte der Lit-Coach und bemängelte: „Und dann fehlt es uns zwischendurch auch noch an der letzten Überzeugung.“ Lediglich Torhüter Kevin Körtner, Jannik Borcherding und Jona Finke erhielten ein verhaltenes Lob des Trainers. Dem Rest des Teams bescheinigte Gerling eine Leistung „weit unter Normalform.“ Beide Mannschaften brauchten gestern einige Minuten, um nach der Winterpause in den Rhythmus zu finden. Die siebte Spielminute war soeben angebrochen, als Jan-Eric Speckmann die Gastgeber zum 1:0 in Führung warf. Das Grundproblem der Germanen war bereits hier deutlich geworden: Sie bekamen den Ball nicht ins Netz. In der neunten Minute vergab Marvin Mundus bereits den zweiten Strafwurf, der ersten hatte Julien Knickmeier in Minute drei vergeben. So ging es weiter. Speckmann vertändelte gleich zwei Konterchancen, sein Mitspieler machten es nicht besser. Auch zahlreiche personelle Umbaumaßnahmen Gerlings brachten keine Besserung. Die Germanen verkrampften mit jedem Fehlwurf mehr, die Gäste stabilisierten sich hingegen und lagen zur Pause 14:10 vorn. Nico Kruse vergab mit Wiederanpfiff den vierten Lit-Strafwurf, doch die Gastgeber gaben nun Gas. In einer längeren Überzahlphase schafften sie durch Borcherding den 16:16-Ausgleich, doch die Führung blieb ihnen verwehrt – auch weil über die Außenpositionen nichts ging. Nico Kruse (links) und Marvin Mundus (rechts) scheiterten gleich mehrfach an Gäste-Keeper Maurice Behrens. „Er hat heute ein Riesenspiel gemacht“, lobte ASV-Trainer Tobias Mateina den Mann des Tages. Nach dem 22:23 (51.) kassierten die Gastgeber die Tore im Sekundentakt und lagen nach wildem Hin und Her 23:28 (54.) zurück. Das Team verlor den Kopf. Gerling nahm eine Auszeit, doch zu spät für die Wende. Zwar gelangen noch ein paar gute Aktionen und zwei schnelle Tore zum 25:28 (55.). Doch das starke Rückraumduo der Gäste, Patrick Wiencek und Kim Voss-Fels, sorgte dafür, dass den Gästen der umjubelte fünfte Saisonsieg gelang. „Die sind schon gut“, lobte Gerling die Hammer Torjäger Voss Fels und Wiencek (Bruder des Nationalspielers Patrick). Doch nicht am Gegner, sondern am eigenen Team machte er die Niederlage fest. Im bereits am Dienstag folgenden Heimspiel gegen HSV Hemer besteht um 20 Uhr die Chance zur Rehabilitation.

Westf. Anzeiger. Der ASV Hamm-Westfalen ist mit einer beeindruckenden kämpferischen Leistung ins neue Handball-Jahr gestartet. Beim Fusionsclub LIT Nordhemmern trumpften die Akteure von Coach Tobias Mateina stark auf und entführten mit einem 31:27 (14:10)-Auswärtssieg beide Punkte. „Für uns ist es richtig gut gelaufen. Meine Mannschaft hat absolut diszipliniert gespielt und hatte mit David Wiencek einen überragenden Spielführer sowie mit Maurice Behrens einen ebenso exzellenten Schlussmann. Ich bin absolut zufrieden“, erklärte der Trainer. Es entwickelte sich ein Oberliga mit typischen Derby-Attributen. In beiden Abwehrreihen sehr intensiv geführt und packend anzuschauen. Doch Treffer blieben zunächst Mangelware. Ganze sechs Minuten brauchten beide Teams, ehe Jan Speckmann für die Gastgeber den ersten Zähler erzielte. Erst danach kamen beide Angriffsreihen deutlich besser in Fahrt. Hamm setzte durch Wiencek und David Spiekermann nach, doch stets im Gegenzug legten die Ostwestfalen einen Treffer vor. 3:3, 5:5 und 6:6 – der muntere Schlagabtausch dauerte bis zur 16. Minute. Auch danach wirkten die Gastgeber nervös, leisteten sich einfache Fehler und hatten keine Ideen gegen die passend eingestellte Abwehr des Gegners. So trafen Kim Voss-Fels aus dem Rückraum, Phil Schrage von außen sowie Dominik Weigel und Dennis Richter vom Kreis. Bis auf 13:8 (27.) schraubten die Gäste ihren Vorsprung herauf. Selbst Hammer Zeitstrafen (zweimal Weigel und Bihler) hinterließen beim ASV keine nennenswerten Spuren zumal der Liga-Sechste kurz vor Pause (10:14) erneut vom Sieben-Meter-Punkt aus an Maurice Behrens scheiterte. Als Nico Kruse, kurz nach dem Seitenwechsel mit dem vierten LIT-Strafwurf scheiterte, war die Hammer Handballwelt noch im Lot. Doch das blieb nicht so. Denn Nordhemmern kam zunehmend in Fahrt, zeigte mehr Sicherheit im Spiel und hatte mit Jannik Borcherding und Lucas Rüter nun erfolgreiche Torschützen. Die führten ihr Team bis zum 16:16- und 17:17-Zwischenstand wieder heran. Und wieder waren es David Spiekermann, Vincent Saalmann, David Wiencek, die das Hammer Schiff mit fünf Treffern zur 22:18-Führung (46.) auf Kurs brachten. Doch Nordhemmern zeigte Nehmerqualitäten. Das Team steckte auch nach diesem vier Tore-Rückstand nicht auf und kämpfte sich wieder bis auf 23:22 (50.) heran. Eine dramatische Schlussphase zeichnete sich ab, die allerdings mit einem Happy-End für die Gäste aus Westfalen endete. Ausschlaggebend dafür waren drei Hammer Folgetreffer, die den ASV mit einer 27:23-Führung (55.) auf die Siegerstraße führten. Als Wiencek und Spiekermann in den Schlussminuten zwei weitere Tore nachlegten, war der 31:27-Sieg perfekt.

 

TSG A-H Bielefeld – Soester TV 24:22 (12:13). TSG-Tore: Julius Hinz (7/1), Marius Kastening (4), Johannes Krause (3), Nils Strathmeier (3), Tim Schuwerak (3), Luca Sewing (2), Nils Prüßner (2). STV-Tore: Max Picht (7/2), Anton Schönle (4), Max Loer (4/1), Robin Bekel (2), Julian Vukoja (1), Fabian Schnorfeil (1), Benni Haake (1), Jan Franke (1), Leon Wolff (1).

Spfr. Loxten – VfL Mennighüffen 31:17 (16:7). SF-Tore: Sebastian Hölmer (7), Timo Menger (6), Max-Leroy Schäper (5), Maximilian Harnacke (4), Jan Patzelt (3), Marian Stockmann (2), Christian Kalms (1), Marlon Meyer (1/1), Malte Weigel (1), Nils Patzelt (1). VfL-Tore: Ulrich Neumann (4), Tomasz Tluczynski (3/1), Maik Dittrich (2), Jonas Köster (2), Lukas Mailänder (2), Marco Büschenfeld (2/1), Pascal Schumann (1), Mats Köster (1).

TuS 09 Möllbergen – TuS Ferndorf II 26:25 (13:11). TuS 09-Tore: Frederic Altvater (7/4), Alexander Wiemann (6), Simon Witte (5), Sebastian Berg (2), Lukas Eickenjäger (2), Thorben Hanke (2), Jannis Finke (1), Patrick Kurz (1). TuS II-Tore: Jonas Haupt (7), Erik Irle (4), Jan Niklas Klein (4), Michel Sorg (4/1), Leon Sorg (3), Linus Michel (3/1).

TuS Spenge – HSV 81 Hemer 32:19 (13:13). TuS-Tore: Leon Prüßner (6), René Wolff (5), Sebastian Kopschek (4), Oliver Tesch (4), Nils van Zütphen (3), Filip Brezina (3), Marcel Ortjohann (2), Justus Clausing (2), Sebastian Reinsch (1), Lasse Bracksiek (1), Phil Holland (1/1). HSV-Tore: Christian Klein (5), Max Klein (4), Alessio Sideri (3/1), Moritz Frenzel (3/1), Bastian Frenzel (1), Antonio Mrcela (1), Tobias Schetters (1), Tihomir Knez (1).

HSG Gevelsberg-Silschede – TuS Bielefeld/Jöllenbeck 26:27 (10:16). HSG-Tore: Andre Bekston (6), Tobias Fleischhauer (6/2), Sebastian Breuker (4), Rafael Dudczak (4), Leonard Stippel (2), Jannik Still (2/2), Kevin Kliche (1/1), Sam Lindemann (1). TuS-Tore: Nils Grothaus (8), Leon Ludwigs (6), Daniel Meyer (5/4), Malte Begemann (3), Till Kraatz (2), Moritz Klapdohr (2), Lukas Heins (1).

VfL Gladbeck – HSG Augustdorf/Hövelhof 28:25 (14:13). VfL-Tore: Max Krönung (12/2), Björn Sankalla (6), Tim Krause (4), Christoph Enders (3), Dustin Dalian (2), Felix Brockmann (1). HSG-Tore: Dusan Maric (9/2), Dominik Schmidt (6), Felix Bahrenberg (5), David Honerkamp (2), Sebastian Rumniak (1), Nico Schmeckthal (1), Milan Weissbach (1).

LiT Tribe Germania – ASV Hamm-Westfalen II 27:31 (10:14). LiT-Tore: Jannik Borcherding (9/2), Jan-Eric Speckmann (5), Lucas Rüter (4/1), Julian Knickmeier (3), Jona Finke (2), Jannik Gartmann (2), Nico Kruse (1), Arne Ransiek (1). ASV-Tore: Kim Voss-Fels (8/2), Vincenz Saalmann (5), David Spiekermann (4), Dennis Richter (4), David Wiencek (4), Jannis Bihler (3), Phil Schrage (1), Luca Tröster (1), Dominik Weigel (1).

(bg) Im direkten Vergleich der beiden bisherigen Toptorjäger war Julius Hinz einen Tick erfolgreicher als der Soester Max Loer. Somit stellt der Spitzenreiter der Handball-Oberliga aus Altenhagen-Heepen jetzt auch den besten Torschützen. Gladbecks Max Krönung pirschte sich mit der Tageshöchstmarke von zwölf Treffern auf Rang zwei vor. Neuer Dritter ist der Augustdorfer Dusan Maric. Hier die aktuelle  Spitzengruppe:

Julius Hinz (A-H Bielefeld) 82/25

Max Krönung (Gladbeck) 80/9

Dusan Maric (Augustdorf) 80/34

Max Loer (Soest) 80/43

Björn Sankalla (Gladbeck) 77/23

Phil Holland (Spenge) 74/30

David Wiencek (Hamm II) 71/25

Moritz Frenzel (Hemer) 68/2

Felix Bahrenberg (Augustdorf) 65

Daniel Meyer (Bielefeld/J.) 65/29

Sebastian Reinsch (Spenge) 63/4

Mattis Michel (Ferndorf II) 57/13

Frederic Altvater (Möllbergen) 57/14

Tomasz Tluczynski (Mennighüffen) 57/14

Lucas Rüter (LiT) 57/25

Sebastian Berg (Möllbergen) 56/12

Nils Grothaus (Bielefeld) 54

Marco Büschenfeld (Mennighüffen) 54/25

Leon Sorg (Ferndorf II) 53

Max Picht (Soest) 53/4

Jannik Gartmann (LiT) 52/2

Johannes Krause (A-H Bielefeld) 51/3

Heinrich Steinkühler (Loxten) 51/10

Julian Knickmeier (LiT) 50/12

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