(bg) In der Handball-Oberliga sorgt Aufsteiger TuS Möllbergen weiter für Furore und bleibt neben Titelfavorit TSG A.H Bielefeld das einzige Team ohne Punktverlust. Hingegen konnte der Aufstiegsaspirant aus Spenge auch sein zweites Heimspiel nicht gewinnen. Von einem Meisterschaftsfehlstart müssen die noch sieglosen Teams aus Gevelsberg, Augustdorf und Ferndorf sprechen.

Haller Kreisblatt. Es ist der Beginn heißen Phase. Loxten liegt in der 50. Minute mit 22:23 zurück, und Thomas Lay weiß längst, was er seiner Mannschaft für den Schlussspurt der Partie mit auf den Weg geben will. Er wartet nur noch auf den richtigen

Moment. Angespannt tigert Loxtens Trainer an der Seitenlinie auf und ab, die grüne Karte

für eine Auszeit in der Hand. Plötzlich ertönt ein Pfiff. Michael Heinlein, Zeitnehmer

der Gäste, hat das Schiedsrichtergespann darauf aufmerksam gemacht, dass Lay mehrfach den Wechselraum vor seinem Tisch betreten hätte – ohne den Karton tatsächlich darauf abzulegen. Das sei regelwidrig, bestätigt Christian Vorndamme. „Weil Loxtens Trainer vorher schon Gelb gesehen hatte, konnten wir nicht anders, als ihm zwei Minuten zu geben“, erklärt der Referee. Das Fatale an der Situation: Da auch Jan Patzelt gerade eine Zeitstrafe abbrummt, stehen die Gastgeber jetzt in zweifacher Unterzahl auf dem Parkett. Kurz darauf steht es 25:22 für Hamm II – drei Tore Rückstand, die Loxten bis zur Schlusssirene nicht mehr aufholt. „Der Zeitnehmer hat das Spiel entschieden“, stellt Lay nach der Partie fest.

Ob für seine Mannschaft ohne diese, wohl korrekte, aber ungewöhnlich kleinliche Regelauslegung tatsächlich mehr drin gewesen wäre, bleibt freilich Spekulation. Denn die

Sportfreunde treffen am Samstag auf einen enorm griffigen und spielstarken Gegner. Vor

allem an Hamms kompakter 6:0-Deckung beißen sich die Gastgeber die Zähne aus. „Wir

haben es Loxten extrem schwer gemacht, einfache Tore zu erzielen“, freut sich später ASVTrainer Tobias Mateina. Vor allem stören die Gäste immer wieder erfolgreich das Zusammenspieldes Loxtener Rückraums mit Jan Patzelt. „Es wissen alle, dass er zu den besten Kreisläufern der Liga gehört“,  sagt Mateina. Es fehlt an Ideen und personellen

Alternativen Marlon Meyer dagegen hat die Zweitligareserve zunächst

offenbar nicht auf der Rechnung. Fünf der ersten sechs Loxtener Tore gehen auf das

Konto des jungen Ex-Harsewinklers. Nach der 6:5-Führung allerdings verlässt Meyer das Wurfglück. Auf der anderen Seite drehen Hamms Mittelmann David Wiencek, Bruder

von Nationalspieler Patrick, und der Halblinke David Spiekermann mächtig auf.

Mit der Umstellung auf eine 4:2-Deckung kann Loxten die Kreise des Rückraumduos nach

der Pause etwas einengen, wendet das Blattvon13:14 auf 16:14. Im Angriff aber tun sich die Lay-Schützlinge weiter schwer. Es fehlt an Ideen – und auch an den personellen Alternativen, weil Christian Kalms und Max Schäper angeschlagen in die Partie gegangen sind.

Einzig Paul Blankert scheint noch in der Lage, das Ruder rumzureißen. In Eins-gegeneins-

Aktionen hat sich aber auch der wurfgewaltige Rechtshänder irgendwann aufgerieben.

Fünf Minuten vor Schluss humpelt Blankert erschöpft vom Feld. Loxtens zweite Pleite

in Folge ist besiegelt.

 

Westf. Anzeiger. Es war ein harter Kampf, doch am Ende des dritten Saisonspiels stand ein 28:25 (14:13)-Auswärtssieg für das Oberliga-Team des ASV Hamm-Westfalen bei den Sportfreunden Loxten. Inmitten der Spielertraube, die sich im kollektiven Jubel nach der Schlusssirene gebildet hatte, freute sich insbesondere Gästecoach Tobias Mateina über den zweiten Auswärtserfolg seines Teams in der noch jungen Spielzeit.

„Alle haben den Kampf angenommen und dabei eine richtig starke Abwehrleistung gezeigt. Auch im Angriff wurden die Vorgaben passend umgesetzt“, klopfte Mateina seinen erfolgreichsten Torschützen David Wiencek, Vincent Saalmann, Phil Schrage und David Spiekermann zwar anerkennend auf die Schulter – den Sieg bezeichnete er dennoch als das Ergebnis einer geschlossenen Mannschaftsleistung.

Den Verlauf der Partie hatte Mateina vorausgeahnt und die Stärken und Schwächen des Kontrahenten richtig eingeschätzt. „Wir werden bis zur letzten Spielminute gefordert, denn uns erwartet ein Team, das seine Auswärtsschlappe in Bielefeld wieder ausbügeln will“, war sich der Hammer Coach vorher sicher. Genau so war es. Die für ihre Heimstärke bekannten Versmolder standen von Beginn an unter Dampf. Sie trugen ihre oft effizienten Angriffe, meist aus dem Rückraum, mit sehr viel Tempo vor. „Die wollten möglichst früh alles klar machen“, sagte Mateina zu der starken Anfangsphase der Gastgeber.

Doch die Hammer Deckung bändigte in der Folge nicht nur die wurfstarke zweite Reihe der Sportfreunde, sie bekam auch das Spiel der Gastgeber über den Kreis recht gut in den Griff. „Da haben Melf Krause und David Spiekermann im Innenblock ganze Arbeit geleistet“, lobte Mateina – so wie auch seinen Schlussmann Maurice Behrens, der sich als sicherer Rückhalt gleich mehrfach auszeichnete. Überdies kamen die Loxtener im ersten Durchgang eigentlich nur immer dann auf, wenn den Gästen Fehler passierten. So auch nach einem Hammer 12:9-Vorsprung (22.), den Loxten zu einer 13:12-Führung (28.) drehte. Zur Pause lagen die Gäste zwar wieder vorne (13:14). Allerdings nicht lange. Gleich zwei Hammer Fahrkarten begünstigten die Ostwestfalen nach der Pause. Drei Sportfreunde-Treffer in Serie (16:14) sorgten für Aufbruch-Stimmung in der Loxtener Halle. Doch das Strohfeuer der Gastgeber loderte nicht lange. Selbst in Unterzahl stabilisierte sich das Spiel des ASV. Dank der Tore von Kim Voss-Fels, David Wiencek und Phil Schrage verwandelte Hamm den Rückstand in eine 21:19- (45.) und später gar 25:22-Führung (51.). Als Wiencek per Sieben-Meter zum 26:23 traf (55.), zeichnete sich der Auswärtssieg bereits ab.

Doch Loxten setzte nach, kam noch einmal heran (26:25/57.), und Sportfreunde-Coach Thomas Lay setzte mit einer offenen Manndeckung alles auf eine Karte. „Das war eine kritische Phase“, sagte Mateina. Wiencek (per Strafwurf) und Vincent Saalmann befreiten ihren Trainer aber schnell von der Anspannung, zugleich lösten die beiden Treffer zum 28:25-Endstand frenetischen Jubel bei den Gäste-Akteuren aus.

 

Mindener TB. Die Erfolgsgeschichte der Oberliga-Handballer des TuS 09 Möllbergen geht weiter. Gegen die HSG Augustdorf/Hövelhof holte der Aufsteiger im dritten Spiel den dritten Sieg. Beim 35:27 (16:13)-Erfolg präsentierten sich die Schwarz-Gelben defensivstark, kämpferisch und torhungrig. Das machte 09-Trainer André Torge stolz: „Wir haben als Mannschaft überzeugt. Diesen Saisonstart hat uns keiner zugetraut.“ Der Start ins zweite Heimspiel verlief allerdings holprig. Hinten fehlte die Aggressivität, Augustdorf/Hövelhof legte mit 3:1 (4.) vor. Nach und nach steigerte sich der TuS in der Deckung. Beim 5:5 (8.) glichen die Hausherren aus, sechs Minuten später führten sie bereits mit drei Toren (10:7). „Wir haben unsere Abwehr stabilisiert. Jeder hat Gas gegeben und für den anderen gearbeitet“, sah Torge den Grund für den Umschwung in der Defensive. Über Kontertore setzten sich die Möllberger weiter ab: „Wir haben viele leichte Tore geworfen. Das brauchen wir.“ Als die Gäste aus dem 7:12 ein 9:12 machten, nahm Torge eine Auszeit. Danach stoppte 09-Mittelmann Frederik Altvater den kurzen Negativtrend. Mit einem Doppelpack brachte er seine Mannschaft mit 14:9 in Führung. Vorentschieden war das Duell des Aufsteigers gegen den Vorjahres-Elften zu diesem Zeitpunkt aber lange nicht. Nach Ende der ersten 30 Minuten führte Möllbergen nur noch mit drei Treffern. Das änderte sich nach der Pause. In die zweite Hälfte starteten die Schwarz-Gelben mit einem 7:3-Lauf. „Das war ein optimaler Beginn“, meinte Torge, der eine hoch konzentrierte Vorstellung seiner Mannschaft sah: „Wir hatten eine gut funktionierende Abwehr mit einem starken Torwart-Gespann. Vorne haben wir es geschafft, geduldig und mit dem nötigen Druck zu spielen.“ Beim Stand von 17:25 nach 43 Minuten nahm Gäste-Trainer Micky Reiners noch einmal eine Auszeit. Kaum etwas sprach Mitte des zweiten Abschnitts dafür, dass die Lipper etwas Zählbares aus Porta mitnehmen würden. Die Körpersprache der Gäste war ebenso schwach wie die Defensivleistung. Auch die insgesamt sieben Treffer der Ex-Möllberger Felix Bahrenberg und Dominik Schmidt waren zu wenig. Sechs Minuten vor dem Ende hatten die Gäste dennoch die Möglichkeit, für Spannung zu sorgen. Doch beim Stand von 29:24 scheiterte die HSG abermals an Möllbergens Keeper Jannis Finke. Im Gegenzug traf seine Mannschaft erst zum 30:24 und im darauffolgenden Angriff zum 31:24. Das Spiel war entschieden, der Traumstart war perfekt.

Dass den Möllbergern gleich vier Spieler fehlten, fiel kaum auf. Jan Camen, Fabian Arning und Marc Kelle kehren in dieser Woche zurück ins Team. Patrick Richter wird lange ausfallen, wie Torge bestätigte: „Patta hat einen Meniskusriss und wird am Dienstag operiert. Er wird uns drei Monate fehlen.“

NW Paderborn. Nach drei Oberliga-Spieltagen befindet sich die HSG Augustdorf/Hövelhof dort, wo sie eigentlich in dieser Serie nicht mehr sein wollte: im Tabellenkeller. Bei Aufsteiger TuS 09 Möllbergen mussten sich die Sandhasen deutlich mit 27:35 (13:16) geschlagen geben und haben somit weiterhin nur ein Pünktchen auf der Habenseite.  HSG-Teammanager Udo Schildmann sprach anschließend von einer „indiskutablen Leistung“ und kritisierte: „Das Abwehrverhalten war enttäuschend, vorne viel zu wenig Bewegung drin. Und Möllbergen hat zwar effizient gespielt, aber auch genau das gemacht, auf was wir uns vorbereitet hatten.“ Die ersten zehn Minuten waren ausgeglichen (6:6), dann zogen die Gastgeber langsam aber sicher auf 12:7 (18. Spielminute) und 16:13 zur Pause davon. Und auch nach dem Seitenwechsel kam das Senne-Team nicht mehr in Schlagdistanz, was Zwischenstände von 15:20 (37.), 21:27 (Minute 50) und 27:35 (Ende) unterstreichen. „Leider haben wir das, was wir uns vorgenommen hatten und was in der Anfangsphase gut lief, nicht über das ganze Spiel transportieren können. Und in der Deckung haben wir mit vielen Formationswechseln alles versucht, es hat aber nichts geholfen“, konstatierte Udo Schildmann, der den beiden Schlussleuten Robin Wetzel und Christopher Weber eine starke Leistung attestierte und festhielt: „Dieses Ergebnis ist natürlich ein Rückschlag, trotzdem ist noch nichts passiert.“

NW Bielefeld. Die TSG A-H Bielefeld hat den ersten echten Stresstest der Saison 2017/18 bestanden. Gegen die bis dato noch ungeschlagenen Gäste aus Nordhemmern gelang ein 30:25 (16:12)-Erfolg. TSG-Torhüter Felix Hendrich wuchs dabei in der Schlussphase über sich hinaus. Genau 100 Sekunden waren gespielt, da trotte Torwart Felix Kroll das erste Mal zur Auswechselbank. Es gab Strafwurf für LiT – es sollte nicht der letzte Siebenmeter sein -, und Kroll machte Platz für Spezialist Hendrich. Der hielt den ersten Versuch von Lucas Rüter – und bis zur 37. Minute auch „Marken“ von Bocherding, Knickmeier und Speckmann. Am Ende hatte LiT abenteuerliche zwölf Strafwürfe zugesprochen bekommen, aus denen die Gäste, die auch einmal den Pfosten trafen, aber lediglich sieben Tore erzielen konnten. Zunächst schien es, als könnten die Bielefelder trotz der zahlreichen Siebenmeterentscheidungen nach Gladbeck das nächste Topteam aus der Halle jagen: Julius Hinz (2), Marius Kastening, Nils Prüßner und Gustav Rydergård warfen schnell eine 5:0-Führung (6.) heraus, und auch Keeper Felix Kroll wehrte zügig vier Bälle ab. Eine frühe Auszeit von Gästetrainer Daniel Gerling verfehlte ihre Wirkung – die TSG blieb bis zum 13:5 (21.) durch Johannes Krause überlegen. Kastening traf noch zum 14:6 (23.), ehe LiT besser ins Spiel fand. „Gefühlt hatten wir das Spiel nach 20 Minuten abgehakt. Wir waren nicht mehr konsequent genug, haben uns ungeschickt angestellt“, urteilte Krause. Gegen die jetzt offensiver eingestellte Abwehr wurde das Angriffsspiel zusehends statisch. Nach Abspielfehlern von Hinz und Prüßner gelang LiT schon in Halbzeit eins der Anschluss (10:14, 26.), ehe nach Wiederbeginn ein echter Stresstest folgte. Immer wieder gelang es den Gästen, Nils Strathmeier gegen ihren Kreisläufer zu isolieren. Zu selten konnte der leichte Strathmeier Kraftpaket Rüter halten – Siebenmeter. In Unterzahl, Luca Sewing, der kurz für den angeschlagenen Prüßner kam, hatte eine Zeitstrafe erhalten, trafen die Gäste ins leere TSG-Tor. Julius Hinz fing noch einen Gegenstoßpass ab, doch wenig später konnte LiTdoch zum 19:19 (43.) ausgleichen. Hendrich, der durch die gehaltenen Siebenmeter ordentlich Selbstbewusstsein getankt hatte, wechselte zwischen die Pfosten und hielt jetzt, was zu halten war. „Am Ende bist du Teil der Mannschaft. Einfach geil, wir waren gut vorbereitet“, jubelte Hendrich. Im Angriff übernahm Krause viel Verantwortung: „Wenn wir so spielen wie gegen Gladbeck, dann ist alles einfach, alles gelingt dir leicht. Heute mussten wir uns rausziehen“, erkannte Krause. TSG-Trainer Michael Boy klang fast froh, dass sein Team erstmalig auf Herz und Nieren geprüft wurde: „Ich hatte gehofft, ja gewusst, dass es irgendwann passieren würde. Immer wenn ein Impuls nötig war, hat Felix den heute geliefert. Der Sieg ist ganz wertvoll. Die Mannschaft weiß, bei wem sie sich heute zu bedanken hat.“

Mindener TB. Daniel Gerling war beeindruckt: Tolle Kulisse, guter Handballsport, ein exzellenter Gegner und ein starkes Spiel seiner Mannschaft. Nur das Ergebnis gefiel dem Trainer nicht. Mit 25:30 (12:16) unterlag sein Team von Lit Tribe Germania im Spitzenspiel der Oberliga beim Tabellenführer und Aufstiegsfavoriten TSG AH-Bielefeld. Die mit Johannes Krause, Marius Kastening und Gustav Rydergard beeindruckend gut besetzten Hausherren legten vor rund 900 Zuschauern in der Bielefelder Seidensticker-Halle los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Beim 0:5 nach rund fünf Minuten nahm Gerling die erste Auszeit. Zunächst ohne Erfolg: Zehn Minuten und zwei Zeitstrafen später lagen die Nordhemmeraner 4:10 zurück. Beim 5:12 verwarf Julien Knickmeier als mittlerweile dritter Schütze bereits den vierten Lit-Strafwurf gegen den immer wieder für Siebenmeter eingewechselten TSG-Torhüter Felix Hendrich. Auf 6:14 wuchs der Rückstand. Doch das warf die Gäste nicht um. Sie berappelten sich und knabberten mit einer nun offensiver agierenden Abwehr den Rückstand über 10:15 und 11:15 Stück für Stück ab. „Uns fehlte erst der Zugriff auf den Rückraum. Und unsere Chancenverwertung war schlecht“, kommentierte Gerling, „das wurde dann besser, aber wir sind dem Rückstand noch eine Weile hinterhergelaufen.“ TSG-Spieler Johannes Krause stellte hingegen fest: „Gefühlt hatten wir das Spiel nach 20 Minuten abgehakt.“ Die Gäste hingegen nicht. Sie gaben in der zweiten Hälfte weiter Gas und hatten beim 19:19 (Jannik Gartmann) und beim 20:20 (Jan-Eric Speckmann) in der 45. Minute den Ausgleich erzielt. „Da spielen wir eine richtig gute Abwehr und machen ein paar Gegenstoßtore“, lobte Gerling. Doch die Führung gelang nicht. Bis zum 23:25 (53.) blieben die Gäste dran, am Ende hatten die Bielefelder aber mehr zuzusetzen. Trotz der Niederlage lobte Gerling seine Spieler: „Kompliment. Das war stark. Wir haben nie aufgesteckt. Die Mannschaft hat einen guten Spirit und richtig Gas gegeben.“ Doch die schlechte Wurfquote habe einen Erfolg im Vergleich der bis dahin ungeschlagenen Teams verhindert: „Wenn wir hier gewinnen wollen, müssen wir die Chancen einfach reinmachen.“

 

NW Herford. Auch nach dem dritten Spieltag wartet der TuS Spenge in der Handball-Oberliga immer noch auf den ersten Heimsieg. Am Samstagabend spielte der TuS gegen den Soester TV 29:29 (15:12)-Unentschieden. Bitter: Der Ausgleich zum Endstand fiel acht Sekunden vor der Schlusssirene. Noch bitterer: Was den Spielverlauf und die Ansprüche der Spenger betrifft, war dieses Remis eindeutig zu wenig. „Ärgerlich, einfach nur ärgerlich“, sagt TuS-Coach Heiko Holtmann, „trotzdem müssen wir in dieser engen Liga auch diesen Punkt mitnehmen.“ Dabei startete Spenge gut ins Spiel. Keine drei Minuten waren gespielt, da hatte TuS-Keeper Bastian Räber bereits ganz stark zwei Siebenmeter gehalten. Kurz darauf führten die Hausherren 2:0 (4.), 6:3 (13.) und 9:6 (17.). Zu diesem Zeitpunkt hatte Soest längst die erwartete Variante mit sieben Feldspielern (davon zwei Kreisläufer) im Angriff und ohne Torwart gewählt, was der TuS bis zur Pause durch René Wolff (2), Filip Brezina und Sebastian Kopschek zu leichten Treffern ins leere Soester Tor nutzte. „Wir haben uns dann etwas abgesetzt“, so Holtmann. Dreieinhalb Minuten vor der Pause führte Spenge mit 14:9, doch eine 1:3-Serie ließ den Vorsprung bis zur Sirene auf 15:12 zusammenschmelzen. Auch das war gefühlt schon zu wenig.
Nach dem Wechsel schien der TuS aber endgültig auf die Siegerstraße einzubiegen, als er sich im Express-Tempo einen Fünf-Tore-Vorsprung herausspielte (19:14 nach 35 Minuten). „In dieser Phase hätten wir einfach unseren Stiefel weiterspielen müssen“, sagt Heiko Holtmann. Doch dann schlichen sich Fehler und Undiszipliniertheiten ein. Dazu kam, dass Hüter Räber kaum noch einen Ball zu fassen bekam und der TuS durch Zeitstrafen gehandicapt war. Die starken Soester kämpften. Auf einmal führte der TuS nur noch mit 19:18 (39.), beim 22:22 hatten die Gäste den Ausgleich geschafft (44.), nach einem völlig unnötigen Abspielfehler von Kopschek gingen sie beim 23:24 sogar in Führung – zum ersten Mal überhaupt in diesem Spiel. 48 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Sollte das Spiel tatsächlich noch verloren gehen? „Danach ging es Tor um Tor hin und her – das kann dann auch noch schiefgehen“, sagt Holtmann. Wohl wahr. Die Spannung ist nun fast greifbar. Als Soest eine Fahrkarte wirft und Kreisläufer Oliver Tesch unter vollem Einsatz seines 105-Kilo-Körpers zum 28:17 trifft, liegt der TuS erstmals wieder vorn (55.). Nach dem erneuten Ausgleich klatscht ein Holland-Siebenmeter an den Außenpfosten (58.), 58 Sekunden später erhöht Leon Prüßner per Tempogegenstoß auf 29:28. 34 Sekunden sind noch zu spielen, als der TuS einen Freiwurf bekommt (es war bereits Zeitspiel angezeigt), Filip Brezina sich aber zu ungestüm am Kreis durchtankt – Stürmerfoul. Soest hat Ballbesitz, nimmt sich 28 Sekunden vor Schluss noch eine Auszeit – und trifft zum nicht unverdienten 29:29-Endstand.

Soester Anzeiger. Starke Vorstellung der Soester Oberliga-Herren beim Meisterschaftsfavoriten. Der STV verdiente sich beim TuS Spenge mit einem Mini-Aufgebot von neun Feldspielern einen Punkt beim 29:29 (12:15). Kapitän Max Loer war es, der fünf Sekunden vor dem Ende zum Ausgleich traf. Spenge versuchte noch eine letzte schnelle Mitte, um das leere Tor der permanent mit sieben Feldspielern angreifenden Soester zu attackieren. Doch der Versuch landete im Block und dann sogar noch einmal bei Max Picht, doch dessen Versuch kam die Schlusssirene zuvor. „Wir hätten das Spiel gewinnen können, aber auch verlieren. Der Punkt ist absolut okay für uns, mit den Vorzeichen waren wir krasser Außenseiter“, war Trainer Dirk Lohse zufrieden. Da A-Jugend und „U21“ ebenfalls am Samstag im Einsatz waren, trat Lohse die Reise mit nur neun Feldspielern an. Soest startete mit einer stabilen 6:0-Deckung, ließ aber im Angriff in der ersten Viertelstunde acht dicke Chance liegen, darunter zwei Siebenmeter und zwei Gegenstöße. Auf der anderen Seite traf Spenge besser und verdiente sich so eine Drei-Tore-Führung zur Pause.

Nach der Pause erhöhte Spenge den Vorsprung zwar erst einmal auf 19:14 (35.), doch blieb Soest in Schlagdistanz, deckte jetzt mit Bekel und Schnorfeil auf den Spitzen einer 4:2-Deckung, schränkte damit die Wirkung des TuS-Rückraums ein. „Es bestand kurz die Gefahr, den Anschluss zu verlieren, aber wir sind im Angriff immer sicherer geworden“, lobte Lohse die konzentrierte Vorstellung. Knappe zehn Minuten später traf Kreisläufer Anton Schönle zum Ausgleich (23:23), Max Picht im Gegenstoß in Unterzahl zur ersten Soester Führung an diesem Tag überhaupt (48.). Max Loer, Max Picht und Axel Loer – mit sieben Toren bester STV-Torschütze – legten noch einmal Führungen vor, doch in der Schlussphase dramatischen holte sich Spenge die Führung zurück: Tesch traf zum 28:27 (55.), Schnorfeil glich wieder aus. Holland scheiterte sogar noch mit einem Siebenmeter an Muhr, doch wenig später war Prüßner zur Stelle – 29:28. 20 Sekunden vor dem Ende bat Lohse zur Auszeit – dort fanden die Soester den Plan für den letzten Angriff.

 

WP Gevelsberg. Es sind erst drei Spiele der Handball-Oberliga absolviert, die HSG Gevelsberg-Silschede hat bereits einen Tiefpunkt erreicht. Mit 27:36 (14:19) unterlag der Gastgeber vor knapp 400 Zuschauern dem VfL Gladbeck. Die Hoffnung: Es kann jetzt nur noch bergauf gehen. Denn das, was die Gevelsberger auf das Parkett gelegt haben, war nicht das, was sie eigentlich können. Viel zu schnell überließen die HSG-Spieler den Gästen das Geschehen. Viel zu hektisch ging es in die eigenen Angriffe. Und Gladbeck, die mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet waren, nutzten dies eiskalt und erbarmungslos aus. Kam Gevelsberg tatsächlich mal zu einem erfolgreichen Abschluss, hatte Gladbeck meist gleich binnen weniger Sekunden die passende Antwort parat – das Tor. Die Begegnung begann gar nicht mal so schlecht, wenngleich Gladbeck ob des Saisonstarts als angeschlagener Boxer durchaus den galligeren Eindruck von der ersten Sekunde an machte. Nach drei Minuten traf Sam Lindemann zur 1:0-Führung. Es folgte noch ein 2:2 (6.) durch Björn Rauhaus, danach lief aber die Tormaschinerie der Gäste auf Hochtouren. Die HSG wusste nicht, wie ihr geschah. Aus allen Positionen, von fast allen Spielern musste sie Gegentreffer hinnehmen. Als Max Krönung zum 2:6 traf (9.), war er der sechste Schütze zum sechsten Treffer. Als Björn Sankalla das 3:8 markierte (11.) hatten sieben Schützen die acht Treffer erzielt. Gevelsberg wusste nicht, wo der (Abwehr)-Kopf stand. Überdies agierten die Gastgeber viel zu zahm. In anderen Sportarten mag es eine Auszeichnung sein, keine Zeitstrafe bekommen zu haben – nicht so im Handball. Gevelsberg hatte auf dieser Habenseite eine Null stehen. Nahezu zärtlich gingen die Gevelsberger mit den Gästen aus Gladbeck um. Das ist keine Grundlage, um punkten zu können. Zwar hatte Gladbeck nur eine Zeitstrafe zu verzeichnen, aber der Klub, der wieder zurück in die Dritte Liga will, war so sehr in allen Belangen überlegen, dass hier die Zahl der Zeitstrafen zu vernachlässigen ist. Immerhin gab es ein Phase, in der Gevelsberg zuzutrauen war, nachhaltig aufzuholen. Kevin Kliche (23.) und Tobias Fleischhauer (24.) markierten mit sehenswerten Treffern die Tore elf und zwölf für die Gastgeber – zum 12:14. Zwei Treffer Rückstand, das ist nicht die Welt. Doch an diesem Samstagabend war es eine Welt für Gevelsberg-Silschede. Gladbeck machte wieder ernst, nutzte einmal mehr aus, dass Gevelsberg kaum ein probates Mittel gegen die Tempogegenstöße und gegen die Schnelle Mitte fand und zog auf die fast uneinholbare Pausenführung davon. Danach rannten die Gevelsberger stets dem hohen Rückstand hinterher. Versuchten es mit einer offensiveren Deckung, mit mehr Schwung in den Angriffen – doch nichts wollte wirklich fruchten. „Im Rückwärtsspiel waren wir überhaupt nicht gut, dazu haben wir es nicht geschafft, genügend Druck auf zubauen“, so HSG-Trainer Norbert Gregorz. „Über Außen hat unser Spiel kaum stattgefunden.“ Immerhin ein Lob gab es: „Bastian Olschinka hat sehr stark gespielt. Ohne ihn hätten wir noch höher verloren.“ Nach dem Spiel postet die Mannschaft auf Facebook: „Das Team möchte sich für den Auftritt bei den Fans entschuldigen und verspricht, die nächsten Tage alles für eine Verbesserung zu geben.“

 

WAZ Gladbeck. „Das war ein schönes Spiel heute.“ Björn Sankalla, Rückraumakteur des VfL Gladbeck, stapfte nach dem deutlichen 36:27 (19:14)-Erfolg seiner Mannschaft bei der HSG Gevelsberg-Silschede sichtlich zufrieden in die Kabine. Das konnte der fünfmalige Torschütze auch sein: Die Rot-Weißen hatten zuvor eine souveräne Vorstellung geboten und am dritten Spieltag den ersten Sieg eingefahren. Die Gevelsberger Halle West ist in der Oberliga Westfalen gefürchtet und wird, weil die HSG in ihr, angefeuert von den begeisterungsfähigen Anhängern, schon so manche Topmannschaft geärgert oder gar niedergerungen hat, als Hölle West bezeichnet. Hölle West? Für den VfL Gladbeck ist die Heimstätte der HSG eher eine Wohlfühloase. Seit dem Abstieg aus der Dritten Liga sind Max Krönung & Co. nun bereits dreimal in Gevelsberg angetreten. Und jeweils gab’s einen verdienten Erfolg für die Gladbecker. Auch dieses Mal wusste der VfL in der Halle West mit einer sehr soliden Leistung zu überzeugen. Nur kurz konnten die Gäste in etwa erahnen, was ihnen wohl bei einem engen Verlauf der Partie geblüht hätte. Als die HSG Gevelsberg-Silschede nämlich Mitte der ersten Halbzeit auf 12:14 verkürzen konnte, machten sich die Fans auf den Rängen sofort lautstark bemerkbar. „Da war die Halle da“, so Sankalla. Die Gladbecker ließen sich jedoch davon überhaupt nicht beeindrucken und spielten ihren Streifen weiter recht cool und gekonnt herunter. HSG-Trainer Norbert Gregorz versuchte insbesondere nach dem Seitenwechsel gegenzusteuern. Zu Beginn der zweiten Halbzeit verordnete er seiner Mannschaft etwa eine 5:1-Deckung, zehn Minuten vor dem Ende ließ Gregorz schließlich Max Krönung von Marvin Müller in Manndeckung nehmen. Der VfL fand für die neuen Abwehrvarianten des Gegners aber stets die richtigen Lösungen – und so war der Vergleich spätestens nach Sebastian Janus’ Treffer zum 28:20 für die Rot-Weißen in der 48. Minute entschieden. Der Rest war für die Gladbecker an diesem Abend Formsache. „Wir haben gut gedeckt und sehr viel Tempo gemacht“, urteilte Max Krönung. Der Kapitän des VfL Gladbeck, der sechs Treffer zum ersten Saisonsieg beisteuerte, sagte weiter: „Das war ein souveräner Auftritt von uns, wir haben fast die kompletten 60 Minuten die Partie im Griff gehabt.“ Teamkollege Björn Sankalla sah das ganz ähnlich: „Es ist uns gelungen, unseren Matchplan durchzuziehen. Ich denke, durch dieses Spiel und den verdienten Sieg haben wir uns Sicherheit geholt.“ Die wird der VfL Gladbeck am nächsten Samstag auch brauchen. Dann schaut nämlich der TuS Spenge an der Schützenstraße vorbei. Die Ostwestfalen zählen neben der TSG A-H Bielefeld bekanntlich zu den Aufstiegs-Topfavoriten. Allerdings kassierten sie zum Saisonauftakt bereits eine Niederlage gegen die Zweitvertretung des ASV Hamm.

 

NW Bad Oeynhausen. Es ist ein Spiel der alten Schule: Abnutzungskampf in der Deckung und kraftraubendes Positionsspiel im Angriff. So „malochen“ sich die beiden Handball-Oberligisten VfL Mennighüffen und TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck durch die Spielzeit. Am Ende gewinnen die Mennighüffener mit 22:18 (12:7) und sorgen so für Erklärungsnotstand bei Gäste-Trainer Eric Husemann. „Ich weiß es nicht“, lautet die Antwort des 35-Jährigen auf die Frage, was sich seine Mannschaft nach der Aufholjagd zum 13:13 (40.) zusammengespielt habe. Erst eine Viertelstunde später erzielt Nils Grothaus den 14. Treffer für die „Jürmker“, da sind die Mennighüffener allerdings schon uneinholbar acht Tore weiter (22:14). Die letzten Spielminuten nutzt Mennighüffens Trainer Zygfryd Jedrzej noch, um den beiden Krone-Brüdern Jeremy und Calvin sowie Rückraumspieler Julian Peitzmeier Spielpraxis zu geben. „Meine Spielern glaubten wohl in der Halbzeit, das Spiel sei bereits gelaufen“, sagt „Siggi“ Jedrzej, der seine Mannschaft beim 13:12 (39.) bei einer Auszeit ordentlich „zusammenfaltet“ und ihr lautstark die Leviten liest. Damit trifft der 50-Jährige offensichtlicht den richtigen Ton, auch wenn Bielefeld/Jöllenbeck durch Nils Grothaus das 13:13 gelingt. Danach steigt die Konzentration bei den Gastgebern deutlich, insbesondere bei den Abschlüssen. Als „Lullerbälle“ hatte Siggi Jedrzej einige Wurfversuche seiner Spieler in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit bezeichnet. Der starke Mennighüffener Mittelmann Arne Halstenberg erzielt in der 42. Minute die 14:13-Führung, fällt dabei aber so unglücklich auf den Rücken, dass er das Spielfeld verlässt und auch nicht wieder zurückkehrt. Der VfL steckt diesen Verlust genauso weg, wie die Disqualifikation für den zweiten Mittelmann Marco Büschenfeld beim 19:13 in der 48. Minute. Die Gäste sind in dieser Phase des Spiels auch noch in doppelter Überzahl, vertändeln aber zweimal den Ball. Im Angriff machen insbesondere die beiden Youngster Pascal Schumann und Lukas Mailänder auf sich aufmerksam. Sie machen das Spiel schnell und sorgen so für Druck. Daraus resultiert auch eines der schönsten Tore dieses Abends, als der von Rechtsaußen eingelaufene Maik Dittrich klassisch am Kreis angespielt wird und zur 22:13-Führung (55.) verwandelt. Die letzten fünf Spielminuten tun nichts mehr zur Sache. „Anfang der zweiten Halbzeit haben wir viel zu viele Fehler gemacht und auch zu früh abgeschlossen. Die Jöllenbecker wurden dadurch immer selbstbewusster“, beschreibt Lukas Mailänder die kritische Phase. „Danach haben wir wieder angefangen, ordentlich zu decken und dann lief es auch im Angriff“, so der 20-Jährige weiter. „Ich hatte den Eindruck, dass wir nach der Aufholjagd immer ängstlicher geworden sind. Dabei hatten wir uns vorgenommen, mutig zu spielen“, sagt Jöllenbecks Trainer Eric Husemann kopfschüttelnd. Das muss fürs Erste als Erklärung reichen.

NW Bielefeld. Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat es verpasst, an die gute kämpferische Leistung des vergangenen Spiels anzuknüpfen, und beim VfL Mennighüffen mit 18:22 (7:12) verloren. An einem Abend, der von Gewinn- und Verlustrechnungen geprägt war, stand der TuS 97 auf der Verliererseite, weil er seine angepeilte Offensivquote nicht erfüllte. „Uns war klar, dass der VfL eine gute Deckung stellt. Aber es war eine rundum schlechte Angriffsleistung von uns“, jammerte Coach Sven-Eric Husemann. Die 6:0-Formation des Gegners kam dem TuS 97 vor einer Woche noch entgegen, vor allem, weil Nils Grothaus aus dem Rückraum besonders treffsicher war. In Mennighüffen kam die Bielefelder Fernwurfzone aber kaum zum Zuge. Und auch die Achse zu Kreisläufer Lukas Heins schien nicht rund zu laufen. Grothaus und er kamen zusammen nur auf fünf Treffer (gegen Loxten waren es 15). Nach dem 3:3 lag der TuS 97 eine gute halbe Stunde lang immer zurück, kurz vor der Pause mit 6:11. „Wir haben zwei Siebenmeter und drei freistehende Chancen vergeben“, beschrieb Husemann. Nach dem Seitenwechsel lief es besser, die Bielefelder schafften beim 13:13 tatsächlich den Ausgleich. Doch obwohl Husemann seiner Abwehr ein ordentliches Zeugnis ausstellte, kassierte sein Team einen 0:9-Lauf zum 13:22. „Es waren die gravierenden technischen Fehler vorne und ein schlechtes Überzahlspiel, die uns das Genick gebrochen haben“, so Husemann. Die Bilanz des TuS 97 bleibt nach drei Spielen negativ. Doch anders als andere Verlierer des Abends haben die Bielefelder die Chance, am kommenden Wochenende ihr Konto wieder gerade zu rücken.

WP Siegen. Die Handball-Reservisten des TuS Ferndorf hatten sich viel vorgenommen für die Partie gegen den HSV Hemer. Genutzt hat es letztlich nichts. Mit 24:29 (13:15) gab es auch im dritten Saisonspiel eine Niederlage in der Oberliga. Als Rückkehrer Leon Sorg in der 10. Minute der Treffer zum 5:4 für den TuS gelang, hätte gewiss niemand gedacht, dass es die einzige Führung für die Ferndorfer bleiben würde. Doch mussten die Mannen von Trainer Michael Feldmann die Gäste ziehen lassen. Über 7:5 (12.) kamen die Hemeraner 12:8 (21.). Zwar wurde bis zum Pausenpfiff noch einmal verkürzt, doch das Signal, im zweiten Durchgang die Aufholjagd zu starten, war das nicht. Der HSV baute seine Führung zunächst kontinuierlich aus (22:17, 40.; 23:18, 47.). Einmal verkürzte der TuS noch auf 23:26 (55.), doch im Prinzip war es das, der TuS musste erneut Lehrgeld bezahlen und bleibt weiter ohne jeden Punktgewinn.

IKZ Hemer. Die Erleichterung war groß: Im dritten Saisonspiel feierte Handball-Oberligist HSV Hemer seinen ersten Sieg. Beim weiterhin punktlosen Schlusslicht und Aufsteiger Ferndorf gelang ein ungefährdeter Erfolg. Handball-Oberliga: TuS Ferndorf II – HSV 81 Hemer 24:29 (13:15). „Wir haben ein gutes Spiel gezeigt“, lobte Alfred Klein, der sportliche Leiter, die Mannschaft. Zumal Ferndorf sich als durchaus harte Nuss präsentierte. „Eine sehr kompakte Mannschaft“, so Klein weiter, der überzeugt ist: „Die Ferndorfer werden meiner Meinung nach kein Kanonenfutter sein und am Ende auch nicht da unten stehen.“ Spiller hält stark und trägt sich in Torschützenliste ein Aber Hemer war stärker und konnte sich vor allem auf zwei Akteure verlassen: Keeper Spiller war ein ganz großer Rückhalt. „Eine Bank“, lobte Klein seinen Goalie, der sich sogar einmal in die Torschützenliste eintragen konnte, als er zum 24:20 ins leere TuS-Tor traf. Eine weitere Säule des Sieges war Moritz Frenzel. Er erzielte zwölf Treffer und war praktisch zu keinen Zeitpunkt des Spiels zu stoppen. Lob gab es von Klein auch für dessen jüngeren Bruder Bastian, der viele Spielanteile erhalten hatte und seine Chance nutzten konnte. Nur einmal lagen die Gäste beim 4:5 nach zehn Minuten hinten. Doch zwölf Minuten später hatten sie eine Vier-Tore-Führung herausgespielt (12:8). Danach kam der TuS allerdings noch einmal auf und verkürzte auf 13:14. Bis zur Pause blieb das Duell eng . Nach dem Wechsel erspielte sich das Team von Trainer Tihomir Knez relativ schnell ein beruhigendes Polster (21:16/37.). Und dass der Tabellenletzte mehrfach bis auf drei Treffer verkürzen konnte, warf den HSV nicht mehr aus der Bahn. Die Steigerung gegenüber den letzten Spielen war zu erkennen, wenngleich auch Klein, ebenso wie der Trainer, einräumte: „Es gibt noch Vieles zu verbessern.“ „Können jetzt befreit gegen den Topfavoriten aufspielen“ Nachdem die Siegerländer ein weiteres Mal auf drei Tore herangekommen waren (23:26), setzte Hemer zum finalen Endspurt an und sich auf 29:23 ab. „Jetzt können wir ganz befreit gegen den Topfavoriten aufspielen“, verdeutlichte Alfred Klein noch einmal die Erleichterung. „Jetzt haben wir gegen Spitzenreiter AH Bielefeld nichts zu verlieren.“

Spfr. Loxten – ASV Hamm-Westfalen II 25:28 (13:14). SF-Tore: Paul Blankert (5), Marlon Meyer (5/2), Timo Menger (5), Jan Patzelt (4), Nils Patzelt (2), Christian Kalms (2), Heinrich Steinkühler (2). ASV-Tore: David Wiencek (7/4), David Spiekermann (6), Phil Schrage (5), Vincenz Saalmann (5), Kim Voss-Fels (3), Dennis Richter (2).

TuS Möllbergen – HSG Augustdorf/Hövelhof 35:27 (16:13). TzS-Tore: Patrick Kurz (7/1), Sebastian Berg (6/3), Frederic Altvater (5), Lukas Eickenjäger (5), Simon Witte (4), Leon Richter (4), Timo Beining (2), Alexander Wiemann (1), Tobias Beining (1). HSG-Tore: Dusan Maric (8/4), Sebastian Rumniak (4), Felix Bahrenberg (4), Nemanja Skrobic (3), Dominik Schmidt (3), Sven Suton (2), Florian Hengsbach (2), Nico Schmeckthal (1).

 

TSG A-H Bielefeld – LiT TRIBE GERMANIA 30:25 (16:12). TSG-Tore: Marius Kastening (7), Julius Hinz (6/2), Johannes Krause (5), Nils Prüßner (4), Tim Schuwerak (3), Nils Strathmeier (1), Luca Sewing (1), Arne Kröger (1), Felix Hendrich (1), Gustav Rydergård (1). LiT-Tore: Jan-Eric Speckmann (8/5), Jannik Gartmann (4), Lucas Rüter (3/1), Kim-Patrick Kliver (3), Patrik Borgmann (3), Jannik Borcherding (2/1), Linus Happel (1), Julian Knickmeier (1).

 

TuS Spenge – Soester TV 29:29 (15:12). TuS-Tore: Sebastian Kopschek (5), René Wolff (4), Filip Brezina (4), Phil Holland (4/2), Fabian Breuer (3), Oliver Tesch (3), Leon Prüßner (3), Gordon Gräfe (2), Sebastian Reinsch (1). STV-Tore: Axel Loer (7), Max Loer (7/4), Max Picht (6), Anton Schönle (4), Jan Franke (2), Julian Vukoja (2), Fabian Schnorfeil (1).

 

HSG Gevelsberg-Silschede – VfL Gladbeck 27:36 (14:19). HSG-Tore: Björn Rauhaus (8), Daniel Schrouven (4), Björn Wohlgemuth (2), Sam Lindemann (2), Kevin Kliche (2), Tobias Fleischhauer (2), Rafael Dudczak (2), Sebastian Breuker (2), Leonard Stippel (1), Christopher Schrouven (1), Andre Bekston (1). VfL-Tore: Max Krönung (7), Sebastian Janus (6), Marcel Giesbert (4), Björn Sankalla (4/3), Dustin Dalian (4), Christoph Enders (4), Mats Pfänder (3), Tim Krause (2), Fynn Blissenbach (2).

 

VfL Mennighüffen – TuS Bielefeld/Jöllenbeck 22:18 (12:7). VfL-Tore: Arne Halstenberg (4), Pascal Schumann (4), Tomasz Tluczynski (4/1), Marco Büschenfeld (3/2), Uli Neumann (2), Maik Dittrich (2), Lukas Mailänder (2), Jonas Köster (1). TuS-Tore: Daniel Meyer (5/3), Nils Grothaus (4), Till Kraatz (2), Maik Braunheim (2), Moritz Pieper (2), Lukas Heins (1), Moritz Klapdohr (1), Jakob Röttger (1).

 

TuS Ferndorf II – HSV 81 Hemer 24:29 (13:15). TuS-Tore: Mattis Michel (6), Linus Michel (6/5), Leon Sorg (4), Fabian Paul (3), Erik Irle (2), Jonas Haupt (1), Christian Siegle (1), Adrian Schmidt (1). HSV-Tore: Moritz Frenzel (12), Tobias Schetters (6/2), Christian Klein (5), Bastian Frenzel (3), Marvin Rosian (1), Antonio Mrcela (1), Patrick Spiller (1).

 

(bg) Dem Spenger Phil Holland genügten vier Treffer gegen Soest, um die Führung in der Torschützenliste der Handball-Oberliga zu  behaupten. Allerdings ist ihm der in Ferndorf zwölfmal erfolgreiche Hemeraner Moritz Frenzel ganz dicht auf den Pelz gerückt. Rang drei nimmt der Soester Max Loer ein. Die Spitzengruppe: führt mit 21 Treffern nach zwei Spieltagen die Torschützenliste der Handball-Oberliga an. Die meisten Feldtore gelangen bislang den Augustdorfer Felix Bahrenberg, der Rang zwei vor dem LiT-Topschützen Lucas Rüter, der schon zwölf Siebenmeter verwandelte, belegt. Die Spitzengruppe:

Phil Holland (Spenge) 25/9

Moritz Frenzel (Hemer) 24

Max Loer (Soest) 23/7

Felix Bahrenberg (Augustdorf) 22

David Wiencek (Hamm II) 21/9

Lucas Rüter (LiT) 21/13

Julius Hinz (A-H Bielefeld) 20/6

Vincenz Saalmann (Hamm II) 19

Frederic Altvater (Möllbergen) 19/1

Sebastian Breuker (Gevelsberg) 18

Jan-Eric Speckmann (LiT) 18/5

Christian Kalms /Loxten) 18/8

Nils Grothaus (Bielefeld) 17

Sebastian Berg (Möllbergen) 17/6

Marius Kastenig (A-H Bielefeld) 16

Sebastian Reinsch (Spenge) 16

Dusan Maric (Augustdorf)

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