Oberliga

Rückblick auf den 14. Oberligaspieltag In der Oberliga Westfalen bleibt die Reserve des ASV Hamm das Maß aller Dinge. In der letzten Woche hatte der ungeschlagene Tabellenführer zwei Spiele vor der Brust. Gegen den Soester TV musste sich der ASV mächtig strecken, um am Ende mit 32:28-Toren zu gewinnen. Dagegen war das Schlusslicht Tura Bergkamen kein ernst zu nehmender Gegner. In der zweiten Hälfte überrollte der ASV seinen Gegner und siegte am Ende deutlich mit 34:19-Toren. Hamm führt jetzt die Tabelle mit 26:0-Punkten an. Der einzige ernsthafte Verfolger Sportfreunde Loxten musste im DHB-Pokal ran und somit wurde die Partie gegen den HTV Hemer abgesetzt. Loxten verlor sein Pokalspiel in Langenfeld deutlich mit 33:40-Toren. Am Tabellenende rangieren Tura Bergkamen und HTV Hemer auf den beiden Abstiegsplätzen. Der TuS 97 Bielefeld verbesserte sich durch seinen dritten Saisonsieg gegen den Aufsteiger HSC Haltern/Sythen vom letzten auf den zwölften Tabellenplatz. Am zurückliegenden Mittwoch ging`s gegen Soest, am Samstag (19:30 Uhr/Stein-Halle) wartet der HC TuRa Bergkamen: Beim ASV Hamm-Westfalen geben sich derzeit die Oberliga-Nachbarrivalen die Klinke in die Hand. „Wieder ein Derby und wieder sehr viel Vorfreude bei unserem Team“, beschreibt ASV-Sportwart Christof Reichenberger die Stimmung der Gastgeber, die sich mit dem jüngsten 32:28 (15:10) Heimsieg über Soest wohl die allerbesten Voraussetzungen für den Rückrundenstart am Samstag gegen die Rycharsky-Sieben aus Bergkamen erarbeitet haben. Denn im Spiel unter der Woche konnte auch die Soester Börde-Sieben den Hammer Hinrunden-Durchmarsch mit nunmehr 24:0 Punkten in Serie nicht stoppen. Doch der von ASV-Coach Christian Feldmann bereits befürchtete Kaltstart nach fünf spielfreien Wochen, entwickelte sich für die Westfalen tatsächlich zu einer echten Herausforderung. Denn rund lief es bei den Gastgebern im Angriff keineswegs. Viele Hammer Fehlversuche, auch zu viele riskante Anspiele an den Kreis wurden zur sicheren Soester Beute. Erst zum Ende der Halbzeit (15:10) löste sich der ASV, in dessen Reihen Jan Pretzewofsky und Alex Rubino hervorstachen, ein wenig vom ehrgeizigen Kontrahenten. Doch entschieden war das Treffen zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Weil die Gastgeber auch weiterhin gute und sichere Chancen verschenkten, schon fast fahrlässig verspielten sie gleich mehrfach unbedrängt den Ball. Und so setzten die Gäste meist über den starken Jan-Ole Zuelsdorf hoffnungsvoll nach. Nach drei verpatzten Hammer Kreisanspielen schlossen die Gäste zum 20:19 (40.) auch erstmals wieder auf. Wenig später verstummten die Hammer Fans beim 21:21 Ausgleich des Liga-Sechsten. Doch der hatte mit dieser Aktion gleichsam sein Pulver verschossen. Als dann auch noch der Soester Trainer Axel Loer an seiner Taktik mit dem siebten Feldspieler festhielt, verloren die Gäste nicht nur den Boden unter den Füßen, sondern auch das Spiel. Drei ASV-Treffer in das leere Tor der Gäste, zudem sechs Paraden des starker Hammer Keepers Jan Wesemann besiegelten in dieser Phase den Untergang der Gäste. Des Weiteren lief der Hammer Shooter Jan Pretzewofsky in den folgenden Minuten zur Höchstform auf. Insgesamt 12 Treffer setzte er Soest ins Netz, wenngleich das Treffen in der Schlussphase aber auch noch einmal Fahrt aufnahm. Denn die Gäste blieben dran (30:28/57.)- erst zwei Folgetreffer durch Lars Gudat erlösten den Tabellenführer, der den 32:28 Heimsieg natürlich ordentlich feierte. „Die Hinrunde haben wir verlustpunktfrei gemeistert und die Liga-Konkurrenz zieht ihren Hut. Auf unsere Mannschaft wartet nun aber ein langer und auch beschwerlicher Weg. Mit der Heimpartie am Samstag gegen den HC TuRa Bergkamen beginnt eine Serie, in der wir an jedem Spieltag im Fokus stehen“, warnt Christof Reichenberger auch vor den Mannschaften, die nicht unbedingt in der Liga-Komfortzone rangieren. Dazu zählt auch TuRa Bergkamen. Der Aufsteiger und aktuelle Liga-Dreizehnte kam jüngst in Soest mit 34:22 unter die Räder, doch verzweifeln werden die kommenden Gäste des ASV sicherlich nicht. Mit der Winter-Verpflichtung von Florian „Totti“ Schöße hat der HC nunmehr ein erstes Zeichen gesetzt. Der junge Akteur spielte zuletzt in Ahlen- auch in Hamm kennen ihn viele noch als talentierten Nachwuchsakteur, der für den ASV in der Jugend-Bundesliga spielte. Jüngst fünf Schösse-Treffer in Soest wecken bei Thomas Rycharsky zurecht die Hoffnung, dass der zweikampfstarke Spieler sein Team weiter nach vorn bringen wird. Natürlich will der ASV die anstehende Heimaufgabe erfolgreich meistern und somit ein weiteres Kapitel der Erfolgsgeschichte schreiben. Den Gastgebern muss allerdings klar sein, dass ein bissiger und auch motivierter Gegner aus Bergkamen auf sie wartet. Zu einem lockeren Aufgalopp entwickelte sich das Oberliga-Heimtreffen des ASV Hamm-Westfalen gegen den HC TuRa Bergkamen für die Gastgeber nicht unbedingt. Doch richtig schwer fiel dem Tabellenführer die Lösung der ersten Rückrunden-Aufgabe dann auch wieder nicht. Zumindest spiegelt das klare Endergebnis, ein 34:19 (15:15) Erfolg für die Heim-Mannschaft, den Leistungsunterschied der beiden Kontrahenten weitestgehend wieder. Wenngleich TuRa-Coach Thomas „Tommek“ Rycharsky die letztendliche 15-Treffer-Differenz zumindest etwas auf seine Kappe nahm: „Die heutige Partie gegen den Spitzenreiter stand für uns absolut nicht im Fokus. Wir wollten das Derby vielmehr zur Einstimmung auf die für uns wichtigen Folgetreffen gegen die Reserve aus Ferndorf und Bielefeld-Jöllenbeck nutzen. Heute habe ich deshalb viel probiert, wie das konsequente Überzahlspiel mit sieben Akteuren im Angriff“, akzeptierte Rycharsky daher auch gleich sechs Treffer in sein unbewachtes Tor. Doch der TuRa-Trainer äußerte auch Kritik an seinem Team: „Uns sind viele Fehler im Rückraum passiert, Hamm war allerdings auch richtig fix auf den Beinen“, gestand der ehemalige ASV-Bundesliga-Profi und Publikumsliebling ein. Einen ruhigen Arbeitstag auf der Bank erlebte indes Gastgeber-Coach Christian Feldmann. Der konnte im Match sogar seine beiden angeschlagenen Akteure David Spiekermann und Phil Schrage schonen und wechselte zudem reichlich durch. Zu einem Start-Ziel-Sieg entwickelte sich das Treffen für den ASV allerdings nicht. Denn ähnlich wie am zurückliegenden Mittwoch gegen Soest brauchten die Gastgeber eine gewisse Anlaufphase, um in den Rhythmus zu kommen. Gleich zwei verworfene Hammer Strafwürfe und drei verspielte Bälle ließen die Herzen der Gäste höher schlagen. Selbst als der ASV durch den starken Alex Rubino, doch auch durch Michel Sorg das Tempo anzog und mit 7:4 (19.) und 12:7 (26.) nach vorne marschierte, steckte TuRa nicht zurück. Bis zur Pause (15:10) lagen die Gäste noch durchaus in Reichweite zum ASV. Doch der suchte im zweiten Durchgang die schnelle Entscheidung, steigerte den Druck und spielte jetzt förmlich mit dem Kontrahenten, der es in dieser Phase immer wieder mit dem siebten Feldspieler versuchte. Sechs ASV-Treffer in das leere TuRa-Tor waren die Folge, doch selbst nach dem 20:11 Vorsprung schraubten die Hausherren nicht zurück. Sie spielten weiter schnell, mit guten Aktionen über Kreis und von den Außenpositionen, zudem drückten Julian Krieg, Jan Pretzewofsky und später auch Jannis Bihler erfolgreich aus dem Rückraum auf das Tor des Gegners. TuRa verlor den ASV indes aus den Augen- mit 24:14 (46.) und 31:17 (55.) stellten Lars Gudat und Co. schon frühzeitig alle Weichen auf Erfolg. ASV: Wesemann, Krömer- Pretzewofsky (6/1), Krieg (12/9), Sorg, Runkel (2), Krause (1), Gudat (2), Rubino (6), Kölsch (1), Zyska (1), Spiekermann, Bihler (3), Schrage. Die erwartete Niederlage setzte es für den Underdog aus Bergkamen bei seinem Gastspiel in Hamm beim verlustpunktfreien Tabellenführer. Durch diese Niederlage im ersten Rückrundenspiel findet sich die ersatzgeschwächte Mannschaft von Trainer Thomas Rycharski auf dem 14. und letzten Tabellenplatz wieder. „Tomek“ nutzte die Partie an für ihn so bekannter Stätte eigentlich als ein Testspiel. „Wir haben besonders am Anfang viel mit dem siebten Feldspieler agiert und dazu auch sonst sehr viel ausprobiert.“ TuRa führte einmal im Spiel beim 1:0 durch Dimitrij Stukalin und dass obwohl die Bergkamener in Unterzahl spielten. Neuzugang Florian „Totti“ Schöße kassierte schon nach 39 Sekunden eine Zwei-Minuten-Strafe. Dann übernahmen aber die Hausherren das Kommando, obwohl der HCT bis zur 22. Minute beim 6:8 noch gut dagegenhielt. „Danach haben wir zu viele Fehler und Fehlwürfe gemacht. Da haben wir zu schlecht geworfen.“ Mit einem 10:15-Rückstand wurden die Seiten gewechselt. Im zweiten Durchgang zogen die Hausherren unaufhaltsam davon und spätestens nach dem ersten Zehn-Tore-Rückstand beim 14:24 Mitte der zweiten Hälfte ging es für die TuRaner nur noch darum, die Niederlage in erträglichen Grenzen zu halten. Großen Anteil daran, dass es „nur“ bei einer Niederlage mit 15 Toren blieb, hatte Torhüter Niklas Walter, der noch so manche Großchance entschärfte. „Das ist einfach nicht unsere Liga“, gab „Tomek“ nach dem Spiel zu. „Jetzt geraten wir natürlich unter Zugzwang. Die nächsten Gegner sind Mannschaften, mit denen wir uns messen können. Gegen solche Spitzenteams allerdings werden Fehler schnell bestraft.“ Er bedauert natürlich, dass die letzten beiden Spiele mit zwölf bzw. 15 Toren Unterschied verloren wurden. Am kommenden Samstag geht es nun in heimischer Halle gegen den Tabellenzehnten TuS Ferndorf II, der vier Punkte mehr auf dem Konto hat als der HC TuRa (5:23). Danach fährt der HC TuRa zum zwei Zähler besser dastehenden TuS Jöllenbeck nach Bielefeld. In diesen beiden Spielen geht es für Bergkamen darum, durch Punktgewinne Anschluss ans untere Mittelfeld zu bekommen. Neben Torhüter Walter lobte der Trainer besonders Marco Goslawski, Leihgabe aus der Zweiten, der sein erstes Oberligator erzielte. „Er hat gut gespielt und sich tierisch über das Tor gefreut.“ HCT: Walter, Banaschak (nur bei einem Strafwurf); Schöße (1), Damian Nowaczyk (2), Terbeck (4), Stukalin (5/2), Darius Nowaczyk, Kurschuss (n.e.), Domanski (1), Fülber (2), Kauer (1), Kamaric (2), Goslawski (1). Der Tabllendritte TSG AH Bielefeld zeigte seinem Gast aus Möllbergen schnell die Grenzen auf. Die Abwehr der Gastgeber stand hervorragend und Schlußmnan Johnny Dähne war kaum zu bezwingen. Bis zur Halbzeit brauchte er nur fünfmal hinter sich zu greifen. Beim Stand von 12:5 wurden die Seiten gewechselt und am Ende segte der hohe Favorit deutlich mit 23:15. Nach siebzehn Minuten führt die TSG schon mit 7:1-Toren und hatte die Vorentscheidung herbeigeführt. Die Gastgeber mussten in dieser Partie auf ihren Goalgetter und Spielmacher umnd Torjäger Maximillian Schüttemeyer verzichten, aber seine Rolle übernahm Jan Hübner der ebenso wie Dusan Maric fünfmal ins TuS-Tor traf. Bei Möllbergen führten Arne Ransiek (4) und Holger Kruse (3) die Torschützenliste an. Der Aufsteiger HSC Haltern/Sythen musste bei seinem Gastspiel beim Tabellenletzten TuS 97 Bielefeld zwar aus Tim Strothmann und Alexander Mazur verzichten, doch zunächst lief alles nach Plan. Aus einem 4:5 in der 8.Minute wurde ein 6:13. Danach verkürzte der TuS auf 9:13 und lag zur Pause noch mit drei Buden hinten (14:17). Die Gäste erhöhten noch auf 14:18, doch dann kam die große Zeit des TuS. In der 42.Minute gingen die Hausherren durch einen verwandelten Siebenmeter von Justus Clausing beim Stand von 22:21 nach langer Zeit wieder in Führung. Und dann blieb es ganz spannend und fünf Sekunden vor dem Ende sorgte Till Kratz mit seinem Treffer zum 30:29-Endstand für Jubelszenen auf dem Parkett und auf den Rängen. Gästetrainer Gerard Siggemann war mächtig angefressen und meinte: „Dieser Punktverlust wurmt mich, das war unnötig. Eigentlich hatten wir alles im Griff, doch plötzlich haben wir die Zügel zu locker gelassen“. Nach der fünften Niederlage in Folge, einer auch in dieser Deutlichkeit gerechtfertigten 22:29(10:14) Klatsche gegen den Tabellenfünften Soester TV, werden die Sorgenfalten beim TuS Ferndorf 2. größer. Auch Trainer Michael Feldmann kritisierte deutlich die mangelhafte Chancenverwertung, insbesondere bei Freistellungen am Kreis. Außerdem beklagt er völlig zu Recht die personelle Situation im Rückraum. „Die beiden Korsettstangen Linus Michel und Kai Ronge, die zudem auch noch im Abwehrzentrum nicht zu ersetzen sind, müssen zwangsläufig 60 Minuten durchspielen. Das geht bei ihnen richtig an die Substanz“. Zudem stellen sich die Gegner inzwischen gut drauf ein und versuchen gerade Ferndorfs Schaltstellen auszuschalten. Eine Mischung aus allem führte zu einer desolaten ersten Viertelstunde. Beim Stand von 2:10 war eigentlich alles gelaufen. Dass es bis zur Pause und dem Aufholen auf 10:14 nicht noch schlimmer kam, war auch Keeper Tim Hottgenroth zu verdanken, der u.a. drei Siebenmeter abwehrte, In der zweiten Hälfte war irgendwann ein Ruck erkennbar, nachdem der Rückstand sogar auf neun Tore beim 14:23 angewachsen war. Ferndorf hatte schon lange stets den jetzt eingesetzten Routinier Kai Rottschäfer gegen einen siebten Feldspieler bei Ballbesitzt eingetaucht. Das lief bei vollem Risiko auch wesentlich besser als vor einer Woche. Die Ferndorfer erzwangen vor allem viele Siebenmeter. Soest wäre vielleicht noch nervös geworden. Aber Kai Ronge scheiterte in der 55 Minute nach acht bombensicher verwandelten Siebenmetern mit seiner neunten „Marke“ am guten Keeper Birk Muhr. TuS Ferndorf 2: Rottschäfer, Hottgenroth – John (4), Haupt, Nenne-Kolb (1), Fabian Schneider, Weigelt (1), Sorg, Ronge (10/8), L. Michel (3) , Baust (3), Barth, Seifert, von Mende. Der CVJM Rödinghausen hatte am ersten Spieltag der Saison für den Paukenschlag gesorgt, als der Aufsteiger beim VfL Gladbeck mit 22:23-Toren gewann. Im Rückspiel revanchierte sich Gladbeck, obwohl der VfL auf viele verletzte Stammkräfte verzichten musste und nur zehn Akteure auf dem Spielberichtsbogen standen. Im ersten Durchgang konnte sich kein Team absetzen, erst beim 10:13 hatten die Gäste einen kleinen Vorsprung herausgeworfen. Nach dem Wechsel lag der CVJM noch mit 16:14 und 17:16 vorn, ehe die Gäste schnell für klare Verhältnisse sorgten. Aus dem 17:16 wurde ein 18:22 und davon erholte sich Rödinghausen nicht mehr. Am Ende siegte Gladbeck klar und verdient mit 22:28-Toren. Beim Sieger trafen Max Krönung, Fynn Blißenbach und Christopher Winkelmann jeweils fünfmal. Beim CVJM war Malte Heininger mit sechs Toren bester Werfer. Er erzielte seine Treffer alle in Durchgang zwei. CVJM-Trainer Pascal Vette meinte nach der Partie: „Unser Spiel besteht aus drei Säulen: Angriff, Abwehr und Mentalität. Bei uns war heute keine der drei Säulen existent. Der FC Schalke 04, der aus den letzten vier Partien 6:2-Punkte geholt hatte, kam in Mennighüffen derbe unter die Räder. Der VfL zeigte seine wohl beste Saisonleistung und die Rückraumspieler explodierten förmlich. Spätestens beim 13:6 war die Vorentscheidung gefallen. Till Orgel traf gleich neunmal für sein Team und Neuzugang Daniel Danowsky zeigte seine Qualitäten im Spiel eins gegen eins. Er war siebenmal für den VfL erfolgreich. Bei nunmehr 11:17-Punkten hat der VfL den Abstand auf die Abstiegsplätze nach dem 36:24-Kantersieg über Schalke auf sechs Zähler ausgebaut.