Rückblick auf den dritten Oberligaspieltag

Rückblick auf den dritten Oberligaspieltag

Die drei hoch gehandelten Favoriten auf dem Meistertitel bleiben auch nach dem dritten Spieltag ungeschlagen und führen in ihren Gruppen die Tabellen an. Während sich in der Gruppe A die Sportfreunde Loxten beim Aufsteiger TV Isselhorst schadlos hielten, überzeugte der Soester TV beim Spitzenspiel in Hagen. VfL Gladbeck hatte gegen den Aufsteiger HSG Gevelsberg/Silschede Schwerstarbeit zu verrichten und konnte die Partie erst in den letzten zehn Minuten drehen. Das Überraschungsteam dieser Saison ist der TuS Möllbergen, der nach dem 30:34-Erfolg in Rödinghausen mit 5:1-Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz rangiert. Das Spiel unserer ersten Mannschaft gegen die ebenfalls noch ungeschlagene Truppe des TuS Brake findet am kommenden Sonntag um 17.00Uhr in der Mennighüffer Sporthalle statt.

 

Gruppe 1

 

CVJM Rödinghausen – TuS Möllbergen 30:34 (

Mölbergens Trainer Andre Torge hatte den CVJM beim Auswärtssieg in Mennighüffen gut studiert. Rödinghausens Torjäger Felix Bahrenberg kam überhaupt nicht zur Entfaltung und erzielte nur ganze drei Tore. Obwohl die Gäste auf Arne Halstenberg, Arne Kämper und Sebastian Berg verzichten mussten, gingen sie in der 15.Minute mit 7:8 in Front und gaben diese Führung bis zum Schlusspfiff nicht mehr ab. Und das hatte seinen Grund. Möllbergens Torhüter Robin Welzel war ein sicherer Rückhalt. Er wehrte gleich siebzehn Würfe des CVJM ab. Und im Angriff spielte die Torge-Sieben sehr variabel. Gleich acht Spieler trugen sich in die Torschützenliste ein. Leon Richter und Frederic Altvater erzielten jeweils sechs Tore. Julian Kaatze und Marc Artmeier trafen jeweils fünfmnal ins CVJM-Gehäuse. Malte Heiniger (11 Tore) und Marc Stender (6 Treffer) trafen beim CVJM am besten.

 

TV Isselhorst – TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck 29:33 (16:17)

Isselhorst startete mal wieder schlecht in die Partie. Trainer Michael Jankowski musste bereits nach 9 Minuten beim Stand von 3:9 die erste Auszeit nehmen. Erst nach einer Viertelstunde (3:13) wachte die Mannschaft auf und kämpfte sich Tor um Tor heran. Kurz nach Wiederanpfiff gelang dann erstmals der Ausgleich. Doch in der Phase danach ließen die Isselhorster zu viele Chance liegen und kassierten im Gegenzug einfache Gegentreffer, so dass Jöllenbeck schnell wieder mit 4 Toren führte. Ein Vorsprung, der zwischenzeitlich nochmal auf 1 Treffer zusammenschmolz, aber letztlich ins Ziel gerettet wurde.

Beim TuS 97 ragte Linksaußen Jane Heidemann (14/4) heraus. Beim TVI war Julian Höcker mit 6 Treffern erfolgreichster Werfer. Es folgen Gian-Luca Braunsmann und Marvin Gregor mit je 5 Treffern.

Das nächste Spiel am 2.10. ist wieder ein Heimspiel. Dann kommt mit dem VfL Mennighüffen ein gefährlicher Gegner, der wie auch der TVI mit 2 Niederlagen gestartet ist.

 

 

Sportfreunde Loxten – TSG Harsewinkel 34:30 (17:16)

Loxten. Nils Patzelt war an diesem Abend überall. Der Linkshänder wühlte in zahlreichen Zweikämpfen, riss sein Team mit Emotionen und Kampfgeist mit – und machte mit zwei stibitzten Bällen, die er zum 32:27 und 33:27 entscheidend im leeren Harsewinkeler Tor versenkte, den Deckel auf die Partie. Patzelt drehte jubelnd ab, seine Teamkameraden brüllten und jubelten auf der Bank, die Loxtener Fans standen ohnehin schon Kopf. Es war das Finale eines furiosen Handballabends, der zunächst nichts mit Abwehr oder ausgeklügelten Angriffsaktionen zu tun hatte, sondern mit purer Emotion. Harsewinkel startete stärker und lag bis zum 15:13 (23.) kontinuierlich vorn. Vor allem der überragende Linkshänder Luca Sewing drückte dem TSG-Angriffsspiel mit zwölf Toren seinen Stempel auf. Doch zum einen erlitt Harsewinkel durch den verletzungsbedingten Ausfall des Ex-Loxteners Heiner Steinkühler nach einer harten Attacke von Marius Pelkmann eine empfindliche Schwächung, zum anderen steigerte sich Loxten dank der wieder einmal herausragenden Spielsteuerung von Simon Schulz kontinuierlich.Nach dem Wechsel rackerte Loxtens Rückraumreihe um Schulz, Marian Stockmann und Marlon Meyer unermüdlich, die 5:1-Deckung funktionierte und der neue Keeper Ole Lücke zeigte einige Glanzparaden. Beim 26:21 durch einen Meyer-Siebenmeter (43.) war Loxten erstmals fünf Tore vorne – weil das Team von Michael Boy einfach etwas mehr auf den Punkt und vor allem fehlerfreier agierte. Näher als bis auf drei Tore kamen die Gäste trotz all ihres Kampfgeistes nicht mehr heran – und Nils Patzelt durfte mit seinen Jungs im Jubelkreis verschmitzt lächeln.

Loxten: Possehl (1.-20., 50.-60.), Lücke (20.-50.); Stockmann (4), Kraak (2), Harting (n.e.), J. Pazelt, M. Harnacke, N. Patzelt (7), P. Harnacke (2), Schulz (6), Zwaka, Meyer (9/5), von Ameln (2), Werner (n.e.), M. Pelkmann (2).

Harsewinkel: Hendrich (1.-20.), Schröder (20.-50.); Schmitz, Braun, Steinkamp (2), J. Kalter, Schmeckthal (1), Pöppelmeier (2), St. Claire (4), Brown (2), Prüßner (1), Bröskamp (1), T. Kalter (3), Steinkühler (2), P. Pelkmann, Sewing (12/1).







Gruppe 2



TV Hemer – HC TuRa Bergkamen 31:18 (10:8). 

Von einer insgesamt zerfahrenen ersten Halbzeit mit vielen Unterbrechungen tat sich der HTV noch etwas schwerer als die körperlich stämmigen und erfahrenen Gäste. Das nach mehr als acht Minuten erst drei Treffer auf der Uhr standen (1:2) zeigte, dass etwas nicht stimmte. „Es war unser erstes Heimspiel, noch dazu vor toller Kulisse – das hat uns zunächst etwas nervös gemacht“, sagte Jonas Brieden, der mit sieben Toren so häufig wie kein anderer aus dem Spiel heraus traf.

Was niemand ahnen konnte, als Pedro Alvarez nach gut 17 Minuten eine Auszeit nahm: Der Auftritt des HTV glich fortan einem rollenden Felsbrocken, der erst holprig kullerte, dann aber an Geschwindigkeit gewann und letztlich auch von kleineren Hindernissen nicht mehr aufzuhalten war. Aus knappen, aber andauernden Rückständen wurde kurz vor Ablauf der 24. Minute eine Führung, die nicht mehr hergeschenkt wurde. Zugute kam den Gastgebern, dass das der Bergkamener Anschlusstreffer zum 10:9 unmittelbar vor der Pause wegen eines Stürmerfouls nicht zählte. Das Tor wurde nicht nur zurückgenommen, sondern die verstrichene Zeit auch nachgespielt. Die Gäste ließen die Halbzeit ohne Torhüter ausklingen, und das rächte sich. HTV-Schlussmann Marko Jurakic feuerte den Ball geradezu über das gesamte Spielfeld und traf mitten ins Tor. So ging es mit statt lediglich mit einem Treffer mit einem Drei-Tore-Polster in die Pause.

Torwart Marko Jurakic läuft zu großer Form auf

Jurakic wurde vor allem im zweiten Durchgang zum großen Rückhalt seines Teams, bis er in den Schlussminuten für Alexander Wizy Platz machte. Sechs Bälle parierte Jurakic alleine nach der Pause, darunter waren ein Siebenmeter und eine Doppelchance für die zunehmend verzweifelter wirkenden Gäste. Jonas Brieden machte die Entwicklung des Spiels generell am guten Abwehrverhalten fest. „Wenn man sich hinten das Selbstvertrauen holt, läuft’s auch vorne.“ Das bewies vor allem Janis Schroth, der zu Spielbeginn noch Pech im Abschluss hatte und seine beiden Tore erzielte, als den Hemeranern grundsätzlich alles gelang.
Tatsächlich stand die Deckung hervorragend. Dass mit Bosko Bjelanovic ein Organisator, Stabilisator und Taktgeber fehlte, fiel immer weniger ins Gewicht. Der HTV baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus, weil Bergkamen elf Minuten ohne Treffer blieb.

 

Pedro Alvarez (Trainer HTV): Zu Beginn waren wir nervös und uns sind viele kleine Fehler passiert. Vorne haben wir zu lange gebraucht, um uns in die richtige Position zu spielen. Danach standen wir in der Abwehr aber sehr gut und haben den Gegner beschäftigt.“ 

Thomas Rycharski (Trainer TuRa): „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben aber dann den Faden verloren und viele Chancen ausgelassen. Der HTV hat uns dann für die Fehler bestraft, die wir gemacht haben.“

Hemer – Bergkamen 31:18 (11:8)
HTV: Jurakic (1), A. Wizy; Brieden (7), Luzyna, Trattner (1), Brückner (1), Voss (4), Flügge, Frenzel (7/5), Ostermann (2), Schroth (2), Voigt (4), Lübbering, Illicsin (2), Bock, D. Wizy. 

TuRa: Körner, Walter; Nowaczyk (5/2), Rossfeldt (3/1), Terbeck (2), Webers, Kauer (2), Wefing, Fülber (2), Domanski (2), Trost (1), Prodehl (1), Saarbeck, Hoppe. 

Spielverlauf: 2:4 (10.), 5:6 (22.), 9:6 (26.), 13:9 (32.), 17:11 (38.), 23:12 (48.), 29:16 (58.). Schiedsrichter: Heidasch, Serafni – Strafminuten: 8 – 10. – Zuschauer: 320. 

 

 

TuS Ferndorf 2 – HSC Haltern/Sythen 29:28 (15:16)

Am dritten Spieltag gelang der Reserve des TuS der erste doppelte Punktgewinn und die Gäste aus Haltern/Sythen rutschten durch die knappe 29:28-Niederlage auf den letzten Tabellenplatz ab. Ferndorf erwischte den besseren Start und legte eine 4:2 und 5:3-Führung vor. Beim 9:5 und 11:7 war der Vorsprung schon auf vier Tore angewachsen. In der Folgezeit kamen die Gäste besser in die Partie und durch einen 0:5-Lauf gingen sie beim Zwischenstand von 11:12 das erste Mal in Führung. Beim Halbzeitpfiff lag der HSC mit 15:16-Toren vorn. In Durchgang zwei hielt Haltern die Partie bis zur 35.Minute offen. Ferndorf hatte dann seine beste Phase und erhöhte auf 25:20. Und über 27:23 und 28:24 lag der TuS kurz vor dem Ende klar mit 29:25-Toren vorn. Die Gäste konnten bis auf 29:27 verkürzen. Danach vergab der achtfache Torschütze Jan Wicklein einen Siebenmeter und prompt verkürzte Haltern in Überzahl vierzig Sekunden vor dem Ende auf 29:28. Die Hausherren nahmen dann noch ihre Auszeit und brachten den knappen Vorsprung ins Ziel. Bei den Gästen überzeugte Jan-Bernd Kruth, der insgesamt elfmal traf.

VfL Eintracht Hagen 2 – Soester TV 23:30 (14:12)

Im Spitzenspiel der Gruppe2 standen sich in Hagen mit der Reserve des VfL und dem Soester TV zwei ungeschlagene Teams gegenüber. Zunächst sah es nach einem weiteren Sieg der Überraschungsmannschaft aus Hagen aus. Denn zur Pause führte der VfL mit 14:12 und lag in der 37.Minute mit 18:14-Toren vorn. Soest hatte einen schwachen Start hingelegt und startete auch sehr holprig in den zweiten Durchgang. Aber beim Stand von 18:14 legten die Gäste den Turbo ein und drehten nach einem 0:8-Lauf die Partie. Nach dem 18:22 kam Hagen nur noch einmal bis auf zwei Tore heran. Die Schlüsselstädter zeigten eine ganz starke Abwehrleistung und rührten auch dank eines überragenden Torhüters Veith Lichtenegger in der Deckung Beton an. Am Ende gewannen die Gäste mit 23:30-Toren. Durch einen Kraftakt und einer starken Mannschaftsleistung gingen beide Punkte verdient an die Gäste, bei denen Jannis Falkenberg (7) und Luis Gran (6) die Torschützenliste anführten.

 

 

VfL Gladbeck – HSG Gevelsberg/Silschede 27:24 (14:10)

So recht wusste HSG-Trainer Sascha Simec nicht, wie er das Spiel beim deutlich favorisierten VfL Gladbeck einordnen sollte. Mit 24:27 hatten die Oberliga-Handballer der HSG Gevelsberg/Silschede beim Aufstiegsaspiranten geschlagen geben.

Eigentlich haben wir unser Ziel erreicht, hier ordentlich mitzuhalten und es Gladbeck so schwer wie möglich zu machen“, so der Trainer der Gevelsberger im Anschluss an die intensive Partie. „Im Endeffekt muss man aber sagen, dass wir doch auch mehr hätten mitnehmen können, wenn ein paar Kleinigkeiten mehr zusammengekommen wären“, so der Coach.

Nach dem beeindruckenden 31:19-Sieg in der Vorwoche reisten die Gevelsberger mit einer großen Portion Selbstvertrauen nach Gladbeck – was sich in der Anfangsphase der Begegnung sofort zeigte. Ohne Respekt vor der großen Aufgabe spielten die Gevelsberger mutigen Handball. Nach einem offenen Schlagabtausch in den Anfangsminuten zeigte sich gegen Ende der ersten Halbzeit aber immer mehr die Qualität des Gastgebers, der sich bis dahin auf 14:10 absetzten konnte.

Schiedsrichter nehmen Einfluss

Man muss leider sagen, dass auch die Schiedsrichter Einfluss auf das Spielgeschehen und das Ergebnis genommen haben. Für beide Seiten waren da teilweise krasse Fehlentscheidungen dabei, die man überhaupt nicht mehr nachvollziehen konnte“, so Simec. „Wir wollen im Nachhinein aber keinesfalls die Schiedsrichter für die Niederlage verantwortlich machen. Wir haben noch ein paar Stellschrauben, an denen wir auf jeden Fall noch hätten drehen können, um das Spiel für uns zu entscheiden“, blickt der HSG-Coach zurück.

Nach Beginn der zweiten Spielhälfte kämpfte sich die HSG dann durch eine starke Abwehrleistung und zahlreiche Tore nach Tempogegenstößen wieder heran und ging rund zehn Minuten vor Spielende sogar in Führung. „Da haben wir es extrem stark gemacht. Vor allem Lennard Bulk und Domagoj Golec hinten in der Verteidigung waren echte Türme in der Schlacht, die haben sich absolut ein Sonderlob verdient für ihre Leistungen“, so der Gevelsberger Trainer.

In diesem Spielabschnitt verpassten es die Gevelsberger jedoch, sich entscheidend abzusetzen – auch durch mehrere verworfene offene Würfe. „Leo Stippel hatte einfach kein Wurfglück. Da waren zwei Bälle dabei, die an den Innenpfosten gehen und zurück ins Feld springen, das war dann schon sehr bitter“, ärgert sich Simec auch noch nach dem Spiel über die ausgelassenen Chancen.

Gladbeck nutzt Schwächephase

Aber nicht nur Leo hatte Pech, sondern wir haben über das ganze Spiel auch zu viele Siebenmeter verworfen und offene Würfe verpasst. Wenn die Hälfte dieser Würfe reingegangen wäre, hätten wir uns wahrscheinlich über einen Sieg freuen dürfen“, so Simec.

Doch es kam anders: Gladbeck drehte nach einer Auszeit rund neun Minuten vor Spielende noch einmal auf und drehte die Partie zu seinen Gunsten. „Da hat man dann schon gemerkt, dass wir personell etwas ausgedünnt waren. Domagoj Golec musste durchspielen, da fehlt dann einfach irgendwann etwas die Kraft. So mussten wir uns dann auf den letzten Metern doch noch geschlagen geben“, so Simec.. Bei den Hausherren führte Max Krönung mit zehn Treffern die Torschützenliste an. Für Gevelsberg traf Domagoi Golec (7 Tore) am besten.