Rückblick auf den ersten Oberligaspieltag

Rückblick auf den ersten Oberliga-Spieltag

Drei der vier Titelfavoriten taten sich am ersten Spieltag sehr schwer oder patzten sogar. Lediglich der Topfavorit TSG AH Bielefeld spielte gegen den TuS Möllbergen groß auf und siegte ganz klar mit 31:20. Der VfL Gladbeck, Mitfavorit in der Gruppe A, quälte sich gegen den Aufsteiger VfL Eintr.Hagen 2 zu einem 30:29-Erfolg. In der Gruppe B unterlag Topfavorit Sportfreunde Loxten vor eigenem Publikum dem TuS Ferndorf 2 mit 26:29-Toren. Zwischenzeitlich lag Loxten schon mit 9:20 zurück. Auch der hoch gehandelte Soester TV musste sich mächtig strecken, um bei Tura Bergkamen ganz knapp mit 27:26 -Toren die Oberhand zu behalten.

In der Gruppe A gab es bei den vier Begegnungen eine große Überraschung. Aufsteiger TSG Harsewinkel kam beim CVJM Rödinghausen zu einem nicht zu erwartenden 29:33-Auswärtssieg. Topfavorit TSG AGH Bielefeld machte mit dem TuS Möllbergen kurzen Prozess und fuhr einen 31:20-Kantersieg ein. Mitfavorit VfL Gladbeck führte gegen den Aufsteiger VfL Eintr. Hagen schon mit 30:24, musste dann aber noch um den Sieg zittern und gewann am Ende ganz knapp mit 30:29-Toren. Unsere erste Mannschaft konnte die starke Sieben vom TuS 97 Bielefeld noch in den letzten Minuten abfangen und siegte knapp und etwas glücklich mit 27:29-Toren. Dabei ging der VfL beim 27:28 das erste Mal in Führung.


Handball: Oberligist TSG Harsewinkel triumphiert beim CVJM Rödinghausen mit 33:29
Rödinghausen. Der TSG Harsewinkel ist das Comeback in der Handball-Oberliga perfekt gelungen. Der Aufsteiger gewann das erste Punktspiel der Saison beim CVJM Rödinghausen gestern Abend mit 33:29. Grundlage für die ersten beiden Punkte in der Vorrundengruppe 1 war der optimale Start in den zweiten Durchgang.
Lagen die von Manuel Mühlbrandt trainierten Aufsteiger in der ersten Halbzeit kein einziges Mal in Führung, sondern bestenfalls mit 8:8 gleichauf, so verwandelten sie den 10:12-Pausenrückstand mit fünf Treffern in Folge in eine 15:12-Führung. Diesen Vorsprung gab die Mannschaft bis zum Abpfiff nicht mehr aus den Händen. Im Gegenteil, beim 17:22 (46.), 19:24 (49.) und 15:20 (51.) lagen die Harsewinkeler sogar mit fünf Toren vorn. „Wir hatten im ersten Durchgang noch nicht die nötige Wurfqualität und die Traute den Ball bis zur besten Wurfposition durchzuspielen. Dafür haben wir das nach Wiederanpfiff richtig gut gemacht“, lobte Mühlbrandt. Vor 100 Zuschauern lieferte die TSG einen großen Kampf und zwar mit „viel Emotion, für die wir selber gesorgt haben“, so der Trainer.
Ein dickes Ausrufezeichen setzte er hinter den Namen von Luca Sewing. Der Neuzugang war im rechten Rückraum neun Mal und zusätzlich viermal von der „Marke“ aus erfolgreich. „Es ist eine Freude zu sehen, wie er lacht und bei uns die Freude am Handball wiederfindet.“ Aber auch Kevin Brown, der 60 Minuten lang im Abwehrzentrum und am Kreis rackerte, weil Tobias Fröbel krankheitsbedingt nicht im Aufgebot stand, machte ein starkes Spiel. „Und dann macht er am Ende auch noch die Tore“, freute sich Manuel Mühlbrandt über die vier Treffer. Ein Lob gab es auch für die zumeist im 6:0 agierende Abwehr, hinter der Torwart Maik Schröder eine überzeugende Leistung bot.
Während Rödinghausen viele Wechselmöglichkeiten ausspielten, setzte Mühlbrandt vor allem auf seine Stammformation, zu der die Florian und Sven Bröskamp, die Außen Malik St. Claire und Sergej Braun und als Alternative auf der Mitte oder in der 5:1-Abwehr Marius Pelkmann gehörten.
Bei den Gastgebern war Rückraumwerfer Felix Bahrenberg mit neun Treffern der beste Werfer. „Aber dennoch haben wir es geschafft, deren starke linke Angriffsseite weitestgehend in den Griff zu bekommen“, blicken Mühlbrandt, seine Spieler und Handball-Harsewinkel nun mit Vorfreude auf vier Heimspiele in Folge.
TSG Harsewinkel: Schröder/Hendrich – Braun (2), Steinkamp, Kalter, St. Claire (2), Brown (4), S. Bröskamp (2), F. Bröskamp (6), M. Pelkmann, Steinkühler (4), P. Pelkmann, Sewing (13/4).

TSG AH Bielefeld – TuS Möllbergen 31:20 (18:9)
Trainer Andre Torge war mit seinem TuS beim Titelfavoriten chancenlos. Bereits zur Pause führte Bielefeld hoch mit 15:9-Toren und ließ auch in Abschnitt nicht nach. Trainer Leif Anton meinte nach der Partie: „Ein Start, wie ich ihn mir gewünscht habe“. Möllbergens Trainer Andre Torge war von der Leistung seiner Truppe enttäuscht. Lediglich Leon Richter erreichte Normalform. Bielefeld legte schnell eine 8:3-Führung vor und hatte zur Pause beim Stand von 18:9 bereits die Vorentscheidung herbeigeführt.
VfL Gladbeck – VfL Eintracht Hagen 2 30:29 (16:15)
Die Hausherren zitterten sich gegen den Aufsteiger aus Hagen zum Sieg. In Durchgang eins führten die Gäste bis fünf Minuten vor dem Seitenwechsel durchgängig. 1:3, 2:5, 5:7, 9:11, 10:12 und 12:13 hießen die Zwischenstände. Durch einen 4:0-Lauf übernahm Gladbeck dann die Führung und beim Stand von 16:15 ging es in die Kabinen. In Durchgang zwei dominierte der Favorit das Spiel und sah beim 25:20 und 30:24 wie der sichere Sieger aus. Doch in den letzten sieben Minuten trafen die Hausherren nicht mehr ins Hagener Tor und durch einen 0:5-Lauf kamen die Gäste noch bis auf 30:29 heran, aber für einen Punktgewinn reichte es nicht mehr.

Gruppe B
SF Loxten verpatzen Saisonauftakt
Der heimische Handball-Oberligist unterliegt TuS Ferndorf II mit 26:29 (9:12). Nach einer desaströsen Phase der Gastgeber wird es am Ende noch dramatisch. Die Oberliga-Handballer der SF Loxten wurden den Erwartungen nicht gerecht. Jan Schröder und Co. mussten sich in der Vorrundengruppe 2 der Zweitliga-Reserve des TuS Ferndorf geschlagen geben. (
Loxten. Die 212 Zuschauer in der Versmolder Sparkassen-Arena sahen über weite Strecken desolate Loxtener. Technische Fehler, Schwächen im Abschluss und Unzulänglichkeiten in der Abwehr reihten sich aneinander. 18 Minuten blieben die Sportfreunde ohne eigenen Treffer. Die Folge: Ferndorfs Zweitliga-Reserve eilte auf 20:9 (41.) davon. „Auf die letzten 20 Minuten können wir aber aufbauen“, sagte Frösche-Trainer Michael Boy nach seinem ersten Spiel in Grün-Weiß. Denn der Mitfavorit auf die Meisterschaft zeigte plötzlich, was in ihm steckt, und hatte beim 25:26 (58.) sogar die Chance zum Ausgleich. Aber dann schlichen sich erneut technische Fehler ein.
SF Loxten: Dähne (1.-30., 42.-60.), Possehl (31.-41.), Menger (2), Stockmann, Harting (3), J. Patzelt (1), N. Patzelt (4), Schulz (6/2), Meyer (4/2), Schröder (6), Zwaka, Harnacke, von Ameln (n. e.), Werner.
TuS Ferndorf: Rottschäfer (1.-30. und für 2 7-Meter), Broszinski (31.-60.), Bart (1), John (1), M. Sorg (5), L. Sorg (7), Klein (1), Wicklein (8/1), Michel (4/1), von Mende (1), Mentges (1), Dischereit, Ronge.
HTV 23:26 zum Start beim FC Schalke 04
Die neue Saison begann für die Oberliga-Handballer des HTV wie die alte endete – mit einer Niederlage. Allerdings fiel die bei ambitionierten Schalkern überschaubar aus und wäre mit einer besseren Leistung in der ersten Halbzeit vermeidbar gewesen. 
Handball-Oberliga: FC Schalke 04 – HTV Hemer 26:23 (16:11). 
Wer nicht ein einziges Mal führt, der kann auch kein Spiel gewinnen. In Gelsenkirchen liefen die neu formierten Hemeraner von Anfang an einem Rückstand hinterher und durften eigentlich nur einmal beim 21:20 zwölf Minuten vor dem Ende von einer Wende träumen. Nach einer ersten Halbzeit, in der die Gäste defensiv und besonders in der Nahwurfzone keinen Zugriff bekamen, durften die Zuschauer, die dieser Partie beiwohnen konnten und es mit dem HTV hielten, eigentlich nicht mit mehr Spannung in den zweiten 30 Minuten rechnen. Routinier Kohl machte schon nach 18 Minuten für A. Wizy Platz, der zumindest einige Akzente setzen konnte. Nach einem 4:9-Rückstand (13.) kamen die Hemeraner zwischenzeitlich auf 11:14 (24.) heran, doch zur Pause waren es wieder fünf Tore Differenz. Eine ganz andere Körpersprache stellte Co-Trainer Volker Isenberg nach Wiederbeginn bei seiner Mannschaft fest. Mit deutlich mehr Zug zum gegnerischen Tor kamen die Gäste auf 20:18 (44.) heran und hatten noch eineinhalb Minuten in doppelter Überzahl vor sich. Technische Fehler stoppten aber eine weitere Aufholjagd. Vielmehr gelang Schalke, das in Grzesinki (8) und Busjan (6) die stärksten Schützen hatte, bei vier gegen sechs das bittere 21:18.Dies sollte aber nicht die letzte Chance zur Wende sein, denn Lima traf per Siebenmeter zum 21:20 (48.). Danach herrschte allerdings Flaute in der HTV-Offensive, die zumeist von Bosko Bjelanovic getragen wurde, während Schalke entscheidend auf 25:20 (55.) davonzog. Briedens 26:23 zwei Minuten vor Schluss kam zu spät.
HTV: Kohl (18. A. Wizy); Bjelanovic (7), Blunk (2), Brieden (2), Frenzel (2/1), Sahlmann, Flügge, Lübbering (2), Ostermann, Lima (6/4), Soares (1),Voigt (1), Trattner.
Spielverlauf: 6:2 (6.), 9:4 (13.), 12:9 (19.), 14:9 (22.), 18:13 (33.), 18:16 (40.), 21:20 (48.), 25:20 (55.). – 
Zeitstrafen: S04 4 – HTV 2.
HTV-Trainer Pedro Alvarez: „Schalke war besser. Wir haben zu viele Fehler gemacht. Unsere erste Halbzeit hat mit überhaupt nicht gefallen, da waren wir viel zu passiv. Wir haben einen kleinen Kader und müssen weiter arbeiten. Wir benötigen mehr mentale Stärke.“

Bergkamen – Der Soester TV hat sich am Freitagabend zu einem 27:26 (12:12)-Auftaktsieg in der Handball-Oberliga-Vorrunde 2 gemüht. Birk Muhr parierte in Unterzahl einen Wurf von Rechtaußen durch Kauer 30 Sekunden vor dem Ende, nachdem Fabian Schorfeil zuvor zum 27:26 traf (59.). „Das war ein typisches erstes Saisonspiel. Von mir aus hätte es nicht so spannend sein müssen“, sagte STV-Trainer Max Loer nach der durchaus dramatischen Schlussphase.
Der Start in die Partie lief vor etwa 150 Zuschauern für die hoch favorisierten Gäste unglücklich. Nach sechs Minuten lag der HC TuRa mit 3:0 vorne, auch weil Max Picht über Linksaußen zweimal vergab. Den ersten Treffer der neuen Saison erzielte zum 3:1 Rechtsaußen Lars Wiggeshoff nach 7:45 Minuten. Nach dem 4:1 für Bergkamen schafften die Schlüsselträger durch drei Treffer in 59 Sekunden in Folge durch Gran, Scharfeil und Vukoja den 4:4-Ausgleich (11.).
Danach wurde es hektisch und kurzzeitig standen sich drei Bergkamener Spieler fünf aus Soest gegenüber. Diese Phase wusste das Team von Trainer Axel Loer aber nicht zu nutzen, und so war es Fabian Schnorfeil, der mit dem 7:6 die erste Gäste-Führung besorgte (15.). Aber die Gastgeber ließen sich bis zur Pause nicht abschütteln. Die Gäste trafen dabei vor allen von den Außen- und Halbpositionen sowie durch den siebenfachen Torschützen Luis Gran vom Punkt aus, erzielten aber vor der Pause nur einen Tempogegenstoß-Treffer durch Luke Tischer.
Bergkamen ging nach der Pause noch einmal durch Wagner in Führung, doch mit vier Treffern in Folge zur 16:13-Führung bis zur 33. Minute drehte der Gast das Spiel. Die Soester schienen das Momentum nun auf ihre Seite zu haben. Doch der STV tat sich weiter schwer, seinen ersatzgeschwächten, aber kampfstarken Gastgeber abzuschütteln. Im Angriff wurde zu schnell der Abschluss gesucht und so kam selten Ruhe in die Aktionen. Auf der Gegenseite schaffte es die STV-Abwehr nicht wie gewünscht, die Gastgeber-Angreifer an guten und platzieren Würfen zu hindern. „Das Torhüterduell haben wir heute verloren“, sah Loer auch bei den Leistungen seiner beiden Keeper Birk Muhr und Veit Lichtenegger noch viel Luft nach oben.
Beim 17:17 hatte der HC TuRa wieder ausgeglichen, nach einen weiteren Drei-Tore-Vorsprung zum 21:18 (49.) stand es zwei Minuten später wieder Unentschieden. Auch aus dem 26:24 wurde ein 26:26 – es blieb spannend. „Psychologisch wichtig war, dass das Spiel nicht ganz gekippt ist“, sagte Trainer Loer. Denn immerhin legte sein Team permanent vor. In der Schlussminute wurde es hektisch, als die Gäste in Unterzahl sich gegen die Bergkamener erwehren mussten. Nach der Muhr-Parade stellten die Bergkamener auf eine offene Manndeckung um, der HC TuRa bekam drei Sekunden vor Abpfiff durch die unsicheren Schiedsrichter einen Freiwurf am eigenen Abwehrkreis zugesprochen. Der brachte nichts ein und der Rest war kollektives Aufatmen.
Loer: „Ein unangenehmer Gegner“
„Das war ein unangenehmer Gegner, der das Spiel verzögert hat. Aber nach so einer langen Pause ist es auch schwer, erst einmal wieder reinzufinden. Ich bin einfach froh, dass wir gewonnen haben“, sagte Loer abschließend. „Wir haben die erste Welle und das schnelle Soester Spiel gut unterbunden. Wir haben gegen eine-Top-Mannschaft gespielt und eine starke Leistung gezeigt. Wir sind in der Oberliga angekommen“, sagte TuRa-Trainer Lars Stratmann.
Für den STV geht es nun am 24. Oktober mit dem Auswärtsspiel beim TuS Bommern weiter.
HC TuRa: Stork, Banaschak, Nowaczyk (2), Rossfeldt, Webers (3), Kauer (1), Wefing (2), Trost (3), Stukalin (7/2), Wagner (3) Saarbeck (3), Kurschus (2).
STV: Muhr, Lichtenegger, Gran (7/4), Schnorfeil (4), Vukoja (3), Wolff (2), Bekel (2), Voss-Fels, Zuelsdorf (2), Wiggeshoff, Tischer (6), Danz, Picht, Falkenberg (1).


TuS Bommern – HSC Haltern/Sythen 26:28
Der hochgehandelte Aufsteiger TuS Bommern konnte sich nur in den ersten Minuten über eine Führung freuen. Bis zum 3:2 war die Welt für die Hausherren noch in Ordnung. Danach bestimmten die Gäste die Partie, die in Jan-Peter Kruth (8), Julian Schrief (5) und Harald Scherer (5) ihre besten Werfer hatten, und lagen Mitte der ersten Hälfte klar mit 7:12-Toren vorn. Beim Stand von 13:15 ging es in die Kabinen. Beim 15:15 und 20:21 konnte der TuS noch auf einen Punktgewinn hoffen, aber am Ende siegtem die cleveren Gäste mit 26:28-Toren. Bei Bommern traf Felix Groß (6Treffer) am besten.