Rückblick auf den ersten Verbandsligaspieltag
Rückblick auf den ersten Verbandsligaspieltag
Am ersten Spieltag der Verbandsliga Staffel 1 blieben die großen Überraschungen aus. Die Titelfavoriten Soester TV, VfL Handball Mennighüffen, Handball Bad Salzuflen, Ahlener SG 2 und TuS Möllbergen gewannen ihre Auftaktspiele, wobei die Gelben des TuS mit ihrem Trainer Andre Torge erst in der letzten Sekunde den Siegtreffer zum 27:26 über die TSG Altenhagen/Heepen erzielten. Absteiger Haltern/Sythen kam trotz einer 28:23-Führung gegen den Aufsteiger Spvg. Steinhagen nur zu einem 28:28-Unentschieden.
Am zweiten Spieltag kommt es am Freitag in der Mennighüffer Sporthalle zum Topspiel, wenn um 20.30Uhr der VfL den Nachbarn und Mitabsteiger TuS Möllbergen erwartet.
So 27.08.2023 ASV Senden – VfL23:32 (9:15)
Handball-Verbandsligist VfL Handball Mennighüffen startete souverän in die neue Saison. Beim ASV Senden kam die Mannschaft von Trainer Jasmin Baltic zu einem ungefährdeten 23:32-Erfolg. Der neue VfL-Coach meinte nach dem deutlichen Sieg: „Diesen Erfolg haben wir souverän heraus gespielt und das tut uns richtig gut. Wir sind hier als Mannschaft aufgetreten und haben diszipliniert gespielt. Ein Auftakt nach Maß“. Mit nur neun Feldspielern war der VfL nach Senden gereist, wobei Daniel Danowsky mit muskulären Problemen noch angeschlagen war. Mats Köster und Luke Heinrichsmeieer hingegen waren erst gar nicht dabei und Torwart Tobias Bekemeier stand nur als Absicherung auf dem Spielberichtsbogen. Diese Option braucht Trainer Baltic nicht zu ziehen, denn Lukas Nikel und Tristan Frerichs glänzten mit jeweils zehn Paraden. Tim Held spielte auf der für ihn ungewohnten Rechtsaußen-Position als Ersatz für Mats Köster. Ohne Fehlversuch markierte er sieben Feldtore. Nach nervösen Beginn und einer 2:0-Führung des ASV steigerte sich der VfL in der Abwehr und lag in der 21.Minute klar mit 4:10-Toren vorn. Beim Stand von 13:23 in der 43.Minute war der Drops gelutscht. Danach verwaltete der VfL den klaren Vorsprung und siegte am Ende sehr deutlich mit 23:32-Toren.
Torschützen: Marvin Vieregge (8), Tim Held (7), Arne Kröger (4), Tim Huckauf (4), Mats Rinne (3), Fynn Walter (3), Daniel Danowsky (2/2) und Simon Harre (1).
Beim ASV trafen Malte Eierhoff (7) und Till Rotering (4) am besten.
Soester TV – LIT Nordhemmern II 39:26 (22:11)
Vier Minuten brauchte Soest, um im Spiel und der Saison anzukommen. Die Gäste führten mit 0:1, dann gelang Rückkehrer Anton Schönle das erste STV-Tor in der Verbandsliga. Es war der Startschuss zu einer durchaus fulminanten ersten Halbzeit. Über 3:1 und 7:3 war beim 13:3 schon ein Zehn-Tore-Vorsprung herausgeworfen (17.). Die Gäste waren heillos überfordert – und was auf den Kasten von Keeper Schlüter kam, hielt der lange Schlaks oft blendend. Im Soester Spiel klappte vor allem das Tempospiel. Immer wieder schaltete das Team von Max Loer nach Ballgewinnen den Turbo. Hier tat sich auch Neuzugang Jan Braunsmann hervor. Er hatte einen starken Start und war am Ende sogar Top-Torschütze mit zehn Treffern. Elf Tore Differenz waren es zur Pause – das Spiel war im Grund entschieden. Die Gäste, bei denen einige Akteure aus der ehemaligen Jugend-Bundesliga-Mannschaft dabei waren, gaben sich aber nicht kampflos auf. Zwar drückte Soest zunächst weiter aufs Tempo und hatte beim 28:12 die höchste Führung erspielt (37.). Doch nach und nach schlich sich der Schlendrian in das eigene Spiel ein. Fünf LIT-Tore in Folge zwangen Loer zur Auszeit. Viel besser wurde es danach nicht. LIT hielt das Spiel auf gleichem Abstand. Positiv: der eingewechselte Wolff machte mit fünf Treffern in 12 Minuten auf sich aufmerksam. Dennoch plätscherte das Spiel ins Ziel. Max Loer sah nach Spielende noch Steigerungspotenzial: „Das wichtigste ist heute, dass wir gewonnen haben. Wir wussten nicht so richtig, was auf uns zukommt. LIT hat es uns in der ersten Halbzeit schon leicht gemacht.“ Rundum zufrieden war er nicht. „Da ist noch Luft. Aber das brauchen wir auch. Hinten raus habe ich einiges gesehen, was noch nicht passt.“
Soester TV: Schlüter, Bruyn (1), Wolff (5), Dörnemann (3), Möllenhoff (4), Schönle (5), Schürhoff (2), Wiesemann (5), Braunsmann (10/4), Bernhard (2), Zülsdorf (2), Danz. Bei den Gästen trafen Marvin Buhrmester (6/3) und Noel Wittemeier (5) am besten.
TuS Möllbergen – TSG Altenhagen/Heepen 2 27:26 (15:14)
Im ersten Saisonspiel der neuen Verbandsliga-Saison musste sich die TSG II beim Liga-Favoriten aus Möllbergen erst in letzter Sekunde mit 26:27 (14:15) geschlagen geben.
Hoch motiviert und mit voller Besetzung machte sich die Truppe um Trainer Tobias Fröbel, verstärkt um Simon Vormbrock, Stefan Bruns und Alexej Demerza aus der Ersten, am Samstagnachmittag auf den Weg in Richtung Porta. Der heimische TuS Möllbergen, abgestiegen als Tabellenelfter der Oberliga-Vorsaison, gilt dank zahlreicher Verstärkungen aus höheren Ligen als der Aufstiegsfavorit.
In der Anfangsphase des Spiels fand die TSG-Reserve insbesondere in der Deckung gegen den wurfgewaltigen Rückraum der Hausherren kein Mittel, sodass Möllbergen auf 7:5 (11.) vorlegte. Doch die TSG blieb dran, spielte sich im Angriff immer mehr gute Torchancen heraus und hielt die Partie damit bis zur Pause ausgeglichen. Einzig das Entscheidungsverhalten in Überzahl passte Coach Fröbel nicht.
Der zweite Durchgang startete wie eine Kopie des ersten. Immer wieder konnten die Gastgeber ein bis zwei Tore vorlegen, doch genauso schaffte es die TSG, den Ausgleich herzustellen. So konnte man ein 17:20 innerhalb von zwei Minuten zum 20:20 ausgleichen. Nur der Führungstreffer sollte nicht fallen – vielleicht wäre das die endgültige Wende gewesen. Stattdessen zündete Möllbergen nun den Turbo und konnte vorentscheidend auf 26:21 (54.) davonziehen, weil sich die TSG, ausgelöst durch eine Manndeckung gegen die Halbspieler, immer mehr in Einzelaktionen verstrickte. Fröbel reagierte und brachte den 7. Feldspieler, sodass Möllbergen gezwungen wurde, wieder defensiver zu agieren. Nun belohnte man sich auch für die harte Arbeit in der Deckung und schaffte tatsächlich 50 Sekunden vor Schluss den 26:26-Ausgleich. Auch im letzten Angriff arbeitete die TSG-Deckung erfolgreich und war dennoch gegen den „Sonntagsschuss“ von Möllbergens Arne Halstenberg in letzter Sekunde nach einem Freiwurf machtlos. Somit stand man trotz großem Kampf am Ende des Tages mit leeren Händen da und konnte dennoch hoch zufrieden mit der gezeigten Leistung sein.
TSG II: Grauting/Welge (1) – Demerza (7), Schuwerack (3), Bruns (3), Franz (2), Langelahn (2), Ludwig (2), Vormbrock (2), Niehaus (2/2), Eschler (1), Holtmann (1), T. Werner, Osha.
Bei Möllbergen führten Kreisläufer Tim Lennart Kohlmeier (8) und Nils van Züpthen (6) die Torschützenliste an.
HSC Haltern/Sythen – Spvg. Steinhagen 28:28 (13:14)
Saisonauftakt mit einem „kuriosen“ Spielverlauf bei sommerlichen Temperaturen. Gefühlt wurde im Spielverlauf 15 Minuten lang gewischt.
Der HSC gab zwischen der 15. und 35. Minute nach 8:4 fast das Spiel weg, eher eine starke Phase über 20 Minuten eigentlich für zwei Punkte reichen sollten. Aus einem 14:19 wurde ein 28:23 .
Aber dann zog in den letzten 5 Minuten irgendjemand im Angriff den Stöpsel. Der HSC blieb ohne Torerfolg und Steinhagen kam durch einen 0:5-Lauf noch zu einem 28:28-Unentschieden.
Bei den Hausherren überragten der zehnfache Torschütze Maximillian Beumer und Julian Schrief, der sechsmal ins Schwarze traf. Gästetrainer Christian Blankert war nach der Aufholjagd in den letzten sieben Minuten mit der Punkteteilung zufrieden. Beim Aufsteiger führten Dennis Strothmann (6/2) und Hannes Krassort (5)
die Torschützenliste an.
Handball Bad Salzuflen – SGH Ibbenbüren 36:31 (20:14)
Der Kader der Heimmannschaft zeigte sich nach der durchwachsenen Vorbereitung etwas dezimiert, so musste Bad Salzuflen auf Dennis Krüger (Aufbautraining), Lennart Pieper (Schulter) und Marcel Heumann im Aufgebot verzichten. Wir wussten allerdings, was die Stunde geschlagen hatte und wollten direkt zu Beginn keine Zweifel aufkommen lassen, wer die beiden Punkte an diesem Samstag bekommen sollte. Das gelang uns auch perfekt, denn wir legten einen Blitz-Start hin und führten nach 6 gespielten Minuten direkt mit 5:1. Daraufhin machten wir einige Fehler und bekamen vor allem defensiv keinen richtigen Zugriff, sodass die Gäste beim 8:8 in Minute 14 ausgleichen konnten. Bis zum 12:12 blieb die Begegnung dann eng und wir schafften es nicht mehr, den Schwung aus der ersten Phase mitzunehmen, dennoch ließen wir uns nie verunsichern und spielten weiter, vor allem offensiv, hochkonzentriert. Es gelang uns dann mit einem 5:0-Lauf wieder davonzuziehen. Der überragende Tom Ostrop erzielte das 17:12 nach 25 Minuten. Beim 20:14 wurden die Seiten gewechselt. Wir nahmen uns vor, defensiv besser zu arbeiten, offensiv gab es bei 20 Buden wenig zu meckern. So behielten wir auch in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit unsere Führung bei. Erneut Tom Ostrop vollstreckte nach 43 Spielminuten zum 27:22. Auch wenn der Sieg nie gefährdet schien, schlichen sich doch immer mehr Flüchtigkeitsfehler in unser Spiel ein und vor allem Magnus Aust auf der rechten Rückraumseite machte uns in der Deckung das Leben schwer. Er war es auch, der in der 53. Minute das 32:29 erzielte und Ibbenbüren noch einmal schnuppern ließ. Uns gelang es dann aber gegen die offensiver deckenden Münsterländer Lösungen zu finden und so machten Pöppelmeier, Krüger und Zöllner mit einem Dreierpack kurz vor Spielende alles klar (35:29 nach 56 Minuten).
Unterm Strich stand im Auftaktspiel ein nie gefährdeter 36:31 Heimsieg. Trainerstimme Pascal Vette: „Alles in allem war es ein verdienter und zeitweise auch souveräner Sieg gegen eine gute Ibbenbürener Mannschaft, die auch individuell Qualität besitzt und von denen wir Magnus Aust am Samstag eigentlich überhaupt nicht in den Griff bekommen haben. Wir werfen allerdings auch 36 Tore, mit denen man dann ein Heimspiel nicht verlieren darf. Die 31 Gegentore sind aus meiner Sicht zu viel, sicherlich aber auch dem hohen Tempo und der Vielzahl an Angriffen geschuldet. Es war ein typisches erstes Saisonspiel, bei dem noch ein wenig Sand im Getriebe war. Wir haben es zwar leider versäumt, noch früher den Deckel drauf zu machen, haben dennoch viele Angriffe auf den Punkt gespielt und auch phasenweise sehr gut gedeckt. Wir sind unterm Strich froh, die ersten beiden Punkte in der Saison geholt zu haben.“
HBS: Südhölter, P. Göke (Tor); Ostrop (9), Anzer (8/2), Tsolakis (6/2), Krüger (5), Görder (4), Pöppelmeier (3), Zöllner (1), Boddin, Hummerjohann, J. Göke, Steffen, Timm
SGH Ibbenbüren: Peters, Schnetgöke (Tor); Aust (14/3), Albers (7), T. Menger (5), Dorn (3), Winter, Müller (je 1), Sloot, Niehoff, Guhe.