Rückblick auf den letzten Verbandsligaspieltag

Rückblick auf die Spiele der Verbandsliga vom letzten Wochenende

Was ist das für eine verrückte Verbandsligasaison. Nach dem elften Spieltag trennen den Tabellenführer Soester TV (16:6-Punkte) und den Tabellenneunten Spvg. Steinhagen (11:9-Zähler) nur drei Minuspunkte. Die größte Überraschung gelang dem TV Isselhorst, der beim Tabellenzweiten Ahlener SG klar mit 26:32 gewann. Lit 1912 gewann sein siebtes Saisonspiel hintereinander. Der große Ligafavorit TuS Möllbergen musste im Mindener Kreisderby auf Nils van Zütphen und Arne Halstenberg verzichten und kassierte eine unglückliche 24:23-Niederlage. Der VfL Mennighüffen zeigte sich gegenüber der Vorwoche stark verbessert und brachte der Reserve der TSG Altenhagen/Heepen die erste Heimniederlage bei. Und die fiel beim 20:32-Endstand sehr deutlich aus.

 

TuS Brake – Handball Bad Salzuflen 23:29 (7:16)

Nach der äußerst bitteren Heimniederlage gegen die Ahlener SG II und der damit verbundenen zweiten Schlappe auf Reihe, reisten wir am vergangenen Sonntag zur Sofazeit um 17.00Uhr in die Sporthalle Brake zum direkten Tabellennachbarn. Die Vorzeichen standen wieder einmal alles andere als gut, sodass wir neben all den Langzeitverletzten und Lars Görder, auch auf Marcel Heumann verzichten mussten, der sich am Abend vorher krank abmeldete. Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei Jannik und Jasper Mader aus der A-Jugend, die sich kurzfristig bereiterklärten, einzuspringen. Wir wollten den Bock umstoßen und wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Also gingen wir es gegen eine unbequeme Braker Mannschaft motiviert an. Zu Beginn entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe und in den ersten Minuten konnte sich kein Team absetzen, so stand es nach 12 Minuten 5:5. Nun bekamen wir allerdings unsere Deckung besser zum Stehen und konnten dadurch einige Balleroberungen erzwingen und so selbst in den Gegenstoß oder die zweite Phase kommen. Mit einem 6:0-Lauf zu unseren Gunsten konnten wir dann die Weichen bereits in Halbzeit eins auf Sieg stellen. Florian Krüger erzielte per Gegenstoß in Minute 22 das 5:11. Wir machten auch in den letzten Minuten des ersten Durchgangs so weiter und konnten uns zur Halbzeit sogar auf neun Tore absetzen. Mit 7:16 für uns ging es in die Kabine. Hier nahmen wir uns vor, nicht nachzulassen und die Hausherren nicht wieder ins Spiel zurückkommen zu lassen. Dies gelang uns grundsätzlich auch ganz gut. Kurz nach der Halbzeit ließ sich dann der Braker Nikola Schwalm zu einer Tätlichkeit gegen Marvin Anzer hinreißen und musste mit der roten Karte vom Platz. Gut zehn Minuten später in Minute 43 erzielte Mike Steffen das 12:20. Nun ließen wir allerdings ein wenig nach, waren teilweise nicht mehr so wach wie noch zuvor und ließen die Gastgeber beim 15:20 noch einmal auf fünf Tore verkürzen. Wir ließen uns allerdings nicht beunruhigen und hatten auch knapp 6 Minuten vor dem Ende beim 20:25 noch immer ein 5-Tore- Polster. Nun schlug die Stunde unseres Rückkehrers Niklas Busse, der in den letzten fünf Angriffen viermal nacheinander von Rechtsaußen einnetzte und so den Deckel drauf machte. Insgesamt steht also ein verdienter und eigentlich nie gefährdeter 23:29-Auswärtssieg auf der Anzeigetafel, mit dem wir uns in der Tabelle wieder ein Stückchen nach oben schieben können. Trainerstimme Pascal Vette: „Das war am Sonntagabend ein echter Abnutzungskampf. Beide Mannschaften sind ja ersatzgeschwächt in die Partie gegangen, und das hat man auch gemerkt. Für uns ging es nur darum, nach zwei Niederlagen wieder einmal ein Erfolgserlebnis zu haben und mit einem guten Gefühl in die Pause zu gehen. Das ist gelungen, wir haben über weite Strecken eine gute Deckung gestellt und sind trotz der hitzigen Atmosphäre cool geblieben. Wir haben nur einmal beim 0:2 zurückgelegen – und dann das Heft in die Hand genommen. Daher sind das auch verdiente zwei Punkte.“ TuS Brake: Sarschizky, Berndt (Tor); Weeke (6), Lause, Schwalm (je 4), Schröder (4/3), Johannmeier, Mühlenweg (je 2), Poppe, Sagir, Lücking HBS: P. Göke, Südhölter (Tor); Ostrop (6), Krüger (5/1), Anzer (4/2), Busse (4), Zöllner, Steffen (je 3), Timm (2), Hummerjohann, J. Göke (je 1), Pöppelmeier, Jan. Mader, Jas. Mader

 

TSG Altenhagen/Heepen 2 – VfL 1. Herren 20:32(10:18)

Es gibt Dinge, die kannst du nicht erklären“, meinte VfL-Trainer Jasmin Baltic. Nach dem blutleeren Auftrifft in der Vorwoche vor eigenem Publikum und einer 25:28-Niederlage gegen Ibbenbüren fegte der VfL eine Woche später durch den Heeper Dom und deklassierte die Hausherren ganz deutlich mit 20:32-Toren. Erwartungsgemäß begannen die Altenhagener mit einer 5:1-Deckung, denn damit hatte Ibbenbüren dem VfL den Zahn gezogen. Aber diesmal spielte der VfL seine Angriffe clever aus. Nach zehn Minuten stand es 5:1 für die Gäste, zur Halbzeit sage und schreibe 18:10. Dabei gehörte Altenhagen genauso zur Spitzengruppe wie Mennighüffen und hatte bis Samstag noch kein einziges Heimspiel verloren. Diese Serie sollte nun reißen. Und wie. Beim 27:14 in der 43.Minute führte der VfL mit dreizehn Toren und der TSG drohte ein Debakel. Den Treffer zum 27:14 erzielte übrigens Tim Held. Der Linkshänder lieferte eine überragende Partie ab. Von der halbrechten Position aus gelangen ihm zehn Feldtore bei zwölf Versuchen. Auf dem Statistikzettel standen lediglich acht technische Fehler. „Die hatten wir gegen Ibbenbüren nach zehn Minuten“, meinte der Trainer. Den Blackout gegen Ibbenbüren und die beiden Niederlagen gegen Brake und Nordhemmern, als der VfL viele krankheitsbedingte Ausfälle hatte, einmal herausgerechnet, wäre der VfL mit drei Minuspunkten Tabellenführer. Es bestätigt sich die Erkenntnis, dass der VfL mit dem kompletten Personal ein Meisterschaftskandidat ist. Und die Fans dürfen sich auf eine spannende Rückrunde freuen. Von Platz eins (Soest mit 16:6-Punkten) bis Platz neun (Spvg. Steinhagen mit 11:9-Zähler) sind es gerade mal drei Minuspunkte.

Tore: Tim Hed (10), Daniel Danowsky (8/4), Tim Huckauf (5), Anre Kröger (4), Marvin Vieregge (1), Marco Büschenfeld (1), Chritian Menkhoff (1), Mats Rinne (1) und Torhüter Tristan Freichs (1).

und hier der Bericht aus Bielefelder Sicht

 

TSG A-H – VfL Menninghüffen 20:32 (10:18)
Nach einer der schwächsten Saisonleistungen verlor die TSG II gegen den VfL Mennighüffen sein erstes Heimspiel der Saison – und zwar deutlich mit 20:32 (10:18). Die Anfangsphase der Partie war geprägt von starken Abwehrreihen und diversen Fehlern auf beiden Seiten. Die Gäste konnten sich als erstes aus dieser Phase kämpfen und führten nach 12 Minuten bereits mit 6:2. Besonders das Offensivspiel der Gastgeber fand nicht statt und man spielte sich kaum gute Abschlussmöglichkeiten heraus. Bis zur 20. Minute kämpfte sich die TSG auf drei Tore heran, doch in der Folge funktionierte nichts mehr. Die Abwehr wurde nun auch immer löchriger, sodass der dynamische Gästerückraum zu oft zu Durchbrüchen oder klaren Abschlüssen kam. Bis zur Pause zog Menninghüffen auf 18:10 davon und führte damit bereits eine Vorentscheidung herbei. In der Halbzeit nahm sich die TSG einiges vor, doch gelingen sollte dies zu keinem Zeitpunkt der Partie. Der VfL baute seinen Vorsprung Minute für Minute aus und beim 14:27 (43.) sah es sogar nach einem Debakel aus. Die letzte Viertelstunde konnten die Hausherren ausgeglichen gestalten, sodass der Vorsprung zumindest nicht weiter anwuchs.
Trotz dieser herben Niederlage kann die TSG II, die mit 13:9 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz steht, auf eine gute erste Jahreshälfte zurückblicken. Aufgrund der sehr ausgeglichenen Liga gilt es aber, direkt nach der Pause wieder zu punkten, um den Abstand auf die unteren Tabellenplätze weiter ausbauen zu können.
TSG II: Grauting/Stanjek – Osha (7), Ludwig (4), Franz (3), Hartmann (2), Eschler (1), Langelahn (1), Broyer (1), Niehaus (1/1), Werner.

 

Lit 1912 3 – TuS Möllbergen 24:23 (11:11)

Es war ein packendes Derby zwischen den Handballern von Lit und Möllbergen und hatte mit Noah Steinhauer auch einen entsprechenden Helden. Er bot zwar nur eine durchschnittliche Leistung, hielt aber fünf Sekunden vor Schluss den Wurf von TuS-Spielmacher Federic Altvater und sicherte seiner Truppe den knappen 24:23-Sieg.Und so glücklich die Sieger durch ihre Sporthalle hüpften, so niedergeschlagen waren die TuS-Akteure. „Für uns war hier vieles möglich. Ein Unentschieden wäre für mich ein gerechtes Ergebnis“, meinte Möllbergens Trainer Andre Torge. Bei den Hausherren fehlte Tim Grote. Zudem schied Maik Riechmann nach zwanzig Minuten verletzt aus. Doch bei den Gästen fehlte nicht nur Nils van Zütphen, sondern auch der in den letzten Spielen so starke Arne Halstenberg musste passen. Der TuS fand besser ins Spiel und führte schnell mit 0:3-Toren. Doch Lit ließ sich nicht abschütteln, obwohl die Gastgeber in Durchgang eins nicht einmal in Führung gingen. Beim 7:7 hatte Lit ausgeglichen und beim 11:11 wurden die Seiten gewechselt. In Durchgang zwei gaben nun die Hausherren den Ton an. Beim 20:18 lag Lit das erste Mal mit zwei Buden vorn. Doch Möllbergen kam zurück und schien durch das 22:23 durch Joel Schulz in der 57.Minute zumindest einen Punkt sicher zu haben. Doch dann schlug das Pendel zugunsten der Gastgeber aus. Noel Wittemeier glich zum 23:23 aus und markierte eine Minute vor Schluss den 24:23-Siegtreffer. Beste Schützen im Lit-Team waren Jona Niemeyer (7) und Joel Wittemeier (6). Bei Möllbergen überzeugte Lennart Bischof als Vollstrecker mit sieben Toren.

 

ASV Ahlen 2 – TV Isselhorst 26:32 (15:17)

Das Kellerkind aus Isselhorst kommt immer besser in Fahrt und sorgte beim Spitzenteam Ahlener SG die für die große Überraschung des letzten Spieltages im Jahr 2023. Der Tabellenzweite aus Ahlen lag nur einmal während der sechzig Minuten in Führung und das beim 2:1. Mitte der ersten Hälfte hatte sich Isselhorst auf 7:11 abgesetzt und lag auch noch beim Pausenpfiff mit 15:17-Toren vorn. In der 43.Minute glich Ahlen beim 22:22 wieder aus, aber die Gäste behielten die Nerven und setzten sich durch einen 0:4-Lauf auf 22:26 ab. Diese Führung geriet dann nicht mehr in Gefahr und Isselhorst sorgte durch den 26:32-Auswärtssieg für eine Riesenüberraschung. Während bei Ahlen Fiete Austermann (6) und Gianluca Tesi (6) die Torschützenliste anführte, traf Alexander Wiese gleich zwölfmal für Isselhorst.

 

SGH Ibbenbüren – Spvg. Steinhagen 26:27 (14:14)

Am Ende war die glücklichere Mannschaft der Sieger“, fasste SGH-Trainer Maik König die Partie zusammen. Die Verbandsliga-Handballer der SGH Ibbenbüren verlieren ihr Heimspiel gegen die Sportvereinigung Steinhagen denkbar knapp mit 26:27 (14:14). In der ersten Hälfte ging es hin und her, kein Team setzte sich gegen das andere ab. Doch schlichen sich immer wieder technische Fehler bei beiden Mannschaften ein. Ausgeglichen mit 14:14 ging es in die Pause und auch danach blieb es knapp. Ab der 50 Minute kamen die Gäste besser in Fahrt und setzten sich mit drei Toren ab (21:24). Doch die Ibbenbürener bewiesen Moral und kamen durch Tore von Till Dorn, Cedric Guhe, Fabian Winter und Maik Menger auf 26:26 heran und es waren weniger als zwei Minuten noch zu spielen. Steinhagen nahm eine Auszeit, sortierte sich neu und ging 30 Sekunden vor Schluss in Führung. Die SGH-Herren drückten noch einmal, brachten Cedric Guhe in Position, der aber nicht mehr traf. „Wir haben zu viele Fehler vorne gemacht“, war das Fazit von Coach König. „Wir haben klare Chancen vergeben, was dazu geführt hat, dass Steinhagen immer wieder in Führung gehen konnte.“ Torhüter Eduard Löwen hielt gleich fünf Siebenmeter, während Till Dorn alle sechs Marken verwandelte. „Die Moral war super von meiner Mannschaft, aber wir hatten nicht das Glück heute.“

Bei Ibbenbüren führten Till Dorn und Fabian Winter (beide sieben) die Torschützenliste. Timo Menger und Cedric Guhe kamen jeweils auf fünf Treffer. Steinhagen leistete sich den Luxus, gleich fünf von sieben Strafwürfen zu vergeben. Vater des Erfolges war Dennis Strothmann, der gleich elfmal ins Ibbenbürener Tor traf.

HSG Werther/Borgholzhausen – ASV Senden 23:26 (15:12)

Lange Zeit sah es nach dem zweiten Saisonsieg für das Schlusslicht aus Weerther/Borgholzhausen. Aber nach dem 19:19 setzte sich Senden auf 19:22 ab und ließ den Gastgebern in der Endphase keine Chance mehr.

Haupttorschützen Werther: Soehnke Raschkowski (6), Julian Hoffmann (5), Maurice Dingwerth (4) und Fynn Huxohl (4). Für Senden trafen Benedict Otte (9) und Maximillian Starke (5) am besten.